-
Zweitaktverbrennungskraftmaschine mit Stufenkolben Die Erfindung bezweckt
eine- Verbesserung der durch das Hauptpatent 428 503 geschützten Zweitaktverbrennungskraftmaschine
durch Vermeidung des Lufteinlaßventils. Es ist zwar bekannt, unter Wegfall eines
Lufteinla.ßventils durch die beim Verdichtungshub des Stufenkolbens auf der Unterseite
ausgeübte Saugwirkung Gemisch in das Kurbelgehäuse und die Spülluft in das Steuerrohr
durch eine von ihm gesteuerte: öffnung einzusaugen, :es sind aber hierbei im Steuerrohr
getrennte öffnungen für den Ein- und Austritt der eingesaugten Spülluft vorhanden,
und ferner ist die Luft- und. die Gemäscheinlaßöffnung so zueinander angeordnet,
daß beim Verdichtungshub des Stufenkolbens zunächst der Gemischeinlaß geöffnet,
darauf geschlossen und dann der Lufteinlaß_ geöffnet wurde. Zum Einsaugen der Luft
und Überleiten der Luft und des Gemisches sind demnach zwei in verschiedener Höhe
liegende Öffnungen vorhanden, die eine größere Baulänge der Maschine und durch die
Verlängerung der Luftwege sowie durch die Vergrößerung des schädlichen Pumpenraumes
eine schlechtere Wirkungsweise des Motors zur Folge haben. Diese Nachteile sollen
gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch beseitigt werden, daß am Ende ,des Verdichtungshubes
des Stufenkolbens die dem Ladegemisch vorzulagernde Spülluft durch dieselben Öffnungen
des Steuerrohrs eingesaugt wird, durch die sie am Ende= des Arbeitshubes des Stufenkolbens
in den Arbeitsraum überströmt. Ferner sind der Gemischeinlaß und der Lufteinlaß
so zueinander angeordnet, daß beide gleichzeitig ,geöffnet werden und dadurch während
des-Einströmens des Gemisches in den Kurbelraum die dem Gemisch vorzulagernde Spülluft
in das Steuerrohr eintritt: Dadurch wird eine geringere Baulänge der Maschine als
bei bekannten ähnlichen Maschinen und eine Verringerung des schädlichen Raumes erreicht.
-
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Abb. r
zeigt einen Längsschnitt der Maschine in der Ebene der Kolbenwellenachse, Abb. a
einen Längsschnitt in rechtwinklig dazu liegender Ebene.
-
Auf dem Zylinder a für den Arbeitskolben b
befindet sich
ein Zylinder c von geringerem Durchmesser für die obere Stufe d des Kolbens, die
zugleich als Steuerrohr dient. In den Zylinder c ist .ein Stahlzylinder e eingesetzt,
in dem das Steuerrohr d geführt wird. Dieser Einsatzzylinder ist an seinem oberen
Ende durch eine Platte t geschlossen und mit Schlitzen g versehen, während er mit
seinem unteren Ende in den Kompressionsraum des Arbeitszylinders a hineinragt. Der
hineinragende Zylinderteil ist in seiner Wandung nach außen verstärkt und bildet
einen. schulterförmigen Absatz /t, der zur Auflage eines Dichtungsringes
i
dient und durch Anziehen des Einsatzzylinders diesen gegen den Zylinder c und damit
nach außen abdichtet. Im Einsatzzylindere wird das Steuerrohrd durch Kolbenringer
abgedichtet, deren Anbringung dadurch ermöglicht ist, daß beim Zusammenbau der Maschine
außerhalb des Arbeitszylinders der Einsatzzylinder über das mit den Kolbenringen
versehene Steuerrohr geschoben und lammen mit diesem und dem Arbeitskolben in die
Zylinder eingeführt wird. Durch Verschraubung wird der Einsatzzylinder mittels des
Absatzes h und der Dichtung i @ im Zylinder c abgedichtet.
In dem verstärkten Teil befinden sich Steuerschlitze h. Im Arbeitszylinder
a ist ein Gemischeinlaß m so angeordnet, daß er durch den Arbeitskolben
b freigegeben wird, wenn dieser seinen Kompressionshub vollendet. Die oberen. Öffnungenl
des Einsatzzylinders e stehen mit einem Ringkanal n in Verbindung, in dessen Ei,nlaß
o eine Drosselklappe p vorgesehen ist.
-
Die Wirkungsweise ist folgende: Vollführt der Arbeitskolben b seinen
Kompressionshub, so erzeugt er im unteren Teil des Arbeitszylinders a und im Kurbelgehäuse
g einen Unterdruck, weil die Steuerschlitze g und der Geffnischeinlaß m abgedeckt
sind. Hat er seine Endstellung gemäß Abb. i erreicht, so strömt durch die Öffnungen
L und die Steuerschlitze g Luft in das Steuerrohr e und durch den. Einlaß
m Gemisch in den unterm: Teil des Arbeitszylinders a und in das Kurbelgehäuse g.
ein. Beim Explosionshub wird das- Gemisch im Kurbelraum verdichtet, und dieser Verdichtungsdruck
überträgt sich auf - die im Steuerrohr und den sich daran anschließenden Räumen
des Arbeitskolbens usw. _ befindliche Luft. Wenn der Arbeitskolben das Ende des
Explosionshubes gemäß - Abb. a erreicht, treten die Schlitze g -des Steuerrohrs
d mit, den Steuerschlitzen h des . Einsatzzylinders' e in Verbindung, und nun strömt
aus dem Steuerrohr zunächst die Spülluft in den Innenraum des Arbeitszylinders .a
und dann ihr folgend das verdichtete Gemisch. Nach Umkehr der Kolbenbewegung werden
die Steuerschlitze g durch den Einlaßzylinder e abgedeckt, und es findet dann der
bereits beschriebene Vorgang statt, bei dem im Kurbelgehäuse und im Steuerrohr ein
Unterdruck entsteht. Durch Einstellung der im Lufteinlaß o befindlichen. Drosselklappe
p kann die Menge der jeweils in das Steuerrohr eintretenden Spülluft geregelt werden.
-
Das Steuerrohr d wirkt während dieser Vorgänge im Einsatzzylindere
als Pumpenkolben, der abwechselnd frische Luft ansaugt und wieder austreibt. Hierdurch
werden der Einsatzzylinder und die mit ihm zusammenhängenden Teile dauernd gekühlt.
Durch Anordnung eines Ventils kann auch die angesaugte Luft verdichtet und für andere
Zwecke verwendet werden, z. B. als Druckluft -für Benzin- und Ölbehälter, zum Aufblasen
der Reifen, wenn der Motor zum Antrieb eines Kraftfahrzeuges dient, ,zur Kerzenkühlung
usw.