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Taumelscheibengetriebe Bei kurbellosen Getrieben des Taumelscheibentyps
wird der dynamische Ausgleich bisher erreicht durch die Anwendung von mindestens
drei hin und her gehenden Hauptteilen, die in gleichen Winkelabständen an den Umfang
der Taumelscheibe angesetzt sind, sowie durch genaue Einstellung der Massen der
Taumelscheibe zu denen der hin und her gehenden Teile. Auf diesem Wege läßt sich
aber der Ausgleich nicht erzielen, wenn die Anzahl der hin und her gehenden Teile
kleiner ist als drei.
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Der Hauptzweck der Erfindung besteht darin, den dynamischen Ausgleich
kurbelloser Getriebe auch dann zu ermöglichen, wenn weniger als drei hin und her
gehende Teile vorhanden sind.
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Der Weg, auf dem die Erfindung diese Aufgabe löst, bringt eine Reihe
weiterer technischer Vorteile, auf die im Laufe der Beschreibung hingewiesen wird.
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Taumelscheibengetriebe gemäß der Erfindung sind auf der Zeichnung
in mehreren Ausführungen dargestellt. Dabei ist hauptsächlich an ihre Anwendung
für Kompressoren gedacht, doch ist das Getriebe gemäß der Erfindung auch zu anderen
Zwecken verwendbar, wo es sich um die Umsetzung von Drehbewegung in hin und her
gehende Bewegung oder umgekehrt handelt. Abb. I bis 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel
in Verbindung mit einem Kompressor, und zwar ist Abb. I Längsschnitt nach Linie
I-I der Abb. 2, Abb. 2 Querschnitt nach Linie II-II der Abb. I, Abb. 3 teilweiser
Schnitt nach Linie III-III der Abb. 2, Abb. 4 Querschnitt eines Einzelteiles nach
der Linie IV-IV der Abb. I, Abb. 5 schematische Veranschaulichung der Wirkungsweise
des Getriebes gemäß der Erfindung.
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Abb. 6 und 7 zeigen andere Ausführungen der Nachstellvorrichtungen.
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Abb. 8, 9 und Io zeigen das Getriebe in einer anderen Ausführung,
und zwar Abb. 8 im Querschnitt, Abb. 9 im Längsschnitt IX-IX und Abb. Io im Längsschnitt
X-X.
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Abb. II und I2 sind teilweise Längsschnitte von Einzelteilen in besonderer
Ausführung. Abb. I3, I4 und I5 zeigen Querschnitt und Längsschnitte nach XIV-XIV
bzw. XV-XV einer weiteren Ausführungsform des Getriebes.
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Abb. I6 und I7 sind Querschnitte weiterer Ausführungsformen.
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Bei der Ausführung des Taumelscheibengetriebes
nach
Abb. I bis 5 sitzt die Taumelscheibe I fest auf der Welle 2, die in feststehenden
Lagern 3, 3 läuft.
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Das Gehäuse 4 der Maschine nebst Dekkel 4a umschließt die Taumelscheibe
I und enthält zwei Zylinder 5, 5 mit zur Welle 2 parallelen Achsen. Jeder Zylinder
hat einen hin und her gehenden Kolben 6, der mit einem Gleitschuh 8a an der einen
und mit einem an seinem jochartigen Ansatz 7 sitzenden Gleitschuh 8 an der anderen
Seite der Taumelscheibe I anliegt, so daß jeder Kolben bei jedem Umlauf der Taumelscheibe
eine Hinundherbewegung ausführt.
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Aus Abb. 2 ist ersichtlich, daß jeder der beiden Zylinder 5, 5 mit
der Mittellinie der Welle 2 in einer Ebene liegt, die mit der durch eben diese Mittellinie
gelegten Vertikalebene einen spitzen Winkel Z bildet.
