DE477633C - Pruefungseinrichtung zum Unterscheiden von gewoehnlichen echten Perlen von sogenannten gezuechteten Perlen, bei der die zu pruefende Perle zwischen die Pole von Elektromagneten leicht drehbar eingefuehrt wird - Google Patents
Pruefungseinrichtung zum Unterscheiden von gewoehnlichen echten Perlen von sogenannten gezuechteten Perlen, bei der die zu pruefende Perle zwischen die Pole von Elektromagneten leicht drehbar eingefuehrt wirdInfo
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Description
- Prüfungseinrichtung zum Unterscheiden von gewöhnlichen echten Perlen von sogenannten gezüchteten Perlen, bei der die zu prüfende Perle zwischen die Pole von Elektromagneten leicht drehbar eingeführt wird Gezüchtete Perlen sind bekanntlich solche, die dadurch entstehen, daß man einen Perlmutterkern zwischen die Schalen der Perlnl4lschel einführt und diesem von dem Tier auf natürlichem Wege mit der Perlensubstanz überziehen läßt. Die im gebräuchlichen Sinn als echt bezeichneten Perlen entstehen durch das schichtweise Überziehen von zufällig zwischen die Muschelschalen geratenen kleinen Fremdkörperchen in einem jahrelang währenden Absonderungsvorgang. Es ist nun bekannt, daß der zur Hervorbringung der gezüchteten Perlen verwendete Perlmutterkern, wenn er in ein magnetisches Feld hineingebracht wird, sich so einstellt, daß seine Schichten parallel zu den magnetischen Kraftlinien liegen, wogegen die konzentrischen Kugelschalen der gewöhnlichen echten Perlen von kugelförmiger Gestalt im magnetischen Feld keine Verdrehungstendenz haben können, weil die Lage der Schichtung ihrer Schalen im Verhältnis zur Richtung der Kraftlinien bei allen Drehungen uni den Mittelpunkt der Perle unverändert bleibt. Eine in ein magnetisches Feld gebrachte gezüchtete Perle wird also eine relative Drehung erfahren, wenn sie so angeordnet ist, daß sie ohne viel Widerstand drehbar ist, also etwa an einem Seidenfaden aufgehängt wird, hingegen wird eine gewöhnliche echte kugelige Perle im magnetischen Feld keine Drehung erfahren. Man hat auch bereits eine Prüfungsvorrichtung für diese Art der Unterscheidung vorgeschlagen, die aus zwei Elektromagneten besteht, deren Achsen in einer Richtung liegen und die so bewickelt sind, daß ungleichnamige Pole einander gegenüberstehen. In den Zwischenraum zwischen diesen beiden Polen wird die zu prüfende Perle gebracht, und zwar derart, daß sie mit ihrer Bohrung über einen Seidenfaden geschoben wird, an dessen unterem Ende ein kleines Auflager befestigt ist. Durch ein Mikroskop kann man genau beobachten, ob beim, Einschalten des Stromes, also beim Entstehen des magnetischen Kraftfeldes, eine Drehung der Perle stattfindet oder nicht.
- Diese Vorrichtung hat aber den Sachteil, daß die zu prüfende Perle nicht nur dem unmittelbaren Einfluß der im Eisenkern verlaufenden magnetischen Kraftlinien des Elektromagneten ausgesetzt ist, sondern auch dem Einfluß der von den Spulen unmittelbar herrührenden, nicht durch das Eisen verlaufenden magnetischen Kraftlinien des zur Erzielung der Wirkung notwendig starken Elektromagneten mit gesättigtem oder gar übersättigtem Eisenkern. Dies äußert sich, da verhältnismäßig große elektromagnetische Energien nötig sind, um einen sicheren Effekt hervorzubringen, darin, daß die Perle zwischen den Polen der einander gegenüberliegenden Elektromagnete sich nicht ruhig verhält oder ruhig verdreht, sonclern gleichgültig, um welche Art von Perlen °s sich handelt, in eine Art Zittern gerät, ,las die Beobachtung erschwert.
