DE48277C

DE48277C - Wasch- und Absorptionsapparat

Info

Publication number: DE48277C
Application number: DENDAT48277D
Authority: DE
Original assignee: F. A. KÜHNLENZ in Frauenwald bei Schmiedefeld, Kreis Schleusingen
Anticipated expiration: 1908-12-11

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 12: Chemische Apparate und Processe.

(Kreis Schleusingen).

Wasch- und Absorptionsapparat.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 11. December 1888 ab.

Bei dem neuen Wasch- und Absorptionsapparat für Gase wird durch bestimmte Anordnung von Auffanggefäfsen die zu waschende oder zu absorbirende Gasart gezwungen, eine möglichst lange Zeit in Berührung mit der. Flüssigkeit zu verbleiben, um dadurch eine möglichst gründliche Reinigung des Gases oder eine vollkommenere Absorption der Gasart zu erreichen.

In beiliegender Zeichnung ist der vorbezeichnete Apparat in den Fig. 1 und 2 im Vertical-. schnitt in zwei Ausführungen dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 die Ausführung in Glas als Laboratorienapparat (Waschflasche) und Fig. 2 die Ausführung in Metall für den Grofsbetrieb.

Der Apparat besteht aus dem nach aufsen luftdicht abgeschlossenen Gefäfs A, welches in Fig. ι durch den eingeschliffenen Glasstöpsel m, in Fig. 2 durch einen abgedichteten Deckel m bewirkt wird.

Im Innern des Gefäfses A sind eine Anzahl Auffangglocken g g¹ g·² über einander angeordnet, die entweder am Gefäfs A selbst oder an dem centralen Gaszuführungsrohre b befestigt sind. Diese Auffangglocken g g¹ g². . . sind mit je einem nach innen der Glocke vorstehenden Abzugsrohre α α¹ α² versehen, welche bei je zwei auf einander folgenden Glockengefäfsen gegen einander versetzt und an der Mündungsstelle gegen die Verticale abgeschrägt sind. Die Abschrägung der Abzugsrohre a a¹ a².. hat den Zweck, ein möglichst ruhiges Durchtreten der Gasblasen zu bewirken.

Das Wasch- bezw. Absorptipnsgefäfs A wird vor Beginn des Processes mit der betreffenden Wasch- bezw. Absorptionsflüssigkeit bis über die Glockengefäfse g g¹ g².. . gefüllt, und können diese Gefäfse entweder bei dieser Füllung herausgenommen oder im Absorptionsgefäfs A belassen werden. Im letzteren Fall geschieht die Füllung von A durch das Gaszuführungsoder Gasabführungsrohr b bezw. c.

Hat die Füllung des Apparates mit Flüssigkeit stattgefunden, so wird das Gaszuführungsrohr b mit dem Gasentwickler und das Gasabführungsrohr c mit der Atmosphäre oder einem Abzugsschlot verbunden.

Entwickelt sich im Gasentwickler Gas, so werden durch den erzeugten Ueberdruck über den auf der Wasserfläche ruhenden Atmosphärendruck die Gasblasen aus dem Gaszuführungsrohr b austreten und von dem darüber angeordneten Glockengefäfs g aufgefangen. Die Gasblasen sammeln sich nun unter dem Glockengefäfs g und verdrängen die darin enthaltene Flüssigkeit bezw. Luft, bis das Gasniveau die Mündung der nach innen vorstehenden Abzugsröhre α erreicht hat. Während dieser Zeit bleibt das Gas in steter Berührung mit der Flüssigkeit.

Hat sich unter dem Glockengefäfs g so viel Gas gesammelt, dafs dasselbe die Mündung des Abzugsrohres α erreicht, so tritt alsdann der Ueberschufs der Gasart durch dieses Abzugsrohr α und wird von dem darüber befindlichen Glockengefäfs g' aufgefangen und so

lange festgehalten, bis auch hier die Mündung des auf der entgegengesetzten Seite befindlichen Abzugsrohres a' erreicht ist. Diese Wirkung wiederholt sich so oft, als Glockengefäfse vorhanden sind.

Aus dem letzten Glockengefäfs tritt das Gas an die Flüssigkeitsoberfläche des Gefäfses A und entweicht durch das Gasabzugsrohr'c nach dem Schornstein oder in die atmosphärische Luft.

Durch Anwendung der vorbeschriebenen, absatzweise wirkenden Auffangeinrichtung ist in einfachster und wirksamster Weise erreicht, dafs die durch die Flüssigkeit geleitete Gasart in möglichst langer Zeit mit der Flüssigkeit in ,Berührung bleibt und somit ein sehr wirksames Waschen oder Absorbiren des Gases in der Flüssigkeit stattfindet.

Der vorbeschriebene Apparat kann aus Glas für Laboratorienzwecke (Waschflasche Fig. i) oder aus Metall (Fig. 2) für den Grofsbetrieb hergestellt und in den einzelnen Details modificirt werden.

Claims

Patent-Anspruch:

An einem Wasch- und Absorptionsapparate für Gase die Anwendung von über einander angeordneten Auffangglocken g mit gegen einander versetzten und nach dem Innern der Glocke vorstehenden Abzugsröhren a, in Verbindung mit dem Gaszu- und Gasabführrohre b und c, zum Zweck, das eingeleitete Gas absatzweise von einem Auffanggefäß zum andern zu leiten und dabei das Gas mit der Flüssigkeit während möglichst langer Zeit in Berührung zu halten.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.