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Druckwerk für Rechenmaschinen Die Erfindung betrifft ein Druckwerk
besonders für Rechenmaschinen, bei denen Typenschienen benutzt werden, um auf einem
gegen eine zylindrische Papierwalze gehaltenen Papier zu schreiben.
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Solche Typenschienen werden durch Heben oder Senken relativ zur Schreiblinie
der Walze eingestellt und dann durch Hämmer o. dgl. zwecks Schreibens vorgeschnellt.
Das Maß, um das die Typen relativ zur Walze zwecks Einstellung bewegbar sind, ist
begrenzt, so daß die Typen auf der Fläche der Schiene gewöhnlich sehr eng aneinanderstehen
und dann leicht die über und unter der gewünschten Type stehenden Typen teilweise
mitschlagen und das Papier verschmutzen. Man sucht sich durch genügend weiten Abstand
zwischen den Typen zu helfen, was aber den Einstellweg unerwünscht vergrößert. Allgemein
gesagt bringt man die Typen so eng wie möglich zusammen, und die Einstellbewegung
wird entsprechend bemessen. Es ist aber oft nötig, an der Typenschiene mehr Typen
vorzusehen, als das normale Dezimalsystem erfordert, wenn es sich nämlich um Maschinen
für Währungen mit größerer Grundzahl als Zehn handelt. Dann wird das Problem des
Vermeidens einer Verschmutzung des Papiers dringend, weil es allgemein unerwünscht
ist, den Einstell-,v eg der Typenschienen ausreichend zu vergrößern, welche mehr
Typen tragen müssen als die Zahl, für welche die Schienengröße bemessen ist. Die
Erfindung soll dieses Problem lösen. also ohne Vergrößerung des Einstellweges mehr
Typen auf der Schiene ohne Verschmutzung des Papiers ermöglichen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt.
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Abb. i ist ein Querschnitt der Einrichtung während des Schreibens,
Abb. 2 ein Teilgrundriß der Maschine während des Schreibens, Abb.3 ein Schaubild
einer Typenschiene' nebst Hammer, Abb. 4 ein Schaubild der zugehörigen-zweiten Typenschiene
nebst Hammer, Abb. 5 eine Vorderansicht der beiden sich durchgreifenden Typenschienen,
Abb.6 ein Schaubild einer Typenschiene und ihres Einstellwerks, Abb. 7 ein Schaubild
der zugehörigen zweiten Typenschiene.
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Die Erfindung ist an einer Burroughs-Portable für indische Währung
veranschaulicht, aber nicht darauf beschränkt.
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Die Maschine hat Reihen von Betragstasten ro, deren Schäfte ii als
Anschläge für das Einstellen von Anschlagsschienen i2 dienen, die mit Triebsegmenten
13 verbunden sind.
Werden Betragstasten gedrückt und wird die Maschine
betätigt, so werden die Schienen 12 zur Vorwärtsbewegung unter Einwirkung von Federn
14 ausgelöst, bis sie durch einen Tastenschaft aufgehalten werden, der gegen einen
ihrer Anschläge 15 trifft. So werden die Anschlagsschienen und Triebzahnstangen
13 verschieden je nach den gedrückten Betragstasten eingestellt.
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Die in bekannter Weise zweiteiligen Typenschienen z. B. 16 (Abb. 6)
und 17 (Abb. 7) sind mit den entsprechenden Triebsegmenten verbunden und werden
dadurch verschieden eingestellt. Bei üblichen Dezimalsystemen mit einteiligen Typenschienen
hat jede Tastenreihe neun Tasten und jede Typenschiene zehn Zahlen, damit auch Nullen
geschrieben werden können. Die Teile sind so bemessen, daß diese zehn Ziffern nur
eben genug Abstand haben, um noch ein klares Abdrucken jeder Ziffer zu gestatten,
und das Spiel der Typenschiene entspricht diesem Maße.
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Bei indischer Währung z. B., bei welcher sechzehn Annas eine Rupie
ausmachen, müssen die Typenschienen sechzehn Ziffern statt nur zehn aufweisen, und
«renn man die Maschine nicht durch Hubvergrößerung der Typenschienen völlig umbauen
will, müssen diese sechzehn Ziffern sich mit dem bisher nur zehn Ziffern bergenden
Raume begnügen. Dieselben würden dadurch so eng zusammenkommen, daß ein klares Schreiben
sehr schwierig, wenn nicht ganz unmöglich werden würde. Die Erfindung beseitigt
diese Schwierigkeit.
