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Vorrichtung für künstliche Atmung Die Erfindung betrifft eine aus
einem luftdicht abgeschlossenen und mit einem Druckschwankungen hervorrufenden Pulsator
in unmittelbarer Verbindung stehenden Krankenaufnahmebehälter bestehende Vorrichtung
für künstliches Atmen.
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Der Erfindung gemäß steht der Krankenaufnahtnebehälter mit einem zur
Aufnahme ein oder mehrerer Personen dienenden Beobachtungsschrank in offener Verbindung.
Dieser Beobachtungsschrank ist gleichfalls nach außen luftdicht verschließbar und
so zu einem Krankenaufnahmebehälter angeordnet, daß die Längsachsen der Behälter
im wesentlichen senkrecht zueinander stehen. Hierdurch wird eine Vorrichtung erhalten,
in welcher es bei der künstlichen Ahnung möglich ist, den Kranken zu beobachten
und unmittelbar zu behandeln, ohne daß der Rauminhalt des Behandlungsbehälters so
groß wird, daß die regelmäßige Druckveränderung in der Vorrichtung Schwierigkeiten
macht. Der Beobachtungsschrank ist dabei vorteilhaft mit einer sich über den Krankenaufnahmebehälter
erstreckenden Erweiterung versehen, so daß dar in dem Beobachtungsschrank befindliche
den Kranken auch- von oben behandeln kann.
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Die Steuerglieder für die zur Einstellung der Wirkung des Apparates
dienenden Vorrichtungen reichen dabei vorzugsweise bis in den Beobachtungsschrank,
so daß die Eirlstellvorrichtungen von außen und auch aus dem Inneren des Beobachtungsschrankes
gesteuert werden können, wodurch der Appaxat fortlaufend von dem Beobachter entsprechend
den von ihm gemachten Beobachtungen eingestellt werden kann.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Abb. i zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung.
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Abb. 2 zeigt den Krankenaufnahmebehälter und den damit verbundenen
Beobachtungsschrank in einer Endansicht.
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Abb. 3 zeigt eine Draufsicht auf Abb. i. Abb. ¢ zeigt in größerem
Maßstab einen Schnitt durch die Antriebsvorrichtung für den Pulsator und die für
die Regelung der Hublänge des Pulsators vorgesehenen, während des Betriebs verstellbaren
Vorrichtungen.
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Der Krankenaufnahmebehälter i besteht aus einer wagerechten, in der
Hauptsache zylindrischen Kammer, die am einen Ende mit einem Mannloch versehen ist,
durch welches der Kranke in liegender Stellung eingeschoben wird und das durch einen
Deckel 2 luftdicht verschließbar ist. Der Deckel 2 ist schwenkbar aufgehängt und
wird mittels vier, durch ein Handrad zu bedienender Riegel verschlossen. An dem
entgegengesetzten Ende ist der Behälter i mittels einer Rohrleitung 3, 3a an einen
Pulsator 4 angeschlossen, dessen irrgestrichelten Linien dargestellter Kolben durch
eine Kurbelscheibe 6 mittels der Pleuelstange 5 auf und nieder bewegt wird. Die
Kurbelscheibe 6 (s. auch Abb.4) ist auf einer Welle i- befestigt, die mittels eines
Schneckengetriebes 8 von einem
Elektromotor 9 getrieben wird, dessen
Umlaufgeschwindigkeit durch einen Regulier-: widerstand i o eingestellt wird.
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Der Krankenaufnahmebehälter ist miteinem' Luftaustauschventil i i
versehen, an welchem zwecks Vermeidung von störenden Geräuschen ein Schalldämpfer
12 angebracht ist. Das Ventil i i ist als regelbares Drosselorgan ausgebildet und
lä.ßt, da das Fassungsvermögen des Pulsators so reichlich bemessen ist, daß nicht
immer die ganze Druckveränderung auf den Kranken einwirken darf, einen Teil der
geförderten Luft ab. Hierdurch wird der Krankenaufnahm-ebehälter gelüftet, so daß
nicht zu befürchten ist, daß die innere Luft verbraucht wird.
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Die Druckregelung kann auch durch Verstellen der Hublänge des Pulsators
bewirkt werden, wobei dann das Luftaustauschventil i i verschlossen wird. Bei einem
derartigen Betrieb ist es erforderlich, daß der Sauerstoff- und Kohlensäuregehalt
durch besondere Mittel geregelt wird. Der Apparat wird deshalb mit Vorrichtungen
zum Anschluß an Sauerstoffbehälter versehen. Zwecks Vermiilderung des Kohlensäuregehaltes
ist ein Absorptionsgefäß für dieses Gas im Apparat angeordnet. In ähnlicher Weise
können der inneren Luft auch andere Gase zugeführt und so deren Zusammensetzung
nach Bedarf geregelt werden.
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Durch eine Luftreinigungsvorrichtung, wie Filter u. dgl., die am Luftaustauschventil
i i bzw. am Schalldämpfer 12 oder in der Rohrleitung 3, 3a oder auch an beiden Stellen
angeordnet wird, kann die zugeführte oder sich im Apparat bewegende Luft gereinigt
werden.