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Die Steuerung des Treibmittels für die Zylinder 5, die an ihrem Kopfende
durch an einem Deckel 9 des Gehäuses 4 befindliche Blöcke 9a geschlossen sind, erfolgt
durch einen Drehschieber Io; der auf einem Hals II des Deckels 9 läuft. Der Drehschieber
ist mit Kanälen I2 und I3 versehen, die das Innere der Zylinder 5 durch die Öffnung
I4 hindurch abwechselnd mit den Ein- und Auslaßleitungen I5 bzw. I6 in Verbindung
setzen.
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Der Drehschieber Io läuft mit der Welle 2 um, an die er durch das
Glied I7 gekuppelt ist, das, z. B. auf die aus Abb. 4 ersichtliche Art, eine geringe
Exzentrizität zwischen dem Drehschieber Io und der Welle 2 zuläßt, aber auch auf
der Welle 2 längsbeweglich ist.
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Statt des Drehschiebers Io kann ein Ringventil IIo, wie in Abb. II
gezeigt, längsgleitbar in das Gehäuse 4 eingepaßt sein, das durch einen Federkeil
III am Drehen gehindert ist.
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Das Ringventil IIo bewegt sich infolge Mitnahme durch die beiden Bunde
II2 mit der Welle 2 in deren Längsrichtung, so daß ein Kanal II3 die Zylinderkanäle
II4 abwechselnd öffnet und schließt. Die Welle 2 dreht sich im Ventil IIo, das so
eines der Traglager der Maschine bildet.
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Die Taumelscheibe I (Abb. I und 5) besitzt außer den Arbeitsflächen
I8 und I8a, auf denen die Gleitschuhe 8 bzw. 8a laufen, weitere parallele Arbeitsflächen
I9, 2o, deren Ebenen in der Neigung weniger von der zur Welle senkrechten Ebene
abweichen als die Flächen I8 und I8a. Alle diese Flächen sind nach derselben Seite
geneigt. Die nähere Bestimmung des Neigungsgrades erfolgt im nachstehenden.
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Ein Gleitschuh 2I mit Universalgelenk, z. B. mit Lagerung mittels
einer Kugel 22, am Widerlager 23 und ein ebensolcher vom Widerlager 25 getragener
Gleitschuh 24 laufen auf den Flächen I9 und 2o der Taumel scheibe.
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Die Widerlager 23 und 25 sind in axialer Richtung einstellbar. Sie
können beispielsweise in den Maschinenrahmen eingeschraubt sein wie das Widerlager
23 oder in Ausnehmungen 26 eingelassen sein wie das Widerlager 25. Mit solchen Mitteln
stellt man die Widerlager so ein, daß die Gleitschuhe 2I und 24 beide gleichzeitig
an den Flächen I9 und 2o der Taumelscheibe anliegen und nur das für ein störungsfreies
Arbeiten nötige Spiel lassen.
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Wenn sich nun die Taumelscheibe in Berührung mit den Gleitschuhen
23 und 25 dreht, so erhält sie eine hin und her gehende Bewegung im Gleichtakt mit
ihrer Drehung. Diese Arbeitsweise ist in Abb. 5 veranschaulicht, wo die Taumelscheibe
I in ihren beiden äußersten Rechts- und Linksstellungen (entsprechend einer Drehung
von I8o° der Welle 2) gezeigt ist. Der Mittelpunkt der Taumelscheibe legt, wenn
die Flächen I9 und 2o aus der voll ausgezeichneten Stellung in die punktierte Stellung
I9a und 2oa gehen, in der Längsrichtung der Welle 2 einen Weg D zurück. Da die Flächen
I9 und 2o eben sind und die Drehgeschwindigkeit gleichförmig bleibt, muß diese Axialbewegung
der Taumelscheibe in Form einer Sinuskurve stattfinden.
