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Maschine zum Verpacken von Garnsträhnen u. dgl. Bei der vorliegenden
Erfindung geht das Bestreben dahin, eine Maschine zu schaffen, mittels welcher Seidensträhne
oder ähnliches Gut zu Paketen von kleinster Abmessung zurechtgemacht werden können,
um an Verpack- und Frachtkosten sparen zu können.
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Bei den bisher gebräuchlichen Verpackmaschinen werden die Strähne
vor dem Pressen in nur einen Bogen Papier eingewickelt, dann gepreßt und in diesem
Zustande gebündelt. Dadurch ergibt sich nicht nur eine Papierverschwendung, sondern
auch ein Falten oder Zerknittern des Papiers während des Pressens, was eine Beschädigung
der äußeren Strähne, z. B. ein Schneiden der Fäden oder eine sonstige Beschädigung
der Strähneoberfläche, herbeiführen kann. Weiter wird durch das Binden von Hand
aus viel Bindfaden verbraucht und viel Zeit verschwendet, da das Binden der Pakete,
während sie noch unter dem Preßdruck in der Verpackmas.chine stehen, erfolgen muß.
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Diese Nachteile werden durch die erfindungsgemäße Verpackmaschine
beseitigt, bei der die Pakete mit dem zum Einwickeln der gepreßten Strähne unumgänglich
erforderlichen Papier gebildet werden, indem man vollkommen gespannte Bogen verwendet
und das Schließen des Pakets durch mechanische Vereinigung oder Heften der beiden
Papierränder bewirkt.
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Das Paket erhält die Form eines rechteckigen Prismas mittels zweier
Papierbogen, von denen einer drei Seiten und der andere die vierte Seite umhüllt,
während die Stirnseiten unbedeckt bleiben, wie dies bei derartigen Verpackungen
üblich ist (obgleich man erforderlichenfalls leicht auch diese Seiten bedecken könnte).
Nach dem Pressen berühren sich die beiden Papierbogen mit ihren etwas über die Breitenabmessung
des Pakets hinausragenden Rändern, die auf mechanischem Wege durch V-förmige Metallklammern
in bekannter Weise zusammengeheftet werden.
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Die Verpackmaschine besteht aus einem Paketträger, der seine auf und
ab gehende Bewegung ausführen kann, und aus einem auf diesem deckelförmig angeordnet-en
Querträger, der beim Hochgehen des Paketträgers mit dem zu pressenden Gut, was durch
mecha: nische, elektrische, pneumatische oder Flüssigkeitsgetrieb.e erfolgen kann,
zwischen die senkrechten Paketträgerwände wie ein Verdichterkolben eindringt.
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Der Paketträger besteht aus einem Boden oder Teller und zwei senkrechten
Wänden von genügender Höhe zur Aufnahme des ;nicht gepreßten Gutes. Diese Wände
bestehen teilweise aus mit dem Teller fest verbundenen Teilen und teilweise aus
umklappbaren Teilen, die durch eine mechanische Vorrichtung gleichzeitig bedient
werden können. Der erste Papierbogen von dem gepreßten Paket eritsprechender
Länge
und etwas über den Umriß der drei Seiten hinausgehender Breite wird auf den Boden
und den festen Wandteilen des Paketträgers aufgelegt. Da, wie bereits erwähnt, die
Papierlänge etwas größer ist, als zum Bedecken der Höhe des fertigen Pakets gebraucht
wird, würden die Ränder während des Pressens von dem Querträger zum Paketträgerteller
mitgeführt werden, wenn sie nicht zweckmäßig festgehalten wären. Die Papierränder
werden daher in dem durch die Stoßfuge zwischen dem festen und beweglichen Teil
der Wände gebildeten Schlitz eingespannt.
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Der zweite, zum Bedecken der vierten Seite bestimmte Papierbogen wird
hingegen mit seinen Rändern über der durch die Oberseite der Klappen gebildeten,
sich nach oben erweiternden Öffnung des Paketträgers angeordnet, so daß dieser Bogen
beim Hochgang des Paketträgers nach innen gelangt und mit den Strähnen gepreßt wird,
wobei seine Ränder in senkrechter Stellung gegen die Wände der Klappen angelegt
verbleiben. Nach erfolgtem Pressen umhüllen die beiden Bogen das Paket ganz, und
es sind nur noch deren Ränder zu vereinigen und zusammenzuheften. Zu diesem Zwecke
werden mit einem,einzigen Handgriff die das Paket haltenden Klappen umgeklappt,
die Papierränder des ersten Bogens aus den Schlitzen der senkrechten Wandteile befreit
und mittels eines geeigneten, gleichzeitig mit dem Umklappen der oberen Wandteile
in Tätigkeit gesetzten Vorrichtung mit den Rändern des zweiten Bogens in senkrechter
Lage zusammengebracht. Eine durch ein Handrad bewegte Exzentervorrichtung bewirkt,
daß die Klammern auf der einen Seite die beiden Parierbogen zusammen durchlochen
und auf der anderen Seite sich umbiegen, also die genannte mechanische Naht ausführen.
