DE48160C - Ausfütterung von Blasinstrumenten aus Holz mit vulkanisirtem Kautschuk - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.«

PATENTSCHRIFT

KLASSE 51: Musikalische Instrumente.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. Januar 1889 ab.

Durch die vorliegende Erfindung wird die Beseitigung der schädlichen Einflüsse bezweckt, welchen die Holzblasinstrumente durch die beim Blasen sich auf den Innenwandungen niederschlagende Feuchtigkeit ausgesetzt sind.

Die Holzröhren der Instrumente werden um ein Geringes mehr als die Wandstärke einer sehr dünnen Kautschukröhre weiter gebohrt und hiernach diese Kautschukröhren vermittelst eines wasserdichten Kittes in innigste Verbindung mit den Holztheilen gebracht.

Auf der Zeichnung stellt Fig. 1 eine in der angegebenen Weise ausgefütterte Holzröhre im Längenschnitt, Fig. 2 einen Querschnitt derselben dar.

Die Kautschukröhren werden so hergestellt, dafs auf einen hochglanzpolirten Metalldorn, welcher genau der lichten Weite der betreffenden Instrumentenbohrung entspricht, zweckmäfsig zugeschnittene Bänder aus Kautschuk zur Erreichung einer gleichmäfsigen Wandstärke aufgebracht werden, worauf dann der Kautschuk unter starkem Drück auf den Dorn vulkanisirt wird. Durch den hohen Druck schliefst sich die Kautschukmasse allenthalben vollkommen genau an den Dorn an, kann sich mit diesem jedoch wegen seiner glatten Fläche nicht verbinden. Der Dorn wird später wieder entfernt.

Während nun die Wandstärke der Kautschukröhren eine durchaus gleichmäfsige sein mufs, wird die Innenfläche der Röhren naturgemäfs spiegelglatt und unbedingt wasserdicht.

Nachdem die Kautschukröhren in vorbezeichneter Art in die Holztheile eingesetzt sind, werden die nöthigen Seitenbohrungen ausgeführt und durch Ausbüchsen oder durch einen Lackanstrich wasserdicht gemacht.

Bei gröfseren, mehrtheiligen- Instrumenten, welche mehrere Ausfütterungen haben, werden die Verbindungen der Kautschukröhren unter einander in zweckmäfsiger Weise derart hergestellt, dafs von der an der Innenwandung des Instrumentes niederschlagenden Feuchtigkeit absolut nichts an die Holztheile gelangen kann und daher weder ein Faulen noch ein Reifsen des Holzes infolge Einflusses dieser Feuchtigkeit stattfinden kann.

Die Kautschukröhre selbst erleidet weder durch die Niederschläge noch durch das erforderliche Auswischen eine Formveränderung und es bleibt die einmal geschaffene lichte Weite stets gleich.

In technischer Beziehung bietet das Verfahren noch den Vortheil, dafs etwa nöthige Nachbbhrungen leicht vorgenommen werden können.

Der Ton eines mit Kautschuk ausgefütterten Instrumentes soll nach Angabe des Erfinders klarer und freier sein als der eines gewöhnlichen Holz-Blasinstruments, die besagte Ausfütterung also auch nach dieser Richtung eine Verbesserung der Holz-Blasinstrumente bieten, ohne diesen den Charakter als solche zu benehmen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verfahren, Blasinstrumente aller Art aus Holz, wie Fagotte, Oboen, Flöten u. dergl., mit einer Ausfütterung von Kautschuk zu versehen, der auf einem hochglanzpolirten Metalldorn vulkanisirt ist.