DE475649C - Schutzanordnung in Netzen mit geerdetem Nulleiter - Google Patents

Description

• Schutzanordnung in Netzen mit geerdetem Nulleiter In Gleich- oder Wechselstromnetzen werden im allgemeinen neben den Außenleitern sogenannte Mittel- oder Nulleiter vorgesehen. Diese verwendet man häufig, wenn außer den zwischen den Außenleitern vorhandenen Hauptspannungen geringere Teilspannungen zwischen Haupt-und Nulleitern zur Verfügung stehen sollen. Meistens werden auch die Nulleiter dazu benutzt, um einen Punkt des Netzes sicher mit Erde zu verbinden.
• Die Belastungen zwischen Außen- und Nullleiter werden üblicherweise nach Möglichkeit so verteilt, daß der resultierende Strom im Nulleiter ganz oder angenähert Null wird. Man kann dann mit einem geringen Querschnitt für den letzteren auskommen. Sobald aber der Nulleiterstrom infolge unsymmetrischer Belastung größere Werte, als normalerweise vorgesehen, annimmt, wird der Spannungsabfall im Nulleiter infolge seines natürlichen Widerstandes beträchtlich. Versuche und Theorie ergeben, daß selbst dann, wenn `der Nulleiter nicht nur an einem oder mehreren Punkten geerdet, sondern sogar vollkommen unisoliert in Erde verlegt ist, zwischen demselben und Erde erhebliche Spannungsdifferenzen auftreten können.
• Die Gefahr dieser Spannungsdifferenz wird dadurch vergrößert, daß man schlechthin des Glaubens ist, der Nulleiter bzw. mit ihm verbundene »geerdete« Gegenstände, wie Maschinen-, Apparategehäuse u. dgl., könnten infolge der Erdung keine Spannung gegen Erde besitzen. Dieser Annahme stehen sowohl die Theorie als auch die Erfahrungen der Praxis entgegen.
• Die erwähnte Gefahr wird erfindungsgemäß nun durch Einbau eines Wirk- oder Blindwiderstandes oder einer Kombination beider Arten von Widerständen zwischen Nullpunkt des Systems (Anschlußpunkt des Nulleiters) und Nulleiter beseitigt, gleichzeitig wird dann nicht mehr der Nullpunkt des Systems, sondern nur der Nulleiter an einer oder mehreren Stellen geerdet. Durch diese Einrichtung kann man die größte zwischen Nulleiter und Systemnullpunkt wirksame Spannungsdifferenz so auf den künstlichen Widerstand und den Nulleiter verteilen, daß der Nulleiterspannungsabfall und mithin auch die Spannungsdifferenz zwischen Nulleiter und Erde den mit Rücksicht auf die Gefährdung von Menschen als höchstzulässig festgesetzten Betrag nicht überschreitet. Gleichzeitig wird durch den künstlichen Widerstand der Nulleiterstrom, gegebenenfalls also der Kurzschlußstrom, begrenzt, so daß auch eine Beschädigung von Apparaten und Leitungen nach Möglichkeit hintangehalten wird.
• Den Eintritt eines zu hohen Nulleiterstromes kann man dadurch überwachen, daß man parallel zum künstlichen Widerstand ein spannungsempfindliches Gerät, sei es nun akustischer oder optischer Art, oder aber ein Relais schaltet, welches das betroffene Netz abschaltet.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. i ist das aus drei Phasenleitern 2, 3 und q. und dem Nulleiter 5 bestehende Netz. Es wird von einem Transformator gespeist, von dem nur die in Stern geschaltete Sekundärwicklung 6 dargestellt ist. Zwischen dem Sternpunkt dieser Wicklung und dem Nulleiter 5 ist der Widerstand z eingeschaltet. Der Nulleiter ist an einer oder mehreren Stellen geerdet.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: 2. Schutzanordnung in Netzen mit geerdetem Nulleiter, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Systemnullpunkt und dem Nulleiter ein solcher Widerstand eingeschaltet ist, daß die Spannungsdifferenz zwischen Nulleiter und Erde den mit Rücksicht auf die Gefährdung von Menschen als höchstzulässig festgesetzten Betrag nicht überschreitet.
2. 2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an den Widerstand Relais, Anzeigevorrichtungen o. dgl. angeschlossen sind, welche entweder ein optisches oder , akustisches Signal auslösen oder den betroffenen Netzteil abschalten, wenn die durch den Begrenzungswiderstand gegebene höchste Spannungsdifferenz zwischen Nulleiter und Erde erreicht wird.