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Befestigungsmittel für Gummigewebescheiben von elastischen Wellenkupplungen
Zur Verbindung von Wellen, deren Mittellinien vorübergehend oder dauernd voneinander
abweichen, werden vielfach elastische Kupplungen benutzt, deren Hauptelement eine
Gummigewebescheibe bildet, die durch mehrarmige Klauen mit den beiden Wellen in
Verbindung steht. Die Klauen werden durch Schraubenbolzen an der Gummigewebescheibe
befestigt, und die Umfangskraft wird durch das Gummigewebe übertragen, das zwischen
je zwei Schraubenbolzeneingeklemmt ist. Um den Querschnitt des Gummigewebes an dieser
Stelle möglichst groß zu machen, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Bolzenlöcher
in der Gummigewebescheibe durch trapezförmige oder dreieckige Armierungsplatten
zu überdecken. Diese müssen bis zu dem Augenblick, in dem die Befestigungsschrauben
die Plättchen fest gegen die Gewebescheibe pressen, in ihrer Lage gesichert werden.
Zu diesem Zwecke sind die Armierungsplättchen bisher meist durch Niete verbunden,
die die Gummigewebescheibe vollkommen durchdringen. Bei der Herstellung der Nietköpfe
treten seitlich wirkende Spannungen in den Nieten auf, und daher stehen besonders
bei starken Gummigewebescheiben die Armierungsplättchen einander nicht genau gegenüber.
Störend ist bei dieser Anordnung ferner, daß die Gummigewebescheiben gerade an den
Stellen, an denen sie besonders stark auf Zug beansprucht werden, vollkommen durchbohrt
sind. Auch dieser Übelstand tritt naturgemäß bei starken Scheiben sehr stark hervor.
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Werden genietete Armierungsplättchen durch die übergreifende Klaue
vollkommen überdeckt, so können sich die Niete beim Anziehen der Befestigungsschrauben
nicht durch die Platten hindurchschieben und ziehen sich daher innerhalb der Gümmigewebescheibe
schief. Das führt zu weiterer Zerstörung des Gewebes.
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Im allgemeinen besitzt jedes Armierungsplättchen der bekannten Bauart
vier Nietlöcher, und es müssen daher auch vier Löcher in die Gewebescheibe eingebohrt,
vier Niete eingeführt und vernietet werden. Dieser an sich langwierige Arbeitsvorgang
nimmt dann besonders viel Zeit in Anspruch, wenn für größere Kraftübertragungen
eine Anzahl von Gummigewebescheiben aufeinandergelegt und Nietbolzen durch diese
Scheiben, zwischen denen jeweils Armierungsplatten liegen, hindurchgeführt werden
müssen.
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»Bei einer anderen Ausführungsform väird auf die Verwendung von Nieten
verzichtet, und die genaue Lage der Plättchen wird dadurch gesichert, daß in das
Bolzenloch der letzteren Büchsen eingesetzt werden, die in den Gummi eingreifen,
und daß sich ferner die Plättchen mit einem Bunde über den äußeren Rand der Gummigewebescheibe
legen. Diese Anordnung ist ohne Zweifel sehr zweckmäßig, sie besitzt aber doch den
Mangel, daß für jeden Durchmesser' der Gummige#
webescheibe auch
eine ganz bestimmte Plättchenform erforderlich ist, und daß die Plättchen wegen
der Anordnung des äußeren Bundes und wegen der Notwendigkeit, eine besondere Büchse
vorzusehen, verhältnismäßig teuer. in der Herstellung werden. Außerdem lassen sich
diese Plättchen nicht verwenden, wenn mehrere Scheiben zu einer elastischen Kupplung
vereinigt werden sollen, wie es dann notwendig ist, wenn große Umfangskräfte zu
übertragen sind, und wegen erheblicher Abweichung der Wellenmittellinien die Anwendung
einer einzigen starken Scheibe nicht zweckmäßig erscheint.
