DE48217C

DE48217C - Musikdose

Info

Publication number: DE48217C
Application number: DENDAT48217D
Authority: DE
Original assignee: CHR. SCHEINERT in Berlin SO., Köpenickerstrafse 26 a
Anticipated expiration: 1909-02-05

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 77: Sport.

CHR. SCHEINERT in BERLIN. Musikdose.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. Februar 1889 ab.

_Die Erfindung betrifft ein Musikspielzeug, welches wie folgt eingerichtet ist:

In einer Dose A aus Blech oder anderem geeigneten Material, mit durchbrochenem Rand oder durchbrochenem Deckel, befindet sich eine den Resonanzboden bildende Scheibe B mit kreisförmigem Ausschnitt; auf dieser Scheibe sind eine Anzahl abgestimmter Metallzungen C radial befestigt und stehen mit ihren freien Enden ein wenig über den inneren Rand hervor.

In der Mitte des Ausschnittes befindet sich, am Boden der Dose befestigt, ein kantiger Zapfen D, dessen unterer Theil mit einer Schraubenfeder E umwunden ist. Auf diesem Zapfen ist senkrecht, jedoch ohne Drehung, eine Hülse F. beweglich, welche durch den Deckel hindurch nach aufsen führt und einen Druckknopf hat, oder auch mittelst Kurbel, Excenters oder Hebels auf dem Zapfen auf- und niederbewegt werden kann.

An der Hülse F sind seitlich radial gestellte Vorsprünge G¹ befestigt, welche, wenn die Hülse herabgedrüekt wird, gegen die Spitzen der Zungen C treffen und letztere in Schwingung setzen; bei der Wiederaufwärtsbewegung der Hülse treffen die Vorsprünge wiederum an die Zungen und lassen sie nochmals ertönen. Diejenigen Stimmen, welche einen Accord bilden, z. B. in der Zeichnung vier, können zugleich angeschlagen werden, indem die entsprechenden vier Vorsprünge G¹ um die Hülse F einen Stern bilden. Ein zweiter Accord wird von den anderen vier Stimmen gebildet, die von den zwischenständigen, ebenfalls einen Stern bildenden Vorsprängen" G¹ der Hülse F zugleich angeschlagen werden.

Die Zahl der Stimmzungen und der Accorde und demgemäfs die Zahl der Vorspränge und Sterne auf der Hülse F kann beliebig vergröfsert werden.

Werden die Vorsprünge nicht sternförmig, sondern in verschiedenen Abständen in der Höhe der Hülse einzeln vertheilt angebracht, so werden die Stimmzungen nicht in Accorden, sondern einzeln angeschlagen, und bei richtiger Vertheilung der Stifte G¹ auf der Hülse kann durch Auf- und Niederbewegen derselben eine Melodie gespielt werden. Dabei würden die Stimmzungen während der Aufwärtsbewegung der Hülse in umgekehrter Reihenfolge ertönen; soll dies vermieden werden, so kann die Hülse F auf dem Stift D eine geringe Theildrehung erhalten, so dafs die Stifte G¹ bei der Aufwärtsbewegung an den Zungen C vorbeigleiten.

An Stelle der auf einem Stift D geführten Hülse F kann auch ein die Vorsprünge (Anschlagstifte) G¹ tragender Stift in einer am Boden der Dose befestigten Hülse oder in anderen geeigneten Führungen auf- und niedergleiten.

In einer Dose können mehrere Scheiben B, jede mit Ausschnitt und Stimmzungen C versehen, über einander angeordnet sein, während die gemeinschaftliche auf- und niederbewegte Hülse oder Stange für jede Scheibe die ent-

sprechenden Anschlagstifte oder Sterne G¹ ... trägt; oder es kann bei Dosen von gröfserem Durchmesser eine Scheibe B mehrere Ausschnitte enthalten, deren jeder mit Zungen C besetzt ist und eine auf- und niederbewegliche Spindel mit Anschlagstiften erhält; diese verschiedenen Spindeln können einzeln oder zusammen bewegt werden.

Auf diese Weise lassen sich mannigfache Musikstücke auf der Musikdose spielen.

Claims

Pa tent-Anspeuch:

Eine Musikdose, in welcher auf einem oder mehreren, mit je einem oder mehreren Ausschnitten versehenen Resonanzböden B eine Anzahl Stimmzungen C so gruppirt ist, dafs sie von gegenüberstehenden Vorsprüngen an einer in dem Ausschnitt auf- und niederbewegten Hülse oder Stange F einzeln oder in Accorden gleichzeitig in Schwingung gesetzt werden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.