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An dem Kopfende des Krankenaufnahmebehälters i ist seitlich ein Beobachtungsschrank
13 angeordnet, dessen Inneres mit dem Behälter i in Verbindung steht. Der Schrank
13 ist so angeordnet, ida.ß seine Längsachse senkrecht zur Längsachse des
Krankenaufnahmebehälters liegt und ragt mit seinem Teil i3a (Abb. 2) über den Behälter
i, so daß der im Schrank 13 befindliche Arzt freien Zugang zum Kranken hat
und sich über diesen beugen kann. Der Schrank 13 erstreckt sich dabei nicht über
die ganze Länge des Behälters r, sondern reicht nur vom einen Ende des Behälters
bis etwas über dessen Mitte, derart, daß. der Kopf und Leib des mit seinen Füßen
zuerst in den Behälter i geschobenen Kranken sich im Bereich des Beobachtungsschrankes
befinden.
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Der Schrank ist mit einer sowohl von außen als auch von innen zu öffnenden
und durch Riegel luftdicht verschließbaren Tür i¢ versehen. In dem Schrank 13 und
seiner Erweiterung 13a sind ferner Beobachtungsfenster 15 vorgesehen, zwecks Beobachtung
des Patienten von außen. Ein vorzugsweise aufklappbarer Sitz 16 sowie Fächer für
Instrumente, Flaschen, Verband u. dgl. . vervollständigen die Ausrüstung.
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Im Boden des Behälters i ist weiter ein abnehmbarer Deckel angeordnet,
der das Anbringen eines Röntgenapparates ermöglicht.
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In den Beobachtungsschrank reichen ferner Glieder für die Bedienung
der Steuervorrichtungen des Apparates hinein., so daß die Steuervorrichtungen außer
von außen auch von innen bedient werden können.
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Der Regulierwiderstand io wird von außen durch ein Handrad 17 bedient,
das an einer in deri Schrank hineinreichenden Spindel 18 befestigt ist, die hier
mit einem zweiten Handrad i 9 versehen ist. In ähnlicher Weise ist das Luftaustauschventil
i i mit einer Spindel 21 versehen, die außerhalb des Schrankes ein Handrad 2o und
innerhalb desselben ein weiteres Handrad 22 trägt.
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Die Größe des Druckes in dem Behälter i wird, wie bereits erwähnt,
außer durch das Ventil i i auch durch Veränderung der Hublänge des Pulsators bewirkt.
Diese letztere Maßnahme dient insbesondere für die grobe Regelung, während das Ventil
für die Feinregulierung verwendet wird. Hierdurch kann der Höchst- oder Mindestdruck
genau eingestellt werden, der von Fall zu Fall als der zweckmäßigste erachtet wird.
Zur Änderung der Hublänge des Pulsators ist der die Pleuelstange 5 mit der Kurbelscheibe
6 verbindende Kurbelzapfen 23 (Abb. i und q) in radialer Richtung auf der Kurbelscheibe
verstellbar angeordnet. Zu diesem Zweck ist der Kurbelzapfen 23 an einem eine Mutter
bildenden Block befestigt, der auf einer in einem Schlitz in der Scheibe 6' frei
drehbar angebrachten Schraubenspindel 24 aufgeschraubt ist, welche etwa in der Mitte
der Scheibe 6 ein Kegelrad 25 trägt, das mit einem andern an einer Spindel 27 befestigten
Kegelrad 26 in Eingriff steht. Die Spindel 27 ist in der hohlen Kurbelscheibenwelle
7 frei drehbar gelagert und an ihrem herausstehenden Ende mit einem Handrad 28 (Abb.
i, 3 und q.) versehen. Zwischen dem Ende der Welle 7 und' dein Handrad 28 ist dabei
auf der Spindel 27 in einem feststehenden Gehäuse 29 ein Kegelradgetriebe 33 vorgesehen,
das die Spindel 27 mit einer senkrecht davon ausgehenden Welle verbindet. Diese
Welle steht durch Universalgelenke und einer Zwischenwelle 3o mit einem Hand-, rad
31 in Verbindung, das in einer Erweiterung 32 des Beobachtungsschrankes 13 angebracht
ist (Abb. i).
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Wird das Luftaustauschventil i i beim Betrieb der Vorrichtung offen
gehalten, so wird die Hublänge des Pulsators 4 derart eingestellt,
da.ß
der Pulsator nicht nur die erwünschten Druckveränderungen erzeugt, sondern die geförderte
Luftmenge auch für eine genügende Lüftung durch das Ventil i i ausreicht, mittels
dessen die Druckveränderungen dann genau geregelt werden. Die Frequenz der Druckveränderungen
wird durch Verstellen des Rheostaten io und somit durch Änderung der Umlaufsgeschwindigkeit
des Motors 9 bewirkt. Infolge der Möglichkeit, sämtliche Steuervorrichtungen auch
vom Innern des Schrankes 13 aus durch die Handräder 19, 2a und 31 bedienen zu können,
kann der im Schrank 13 eingeschlossene Arzt an Hand seiner Beobachtungen während
des Betriebes die Wirkung des Apparates verändern.