Das Paket ist also dann zur Herausnahme bereit, was durch die Abwärtsbewegung des
Paketträgers, die seitliche Verschiebung des oberen Querträgers sowie durch das
bereits erfolgte Umklappen der beweglichen Wandteile ierleichtert wird.
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Die seitliche Verschiebung des Querträgers erfolgt durch dessen Schwingung
in einem Kreisbogen, da derselbe an seinen Enden von zwei Armen abgestützt ist,
die auf dem Maschinenrahmen verzapft sind und an der entgegengesetzten Seite Gegengewichte
zum Bewegungsausgleich tragen.
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Um falsche Bedienungen der Heftvorrichtung zu vermeiden, ist das Antriebshandrad
durch eine Nase in Verbindung mit einem auf der einen Paketträgerseite angeordneten
Anschlag derart, daß es nicht mehr als eine Drehung während je eines Verpackvorgangs,
d. h. während zweier Hübe des Paketträgers, ausführen kann; ein Sperrad und eine
Klinke gestatten außerdem dem Rade die Drehung nach nur einer Richtung.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Verpackmaschine nach
der Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Die Abb. i zeigt auf der linken Hälfte einen senkrechten Schnitt nach
der LinieA-B und auf der rechten Seite einen senkrechten Schnitt nach der Linie
C-D der Abb. 3.
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Abb.2 ist eine Vorderansicht der Verpackmaschine mit hochgehobenen
Tellern und offenen Klappen.
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Abb.3 ist eine Seitenansicht davon.
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Abb. 4 und 5 :sind eine Draufsicht bzw. eine Vorderansicht des fertigen
Pakets.
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i ist der ,Teller, 2 sind die senkrechten Wände, 3 öderen nach außen
umlegbarnen Klappen. Diese Klappen tragen Arme 3b, mittels welcher sie an den mit
dem Paketträger 21, 22 fest verbundenen Lagern vorgesehenen Zapfen 24 befestigt
sind. Der Paketträger 21, 22 wird .durch eine Stange 20" abgestützt und hochgehoben.
2i ist der eigentliche Tellerträger; die damit durch Bolzen verbundenen Stücke 22
tragen die senkrechten Wände 2. Die Teile 1., 21, 22 bilden eigentlich ein einziges
Organ und werden nur aus baulichen Gründen getrennt hergestellt und dann miteinander
vereinigt.
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Eine an dem Ende zweier, auf -in den Lagern 22a des Paketträgers ruhenden
Wellen 24 zueinander .senkrecht befestigter Kurbeln 24a angelenkte Stange 23 bildet
ein Doppelknie, das mittels einer einzigen Bedienung des Griffes 3' das gleichzeitige
Schließen und Öffnen der Klappen 3 ermöglicht. In den Schlitzen 22b des Stückes
22 gleiten Schlitten oder Läufer 4, die .in ihrer unteren Stellung durch Federn
5 festgehalten werden, deren Enden an der einen Seite an der Nase des Schlittens
und an der anderen Seite an einem an der Einrichtung 2 i, 22 festen Haken befestigt
sind (s. Abb.3).
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Die Klappen 3 und Schlitten 4 -tragen Ansätze 3a und 4a, wodurch beim
Umlegen der Klappen 3 die Schlitten 4 hochgehen, so daß die Wände 2 sich teilweise
über die Seiten;-wände des nachstehend beschriebenen Querträgers legen.
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Der Oberteil des Maschinenrahmens besteht aus einem Querträger 25
mit einem Teller 6, der seitlich senkrechte Flächen 26 besitzt, die sich beim Heben
des Paketträgers 21,22 an die senkrechten Wände der Klappen 3 anschmiegen. Auch
die Teile 6, 26, 25 bilden ein einziges Organ und sind nur aus Baugründen einzeln
hergestellt und dann mittels Bolzen, Schraüb.en und Gefügen vereint.
