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Herstellung von Rippenunterlagsplatten für Eisenbahnschienen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Unterlagsplatten,
sogenannten Rippenplatten, für Eisenbahnschienen. Diese lippenplatten bestehen in
bekannter Weise aus einer ebenen Grundplatte mit zwei oder mehreren in der Regel
mit dem Schienenfuß parallel laufenden rippenförmigen Erhöhungen, zwischen welchen
die Schienen .eingebettet - sind und in welchen sich in der Mitte ein Schlitz und-
eine pilzförmige Aussparung befindet. Die Aussparung wurde bislang durch Fräsen
oder Hobeln und Fräsen hergestellt. Diese Arbeitsverfahren sind kostspielig und
zeitraubend.
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Erfindungsgemäß kommt auf wesentlich einfachere Weise die pilzartige
Aussparung in den Rippen dadurch zustande, daß die Aussparung mittels eines entsprechend
geformten Stempels durch das warme Werkstück durchgestoßen wird.
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Während dieses Verfahren allgemein Anwendung finden soll für Streckenplatten,
erfährt es für Unterlagsplatten, welche für Weichen bestimmt sind, noch eine wesentliche
Erweiterung. Streckenplatten können durch Auswalzen in Stäben und Abtrennen von
diesen hergestellt werden. Unterlagsplatten für Weichen können lediglich durch Auswalzen
nicht hergestellt werden, weil die Rippen nach zueinander nicht parallelen Linien
verlaufen. Solche Platten werden zunächst vorgewalzt, und durch Rückstauchung in
Schmiedemaschinen werden dann die Rippen und- deren Richtung bestimmt. Auch das
Schlagen von derartigen Rippenplatten im Gesenk ist bekannt, doch laufen auch auf
diesen Platten die Rippen durch, und es mußte die Aussparung für den Kopf der Klemmschraube
erst in der oben erwähnten Weise gebildet werden.
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Nach der Erfindung werden beim Schlagen der Platten im Gesenk gleichzeitig
an den Bettungsstellen der Klemmschraube in den Rippen rechteckige Aussparungen
in der Breite des Schaftdurchmessers der Klemmschraube ausgepreßt und daraufhin
die Unterschneidung an dem noch warmen Werkstück durch Ausstanzen mittels eines
Stempels hergestellt.
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Das Auspressen rechteckiger Aussparungen in den Rippen hat noch einen
weiteren Vorteil im Gefolge, der sich aus folgender Betrachtung ergibt. Für die
Herstellung von Zweirippenplatten im Gesenkschmiedeverfahren mußten Rohlinge, in
der Regel rechteckige Stangenabschnitte, verwendet werden, deren Länge geringer
ist als das fertige Werkstück, deren Höhe aber mindestens der Höhe der Rippen und
der Platte entspricht. Es mußte dann in bekannter Weise das Werkstück niedergeschmiedet
werden. Erfindungsgemäß kann als Ausgangswerkstück ein Rohling dienen, dessen Länge
ebenfalls geringer ist als das fertige Werkstück, dessen Höhe jedoch nur etwa die
Hälfte bis Dreiviertel der Höhe von Rippen und Unterlagsplatte beträgt. Das Werkstück
wird durch ein gewelltes Unter-oder Obergesenk gestreckt. Dabei ist das
Obergesenk
schmaler gehalten als das Werkstück, so daß sich an den ungeschwächten Enden Rippen
bilden. Das Werkstück wird dann in ein Fertiggesenk eingeführt. In diesem wird das
Werkstück glattgepreßt, wobei eine weitere Streckung eintritt und gleichzeitig an
der Außenkante der Rippen noch eine schmale Bodenkante angepreßt wird. Die richtige
Rippenhöhe kommt dabei im Gesenk dadurch zustande, daß der aus den Aussparungen
für die Schrauben gepreßte Werkstoff in die Rippen gepreßt wird.
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Auf der Zeichnung sind die Vorrichtungen und Werkzeuge zur Ausübung
des Verfahrens beispielsweise dargestellt.
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Abb. i zeigt in schaubildlicher Darstellung die Vorrichtung zum Ausstoßen
der pilzförinigen Aussparungen.
