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Tellertrockner Bei den bekannten Tellertrocknern wird das Trockengut,
z. B. Rohbraunkohle, durch vier bis sechs sternartig angeordnete, mit pflugscharartig
wirkenden Eisenblechen ausgerüstete umlaufende Rührarme abwechselnd über die Heizteller
nach innen oder außen befördert. Um die durch diese Schare aufgeworfenen Dämme zu
beseitigen und die teilweise frei gewordenen Tellerflächen wieder zu bedecken, laufen
hinter den Rührarmen Schleppleisten, welche das zu trocknende Gut wieder glatt streichen
und eine gleichmäßige Bedeckung der Heizfläche herbeiführen sollen.
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Die Bewegung des Trockengutes mit Hilfe der Schare und Schleppleisten
bewirkt erfahrungsgemäß keine für das Trocknen ausreichende Umwälzung; außerdem
tritt ein Entmischen des Trockengutes ein, derart, daß das Feinkorn sich unten und
hinter dem groben Korn absetzt. Man hat daher hinter den Rührarmen noch sogenannte
Wendeleisten angebracht. Die damit beabsichtigte Wirkung wird jedoch nur teilweise
erreicht, da die Wendeleisten dazu neigen, das Trockengut auf den glatt geschliffenen
Trockentellern vor sich herzu schieben. Tellertrockner dieser Art weisen ferner.
;den Nachteil auf, daß das Trockengut nur absatzweise bewegt wird, so daß die einzelnen
Teile des Trockengutes bei ihrer Wanderung über die Heizflächen in bestimmten Zeitabschnitten
für längere Zeit zur Ruhe kommen, weil die mit Pflugscharen bewehrten Rührarme,
.ferner die Schleppleisten und Wendeleisten nur in beschränkter Zahl und in weitem
Abstande voneinander angeordnet werden können.
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Es hat sich gezeigt, daß die Leistung von Tellertrocknern erheblich
gesteigert werden kann, wenn das Trockengut auf den Heizflächen ununterbrochen bewegt,
aufgelockert und gewendet wird, da die Trockenleistung nicht nur von der Größe des
"fVärmeübergangs von der Heizfläche auf das Trockengut, sondern auch von der Geschwindigkeit
der Abführung des erzeugten Wasserdampfes abhängt. Der entwickelte Wasserdampf muß
in die über das Trockengut hinwegstreichende Luft übertreten und von der Luft fortgeführt
werden können. Erfahrungsgemäß kommt der ausgiebigen. und schnellen Mischung des
Wasserdampfes mit der Luft eine überragende Bedeutung für den Trockenvorgang zu.
Da der durch die Heizung des Trockengutes entstehende Dampf nur sehr geringe Spannungsunterschiede
gegenüber der Luft aufweist, erfolgt im allgemeinen der Übertritt (Diffusion) des
Wasserdampfes in die Luft nur sehr träge.
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Nach der Erfindung ist ein schnelles Mischen des Wasserdampfes mit
der Luft dadurch
erreicht, daß zwischen den im Abstand aufeinanderfolgenden
Rührarmen ein Rechen angeordnet ist, dessen Zinken in das Trockengut eingreifen.
Die Zinken des Rechens sorgen dafür, daß das Gut ununterbrochen in Bewegung - gehalten,
aufgelockert und gewendet wird.
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Durch dieses dauernde Umwälzen des Trokkengutes wird nicht nur allen
Dampfteilen ein schneller übertritt in die Luft erleichtert, sondern es werden auch
hierdurch Überhitzungen des Trockengutes vermieden, und es wird ein dauernder Temperaturausgleich
innerhalb des Trockengutes geschaffen. Das Temperaturgefälle zwischen Trockengut
und Heizflächen wird gesteigert und die Leistung des Trockners erfahrungsgemäß um
5o % verbessert. Da auch Überhitzungen und Wärmestauungen weitgehend vermindert
sind, so ist der weitere Vorteil erzielt, daß bei bituminösem Trockengut die Verflüchtigung
von wertvollen Kohlenwasserstoffen, deren Siedepunkte teilweise unter ioo° liegen,
vermieden wird. Neben der erheblichen Verbesserung der Trockenleistung ist also
auch die Einbuße an flüchtigen Bestandteilen sowie an Bindefähigkeit des Trockengutes
vermindert, was z. B. bei Briketts in höherer Festigkeit und größerem Teergehalt
zum Ausdruck kommt: Der Rechen könnte beispielsweise an der Welle der Rührarme befestigt
sein, so daß er an der Drehung derselben teilnimmt. Hierbei ist jedoch nur eine
starre Lagerung des Rechens möglich, die mit Rücksicht auf die Anpassungsfähigkeit
des Rechens und der an ihm befestigten Zinken an die ungleichmäßige Lagerung und
Zusammensetzung des Trockengutes unvorteilhaft ist. Nach der Erfindung ist der-Rechen
daher als ein an den Rührarmen nachgiebig befestigter Rahmen ausgebildet. Hierdurch
ist auch die Auswechselung des Rechens erleichtert.