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Die starr mit der Taumelscheibe I verbundene Welle 2 sowie alle auf
ihr angebrachten Teile, wie z. B. die Kupplungshälfte 27, nehmen an dieser hin und
her gehenden Längsbewegung von der Schwingungsweite D teil. Wenn die entsprechende
Kupplungshälfte 27a und die Welle, woran sie sitzt, nicht an der gleichen Bewegung
teilnehmen können, wird eine Kupplung bekannter Art, z. B. wie in Abb. I und 3 dargestellt,
verwendet, die eine axiale gegenseitige Verschiebung der beiden Kupplungshälften
zuläßt.
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Der Hub der Flächen I9 und 2o der Taumelscheibe I gegenüber dem der
Flächen I8 und I8a steht zu den Gewichten der Kolben mit ihrem Zubehör und anderseits
der Taumelscheibe mit ihrem Zubehör in solchem Verhältnis, daß die Massenkräfte
in der Längsrichtung gleich- und entgegengesetzt gerichtet sind.
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Wenn m die Masse jedes der Kolben einschließlich des sich mit ihm
hin und her bewegenden Zubehörs ist, M die Masse der Taumelscheibe mit ihrem Zubehör,
D der Längshub der Taumelscheibe und d derjenige der Kolben zur Taumelsclheibe,
so muß die Gleichung (M+2m)D= 2md cos Z eingehalten werden, worin Z der oben angegebene
Winkel
ist; dann befinden sich die bewegten Teile in dynamischem Ausgleich bezüglich ihrer
Längsbewegungen.
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Um auch das dynamische Gleichgewicht zwischen den Drehschwingmomenten
der einzelnen Teile zu erzielen, sind weitere Maßnahmen getroffen.
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Da die gleichen und entgegengesetzten Massenkräfte der Taumelscheibe
und der Kolben an verschiedenen Hebelarmen in bezug auf die Drehwelle angreifen,
deren Längen sich verhalten wie ihre Hübe, so bleibt hier ein Moment übrig, das
mit dem umlaufenden Drehschwingmoment der Schiefscheibe ausgeglichen werden kann.
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Da sich nach hiernach aufgestellten Berechnungen ergeben hat, daß
der Winkel für 22 kleiner als 9o° wird und bei sehr kleinen Schwinghüben der Taumelscheibe
im Verhältnis zum Kolbenhub, wie sie bei der Ausführung auftreten, dieser Winkel
mit genügender Genauigkeit gleich 9o° gesetzt werden kann, ergeben sich einfache
Konstruktionsverhältnisse. Dieser Fall ist auch in der Zeichnung angenommen.
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Aus obigen Festlegungen ergibt sich ferner, daß, während man früher
zur Erzielung des Kräfteausgleichs mindestens drei Kolbenelemente in gleichen Winkelabständen
um die Welle anordnen mußte, bei dem vorliegenden Verfahren nur zwei Kolben von
im richtigen Verhältnis zur Masse der Taumelscheibe stehenden Massen angewendet
zu werden brauchen, um einen vollständigen Ausgleich sowohl bezüglich der längswirkenden
Momente als auch bezüglich der Drehmomente zu erzielen.
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Wenn die oben dargelegten Bedingungen zur Erzielung des Ausgleichs
eingehalten werden, bewegt sich die Taumelscheibe mit ihrem Zubehör bei Leerlauf
axial hin und her mit dem Hub D, ohne Kräfte auf die Gleitstücke 2I und 24 oder
auf die Widerlager 23 und 25 auszuüben, die dann nur dazu dienen, die Lage der Taumelscheibe
festzulegen, ohne daß sie dabei durch sie belastet würden. Infolgedessen wird, während
die Drücke des Treibmittels in den Zylindern 5, durch Vermittlung der Kolben 6 und
der Gleitstücke 8a auf die Arbeitsflanke I8a übertragen, bei jedem Arbeitshub der
Kolben eine Kraft auf den Gleitschuh 2I und das Widerlager 23 ausüben, keine Kraft
auf den Gleitschuh 24 und auf das Widerlager 25 ausgeübt. Deshalb läßt sich die
in Abb. 6 gezeigte Ausführung verwenden, bei der das Widerlager 23, ebenso wie in
Abb. I, in den Deckel 4a geschraubt ist und mit einem Handrad 37 zum Drehen und
mit einer Feststellmutter 37a zum Festklemmen der Schraube versehen ist. Das gegenüberliegende
Widerlager 25, das in diesem Fall mit einer Spindel 28 versehen ist, ist längsverschieblich
im Rahmen 4 eingepaßt, und eine Feder 29 ist zwischen den Rahmen und das Widerlager
eingeschaltet, damit das Gleitstück 24 in Anlage an der Flanke 2o dar Taumelscheibe
bleibt.
