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Müllwagen Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Betriebe
eines Müllwagens, der mit einer drehbaren, an einem Ende offenen und an dieser Stelle
durch leinen feststehenden Deckel verschließbaren Mülltrommel mit einem fest im
Trommelinnern angebrachten Schnekkengang versehen ist.
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Bei derartigen Mülltrommeln, die an sich bereits bekannt sind, wandte
man bisher folgende Arbeitsweise an: Zur Füllung dreht man die Trommel mit dem fest
damit verbundenen Schneckengang im gewöhnlichen Fördersinn der Schnecke, d. h. beispielsweise
bei Annahme einer linksgängigen Schnecke mit einer Einfüllöffnüng am hinteren Wagenende
im Uhrzeigersinne, gesehen in Vorwärtsfahrtrichtung des Wagens. Dabei gleitet das
Schüttgut am Grunde der Trommel bei jeder Drehung der Schnecke um die Ganghöhe der
Schnecke von der hinteren Einfüllöffnung weg nach vorn zu und staut sich an der
geschlossenen, drehbaren Trommelvorderwand auf. Diese Art der Trommeldrehung läßt
nur eine etwa 5oprozentige Füllung zu, da bei einer größeren Füllung die Förderrichtung
der Schnecke sich umkehrt. Das Schüttgut rutscht nämlich dann entlang der Rückseite
der Schneckenwindungen von der Vorderwand der Trommel nach der Einfüllöffnung hin
zurück und staut sich an der Rückwand, verstopft die Einfüllöffnung, so daß bei
der oben angegebenen Drehrichtung eine weitere Füllung unmöglich wird. Diesem Mißstand
half man bisher z. B. dadurch ab, daß man mehrere Förderschnecken, gegebenenfalls
von verschiedener Ganghöhe- und konzentrisch.zueinander angeordnet, in die Trommel
einbaute. Ferner konnte man natürlich eine vollständige Füllung der Trommel erreichen,
wenn man zuerst den Behälter in dem oben angegebenen Sinne drehte und !nach etwa
5o % Füllung die Drehrichtung umkehrte. jedoch bedingte die ersterwähnte Anordnung
eine Verwicklung und Verteuerung im Aufbau, die an zweiter Stelle genannte die ausgiebige
Verwendung eines Umkehrgetriebes, das .übrigens auch bei der ersteren Bauart nicht
zu entbehren ist, da die Entleerung des Behälters stets durch Drehung entgegengesetzt
der Fülldrehrichtung nach öffnung des verschließbaren Trommelendes erfolgte.
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Hier .setzt nün die Erfindung ein. Sie beruht auf der Erkenntnis,
daß man auch eine vollständige Füllung einer Trommel miteinem einzigen Schneckengang
erzielen kann, wenn man von Anfang an die Trommel entgegengesetzt dem Drehsinn bei
der eingangs erwähnten Füllung bewegt, d. h. bei dem angenommenen Beispiel also
entgegengesetzt dem Uhrzeigerdrehsinn. Im :ersten Teil =des Füllungsvorgangs der
Trommel, also bis zu einer Füllung von etwa 50 %, staut sich dann zwar gemäß den
obigen Darlegungen das Schüttgut an der feststehenden Trommelabschlußwand,
da
das Gut durch die Drehung des Schneckenganges dagegen gedrückt wird. Diese Anpressung
des Mülles ist aber bei entsprechender Ausbildung der Abschlußwand nicht. nachteilig,
da die Stauung desselben sich nur auf. die untere Hälfte der Wand erstreckt. Auch
ein Austreten des Gutes aus der Einfü11-öffnung ist nicht zu befürchten; wenn man.
die Einschüttöffnung nicht in die Mitte des Abschlusses setzt, sondern derart seitwärts
derselben, daß sie außerhalb der bei; der Drehung der Trommel sich bildenden Schüttböschung
des Gutes gelegen ist. Bei einer Füllung über 5o % und derselben Drehrichtung wie
vorher fördert dann die . Schnecke von der hinteren Einfüllöffnung nach der Trommelvorderwand,
was nach dem Objengesagten ohne weiteres einleuchtet, da der jeüige Fall die Umkehrung'dir
zuerst geschilderten Verhältnisse darstellt. Auf diese Weise läßt sich eine Füllung
von nahezu z oo % erzielen. Bei der Entleerung der Trommel, die' nach Abklappen
der feststehenden Hinterwand erfolgen kann, bleibt die Drehrichtung die gleiche
wie vorher, da nunmehr die Schnekkengänge infolge des ,Wegfalls der stauenden Rückwand
das Gut aus dem Behälter heraus befördern.