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Der Querträger 25 ist seitlich mit einer
der Paketlänge
,entsprechenden Anzahl von Behältern 7 für die Heftklammern ausgestattet, die durch
ein von einem Stäbchen g getragenes und von ,einer Feder 1 o beeinflußtes Stoßorgan
8 nach unten gedrückt werden. Auf dem Teller 6 gleiten in wagerechten Führungen
Läufer 11, um die Heftklammern der Behälter 7 gegen die Blöckchen 12 des Schlittens
4 zu drücken. Den -Antrieb der Läufer 11 und somit die mechanische Heftung der Ränder
der Papierbogen 13 und 14, von denen der eine die beiden Seitenwände und den Boden
bedeckt und der ändere den Deckel des Pakets bildet, besorgt eine durch das Handrad
16 bewegte Exzeriterwelle 15. Bei seiner Drehung schiebt das Exzenter mit Hilfe
einer einstellbaren Stange 18 und entgegen der Wirkung der Feder 19 den Keil 17
zwischen die Läufer 11, die sich .entgegen der Wirkung der Federn 20 voneinander
entfernen und dabei die Klammern gegen die Glöckchen 12 drücken und so die Klammerenden
umbiegen.
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Der Querträger 25 kann um zwei nicht gezeichnete, am Maschinenrahmen
befestigte Zapfen seitwärts geschwungen werden und wird von zwei Schwingarmen 27
mit nicht dargestellten Gegengewichten abgestützt (Abb. 3), so daß der Querträger
seitlich zur Maschinenachse kommen und zuerst zwecks Einführung der Papierbogen
und des zu verpackenden Gutes und dann zur Herausnahme des fertigen Pakets den Paketträger
21, 22 zugänglich machen kann.
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Die Vorgänge zur Verfertigung des Pakets sind folgende: Sind die Klappen
3 offen und von den Anschlägen 3, und 22, in wagerechter Stellung festgehalten,
und ist der Querträger 25, wie in Abb. 1 mit punktierten Linien angegeben, zur Seite
bewegt, so wird in dem Paketträger 1 der Presse der erste Papierbogen 13 eingelegt,
sodann werden die Klappen 3 hochgestellt, so daß in den von den Teilen 3, q., 22
gebildeten Schlitzen die Papierränder 13" festgehalten werden (Abb. 1). Nun bringt
man in den Paketträger das Preßgut ein und legt den zweiten Papierbogen 14, mit
den Rändern 14" auf den Rändern der Klappen 3 aufliegend, darauf. Hierauf bringt
man den Querträger 25 in die Mittelebene der Maschine zurück und läßt die Hebevorrichtung
einwirken, welche die Organe 21, 22, 3, ¢ des Paketträgers zwecks Pressens des eingelegten
Gutes gegen die Teile 6, 25, 26 des Querträgers drückt, wobei auch das Blatt 1 ¢
angedrückt wird, dessen Ränder 14" sich zwischen den Klappen 3 und den senkrechten
Flächen 26 senkrecht anordnen werden.
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Nach ausgeführtem Preßhub werden, wie Abb. 2 zeigt, die Klappen 3
nach außen geschwenkt, wodurch infolge der Ansätze 3" und :1Q die Schlitten q. hochgehoben
werden, die dadurch die Ränder 13" des Papierbogens 13 mit den Rändern 1.1Q des
Papierbogens 14 zwischen den Blöckchen 12 und den Läufern 11 in- Berührung bringen.
Durch eine halbe Drehung des Handrades 16 werden nun die Läufer 11 gegen die Blöckchen
12 gedrückt, und eine dem Behälter? :entnommene Heftklammer vereint bzw. heftet
die Ränder der Papierblätter 13, 1,1, wie in 7Q (Abb. 5) dargestellt, zusammen.
Durch eine weitere halbe Drehung des Handrades 16 werden sämtliche Teile .unter
der Wirkung der Federn 19 und 2o in die Anfangsstellung zurückgebracht. Wird nun.
der Querträger 25 neuerdings seitwärts geschwungen und der Paketträger 21 gesenkt,
so kann das gemäß Abb. ¢ und 5 vollkommen fertiggestellte Paket leicht herausgenommen
werden, und die Maschine ist in Bereitschaft zu einer neuen Paketherstellung.
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Die Behälter 7 können durch die in dem Querträger 25Q angebrachten
öffnungen sehr leicht mit Heftklammern gefüllt werden. Nach dem Entfernen des Bajonettverschlusses
25' und damit .der Stoßeinrichtung 8, 9, 1 o führt man ein Paket Klammern ein, die
nach dem Wiedereinsetzen des Verschlußteils 25' von den Schiebern 11 zwecks Heftens
des Pakets einzeln nach außen geschoben und nacheinander von der Feder 1o nach unten
gedrückt werden.
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Das Handrad 16 trägt an seinem Umfange außer dem Griff 16" einen Dorn
28, der bei der Drehung gegen den am Paketträger befestigten, mit :einem Gegengewicht
versehenen Anschlag 29 auftrifft. Auf diese Weise kann das Handrad nur eine Drehung
bei je einer Bedienung des Paketträgers ausführen und anderseits infolge des Sperrades
30 und der Federklinke 31 eine Drehung nach nur einer Richtung ausführen,
wodurch eine schädliche Doppelheftung völlig ausgeschlossenerscheint.