DE47812C - Stofskraftmaschine mit zweistufiger Expansion - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Compoundmaschine mit zwei hinter einander liegenden Kolben und nur einem Vertheilungskanal. Auf beiliegender Zeichnung ist die Kolbenanlage durch Fig. 1 bei geöffnetem und durch Fig. 2 bei geschlossenem Vertheilungskanal, je am Ende des Kolbenhubes, dargestellt.

Die Kolben A und A₁ sind durch die Stange α_λ mit einander verbunden. Der Durchmesser dieser Verbindungsstange a_l ist kleiner als derjenige des kleineren Kolbens A₁. Die Kolbenstange α ist durch den hinteren Cylinderdeckel hindurchgeführt. Die Kolben arbeiten in den Cylindern B und B₁ , welche durch den Vertheilungskanal b mit einander in Verbindung gesetzt sind. Dieser Kanal b ist so gelegt, dafs seine vordere (linke) Eintrittsöffnung etwa in der Mitte des kleineren Cylinders B₁ einmündet und am Ende des rechtsseitigen Kolbenhubes (Fig. 1) mit dem Zuströmungskanal G der frischen Betriebskraft (Dampf, Luft u. s. w.) in Verbindung steht, dagegen am Ende des entgegengesetzten Kolbenhubes (Fig. 2) zwischen beiden Kolben sich befindet. Die Hintere (rechte) Austrittsöffnung des Kanals b mündet am Ende des gröfseren Cylinders B in diesen ein. Der Abführungskanal J der verbrauchten Betriebskraft ist so angeordnet, dafs er am Ende des rechtsseitigen Kolbenhubes (Fig. 1) zwischen beiden Kolben geöffnet und am Ende des linksseitigen Kolbenhubes (Fig. 2) von dem gröfseren Kolben A geschlossen ist.

Die Maschine arbeitet in folgender Weise: Die frische Betriebskraft tritt bei der Kolbenlage' der Fig. 1 aus G durch den Cylinder B₁ in den Kanal b, gelangt von hier an die hintere (rechte) Kolbenfläche von A und treibt infolge der Flächendifferenz der Kolbenquerschnitte und trotz des beständigen Gegendruckes auf Kolben A₁ von Seiten der fortwährend zuströmenden Betriebskraft den t>oppelkolben AA₁ in der bezeichneten Pfeilrichtung nach links. Sobald der Kolben A₁ die vordere Mündung des Kanals b geschlossen hat, expandirt die abgesperrte, in b und B befindliche Betriebskraff so lange, bis der Kolben A₁ diese Kanalmündung passirt hat und wieder freigiebt (Fig. 2). Es wird hier bemerkt, dafs das Volumen des Vertheilungskanals b so gewählt ist, dafs der Druck auf· die rechtsseitige Kolbenfläche von A noch am Ende des Kolbenhubes den beständigen Druck auf die linksseitige Kolbenfläche von A₁ überwiegt. Sobald nun der kleinere Kolben A₁ die Lage der Fig. 2 erreicht hat, ist eine Verbindung zwischen der vorderen und hinteren Cylinderhälfte von B durch den Kanal b hergestellt, da die Verbindungsstange U₁ dünner ist als der kleinere Cylinder B₁. Die bereits expandirte Betriebskraft kann sich daher auf die vordere und hintere Kolbenfläche von A verfheilen, und es findet in Bezug auf diesen gröfseren Kolben A Druckausgleich statt.

Der beständige, auf die linksseitige Kolbenfläche von A. wirkende Druck der frischen

Betriebskraft treibt nun beide Kolben wieder nach rechts in die in Fig. 2 bezeichnete Pfeilrichtung. Hierbei wird zunächst die vordere Mündung des Kanals b geschlossen. In den zwischen beiden Kolben A und A₁ befindlichen Cylinderräumen findet nun eine weitere Expansion statt, während in dem Kanal b und in der hinteren Cylinderhälfte von B Compression eintritt. Diese zweite Expansionspenode, auf der entgegengesetzten Kolbenseite der ersteren stattfindend, endigt mit Oefmung des Ausströmungskanals J durch Kolben A. Das Ende der Compression findet mit der gleichzeitigen Oeffnung der vorderen Kanalmündung von b durch Kolben A₁ statt.

Sobald nun die Kolben A und A₁ wieder die in Fig. 1 bezeichnete Lage erreicht haben, beginnt das Spiel von neuem.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Stofskraftmaschine mit gasförmiger Betriebsflüssigkeit, zwei verschieden grofsen, durch eine Stange O₁ verbundenen Kolben A und ^I₁ an der die Stofskraft ausübenden Kolbenstange α und einem Vertheilungskanal b b, welcher die Cylinder B B₁ der beiden Kolben AA₁ derart verbindet, dafs während des Kolbenstofslaufes die Betriebsflüssigkeit mit Volldruck auf den. kleinen Kolben A₁ einwirkt, während des Kolbenrückganges dagegen Expansion auf der einen und während des nächstfolgenden Kolbenstofslaufes eine zweite Expansion der bereits expandirten Betriebsflüssigkeit auf der anderen Kolbenseite des grofsen Kolbens A stattfindet, wodurch eine vollständige Ausnutzung der Betriebskraft erzielt wird.

   Hierzu i^Blatt Zeichnungen.