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Vorrichtung zum Auftragen des Behandlungsgutes für Drehringtelleröfen
Die Erfindung bezieht sich auf einen Drehringtellerofen. Unter diesem Ausdruck soll
im Sinne der Erfindung ein Ofen für stetigen Betrieb verstanden werden, dessen Behandlungsraum
die Gestalt eines oben geschlossenen, unten offenen Ringkanals besitzt. - Die untere
Öffnung dieses Ringkanals wird durch einen stetig kreisenden, ringförmigen Herd,
den Drehteller, abgeschlossen. ° Dieser Teller führt das auf ihn in gleichmäßiger
Schicht aufgegebene Behandlungsgut von der Auftragestelle durch den Ofenraum nach
der Austragestelle. Auf diesem Wege durch den Ofenraum soll die Behandlung des Gutes
durchgeführt werden. Die Beheizung des Ofens erfolgt meist mittelbar durch- besondere
äußere Heizmittel; die Ofengase (z. B. Brüden, Schwelgase o. dgl.) werden aus dem
Ofenraum durch besondere Leitungen entfernt. Zwischen den feststehenden Ofenwänden
und dem umlaufenden Drehteller sind besondere Dichtungsmittel erforderlich; der
Antrieb des Tellers erfolgt meist von unten durch geeignete Stütz- und Antriebsmittel.
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Das Auftragen einer ganz gleichmäßigen Schicht auf den kreisenden
Herd eines solchen Drehringtellerofens macht einige Schwierigkeiten, ist aber von
ausschlaggebender Wichtigkeit, besonders dann, wenn beim Trocknen oder Verschwelen
von pulverigem oder sonst feinkörnigem Gut Schichten von sehr geringer Dicke, herunter
bis zu einigen Millimetern, aufgetragen werden sollen. Während bei den bisher üblichen
Schichtdicken von mehreren Zentimetern die selbst bei genauester Lagerung des kreisenden
Herdes nicht zu vermeidenden Schwankungen seiner Lage und die ebenfalls unvermeidlichen
Ausdehnungen und Verzerrungen des Herdes infolge der verhältnismäßig hohen, oft
einseitig angewendeten Hitzegrade wenig ins Gewicht fallen, können sie, je geringer
die aufgetragene Schichtdicke gewählt wird, desto verhängnisvoller werden.
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Die Erfinder haben deshalb mehrfach Vorschläge gemacht, wonach die
Füll- oder Auftragevorrichtung mit Mitteln versehen werden -soll, um die Schichtdicke
in der Weise zu regeln, daß Schwankungen und Änderungen der Lage und Gestalt des
kreisenden Herdes selbsttätig berücksichtigt werden. Solche Einrichtungen sind beispielsweise
durch die Patentschriften 433 4I6 und 435 218
geschützt.
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Gegenstand der Erfindung ist eine neuartige und verbesserte Anordnung
dieser Art, die hauptsächlich dann mit Nutzen angewendet werden kann, wenn Schichten
von geringster Dicke aufgetragen und wenn sehr erhebliche Hitzegrade angewendet
werden sollen.
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Bei den erwähnten früheren .Anordnungen sollte der nachgiebig aufgehängte
schwere Auftragekasten auf geeigneten Randleisten des kreisenden Herdes schleifen,
und ein an diesem Kasten angebrachter Schieber sollte
zum Zweck
der Schichtregelung zwischen diese Randleisten eingreifen.
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Bei sehr dünnen Schichten kann aber eine Beeinträchtigung dadurch
eintreten, daß, wie sich gezeigt hat, die einseitige Belastung des kreisenden Herdes
durch den schweren Auftragekasten zu einem unruhigen und gleichmäßigen Gang führt;
und bei der Anwendung erheblicher Temperaturunterschiede während der Ofenarbeit
behindert dieser auf dem Herd lastende schwere Kasten die freie Ausdehnung des Herdes
in radialer Richtung.
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Diesen Mißständen soll durch den Erfindungsgegenstand abgeholfen werden,
und zwar dadurch, daß bei einem Drehringtellerofen, bei dem ein an dem Auftragekasten
angebrachter, zwischen die Randleisten des kreisenden Ringherdes eingreifender Schieber
die Schichthöhe bestimmt, der mit dem Fülltrichter durch ein nachgiebiges Rohr verbundene
Auftragekasten über dem kreisenden Herd radial verschiebbar aufgehängt ist. während
der Schieber, senkrecht verschiebbar an dem Auftragekasten gelagert, mit Gleitstücken
auf den Randleisten schleift.