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Da sowohl bei der Füllung wie bei der Entleerung der Trommel die gleiche
Drehrichtung vorhanden ist, kann Tran auf jegliches Umkehrgetriebe verzichten. Das
Wesen der Erfindung ist also dadurch gekennzeichnet, daß bei Füllung und Entleerung
die Trommel unter Fortfall des bisher notwendigen. UmkehrgetrIebes lediglich unter
Zwischenschaltung einer ein- und ausrückbaren Kupplung von der Motorwelle aus unmittelbar
in Tätigkeit gesetzt wird.
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Die Erfindung ist beispielsweise in der beiliegenden Zeichnung und
der Beschreibung näher erläutert.
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Abb, i ist eine Seitenansicht eines Müllwagens mit tellweisem Längsschnitt
durch die Mülltrommel.
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Abb. 2 zeigt einen Schnitt nach Linie A-B der Abb. i, gesehen in,
Richtung des Pfeiles I. Am. Rahmen a eines beispielsweise als Kraftfahrzeug ausgebildeten
Müllwagens sind in entsprechenden Lagerungen lose Rollen b angeordnet, auf denen
eine Mülltrommelc liegt. Diese Trommel c ist nach hinten zu offen. Zum Abschluß
dieser öffnung ist ein fest;-stehender Deckel L mit einer verschließbaren Einfüllöffnungh
vorgesehen,-wobei der Deckel in der Deutlichkeit halber nicht dargestellter Weise
am Rahmen a abklappbar oder verschiebbar befestigt sowie gegenüber der Trommele
abgedichtet ist. Die Einfüllöfnung ist, wie schon erwähnt, seitlich der Mitte des
Abschlußdeckels gelegen, und zwar derart, daß sie sich außerhalb der bei der Trommeldrehung
sich bildenden Schüttböschung des Gutes befindet. Zur Erleichterung der Einfüllung
liegt sie ferner so tief als möglich. Innerhalb der Trommel c ist eine fest mit
ihr verbundene eingängige Schileckem angeordnet.
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Die Bewegung des Fahrzeugs erfolgt in üblicher Weise von der nicht
dargestellten Motorkurbelwelle aus über seine Motorkupplung d und eine Welle e .zum
Wechselgetriebe f, von dort übereinen weiteren. Trieb g zu den Hinterrädern. Die
Übertragung ist in dem gezeichneten Beispiel als Kettenradantrieb gedacht, sie kann
natürlich ebensogut als Karda,nübertragung ausgebildet sein. Zur Drehung der Mülltrommel
c dient eine am äußeren Trommelumfang angebrachte Triebstockverzahnung i, in die
ein auf einer Wellen sitzendes Ritzelh eingreift. Diese Welle trägt an ihrem vorderen,
nachdem Motor zu liegenden Ende eine ein- und ausrückbare Kupplung,o; die durch
einen neben Odem Getriebeschalthebei g liegenden weiteren Schalthebel p und ein
nicht mitgezieichnetes Gestänge beeinflußt wird. Die Zuführung der Drehkraft zur
Kupplung o erfolgt von der Motorzwischenwellee aus über Zahnräder s und t und eine
Zwischenwelle Y. Für die Erfindung ist es ohne Bedeutung, wenn man. die Kraftableitung
- für die Trommeldrehung von dem Wechselgetriebe jaus vornimmt, denn auch in diesem
Falle braucht nur :eine einzige -Kupplung vorhanden. zu sein, während der im dargestellten
Beispiel benötigte besondere Zahntrieb s und t fortfiele.
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Die Wirkungsweise ist-nach, den eingangs gegebenen Erläuterungen ohne
weiteres zu verstehen. Bei der Füllung und Entleerung wird durch Eibrücken der Kupplung
o vermittels des Handhebels p die Trommel c in Umdrehung versetzt; dabei kann der
Wagen selbst in Fahrt sich befinden, wie es z. B. während des Füllvorgangs ,denkbar
ist, -oder auch stillstehen, wie @es ietwa bei der Entleerung des Behälters hauptsächlich
der Fall sein wird.
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Im Aufbau der Trommel und ihrer Anordnung auf dem Fahrgestell sind
selbstverständlich Abänderungen möglich, ohne daß dadurch das Wesen der Erfindung
irgendwie geändert würde.