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In einer Einspannvorrichtung, welche aus zwei Klemmbacken a und
b besteht, von welchen letztere als Schnittplatte ausgebildet ist, ist das
Werkstück c, eine Rippenplatte, eingespannt. In der Schnittplatte ist eine pilzförmige
Aussparung d vorgesehen. Die Platte wird mit der Rippe e auf die Schnittplatte gelegt.
Sie wird durch einen Anzugkeil f o. dgl. in der Form festgespannt. Durch einen Stanzstempel
h, welcher ebenfalls pilzförmige Gestalt besitzt, kommt die Aussparung i in der
Rippe zustande. In gleicher Weise wird die Aussparung in der zugehörigen zweiten
Rippe erzeugt. Das Ausstanzen der Aussparung geschieht im warmen Zustande des Werkstückes.
Dieses Verfahren findet allgemein Anwendung bei sämtlichen Rippenplatten.
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Abb. 2 zeigt einen Längsmittelschnitt durch ein Schrniedegesenk zur
Herstellung von Rippenplatten für Weichenstücke. Es ist eine Platte mit drei Rippen
für eine Kreuzungsweiche dargestellt. Die Form des Werkstückes i geht aus der Abb.
3 hervor, welche an sich die Unteransicht des Obergesenkes darstellt. Das Werkstück
besitzt eine Bodenplatte 2 mit Rippen 3 an den Enden und einer Mittelrippe 4. Wie
aus der Abb. 3 ersichtlich ist, sind die Rippen nicht parallel zueinander angeordnet,
sondern sie verlaufen nach sich in der Verlängerung schneidenden Linien. Die mittlere
Rippe 4 ist wesentlich-stärker als die Rippe 3, weil sie zur gleichzeitigen Befestigung
zweier Kreuzungsschienen dienen muß. Zwischen den Rippen sind Aussparungen 5 und
6 vorgesehen. Das Untergesenk 7 ist eine ebene Platte. Die gesamte Werkstückform
befindet sich in dem Obergesenk B. Im Untergesenk befinden sich nur Körnerspitzen
9 zum Festhalten des Werkstückes. Dadurch, daß die gesamte Werkstückform in das
Obergesenk gelegt worden ist, wird das Gesenk wesentlich billiger, insbesondere
aber kommen an dem Werkstück scharfe Grundkanten io zustande, durch welche das Aufschweißen
der Rippenplatten auf eisernen Ouerschwellen wesentlich erleichtert wird.
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Das aus dem Gesenk kommende Werkstück wird im noch warmen Zustande
der Ausstoßvorrichtung nach Abb. x zur Bildung des pilzförmigen Ausschnittes zugeführt.
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Abb. 4 zeigt ein Gesenk zur Bildung einer Vorform für Platten mit
zwei Rippen. Das Gesenk besteht aus einem Untergesenk 12- und einem Obergesenk 13.
Das Obergesenk ist schmaler als das Untergesenk. Der Rohling besteht aus einem Flacheisenabschnitt.
Er ist in gestrichelten Linien zwischen die Gesenke eingezeichnet. Beide Gesenke
sind auf den Arbeitsflächen mit gegenüberliegenden Wellungen versehen, durch welche
sich die Streckung des Rohlings, wie beabsichtigt, vorzugsweise in der Längsrichtung
vollzieht. Dabei wird sich der nach den Enden des Unter gesenkes hin gepreßte Werkstoff
in den zwischen Ober- und Untergesenk an beiden Stirnseiten verbleibenden Raum drücken,
derart, daß Rippen 14 entstehen, aus welchen späterhin die Rippen 3 einer Unterlagsplatte
geformt werden. Das Zwischenstück i i wird danach in der gleichen -Hitze zwischen
die Gedenke 7 und 8 (Abb. 2) gebracht, in welchen natürlich, -wenn -Platten mit
zwei Rippen angefertigt werden, die Mittelrippe 4 wegfällt. In dem Fertiggesenk
werden die Wellungen weiterhin gestreckt und flachgedrückt, und es wird gleichzeitig
von den Rippen 14 so viel Werkstoff an den Stirnseiten weggepreßt, daß die Leisten
io am fertigen Werkstück noch zustande kommen. Da gleichzeitig in der Fertigform
die Aussparungen 5 in die Rippen 14 gedrückt werden, wird für die Bildung der 1
äußeren Bodenkante abgepreßter Werkstoff hinreichend ersetzt.