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Der Vorteil der neuen Anordnung besteht darin, daß die Herdplatte,
besonders wenn sie im Betrieb Temperaturen von 5oo bis 6oo° erreicht; nicht auch
noch durch das Gewicht des Auftragekastens belastet wird. Das geringe Gewicht des
Regelschiebers, das nunmehr allein auf der Herdplatte lastet, hat keinen merklichen
Einfluß auf deren Gang, genügt aber, um den Kontakt zwischen diesem Schieber und
den Randleisten des Herdes aufrechtzuerhalten.
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Unter diesen Umständen kann eine geringe regelbare elastische Belastung
den Schieber auf die Randleisten niederdrücken. Zweckmäßig ist es auch, die Gleitstücke
des Schiebers mittels Kugeln, Rollen o. dgl. auf den Randleisten der Herdplatte
abzustützen.
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Zum Abfangen des Gewichts des Auftragekastens können beispielsweise
Schienen dienen, die an den zur Vorschubrichtung quergerichteten Flanken des Kastens
befestigt sind und die sich auf ortsfeste Lagerstellen, z. B. Rollenlager, abstützen.
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Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt; es zeigen: Abb. i die neue Einrichtung im radialen Schnitt durch den
Ringofen, Abb. a den unteren Teil der Vorrichtung in größerem Maßstab in teilweisem
Schnitt senkrecht zu Abb. i.
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Bei der gezeigten Ausführungsform kreist in einem unten offenen Ofengewölbe
a ein auf entsprechenden Stützvorrichtungen gelagerter kreisringförmiger Herd b.
An der Auftragestelle ist ein ortsfester Kasten c angeordnet, in dem ein biegsames
Rohr d den nicht gezeigten Fülltrichter mit dem Auftragekasten e verbindet. Dieser
trägt an seinen beiden quergerichteten Flanken je eine Schiene, z. B. ein Winkeleisen
f, das daran durch Nieten o. dgl. befestigt ist. Jede Schiene stützt sich auf zwei
Lagerstücke g, wobei zwischen Schiene und Lagerstück Rollen h, Kugeln o. dgl. eingefügt
sind. Diese Lagerstücke werden von festen Vorsprüngen k der Wand des Kastens c getragen.
Zweckmäßig kann zwischen Lagerstück g und Träger. k j e eine Rollei eingesetzt sein,
die eine selbsttätige Paralleleinstellung der Lagerstücke g zu der Schiene f ermöglicht.
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Es ergibt sich, daß das gesamte Gewicht des Auftragekastens von den
Lagerstücken aufgenommen wird, und däß dieser sich, wenn die Herdplatte b sich in
radialer Richtung ausdehnt oder zusammenzieht, in der gleichen Richtung frei einstellen
kann.
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Der kreisende Herd b besitzt umlaufende Randleisten L, auf
denen Gleitstücke m eines Schiebers n ruhen. Zwischen die Gleitstücke m und die
Leisten l können Kugeln, Rollen oder ähnliche, die Reibung mildernde Mittel eingefügt
sein. Der Schiebern greift zwischen die: beiden Randleisten l ein, und der Abstand
zwischen den Tragflächen der Gleitstücke in und der Unterkante des Schiebers n bestimmt
die aufzutragende Schichtdicke.
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Der Schieber n ist mit der Wand des Auftragekastens e so verbunden,
daß er sich in senkrechter Richtung relativ dazu verschieben kann. Beispielsweise
wird der Schieber durch Flacheisen o gehalten. Zusätzlich kann eine elastische Belastungsvorrichtung
den Schieber mit Sicherheit auf die Randleisten der Herdplatte herunterdrücken,
z. B. ein mit einstellbarem Gewicht belasteter Hebelp.
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Will man die Schichtdicke ändern, so kann man den Schieber leicht
gegen einen von anderer Abmessung auswechseln. Natürlich könnte .auch der Abstand
der Tragflächen der Gleitstücke von der Schieberkante einstellbar gemacht werden.