-
Selbsttätiger Überstromschalter mit Zählwerk Bei Pauschalanschlüssen
mit Überstromschaltern ist es, bevor eine vollständige Abschaltung des Kreises erfolgt,
von Wichtigkeit, daß der Konsument davon unterrichtet wird, daß seine Anlage überlastet
ist, d. h. mehr Strom entnimmt, als nach dem Pauschaltarif zulässig ist. Zu diesem
Zwecke hat man Überstromschalter in Anwendung gebracht, welche mit einem Zählwerk
in Verbindung stehen, das die Zahl der erfolgen Schaltungen registriert.
-
Um nun an solchen Anlagen eine Gefährdung der Installation zu vermeiden
und das Elektrizitätswerk mit Sicherheit gegen eine unzulässige Stromentnahme zu
schützen, wird gemäß der Erfindung der Weg beschritten, daß mit dem Überstromschalter
ein Zählwerk verbunden ist, welches feststellt, wie oft die Auslösestromstärke überschritten
wird, und nach einer bestimmten Anzahl von Ausschaltungen automatisch verhindert,
daß von dem Verbraucher zuviel Strom entnommen bzw. die Leitung überlastet wird.
-
Zu diesem Zwecke ist der ÜberStromSChalter so eingerichtet, daß die
Gegenfeder des Magneten, welche ihn gegen das Ansprechen bei Auftreten geringerer
als der zulässigen Ströme schützt, nach einer bestimmten Zahl von Ausschaltungen
um einen bestimmten Betrag entspannt wird, so daß der Magnet bereits bei Auftreten
geringerer Ströme als vorher den Schalter zum Auslösen bringt.
-
In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
zur Darstellung gebracht. In Abb. i bezeichnet i die Elektromagnetspule des Überstromschalters,
bei der in bekannter Weise der Anker 2 eine Druckfeder 3 trägt, die die Ansprechstromstärke
des Magneten auf einen bestimmten unteren Wert begrenzt. Es bezeichnet 4,4.a die
Auslöseklinke des Schalters, welche beim Ansprechen des Magneten die gegen die Kraft
'einer Feder 8 gespannte Schaltbrücke 5 freigibt, so daß der Stromschluß zwischen
den Kontakten 6,7
unterbrochen wird. Bei jedem Öffnen des Überstromschalters
drückt der Arm- 4.a des Hebels q. gegen einen Hebel 9 des Schubwerkes io, ii, so
daß letzteres um eine Zahnstellung weitergedreht wird. Gleichzeitig damit dreht
sich eine mit dem Zahnrade ii fest verbundene, mit einer Abflachung versehene Nockenscheibe
15. Nach einer vollen Umdrehung des Zahnrades ii legt sich der rechte Arm eines
um eine Achse 12 drehbaren Hebels 13 auf diese Abflachung der Nockenscheibe, wodurch
die Spannkraft der Magnetfeder 3 zufolge Anhebens des linken Armes 1q. des Hebels
13 verringert wird. Der Automat schaltet nunmehr bereits bei geringeren Überströmen
ab als in der normalen Stellung des Hebels i3.
-
In Abb.2 ist dargestellt, wie der Kurzschluß einer Kurzschlußauslösespule,
die als Zusatzkraft zu einer am Überstromschalter vorhandenen Auslösespule bzw.
eines Thermostaten dient, aufgehoben wird. Die Teile i bis 15 stellen die
entsprechend bezifferten Teile der Abb. i dar. Die Magnetwicklung i ist mit- einer
Zusatzwicklung 16 versehen, welche
im normalen Zustande des Schalters
durch die Kontakte 17 und 18 kurzgeschlossen ist. Erst nach einer bestimmten Anzahl
von Schaltungen legt sich das freie Ende 1q. des Hebels 13 auf die Abflachung der
Nockenscheibe z5-, wodurch der Kurzschluß zwischen den Kontakten 17 und 18 aufgehoben
wird und der Strom nunmehr ebenfalls durch die Zusatzspule fließt. Hierdurch wird
die, Auslösekraft des Überstromschalters erhöht, so aß er früher anspricht.
-
Um den Konsumenten rechtzeitig vor der Entnahme zu hoher Ströme zu
warnen, kann er nach einer bestimmten Anzahl von Unterbrechungen;@durch Signalvorrichtungen
aufmerksam gemacht werden. Zu diesem Zwecke ist gemäß Abb. 3, in welcher die entsprechenden
Bezugszeichen wie in den Abb. z und 2 gewählt sind, das Zahnrad so des Schubwerkes
mit einem Ansatz rg versehen, welcher nach einer bestimmten Anzahl Schaltvorgänge
die Kontakte 2o, 21 eines Signalstromkreises schließt und damit eine Glocke - 22
o. dgl. zum Ansprechen bringt.
-
Der Konsument 'kann den Schalter nach Auslösung in der bisher üblichen
Weise immer wieder einschalten, so daß die Anlage nie spannungs- oder stromlos wird,
aber die Entnahme von Strömen, welche;'-oberhalb des Pauschalsatzes liegen, unmöglich
ist.
-
Um kein vollständiges Unterbrechen des Stromkreises bei einem der
geschilderten. Pauschalschalter eintreten zu lassen, könnte man zwei Schaltei zusammenbauen,
von denen der eine einen höheren Widerstand erhält als der andere und dann eingeschaltet
wird, wenn der Hauptschalter unterbricht. In diesem Falle würde die gesamte Installation
dunkel brennen. Der zweite Schalter mit dem höheren Widerstand wäre so einzurichten,
daß er den Hauptschalter wieder in die Schließstellung bringt. Man könnte aber auch
so verfahren, daß beim Unterbrechen des Schalters ein Widerstand, der durch den
Schalter vorher kurzgeschlossen war, in den Hauptkreis gelegt wird, so daß die Installation
so lange dunkel brennt, bis der Widerstand nach Schließen des Überstromschalters
wieder kurzgeschlossen ist.
-
Die im vorstehenden beschriebenen und dargestellten Anordnungen geben
den Elektrizitätswerken eine sichere Kontrolle über die Stromentnahme und verhindern
in zuverlässiger Weise einen Mißbrauch von Pauschaleinrichtungen. Statt der beschriebenen
Ausführungen können auch noch andere Schaltanordnungen mit anderen Elementen für
den gleichen Zweck gewählt werden.