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Elektrisches "Dehnungskabel Beiden bekannten Bauarten von Dehnungskabeln
werden bei Zugbeanspruchung- der Kabel entweder die miteinander verseilten Kabeladern
infolge Verwendung geeigneter sich deformierender Zwischenlagen einander genähert,
wodurch das Kabel im Durchmesser verringert und entsprechend in seiner Längenausdehnung
vergrößert wird, oder aber es wird der gleiche Effekt durch Verwendung von dehnbar,
mit Zwischenräumen in den einzelnen Drahtlagen verseilten Kabelleitern erreicht,
bei welchem dann die Deformierung in den 'Kabelleitern und in der der Leiterdehnung
nachfolgenden Aderisolation vor sich geht.
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Bei derartig aufgebauten Dehnungskabeln ist unter allen Umständen
eine Vergrößerung des Kabeldurchmessers im Ausmaß der gewünschten Dehnungsmöglichkeit
und damit ein vermehrter Materialaufwand erforderlich, der die wirtschaftliche Verwendungsmöglichkeit
solcher Kabel infolge ihres höheren Preises beschränkt und andererseits auch dort
Schwierigkeiten bereitet, wo% aus technischen Gründen auf kleinste Durchmesser Wert
gelegt werden muß.
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Nach der Erfindung wird nun die Längenänderung des Kabels nicht durch
Veränderung bzw. Verschiebung von Zwischenlagen zwischen den miteinander verseilten
Kabeladern erreicht, sondern lediglich durch eine neue Art der Aderverseilung selbst,
derart, daß die Verseilungsrichtung der Adern in bestimmten Abständen auf der ganzen
Kabellänge wechselt. Dadurch wird-- bei Zugbeanspruchung eine Längenänderung durch
Aufdrallen der entgegengesetzt gerichteten Seilschläge der Adern herbeigeführt.
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Bei den bisher gebräuchlichen Mehrfachkabeln werden die Kabeladern
auf jeder Kabellänge in einer einzigen Drallrichtung verseilt. Solche Kabel können
sich naturgemäß auch bei stärkster Zugbeanspruchung nicht in der Weise in sich aufdrallen,
daß sich unter Streckung einzelner Seilschläge die Drallzahl verringert und dadurch
eine Längenänderung hervorgerufen wird.
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Erfindungsgemäß werden normal ausgebildete Kabeladern in sonst normaler
Bauart unter Zuhilfenahme normalen Beilaufs so verseilt, daß sie auf der ganzen
Kabellänge abwechselnd in bestimmten gleichen Abständen Rechtsdrall und Linksdrall
erhalten. Dabei richtet sich die Länge der einzelnen Drallabschnitte, die untereinander
in der Regel gleich groß sein. werden, nach dem jeweiligen Verwendungszweck. Es
können also die einzelnen gegeneinander gerichteten Drallabschnitte ebensogut Bruchteile
einer ganzen Drallumdrehung. wie auch das Mehrfache derselben, beispielsweise das
Zwei-, Fünf-, Zehn-, Zwanzig- oder Mehrfache betragen. -
In der
Zeichnung ist eine Ausführungsform beispielsweise dargestellt. a und b sind
die miteinander verseilten Einzeladern, welche von c bis d .mit Rechtsdrall und
von d bis e mit Linksdrall verseilt sind. In d wechselt die Drallrichtung.
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Derartig hergestellte Kabel dehnen sich bei entsprechender Zugbeanspruchung,
indem sich die entgegengesetzt gerichteten Drallschläge nacheinander zurückdrehen,
und zwar im äußersten Falle bis zur völligen Streckung der Adern., die dann parallel
zur Kabelachse ohne gegenseitige Verseilung verlaufen. Der Durchmesser solcher Kabel
braucht nicht stärker als bei normalen Kabeln zu sein. Als, Beilauf t kann normales
Füllmaterial verwendet werden, welches sich infolge der wechselnden Verdrallung
gleichzeitig mit den Adern. aufdrallt, ohne daß nach der Dehnuni eine Veränderung
des Durchmessers der verseilten Kabelseele stattfindet. Eine Formänderung durch
die Dehnung vollzieht sich lediglich in dem für die Spannungsbeanspruchung, besonders
bei Kabeln mit metallumhüllten, also auch bleimantelumpraßten, Einzeladern bedeutungslosen
Beilauf f, welcher sich infolge des Aufdrallens durch Vergrößerung der Aderzwischenräume
auflockert. Die maximale Dehnbarkeit solcher Kabel ist dabei proportional dem Produkt
von Dralldurchmesser und Zahl der Schlaglängen. Bei anderen- Dehnungskabelkonstruktionen
ist eine Dehnbarkeit in gleichem Maße nur durch einen nicht unwesentlichen Mehraufwand
an Material. möglich. Armierung und Bleimantel, bei Mehrfachkabeln mit gemeinsamem
Bleimantel, folgen der Dehnung in an sich bekannter Weise. In bestimmten Fällen
kann es erwünscht oder ausreichend sein, die Dehnbarkeit solcher Kabel auf bestimmte
Teile derselben zu beschränken. Dies kann durch Beschränkung der Aderverseilung
im Wechseldrall auf die betreffenden Kabelteile erreicht werden.