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Bandmesserspaltmaschine für Leder, Häute u. dgl. mit unterer und oberer
Förderwalze zum Vorschub der Häute und Abstreifplatte für die untere Förderwalze
Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Spalten und Narbenabziehen von
Häuten für Handschuhleder und ähnliche Anwendungen. Diese Maschinen sind mit einem
Tisch versehen, auf den die zu spaltende Haut aufgelegt wird, ferner mit zwei Förderwalzen
zum Vorschieben der Haut und einem Bandmesser zum Spalten der Haut in zwei Teile.
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Bei Maschinen dieser Art ist die untere Förderwalze eine Gliederwalze,
die von einer Gummiwalze angetrieben und getragen wird, die bei ungleichmäßiger
Dicke der Haut nachgeben kann und gleichzeitig als Auflager für die Haut während
des Durchlaufens dient; die andere Förderwalze, nachstehend Lehrwalze- genannt,
ist einstellbar, jedoch unnachgiebig gelagert.
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Maschinen dieser Art gestatten das Spalten der Haut sowohl in feuchtem
Zustand, d. h. während sie sich im Bearbeitungszustand befindet, als auch in trockenem
Zustand, d. h. nachdem das Leder fertiggestellt und zur Verwendung bereit ist. In
beiden Fällen kann die Haut entweder mit der Narbenseite nach oben oder mit der
Narbenseite nach unten gespalten werden, mit .anderen Worten: die Haut kann von
-dem Messer in solcher Weise erfaßt werden, daß nach dem Spalten die Narbenseite
entweder über oder unter dem Bandmesser abgeführt wird, je nachdem ein Narben- oder
ein Fleischspalt von gleichmäßiger Dicke erzielt werden soll.
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Bei Häuten für Handschuhleder oder leichte Schuhoberleder, bei denen
der Fleischspalt benutzt wird, ist es vorteilhaft, die Narbenschicht so dünn wie
möglich zu machen. Dies ist jedoch eine sehr empfindliche Arbeit, weil die dünne,
abgespaltene Narbenschicht an der Gliederwalze anhaftet, wenn das Spalten mit der
Narbenseite nach unten erfolgt, oder an der oberen Lehrwalze anhaftet, wenn das
Spalten mit der Narbenseite nach oben geschieht. Infolgedessen hat die dünne Narbenschicht
das Streben, im ersten Falle zwischen der Gliederwalze und der Abstreifplatte und
im zweiten Falle zwischen der Lehrwalze und der Kante der Abstreifplatte einzudringen,
die bestimmt ist, die Narbenschicht von dieser Rolle abzuheben. In diesem Falle
ergibt sich beim Durchlaufen der Haut entweder auf einem Teil oder der ganzen Fläche
ein uriregelmäßiges Erzeugnis; man muß die festgeklemmten Walzen reinigen und verliert
manchmal die ganze Haut.
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Es ist bekannt, bei Bandmesserspaltmaschinen das Ablösen des Spaltteiles
durch
Wasser zu bewirken, das aus einem oberhalb der oberen Zuführungswalze
zwischen den Deckplatten angeordneten Spritzrohr ausaustritt. Diese Einrichtung
hat den Nachteil, daß das Wasser zwischen Förderwalze und Deckplatte hindurchströmen
muß, und dadurch seine lebendige Kraft verliert.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung soll der durch das Spritzrohr gelieferte
Wasserstrahl etwa tangential zur Zuführungswalze angeordnet sein und die Spaltschicht
unmittelbar beim Verlassen des Messers treffen, ehe sie mit der hinteren Deckplatte
der Förderwalze in Berührung kommen kann. Je nachdem der dünne Spalt nach oben oder
nach unten abgeführt wird, ist die Flüssigkeitszuf"uhrvorrichtung oben oder unten
angeordnet. Zweckmäßig soll dabei das Spalten bewirkt werden, während sich die Haut
in nassem Zustand oder in der Zurichtung befindet.
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Dieser Wasserstrahl wird zweckmäßig durch eine oder mehrere in geeigneter
Weise gelochte Düsen gebildet, die am Ende eines an einem einstellbaren Zapfen angebrachten
Wasserrohres befestigt sind, so daß. die Wasserstrahlen tangential entweder an die
Gliederwalze oder an die Lehrwalze herangespritzt werden können.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist ein Wasserrohr
über die ganze Länge der die Gliederwalze stützenden Platte geführt und mit Austrittsöffnungen
längs der Fläche dieser Platte versehen, die so angeordnet sind, daß die Wasserstrahlen
tangential zur Gliederwalze gerichtet sind.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Abstreifplatte
der oberen Lehrwalze auf ihrer ganzen Länge mit mehreren Wasserrohren versehen,
an denen Austrittsöffnungen an geeigneter Stelle angeordnet sind, so daß die Wasserstrahlen
tangential an die Lehrwalze herangespritzt werden.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Bandmesserspaltmaschine der üblichen Art, bei der
die Narbenseite nach oben oder nach unten abgeführt werden kann.
