DE47609C - Selbstthätiger Verkaufsapparat - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 44: Kurzwaaren.

F. LINDENHEIM in HALLE a. S. Selbsttätiger Verkaufsapparat.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. Juni 1888 ab.

Der auf beiliegender Zeichnung in Fig. 1 bis ι 5 dargestellte Verkaufsapparat zeichnet sich dadurch aus, dafs die Münze den Ausbri.ngschieber mit dem verkauften Stück Waare kuppelt. Zur besseren Erklärung sei auf die Zeichnung verwiesen.

In der Wand A, Fig. 1 bis 3, des Apparates befindet sich der Einwurfschlitz b, welcher nach dem Gleitkanal B führt, der in den Schiebermechanismus endet. Der Auslaufschlitz des Gleitkanals B befindet sich über einem Schlitz a in dem die Rückwand des Hauptschiebers D bildenden zweiten Schieber E, der mit einem Schlitz d des Hauptschiebers D übereinstimmt. Fällt also ein Geldstück aus dem Gleitkanal B heraus, so gelangt dasselbe in die Schlitze von D und E, so dafs der Hauptschieber D mit Schieber E durch das Geldstück verbunden wird und beim Bewegen des ersteren der zweite Schieber mit bewegt wird, so dafs durch dessen Wand E¹ das zu verkaufende Päckchen etc. aus der Sammelröhre F herausgeführt^ und dem Käufer zugänglich gemacht wird (s. Fig. 5).

Damit die Münze beide Schieber D und E zuverlässig verbindet, mufs dieselbe tief genug in die Schlitze α und d einfallen, ohne jedoch unmittelbar durch die Schlitze hindurchgleiten zu können; nach jeder Einzelabgabe jedoch mufs die Münze stets aus den Schiebern entfernt werden.

Dieser Vorgang spielt sich in folgender Weise ab:

Unterhalb des Hauptschiebers D, etwas seitlich von der Schlitzmitte, befindet sich eine bewegliche Aufhaltplatte g, welche durch eine Feder f beeinflufst wird (s. Fig. 2 bis 6).

Durch die Platte g wird erreicht, dafs die Münze mit dem gröfsten Theil ihrer Stirnfläche in die beiden Schieberschlitze α und d einfällt, aber wegen der seitlich unterhalb des Schiebers D befindlichen Haltplatte g am Durchfallen verhindert wird (s. Fig. 2, 4, 6, 8 und 9). Erst wenn der Hauptschieber so weit vorgezogen ist, dafs die Waare freiliegt, stöfst die Haltplatte g an den Ansatz h und wird infolge dessen an der unteren Seite des Schiebers D derartig verschoben, dafs die Münze, welche sich in den beiden über einander liegenden Schieberschlitzen befindet, nicht mehr von g gehalten wird, sondern frei aus den Schiebern herausfallen kann (s. Fig. 5 und 10). Um unrichtige Münzen von dem Apparat fern zu halten, ist der die unrichtigen Münzen nach aufsen führende sogenannte Leerlauf kanal e angeordnet.

Der Behälter zur Aufnahme der zu verkaufenden Gegenstände kann je nach Art der letzteren verschieden gestaltet sein. In der Zeichnung ist der Apparat als zum Verkauf von Cigarren eingerichtet dargestellt.

Um zwei parallel zu einander stehende Verkaufskanäle für Cigarren etc. anbringen zu können, mufs eine Vorrichtung getroffen werden, welche ermöglicht, dafs beide hinter einander liegenden Kanäle sich gleichmäfsig entleeren. Zu diesem Zweck ist folgende in Fig. 11 bis 15 dargestellte Einrichtung getroffen. Der Verkaufsschieber ist mit zwei Fangmulden H und J versehen. Zwischen beiden ist eine Deckklappe K drehbar angeordnet, welche bezweckt, dafs beim Einbringen des Schiebers die hintere Fangmulde H nicht von dem vorderen Kanal gespeist und infolge dessen

letzterer eher entleert wird als der dahinter liegende. Die Klappe K wirkt zu diesem Zweck folgendermafsen.

Beim Vorziehen des Schiebers stofsen die Ansätze / im Schieber an die Klappenflügel m und bedingen, dafs die Klappe K den vorderen Verkaufskanal so lange unten zuhält, als sich der herausgezogene Schieber unter dem ersteren befindet. Sobald der vordere Verkaufskanal beim Rückgang des Schiebers vor der hinteren Fangmulde H vorbeigekommen ist, schlägt die Klappe K. zurück (s. Fig. 11 und 15), die hintere Mulde H wird unter dem hinteren Kanal zur Aufnahme einer Cigarre frei. Es wird hierdurch die Möglichkeit gegeben, mehrere Verkaufskanäle hinter einander anzuordnen, ohne dafs ein ungleichmäfsiges Entleeren derselben zu befürchten ist.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . An selbstthätigen Verkaufsapparaten, bei welchen zum Zwecke des Ausbringens der verkauften Waare zwei mit einander gleichlaufende Schieber D und E angeordnet sind, in deren sich deckenden Schlitzen a und d das die Kupplung beider Schieber bewirkende Geldstück einfällt, die Anordnung der beweglichen Aufhaltplatte g, welche das Geldstück am Durchfallen so lange hindert, bis die Waare herausgezogen ist, und des Anschlages h, durch welchen die Platte g bei äufserster Schieberaufsenstellung so zurückgehalten wird, dafs die Münze frei aus den Schlitzen der Schieber D und E herausfallen kann.
   2. An selbstthätigen Verkaufsapparaten der unter 1. gekennzeichneten Art, zum Zweck, mehrere hinter einander liegende, sich gleichmäfsig entleerende Verkaufskanäle anbringen zu können, die bewegliche Deckklappe K, welche beim Einführen des Schiebers D in den Apparat die hintere Mulde H so lange verdeckt, bis sie an dem vorderen Verkaufskanal vorübergeführt ist, zu welchem Zweck die Klappe K durch die Anstofsstücke Z an E bewegt wird.

   Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.