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. Um die nötige Zahl von Betragstasten für Annas zu schaffen, muß
man zwei Tastenreihen vorsehen, eine mit Tasten von i bis 9 und die andere mit Tasten
von io bis 15.
Jede dieser Tastenreihen hat ihre Anschlagschiene 12" und jede
Anschlagschiene hat ihre Triebzahnstange. Die beiden Triebzahnstangen sind aber
durch die Querwelle 21 (Abb. 7) verbunden, so daß beide Zahnstangen verstellt werden,
wenn irgendeine Betragstaste in einer der beiden Gruppen (Abb. 2) gedrückt wird.
Die Anschläge an den beiden Anschlagschienen 12 sind so angeordnet, daß sie sechzehn
Einstellungen der beiden Triebzahnstangen ergeben. 'Nur eine der letzteren wird
benutzt, um ein Zählwerksritzel von sechzehn Zähnen zu drehen. Die andere Zahnstange
arbeitet nicht und dient nur zum gegenseitigen Verbinden der Einstellwerke der beiden
Tastenreihen.
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Die Triebzahnstange für die kurze Tastenreihe trägt die Typenschiene
16, und die Triebzahnstange für die lange Tastenreihe trägt die Typenschiene 17.
Da die Triebzahnstangen für diese zwei Schienen miteinander verriegelt sind, so
werden die Schienen vereint relativ zu der das Papier P tragenden Papierwalze 22
eingestellt.
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Die Typenschiene 16 hat oben eine Reihe von Queransätzen
30 mit Typen 34 und die Typenschiene 17 hat eine Reihe gleicher An--,
die in entgegengesetzter Richtung s ' tze 32
vorragen und Typen
33 tragen. Die beiden Reihen von Ansätzen übergreifen sich in wechselseitiger Versetzung
(Abb.5). Beim Ausführungsbeispiel hat jede Schiene acht Ansätze, und die Zahlen
laufen, wenn die Schienen inandergreifen, von o bis 15 durch. Die Typenschiene 16
wird vom Hammer 3,4 (Abb. i, 3) geschlagen und die Typenschiene 17 vom Hammer
35 (Abb. r, 4). Wird der Hammer 35 vorgetrieben, so nimmt er durch einen seitlich
ragenden Ansatz 36 den Hammer 34 mit. Dieser greift auch hinter den abgebogenen
Ansatz 37 am Hammer 35, so daß der Hammer 34, wenn er vorgeht, den Hämmer 35 mitnimmt.
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Jeder Hammer ist an eine Welle 38 (Abb. i) angelenkt und wird zur
Schlaglage durch eine Spannklinke 39 bewegt, deren Schulter 40 einen abgebogenen
Ansatz 41 am Hammer 34 erfaßt. Für jeden Hammer kann eine Spannklinke unter Steuerung
durch die Triebzahnstange seiner Reihe vorhanden sein; da aber die Hämmer gekuppelt
sind, so genügt eine Klinke für beide. Daher ist nur eine gezeichnet, und der Schwanz
der anderen ist abgeschnitten. Diese andere würde bei Benutzung in derselben Weise
arbeiten..