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Abb.2 zeigt schematisch die Gliederwalze und die Abstreifplatte mit
der Spritzeinrichtung gemäß der Erfindung.
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Abb.3 zeigt in ähnlicher Darstellung wie Abb. 2 eine andere Ausführungsform
der Spritzvorrichtung.
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Abb.4 zeigt in senkrechtem Längsschnitt eine dritte Ausführung, bei
der die abgespaltene dünne Schicht nach oben geführt wird. Spaltmaschinen dieser
Art besitzen einen Tisch i, auf den die zu bearbeitende Haut .aufgelegt wird, eine
Lehrwalze 2, eine Gliederwalze 3, die ;auf einer Gummiwalze ¢ ruht und von dieser
in bekannter Weise angetrieben wird, und ein umlaufendes Band messer 5. Die Maschine
besitzt ferner eine Abstreif- und Stützplatte 6 für die Gliederwalze und eine Stützplatte
7, die mit der Lehrwalze 2 zusammenwirkt.
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Um zu vermeiden, daß sich die abgespaltene Schicht der Haut, wenn
diese sehr dünn ist, um die Gliederwalze 3 oder um die Lehrwalze 2 herumwickelt,
je nachdem der dünnere Spalt nach oben oder unten abgeführt wird, ist die Maschine
mit ,einer Wasserspritzvorrichtung' versehen.
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Wenn die dünne, abgespaltete Schicht nach unten abgeführt wird, so
ist die Wasserspritzvorrichtung gebildet durch ein Wasserrohr 8 (Abt. 2), das sich
über die ganze Länge der Abstreifplatte 6 erstreckt. Dieses Wasserrohr besitzt Löcher
9, die sich an der Fläche der Platte 6 öffnen und so gestellt sind, daß die aus
diesen Öffnungen 9 heraustretenden Strahlen tangential gegen die Gliederwalze 3
gerichtet sind.
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Dadurch wird erreicht, daß die abgespaltene dünne Schicht ,der Haut
von der Gliederwalze 3 abgelöst wird und nach unten sinkt, teilweise auch, weil
ihr Gewicht durch die Aufnahme von Wasser vergrößert wird.
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Wenn das Spalten mit der dünn abzuhebenden Narbenseite der Haut nach
oben erfolgt, so ist die Stzitzplatte 7 auf ihrer ganzen Länge mit einem oder zwei
Wasserrohren io versehen, die mit Auslaßlöchern derart versehen sind, daß die aus
den Löchern austretenden Wasserstrahlen tangential an die Walze 2 gerichtet sind
oder auf diese auftreffen. Es können ein oder mehrere derartige Rohre vorgesehen
sein.
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Offenbar können an der gleichen Maschine derartige Spritzvorrichtungen
sowohl für die Gliederwalze 3 als für die Lehrwalze 2 angebracht sein, um das Ablösen
sowohl des Ober- als auch des Unterspaltes zu erleichtern.
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Abb.3 zeigt eine Anordnung, die an vorhandenen Maschinen ohne - weiteres
angebracht werden kann. In diesem Falle werden die Wasserstrahlen durch Spritzdüsen
i i gebildet, die am Ende eines Wasserrohres 12 befestigt sind, Glas an einstellbaren
Trägern 13 angebracht ist. Diese Anordnung kann sowohl zum Abspritzen der Gliederwalze
3 als auch zum Abspritzen der Lehrwalze 2 benutzt werden.
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Die Erfindung gewährt eine Anzahl von Vorteilen. Unter anderem wird
die Arbeit zuüi Kn-tfernen des dünnen Hautspaltes nach
dem Spalten
gespart, es wird kein Zug auf die abgespaltene Schicht ausgeübt, es wird ein vollkommen
regelmäßiges Spalten erreicht und jede Gefahr des Festklemmers des Spaltes zwischen
den Walzen und den Stützplatten beseitigt. Man kann daher eine außerordentlich dünne
Schicht abspalten, unter Umständen nur von den dicksten Teilen der Haut.