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Durch Drehen am Handrad 37 kann man die axiale Lage des Gleitschubes
2I und der Taumelscheibe I und der Kolben 6 entsprechend jeder Winkelstellung der
Taumelscheibe einstellen, und somit kann man den Spielraum zwischen den Kolben 6
und den Zylinderköpfen 9a auch bei laufender Maschine ändern, ohne dadurch den Hub
der Taumelscheibe oder der Kolben zu verändern; denn die Feder 29 gestattet durch
ihre Nachgiebigkeit dem Widerlager 25 und dem Gleitstück 24, jede der Lage des Widerlagers
23 und des Gleitschuhes 2I entsprechende Lage einzunehmen.
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Mit den in Abb.7 gezeigten Mitteln zum Verstellen des Widerlagers
23 kann man sowohl den Spielraum im Zylinder als auch den Kolbenhub um das Maß der
axialen Taumelscheibenbewegung bei laufender Maschine verstellen. In diesem Falle
ist das Widerlager 23 in einem besonderen Schlitten 3o angebracht, der beispielsweise
durch das auf der Welle 3Ia sitzende Zahnrad 3I am Dekkel 4a radial verschoben werden
kann. Wenn die Führungen 23a für das Widerlager 23 so geneigt liegen, daß die Bewegung
des Widerlagers der Bewegung der Flanke I9 in derjenigen Lage der letzteren parallel
ist, bei der das Spiel zwischen den Kolben und den Zylinderköpfen am kleinsten ist,
hat Drehen des Zahnrades 3I eine Änderung des Hubes der Taumelscheibe und der Kolben
unter Konstanterhaltung des Kompressionsraumes zur Folge. Wenn man aber den Führungen
23a eine andere Neigung gibt, kommt zu der Änderung des Hubes der Taumelscheibe
und der Kolben noch eine Änderung des Kompressionsraumes hinzu. Eine solche Einstellung
der axialen Bewegung der Taumelscheibe stört jedoch den Massenausgleich in der Längsrichtung,
da die Gleichung (M + 2 m) D = 2 m d cos Z nicht mehr erfüllt wird.
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Wenn es auch für gewöhnlich zweckmäßig ist, die Welle starr mit der
Taumelscheibe zu verbinden und sie mit ihr hin und her gehen zu lassen, so ist das
doch nicht für die praktische Ausführung der Erfindung wesentlich. Eine nach dieser
Richtung geänderte Ausführungsform ist in Abb. I2 dargestellt. Hier sitzt die Taumelscheibe
i auf einem zylindrischen Teil der Welle 2, auf dem sie axial gleiten kann, während
die Mitnahme bei der Drehbewegung mittels Federkeils 120
erfolgt.
Die Welle 2 ist mit Bundringen I2I versehen, die sie hindern, sich beim Drehen in
den Lagern 3, 3 axial zu verschieben.
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In diesem Fall darf die Masse der Welle, des Ventilschiebers usw.
nicht mit derjenigen der Welle in die obige Formel für den Längsausgleich eingeschlossen
werden.