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Wird eine Taste in einer der beiden Reihen gedrückt und die Maschine
betätigt, so wird die Spannklinke 39 durch ihre e Triebzahnstange ausgelöst und
bewegt sich in eine Lage, wo die Schulter 4o hinter den Ansatz 41 greift. Die Betätigung
der Maschine zieht die Klinke 39 aufwärts, und diese zieht den Hammer 34 (Abb. i)
zurück, der den Hammer 35 im Uhrzeigersinne gegen die Spannung von Federn 42 mitnimmt,
deren j e eine für jeden Hammer vorhanden ist. Während dieser Uhrzeigerbewea ng
der Hämmer bewegen sich die Typenschienen 16 und 17 im Uhrzeigersinne mit den Hämmern
unter dem Einfiuß der Federn 43 (Abb. 6, 7), deren je eine für jede Typenschiene
vorhanden ist. Die Hämmer werden vorgeschnellt, wenn die Teile sich weit genug bewegt
haben, um den Ansatz 44 an der Spannklinke 39 gegen eine Auslöserwelle 45 zu bringen,
wodurch die Klinke im Uhrzeigersinne gedreht wird, um die Schulter 40 vom Ansatz
41 freizumachen. Dadurch werden die Hämmer ausgelöst, die dann durch die Federn
42 vorgeschnellt werden und die Typenschienen mitnehmen. Die Lage der Teile beim
Abschnellen der Hämmer zeigt Abb. i für eine Einstellung der Typenschienen. Die
vorwärts oder entgegen
dem Uhrzeiger gerichtete Bewegung der Hämmer
wird durch den Eingriff der Schwänze 4.6 mit den Anschlagskanten 47 der Kammplatte
48 stillgesetzt, in der die Hämmer sich bewegen. Die Hämmer werden dicht vor der
Berührung der Type mit dem Papier stillgesetzt, so daß die Typenschienen weiterschnellen
und eine davon den Abdruck bewirkt, um dann durch die Feder 43 gegen die Hammernase
und außer Berührung mit dem Papier zurückgezogen zu werden.
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Laut Zeichnung werden beide Hämmer 3d., 35 gleichzeitig vorgeschnellt
und nehmen die beiden Typenschienen 16, 17 vereint mit. ES sind aber Vorkehrungen
getroffen, um nur eine der Typenschienen weit genug zum Schreiben vorgehen zu lassen.
Die Typenschiene 16 hat eine Reihe von Ansätzen 50 an ihrer inneren Oberfläche nahe
der Hinterkante, und die Typenschiene 17 hat ebenso ähnliche Ansätze 51, die gegen
die Ansätze 5o versetzt sind (Abb. i). Die Typenschienen laufen durch Schlitze 52,
53 der Kammplatte 4.8 (Abb.2). Die Vorderenden der Schlitze 52 und 53 sind durch
je einen Vorsprung 54 bzw. 55 teilweise verschlossen. Diese Vorsprünge können die
Ansätze 5o, 51 der Typenschienen 16, 17 erfassen, wenn diese so eingestellt werden,
daß ihre Ansätze den Vorsprüngen gegenüberstehen. Da die Ansätze der einen Typenschiene
gegen die Ansätze der anderen Schiene versetzt sind, so ist bei jeder Einstellung
der Typenschiene ein Ansatz einer Schiene gegenüber dem Aufhaltevorsprunge an der
Kammplatte, während der Vorsprung an der Kammplatte für die andere Schiene gegenüber
der Lücke zwischen den Ansätzen dieser Schiene sich befindet. Daher wird beim gemeinsamen
Vorschnellen beider Schienen eine davon kurz vor der Papierwalze durch das Auftreffen
eines ihrer versetzten Ansätze gegen den Aufhaltevorsprung an der Kammplatte festgehalten.
Nach J ibb. i trifft einer der Vorsprünge 51 an der Schiene 17 den Aufhalter 5q.:
Die Schiene 17 wird also zurückgehalten, während die Schiene 16 zur Schreiblage
vorschnellt. Daher kann die Type 31 der Schiene 16 klar schreiben, weil die beiden
Typen 61 und 62 direkt darüber und darunter an der Schiene 17 außer Berührung mit
dem Papier gehalten werden. Die nächstbenachbarten Typen 63 und 64 haben genug Abstand
von der Type 31, um ein Verschmutzen zu vermeiden und klare Schrift von der Type
31 zu ermöglichen ohne Störung durch eine Nachbartype.
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Diese Konstruktion ermöglicht saubere Schrift bei Anbringung von 16
Typen auf dem sonst von zehn Typen eingenommenen Raume und allgemein die Vergrößerung
der Typenzahl ohne Vergrößerung des Typenschienenhubes. Die Erfindung ist nicht
bloß vorteilhaft hinsichtlich Ermöglichung des Benutzens des Druckwerkes einer Dezimalmaschine
für Zahlensysteme mit Einheiten von mehr als zehn, sondern hat auch für gewöhnliche
Dezimalsysteme den Vorteil, daß der Hub der Typenschienen unter das gewöhnliche
Mindestmaß verkürzt und doch deutliche Schrift erzielt werden kann.