DE48693C - Sicherheitsschalter für elektrische Beleuchtungsanlagen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei den elektrischen Beleuchtungsanlagen müssen die Umschalter für die einzelnen Abzweigungen entweder sehr hoch oder unter verschliefsbaren Kästen angebracht werden, damit die Leitungsumschalter von Unberufenen nicht aus- und eingeschaltet werden können.

In Concertsälen, Theatern etc. kann z. B. durch Ausschaltung der Beleuchtungsanlage durch Unberufene sehr leicht eine Panik hervorgerufen werden, abgesehen davon, dafs durch ünzeitiges Ein- und Ausschalten von mehreren Lampen ganz erhebliche Störungen an der Drahtleitung und an den Dynamomaschinen, eventuell durch zu starke Erhitzung der Drähte Brände vorkommen können.

Wenn man nun auch diesen Mifsständen von Umschaltern bekannter Construction durch Hochhängen bezw. Einschliefsen in ein nur mit einem Schlüssel zu öffnendes Schutzkästchen Rechnung tragen könnte, so ist doch die Behandlung solcher Apparate beim Hochhängen recht umständlich, andererseits bei besonderen Verschlufskästen der Anschaffungspreis erhöht.

Wie aus nachfolgender Beschreibung hervorgeht, zeigt der vorliegende Umschalter dem gegenüber wesentliche Vortheile:

Die Gesammteinrichtung, Fig. 1 Schnitt A-B, Fig. 2 Ansicht bei hinweggelassenem Deckel, ist in einem gufseisernen Kästchen α untergebracht, welches mit einem bei b¹ scharnierartig beweglichen Deckel b (Fig. 3, Innenansicht) versehen ist. Der Scharnierstift des Deckels ist vor Herausschlagen dadurch gesichert, dafs er von innen mittelst der Stellschraube b² festgeschraubt wird.

Im Kästchen befinden sich unten am Boden, entsprechend unter sich und von dem Kästchen isolirt, vier Messingfedern C¹C¹ und c² c², wovon sich je zwei fc¹ c² und c¹ c¹) gegenüberstehen. Die Messingfedern c² sind mit den Klemmschrauben d durch die Bleischaltungen e verbunden.

Je zwei sich gegenüberliegenden Messingfedern c¹ c² entsprechend, befinden sich auf der Innenseite des Deckels isolirt von demselben und von einander die beiden Contacthaken /, welche bei einem Einwärtsdrehen des Deckels b sich gegen die Federn c¹ c² pressen und so einerseits die Leitung w x, andererseits die Leitung y \ schliefsen.

Dieses Ein- bezw. Ausschalten der Leitung kann nur mittelst eines passenden Schlüssels, dessen Griff entsprechend isolirt ist, geschehen, dadurch, dafs derselbe, in den kantigen Zapfen / hineinpassend, denselben- dreht. Dieser Zapfen trägt innen im Kästchen die excentrische Platte g, welche mit einem Schlitz h mit der aus der Zeichnung (Fig. 4, Oberansicht) ersichtlichen Form versehen ist. In diesem Schlitz bewegt sich der Stift i des Deckels, welcher beim Herunterklappen desselben nach dem Einschrauben der Stellschraube i>² bei h¹ eingeführt und durch entsprechende Drehung der Platte g mittelst des Schlüssels in die aus der Zeichnung ersichtliche Ruhestellung gebracht wird. Ein Weiterdrehen der Platte g mittelst des Schlüssels in der Pfeilrichtung zieht

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den Deckel durch Vermittelung des Stiftes i und Schlitzes /; nach einwärts, wodurch Contact hergestellt wird.

Wie aus Vorstehendem hervorgeht, wird mit dem Umschalter eine doppelte Versicherung erreicht. Durch die Verschlufseinrichtung am Deckel, welcher also gleichzeitig Leitungsausschalter ist, kann nur mit genau passendem Schlüssel ein- und ausgeschaltet werden, eigene Bleischaltungseinrichtung ist überflüssig. Von Unberufenen ist keine Einwirkung auf den Apparat mehr zu fürchten, es kann an demselben von solcher Seite aus nichts mehr verstellt oder geschraubt werden.

Für Alarmzwecke in öffentlichen Gebäuden eignet sich vorbeschriebene Anordnung in ebenso vorzüglicher Weise, wobei natürlich die eine Leitung, sowie auch die Bleischaltungen in Wegfall kommen und nur die einfache Contactvorrichtung zur Anwendung gelangt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Sicherheitsumschalter, bei welchem der Verschlufsdeckel gleichzeitig das Umschalten bewerkstelligt, indem der mit der Contacteinrichtung ff versehene Deckel b mit seinem in Schlitz h der excentrischen Verschlufsplatte g beweglichen Stift i nur durch einen genau passenden Schlüssel einwärts gezogen oder auswärts gedrückt und dadurch Contact hergestellt oder unterbrochen werden kann, in Verbindung mit der Anordnung der Bleischaltungen ee, welche eine eigene Bleischaltungsvorrichtung überflüssig machen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.