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Bei der besonderen Ausführung nach Abb. 8, 9 und Io sind Taumelscheibe
I, Welle 2, die Lager 3, der Rahmen 4 mit den Deckeln 4a und 9, die Zylinder 5,
die Kolben 6, die Gleitschuhe 8a und die Arbeitsfläche I8a ähnlich ausgeführt und
in ähnlicher Weise angeordnet, wie die bezüglichen - in derselben Weise numerierten
- Teile der Abb. I bis 7; jedoch ist bei der Ausführung nach Abb. 8 bis Io die Taumelscheibe
I nicht starr, sondern in solcher Weise mit der Welle 2 verbunden, daß der Neigungswinkel
der Flanke I8a zur Wellenachse veränderlich ist, wogegen Taumelscheibe und Welle
sich trotzdem zusammen drehen müssen. Zu diesem Zweck läßt man die Welle 2 in einen
Kopf 32 auslaufen, der, wie Abb. 8 zeigt, rechteckigen Querschnitt hat und in eine
entsprechende rechteckige Ausnehmung der Taumelscheibe I greift. Ein durch Kopf
32 und Taumelscheibe I greifender Bolzen 33 verbindet Welle 2 und Taumelscheibe
I drehbar miteinander. Die Welle 2 besitzt ferner einen Bund 34, der am Schublager
35 schleift, dessen nicht drehbare Lagerringe sich mittels Feder 36 (Abb. 9) gegen
das Gehäuse 4 abstützen. Die Kolben 6 besitzen bei der Ausführung nach Abb. Io jeder
nur einen Gleitschuh 8a, der auf der Flanke I8a der Taumelscheibe schleift. Die
andere Flanke I8 der Taumelscheibe I befindet sich in Anlage mit dem Gleitschuh
2I des Widerlagers 23.
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Wenn der Druck des Treibmittels im Zylinder 5 nicht genügt, um die
Gleitschuhe 8a und 2I in Anlage an den entsprechenden Gleitflächen der Taumelscheibenflanken
zu halten, kann man zur Ergänzung dieses Druckes Federn 4o in den Zylinder einsetzen.
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Damit man die Neigung der Taumelscheibe I nach Wunsch ändern kann,
ist die Scheibe I an den beiden entgegengesetzten Enden ihres den spitzesten Neigungswinkel
zur Welle 2 bildenden Durchmessers mit je einem vorspringenden Zapfen 4I, 42 versehen.
Diese Zapfen laufen in kugelige Köpfe 34, 44 aus, auf denen Gleitschuhpaare 45,
45a bzw. 46, 46a sitzen. Diese Gleitschuhpaare laufen in Ringen 47 bzw. 48 von U-Querschnitt,
auf deren Flanken innen die Gleitschuhe auf dünner Ölschicht laufen. Die Ringe 47,
48 werden am Mitdrehen mit den Gleitschuhen gehindert von zwei durch Bohrungen in
Ansätzen 5I, 5Ia, 52, 52a der Ringe 47, 48 hindurchgeschraubten Spindeln 49 und
5o (Abb. 9). Die Schraubengänge in den Ansätzen 5I und 5Ia des Ringes 47 sind linksdrehend,
während die Gänge in den Ansätzen 52 und 52a des Ringes 48 entgegengesetzt laufen.
Auf die Spindeln 49 und 5o gekeilte Zahnräder 53 und 54 kämmen mit einem Steuerzahnrad
55, das man durch Trieb 56, Spindel 57 und Handrad 58 (Abb. Io) um einen gewünschten
Winkelbetrag drehen kann, um die Ringe 47 und 48 einander parallel zu nähern oder
sie voneinander zu entfernen, was den Neigungswinkel der Taumelscheibe zur Welle
2 vergrößert oder verkleinert. Die Spindeln 49, 5o können in Bohrungen des Gehäuses
4 und des Deckels 4a sich drehen und darin in axialer Richtung gleiten.
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Beim Hinundhergehen der Kolben 6 machen Taumelscheibe I samt Welle
2 und Zubehör sowie die Ringe 47, 48 nebst den Spindeln 49, 5o einen Hinundhergang
im entgegengesetzten Sinne wie der Schwerpunkt der Kolben, unter abwechselndem Zusammendrücken
und Dehnen der Feder 36.