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Um nicht die Auswechselung des ganzen Rahmens bei Abnutzung einzelner
Zinken vornehmen zu müssen und um ferner die Nachgiebigkeit des Rahmens zu erhöhen,
besteht der Rahmen nach der Erfindung aus einzelnen, gelenkig miteinander verbundenen
kreisausschnittförmigen Teilen.
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Eine besonders vorteilhafte Wirkung der Zinken tritt ein, wenn sie
nach der Erfindung in der Bewegungsrichtung des Rechens versetzt zueinander angeordnet
sind. Es entstehen dann sich überschneidende Bugwellen innerhalb des Trockengutes,
welche die ununterbrochene Bewegung, Auflockerung und Umwälzung des Gutes wirksam
fördern.
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Damit die Zinken nicht die Heizflächen des Tellers bloßlegen, sind
die unteren Enden der Zinken in der Bewegungsrichtung des Rechens nach hinten zurückgebogen.
Hierdurch ist der Vorteil erzielt, daß die durch die Zinken in dem Trockengut entstehenden
Bugwellen flach sind, ' so daß das Gut am Gipfel des Wellenberges nicht zu hoch
aufgeschichtet wird, was ein Bloßlegen des Tellers im Wellental zur Folge hätte.
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Da das im Trockengut enthaltene feine Korn oder der Staub schneller
bis zu einem bestimmten Feuchtigkeitsgehalt als das. gröbere Korn getrocknet wird,
werden bekanntlich Teller verwendet, die eine Reihe konzentrisch angeordneter Siebbahnen
und Walzenstraßen aufweisen, um das bereits genügend getrocknete feine Korn auszuscheiden
und gleichzeitig das langsamer trocknende grobe Gut (Knorpel) zu zermahlen. Dadurch
wird die Vermeidung der Übertrocknung des Staubes und feinen Korns sowie eine schnellere
Trocknung des gröberen Restes angestrebt. Gleichzeitig soll eine bessere Ausnutzung
der Heizflächen des Tellertrockners bewirkt werden.
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Bei Tellertrocknern, die mit Tellern dieser Art. ausgerüstet sind,
erstreckt sich nach der Erfindung die Wirkung der Rechen auch auf die einzelnen
Siebbahnen. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, daß. das bereits getrocknete feine
Gut erheblich schneller und in weit größeren Mengen durch die Siebbahnen hindurchfällt,
weil die Zinken das Gut ständig bewegen. Die Gefahr der Übertrocknung des feinen
Kornes, die mit einer erheblichen Verschlechterung des Gutes verbunden ist, wird
dadurch sicherer vermieden als bisher. Das Absieben-größerer FeinhOinmengen führt
.auch zu einer beträchtlichen Entlastung der folgenden Teller- und damit zu einer
erheblichen Steigerung der Trockenleistung.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Teil des Tellers eines Tellertrockners im Grundriß.
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Abb. z zeigt Bruchstücke zweier- übereinanderliegender Teller im senkrechten
Querschnitt.
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Abb.3 veranschaulicht eine Ausführungsform eines Zinkens in Seitenansicht
und Abb. 4 im Querschnitt.
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Abb.5 zeigt eine Abänderungsform des Zinkens im Querschnitt.
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Abb. 6 zeigt die Wirkungsweise eines schematisch im Grundriß dargestellten
Rechens. Abb. 7 zeigt die Ausführungsform des Siebtellers im Grundriß.
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Der Tellertrockner besteht aus einzelnen übereinanderliegenden ringförmigenTellern
i. Zwischen' zwei aufeinanderfolgenden Tellern ist ein von vier oder sechs Armen
gebildetes Kreuz mit daran befestigten Rührarmen 2
aui einer senkrechten
Welle 3 aufgekeilt, die durch die Öffnung ¢ der Tellerringe hindurchgeht. An den
Armen 2 sind als Pflugschare 6 ausgebildete Blechstücke befestigt, denen bei der
gebräuchlichen Anordnung Arme mit Schlepp- und Wendeleisten folgen.
