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Ferraristriebkern mit Hauptstrombügel Im Hauptpatent 341 184 ist ein
aus einem geschlitzten Eisenblechbügel bestehender Hauptstrompolbügel für Ferraristriebkern
beschrieben, welcher, vom Verbindungsjoch der beiden Hauptstrompolkerne ausgehend,
sich über die Hauptstromwicklungen hinweg derart zungenförmig zwischen die beiden
der Systemscheibe zugekehrten Hauptstrompolkerne legt, daß seine beiden Hälften
die Hauptstrompolkeme mit gutem magnetischem Schluß berühren und einen großen Teil
der Nebenschlußkraftlinien senkrecht durch die Systemscheibe über die beiden Hauptstrompolkerne
in das magnetische Verbindungsjoch leiten.
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Die Erfindung enthält Verbesserungen und neue Anwendungsmöglichkeiten
des dem Hauptpatent zugrunde liegenden Erfindungsgedankens, die sich bei seiner=
praktischen Ausgestaltung als notwendig bzw. als vorteilhaft erwiesen haben.
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Der nach Anspruch x des Hauptpatentes erforderliche gute magnetische
Schluß zwischen dem Polbügel und den Polkernen kann dadurch erzielt werden, daß
die beiden Zungen des Polbügels mit einer gewissen Vorspannung auf dem Triebkern
befestigt sind und kraft ihrer Elastizität an den Innenflächen der Polkerne anliegen.
Es hat sich nun gezeigt, daß der auf diese Weise erzielbare magnetische Schluß nicht
zuverlässig genug ist, daß er jedoch unbedingt gewährleistet wird, wenn an den Innenflächen
der beiden Polkerne (z. B. durch Anfräsen ihrer Innenkanten) zwei Auflageflächen
für die beiden Zungen des Polbügels geschaffen werden und wenn die Befestigungsschrauben
für den Polbügel so angeordnet werden, daß dessen Zungen durch das Anziehen dieser
Schrauben auf die an den Polkernen vorgesehenen Auflageflächen gepreßt werden. Der
auf die bisherige Weise durch die Materialspannung allein erzeugte Druck kann diesen
Schluß noch unterstützen.
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Bei einem Triebkern mit solchen besonderen Auflageflächen für den
Strompolbügel wird zweckmäßig die in der Beschreibung des Hauptpatents erwähnte
Ausführungsform des Polbügels gewählt, bei welcher der Bügel zwei symmetrisch zur
Ebene der beiden Strompolkerne liegende Schenkel besitzt; diese schließen sich an
der unteren Seite des Verbindungsjoches und werden hier mit Befestigungsschrauben
angezogen, welche die Zungen des Polbügels auf die für sie bestimmte Auflageflächen
pressen. Mit Rücksicht auf die praktische Herstellung wird ein solcher Bügel zweckmäßig
aus mehreren Teilen zusammengesetzt.
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Die Abb. x und a zeigen Ausführungsbeispiele von Strompolbügeln dieser
Art. In Abb. z ist a der Strompolbügel, c sind die Strompolkerne, deren Innenkanten
derart angefräst sind, daß hierdurch zwei Auflageflächen für die beiden Zungen =des
Polbügels geschaffen sind. Die Befestigungsschraube für den Polbügel ist so angeordnet,
daß dessen Zungen beim Anziehen dieser Schraube auf die an den Polkernen vorgesehenen
Auflageflächen
gepreßt werden. In Abb. 2 ist a der Strompolbügel in der im Hauptpatent erwähnten
Ausführungsform, bei welcher der Bügel zwei symmetrisch zur Ebene der Strompolkerne
liegende Schenkel besitzt. Der Strompolbügel besteht aus zwei Teilen und wird durch
die untere Befestigungsschraube derart angezogen, daß seine Zungen auf die an _
den Polkernen angefrästen Auflageflächen gepreßt werden.
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Ferner hat sich erwiesen, daß ein Strompolbügel nach dem Hauptpatent
mit einem an sich bekannten magnetischen Nebenschluß für den Hauptstromfluß, welcher
zweckmäßig die Polflächen der Strompolkerne ganz oder teilweise überdeckt, kombiniert
werden kann, und daß sich aus dieser Kombination neue und nützliche Wirkungen ergeben.
Derartige bekannte Nebenschlüsse haben die Wirkung, daß sie sich bei zunehmender
Belastung mehr und mehr sättigen, so daß der durch die Scheibe gehende Stromfluß
stärker als proportional mit der Belastung wächst. Auf diese Weise kann die durch
die Triebflüsse hervorgerufene Eigendämpfung, die bei Belastungen von mehr als Zoo
°/o der Nennlast große Minusfehler zur Folge hätte, teilweise kompensiert werden.
An diesbezüglichen Versuchen hat sich nun gezeigt, daß diese Kompensation bei gleichzeitiger
Anwendung eines Hauptstrompolbügels nach dem Hauptpatent viel weiter getrieben werden
kann als bei der Anwendung eines magnetischen Nebenschlusses allein. Der Grund hierfür
liegt darin, daß auch der Strompolbügel einen magnetischen Nebenschluß für den Hauptstromfluß
bildet, der sich jedoch bei einem anderen Grade der Belastung, nämlich viel früher
als das eigentliche Nebenschlußeisen, sättigt. Bei geeigneten Abmessungen aller
Teile läßt sich deshalb durch die vereinigte Wirkung beider Nebenschlüsse eine viel
weitergehende Anpassung der Sättigungsvorgänge an die mit der Belastung wachsende
Eigendämpfung erreichen, als dies durch einen einzigen Nebenschluß möglich wäre.
Wie aus Versuchen hervorgeht, ist die Wirkung solcher Anordnungen besonders günstig,
wenn der geschlitzte Polbügel in bezug auf die durch die beiden Strompolkerne bestimmte
Ebene auf der Seite der Systemachse, der magnetische Nebenschluß auf der anderen
Seite liegt.
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Der magnetische Nebenschluß wird zweckmäßig in an sich bekannter Art
am Verbindungsjoch der Strompolkerne befestigt. Eine besonders vorteilhafte Anordnung
besteht darin, daß das Nebenschlußeisen die Polflächen ganz oder teilweise überdeckt
und daß, um zwei Luftwege in den magnetischen Nebenschluß einzuschalten, die Polflächen
dort, wo sie von dem Nebenschlußeisen überdeckt sind, abgefräst sind, so daß das
Nebenschlußeisen mit den Polflächen abschließen kann. Selbstverständlich kann der
magnetische Nebenschlußweg auch durch Strecken aus urmagnetischem Material unterbrochen
sein.
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Abb.3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer solchen Anordnung. a ist
der Strompolbügel, wie er im Hauptpatent beschrieben ist. b ist das Nebenschlußeisen,
c sind die Strompolkerne, deren Polflächen dort, wo sie von dem Nebenschlußeisen
überdeckt sind, abgefräst sind, so daß das Nebenschlußeisen mit den Polflächen ungefähr
abschließt. Der zwischen dem Nebenschlußeisen und den Polflächen bestehende Zwischenraum
ist durch eine Einlage aus Preßspan ausgefüllt.