- Dieser Übelstand wird gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch beseitigt, daß. bei einer Prüfungseinrichtung der vorgenannten Art ein Elektromagnet verwendet wird mit zwei einander gegenüberliegenden Polschuhen, deren Stirnflächen von dem die Spulen tragenden Joch des Elektromagneten so weit entfernt sind, daß der Zwischenraum zwischen diesen Polschuhen dem unmittelbaren Einfluß des magnetischen Kraftlinienfeldes der Spulen des Elektromagneten praktisch entzogen ist und damit die zu prüfende Perle nur von den aus den Polschlehen austretenden magnetischen Kraftlinien beeinflußt wird.
- Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß der Erfindung in Abb. i im Aufriß und in Abb. 2 im Grundriß.
- Der Kern des Elektromagneten a besitzt zwei wagerecht vorragende Träger b für die Polstücke c, die gegeneinander gerichtet sind und in axialer Richtung eingestellt werden können. Die einander gegenüberliegenden Enden der Polstücke c ragen in eine Kammer d hinein, die vorn und hinten offen ist und die ein lotrechtes Rohr e trägt. Am oberen Ende dieses Rohres :ist ein Seidenfaden f befestigt, der in axialer Richtung durch das Rohr hindurchgeht und zur Aufhängung :der auf ihn aufgeschobenen Perle g dient. Der Faden muß derart eingestellt werden, daß die Perle sich genau zwischen den beiden Polstücken c, c befindet.
- Wird der Elektromagnet a erregt, so entsteht zwischen den Polstücken c ein magnetisches Kraftlinienfeld, durch welches die Perle beeinflußt wird, und der Ort, wo dies geschieht, ist von den Spulen -des Elektromagneten a bei entsprechender Länge der Träger b so weit entfernt, daß jede andere Beeinflussung der Perle durch das unmittelbare magnetische Kraftlinienfeld der Spulen des Elektromagneten a ausgeschlossen ist. Tatsächlich bleibt die Perle sowohl beim Einschalten als auch heim Ausschalten des Erregungsstromkreises ganz ruhig, wenn es sich um eine gewöhnliche echte kugelige Perle handelt, bzw. vollführt ganz ruhig ihre Drehung, wenn es sich um eine gezüchtete Perle handelt, und es ist daher eine genaue Beobachtung des Verhaltens der Perle möglich. Bleibt eine Perle beim Erregen des Elektromagneten in Ruhe, so könnte es sich auch um eine gezüchtete Perle handeln, die zufälligerweise von vornherein gerade so eingestellt war, daß die Schichten ihres Kerns parallel zu den magnetischen Kraftlinien liegen. Es muß daher jede anfangs in Ruhe verbleibende Perle durch Drehen des Aufhängefadens aus ihrer Lage herausgebracht werden, damit geprüft werden könne, ob sie auch in der neuen Lage beim Erregen des Elektromagneten in Ruhe verbleibt oder sich dreht.
- Mit dem Seidenfaden kann in gebräuchlicher Weise an irgendeiner Stelle ein Zeiger verbunden sein, der vor einer Skala spielt, so daß auch auf diese Weise die Drehung beobachtet werden kann. Es kann auch eine Einrichtung zur Beleuchtung der zwischen den Polstücken c schwebenden Perle angebracht werden.
- Die Verstellbarkeit der Polstücke in axialer Richtung hat den Zweck, die Entfernung der Polstücke voneinander so zu ändern, wie es der Größe jeder Perle entspricht, so daß also die Entfernung der Polstücke so klein als jeweils möglich gemacht werden kann und die Perlen von der größtmöglichen, nur vom Kraftfluß durch -die Polschuhe hindurchstemmenden -Feldstärke betroffen werden.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Prüfungseinrichtung zum Unterscheiden von gewöhnlichen echten Perlen von sogen@annten gezüchteten Perlen, bei der die zu prüfende Perle zwischen die Pole von Elektromagneten leicht drehbar eingeführt wird, gekennzeichnet durch einen Elektromagneten mit zwei aneinander gegenüberliegenden Polschuhen, deren Stirnflächen von dem die Spulen tragenden Joch des Elektromagneten so weit entfernt sind, daß der Zwischenraum zwischen diesen Polschuhen dem unmittelbaren Einfluß des magnetischen Kraftlinienfeldes der Spulen des Elektromagneten praktisch entzogen ist und damit -die zu prüfende Perle nur von den aus den Polschuhen austretenden magnetischen Kraftlinien beeinflußt wird.
- 2. Prüfungseinrichtung nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Polschuhe derart verstellbar sind, daß ihre Entfernung voneinander verändert werden kann.
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