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Nach der Erfindung ist der freie Raum zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Armen 2 von einem aus drei kreisausschnittförmigen Teilen 8', 8", 81," bestehenden
Rechen ausgefüllt. Die einzelnen Teile sind- mittels Gelenkeng nachgiebig aneinander
befestigt, so daß ein gelenkiger Rahmen entsteht. Jeder Teil ist aus mit Bezug auf
die Achse 3 radial verlaufenden Leisten io zusammengesetzt, an deren Unterseiten
bis auf den Teller i hinabreichende Zinken i i in Abständen voneinander befestigt
und derart auf den Leisten verteilt sind, daß die Zinken zweier aufeinanderfölgender
Leisten in der durch den Pfeil 12 gekennzeichneten Bewegungsrichtung des Rechens
versetzt zueinander liegen. Der Rahmen selbst ist an dem in der Bewegungsrichtung
des Rahmens vorn liegenden Arm 2 mittels Gelenkstücken 13 und an dem anderen Arm
2 mittels Federn i q. nachgiebig angelenkt.
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Der Teller i weist in bestimmten Abständen Öffnungen 15 auf, durch
die das getrocknete Gut auf den darunterliegenden Teller geleitet wird.
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Die unteren Enden 16 der Zinken i i sind gemäß Abb.2 und 3 in der
Bewegungsrichtung des Rechens nach hinten zurückgebogen. Gemäß Abb.5 besteht jede
Zinke aus einem keilförmig zugespitzten Rundeisen, wobei die Spitze des Keiles in
der Bewegungsrichtung des Rechens vorn liegt.
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Die Wirkungsweise des Tellertrockners ist folgende: Auf den ruhenden'
Teller i wird das zu trocknende Gut, z. B. Rohbraunkohle, geschüttet. Die in der
Richtung des Pfeiles 12 umlaufenden, von den Armen 2 gebildeten Rührarme nehmen
den Rechen 8', 8", 81" mit, dessen Zinken i i hierbei zusammen mit den Pflugscharen
6 der Arme 2 eine ständige Bewegung des Gutes auf dem Tellerboden herbeiführen.
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Da die Zinken über den ganzen Raum zwischen zwei Armen 2 verteilt
sind, wird jedes einzelne Gutteilchen bewegt und, bevor es wieder zur Ruhe gelangen
kann, bereits von den nachfolgenden Zinken erfaßt, von neuem ein Stück mitgenommen,
emporgehoben, fallengelassen und gewendet. Die ganze zu trocknende Masse befindet
sich also in einer wellenförmigen Bewegung, wie Abb. 2 und 6 erkennen lassen. Jeder
Zinken i i ruft die Bildung einer Bugwelle 17 hervor, die sich mit den Bugwellen
der beiden folgenden, schräg dahinterliegenden Zinken überschneidet und vereinigt
(Abb.6): Infolge dieser ständigen Be"regung, Auflockerung und Wendung des Gutes
tritt der beim Trockenvorgang gebildete Wasserdampf schnell und ungehindert in die
über das Trockengut hinwegstreichende Luft ein, die den Wasserdampf fortführt. Daher
geht das Trocknen der gleichen Gutmenge schneller vonstatten, und die Leistung des
Trockners ist entsprechend erhöht. Infolge der nachgiebigen Lagerung des Rechens
8', 8", 8'
und der gelenkigen Verbindung seiner einzelnen kreisausschnittförmigen
Teile kann sich der Rechen etwaigen Unebenheiten des Tellers anpassen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb. 7 ist der in derselben Weise
ausgebildete und an den Armen 2 befestigte Rechen für einen Tellertrockner- verwendet,
dessen, Teller 18 sich von -dem Teller i des Ausführungsbeispiels nach Abb. i dadurch
unterscheidet, daß er in einzelne konzentrische Walzbahnen i9 und. Siebbahnen 2o
unterteilt ist. Auf den Walzbahnen 19 rollen an den Armen 2 befestigte Walzen 2=i
entlang. Wie Abb. 7 erkennen läßt, erstreckt sich der Rahmen 8', 8", 8"' auch über
die Siebbahnen 2o des Tellers 18.
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Auf den Siebbahnen ao wird das Trockengut daher in derselben Weise
;wie auf den Walzbahnen i9 und dem Teller i der Ausführungsform nach Abb. i ständig
bewegt, aufgelockert und gewendet. Infolgedessen geht das -Aussieben des feinen,
eine kürzere Zeit zum Trocknen beanspruchenden Gutes schneller vonstatten. Die Trockenleistung
ist also erhöht und eine nachteilige 'Übertrocknung auch des feinen Gutes verhindert.
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Die bisher üblichen, lediglich Rührarme 2 mit Pflugscharen und Wendeleisten
aufweisenden Tellertrockner können leicht mit dem Rechen nach der Erfindung nachträglich
ausgerüstet werden, da es nur notwendig ist, den Rechen zwischen je iwei Armen gelenkig
zu befestigen.