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Gegenstand der Erfindung ist nun ein Befestigungsmittel für Gummigewebescheiben,
bei dem alle obenerwäbnten Mängel fortfallen. Die notwendige Verbindung zwischen
dem als Befestigungsmittel dienenden Armierungsplä.ttchen und der Gummigewebescheibe
wird hier durch Spitzen hergestellt, die mit dem Plättchen aus- einem Stück bestehen
oder in dasselbe besonders eingesetzt sind. Solche mit Stiften versehene Platten
sind an sich nicht neu, sie finden z. B. als Riemenverbinder Verwendung, doch werden.
hier die Stifte durch parallel ,zur Plattenebene wirkende Kräfte beansprucht. Das
ist bei der Erfindung nicht der Fall, denn es hat sich gezeigt, daß es nur notwendig
ist, die Plättchen so fest mit der GummigewebescheLbe zu verbinden, daß sie sich
nicht von selbst ablösen können. Ist erst einmal der Bolzen der Befestigungsklaue
eingeschraubt, so erzeugt dieser den erforderlichen Druck zwischen Plättchen und
Gummigewebescheibe, ersteres liegt also dann unter allen Umständen fest. Die mit
Spitzen versehenen Plättchen werden durch einen kräftigen Druck mit der Gewebescheibe
verbunden und liegen dann genau so sicher auf wie Plättchen, die auf die bisher
bekannte Art befestigt sind. Wenn die Absicht besteht, mehrere Gummi:-gewebescheiben
zu einer elastischen Wellenkupplung zu vereinigen, so :finden Armierungsplättchen
Verwendung, die an der Ober- und Unterseite vorstehende Spitzen haben.
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Werden Gummigewebescheiben, die mit den vorstehend beschriebenen Plättchen
armiert sind, durch die Befestigungsschrauben zusammengezogen, so dringen die Spitzen
noch weiter in das Gummigewebe ein. Sie passen sich also vollständig der zusammendrückbaren
Gummigewebescheibe an.
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In der Zeichnung ist das Befestigungsmittel für die Gummigewebescheiben
in drei verschiedenen Ausführungsformen dargestellt. Abb. i und 2 sind Querschnitte
der in eine Gummigewebescheibe eingesetzten Plättchen nach den beiden ersten Ausführungsformen.
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Abb. 3 und q. zeigen Draufsichten der Plättchen nach den Abb. i und
2, und in Abb.5 ist die dritte Ausführungsform im Schnitt veranschaulicht.
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Gemäß der Abb. i und 3 besteht das Befestigungsmittel aus einer Platte
a, die in der Mitte zu einer Büchse b ausgestaltet ist, die den Befestigungsbolzen
der Kupplungsklaue aufnimmt. An den vier Ecken ist die Platte mit Spitzen C versehen,
die hier mit der Platte selbst aus einem Stück hergestellt sind. Die Länge der Büchsen
b kann so gewählt werden, daß ihre Innenkanten bei angezogenem Schraubenbolzen zusammenstoßen,
so daß auf diese Weise gleich eine Begrenzung für das Anziehen der Schraubenmutter
vorgesehen ist.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb. 2 und q. sind 'in die Platte
a Stifte d eingesetzt, und die Platte ist an den Rändern etwas aufgebogen,
um ein Einschneiden des Metalls in die Gummigewebescheiben-zu verhüten.
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In Abb. 5 ist eine den Abb. i und 2 ähnliche Ausführungsform veranschaulicht,
doch sind hier oben und unten Spitzen c vorgesehen, so däß mit dieser Platte' zwei
Gummigewebescheiben verbunden werden können.
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Das Wesen der Erfindung liegt darin, daß auf ein Zusammennieten der
Plättchen verzichtet wird, und daß durch Fortfall eines Anschlages an dem äußeren
Rand der Gummigewebescheibe die Möglichkeit geboten ist, ein und dasselbe Armierungsplättchen
für Scheiben von verschiedenem Durchmesser zu verwenden. Die Form der in das Gewebe
eindringenden Spitzen wird so gewählt, daß die Spitzen die Gewebelagen nicht zerschneiden,
sondern sich in deren Maschen einschieben. Das Gewebe behält daher seinen vollen
Zusammenhang.