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Die Größe dieses Weges ergibt sich aus der mit Bezug auf Abb. I bis
7 aufgestellten Gleichung.
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Die in Abb. I3, I4 und I5 gezeigte Ausführung stimmt mit der in Abb.
I bis 7 gezeigten in der allgemeinen Ausführung und Anordnung der Taumelscheibe
I, Welle 2, Lager 3, 3 des Gehäuses 4 mit den Deckeln 4a und 9, des Ringschiebers
Io sowie der Gleitflächen I8, I8a, I9 und 2o der Taumelscheibe und der Gleitschuhe
2I und 24 sowie der Widerlager 23 und 25 überein; der Unterschied gegenüber jener
Ausführung besteht darin, daß die beiden die Kolben 6 enthaltenden Zylinder 5 nicht
einen Winkel von 9o° einschließen, gemessen an der Mittelachse der Welle 2, sondern
einander diametral gegenüber angeordnet sind, sowie ferner darin, daß die beiden
Kolben 6 durch ein übergreifendes Organ 6o, im folgenden stets »Bügel« genannt,
starr miteinander verbunden sind. Der Bügel 6o greift an den Jochen 7 an. Von den
Kolben 6 besitzt der eine Gleitschuhe 8 und 8a, die auf den Flanken I8 und I8a der
Taumelscheibe gleiten. Auf diese Art müssen die beiden. Kolben 6 und ihr Zubehör
mit derselben Phase und als starres Ganzes zusammen mit dem Bügel hin und her gehen.
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Man ersieht aus der Stellung dieser Gleitschube 8 und 8a gegenüber
den auf den Flanken I9 und 2o der Taumelscheibe schleifenden Gleitschuhen 2I und
24 der Taumelscheibe, daß die Taumelscheibe I, Welle 2 und die anderen starr mit
dieser verbundenen Teile gezwungen sind, eine Hinundherbewegong im entgegengesetzten
Sinne zu der Bewegung der Kolben 6 und des Bügels 6o auszuführen. Diese sich entgegengesetzt
zueinander
bewegenden Massen stehen im Gleichgewicht miteinander,
wenn M M = Q (d-D) ist, worin M, D und d dieselben. Größen bezeichnen wie oben und
Q das Gesamtgewicht der beiden Kolben 6, des Bügels 6o und der mit ihnen hin und
her gehenden Teile ist.
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Was das dynamische Drehmoment der beiden Kolben 6 betrifft, sind diese
Kolben, weil ihre Achsen in derselben Ebene mit der Welle 2 liegen, in diesem Falle
nicht imstande, der Taumelscheibe Gleichgewicht zu bieten. Solche Auswuchtung kann
man aber dadurch herbeiführen, daß man auf die Welle 2 zusätzliche Massen aufsetzt,
um eine Massenträgheit zu bekommen, die derjenigen der Taumelscheibe gleich und
entgegengesetzt ist. Wenn also eine Riemenscheibe 6I zum Antrieb der Welle 2 benutzt
wird, kann man Hilfsmassen 62, 63 in ihr anbringen, und zwar auf entgegengesetzten
Seiten der Welle und in dem aus der Zeichnung ersichtlichen axialen Abstand voneinander.
Das Gewicht dieser Riemenscheibe und dieser Hilfsmaßnahme muß man in das Gesamtgewicht
M einschließen, wenn man die oben angegebene Formel für die Auswuchtung in axialer
Richtung anwendet.
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Bei jeder der oben gezeigten Ausführungen kann die Schmierung mittels
einer Ölpumpe mit hin und her gehenden Kolben bewirkt werden, die, wie z. B. in
Abb. I dargestellt, einen Tauchkolben 64 hat, der so angeordnet ist, daß er durch
einen Gleitschuh 65 mit einer der Flächen 2o der Taumelscheibe I zusammenwirkt.
Eine solche Pumpe saugt das Öl aus der im unteren Teil der Maschine befindlichen
Ölkammer 68 durch das Saugrohr 66 und das Saugventil 67 und fördert es durch in
Abb. I nicht gezeichnete Leitungen zu den Lagern 3 und zu den sonstigen Schmierstellen.
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Die Erfindung läßt sich außer in den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen
noch in vielen anderen Ausführungsformen verkörpern. So zeigt Abb. I6 eine Abänderung
der Anordnung gemäß Abb. I bis Io, wobei einer der Kolben 6 durch ein Kolbenventil
66' ersetzt ist, das mit Gleitschuhen versehen ist, die von der Taumelscheibe I
in derselben Weise wie die oben beschriebenen Kolben angetrieben werden. Das Ventil
66' kann dazu dienen, bei seinem Hinundhergang Kanäle 67' und 68' zu öffnen und
zu schließen, um den Auslaß des Treibmittels aus denn Zylinder 5 zu steuern, während
der Einlaß durch einen Ringschieber Io der oben mit Bezug auf Abb. I bis 5 beschriebenen
Art gesteuert wird.
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Bei der in Abb. I7 dargestellten weiteren Ausführungsform ist der
im Zylinder 5 hin und her gehende einzige Kolben 6 auf der einen Seite mit einem
Kolbenventil 76 verbunden, das den Einlaß zum Zylinder 5 durch Öffnungen 77, 78
hindurch steuert und auf der anderen Seite mit einem Kolbenventil 86, das den Auslaß
vom Zylinder 5 durch Öffnungen 87, 88 steuert. Der Kolben 6 und die Ventile 76 und
86 sind sämtlich mit Gleitschuhen versehen, mittels denen sie von der Taumelscheibe
I angetrieben werden. Die dynamische Wirkung des Kolbens 6 und der Kolbenventile
76 und 86 kann man durch geeignete Bemessung der Gewichte dieser Teile und der Winkel,
die sie bei in der Achse der Taumelscheibe I liegendem Scheitel miteinander bilden,
auf dieselbe Größe bringen wie diejenige der beiden mit Bezug auf Abb. I bis 3 beschriebenen
Kolben 6. Die Berechnung ergibt, daß der an der Achse gemessene Winkel zwischen
den Ventilen 76 und 86 größer sein muß als der Winkelabstand der beiden Kolben 6,
6, und zwar wird er für gewöhnlich größer als 9o° sein.
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In manchen Fällen genügt in der Praxis schon ein teilweiser Ausgleich,
sei es nur in axialer Richtung oder nur bezüglich des Drehmoments. In solchen Fällen
kann man die Bauart weiter vereinfachen oder ändern, z. B. kann man dann bei der
Ausführung nach Abb. I bis 5 sich auf die Verwendung eines einzigen. Kolbens oder
sonstigen hin und her gehenden Teiles beschränken, der z. B. in derselben Vertikalebene
angeordnet wird wie die Welle. Die relativen Massen der Taumelscheibe und des Kolbens
mit ihren Zubehörteilen können dann durch die Gleichung M D = m (d-D) bestimmt werden,
wodurch genauer Ausgleich in der axialen Richtung bewirbt wird und gleichzeitig
genauen Ausgleich in der Drehrichtung entweder in der Vertikal- oder in der Horizontalebene,
je nachdem auf welche in dem besonderen Fall mehr Wert gelegt wird; nur kann man
mit dieser vereinfachten Bauart keinen Ausgleich in beiden Ebenen erzielen.
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In solchen Fällen kann man die Teile auch so bemessen, daß sie in
vertikaler und in horizontaler Ebene in ungleichem Maße ausgeglichen sind, und es
kann in besonderen Fällen auch genügen, einen teilweisen Ausgleich nur in axialer
Richtung zwischen den Kolben oder zwischen Kolben und Taumelscheibe herbeizuführen.