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Drahtschraubenwickelmaschine Die Erfindung bezieht sich auf die in
der Glühlampen- und Entladungsröhrenindustrie benutzten Drahtschraubenwickelmaschinen
derjenigen Art, bei welchen ein fortlaufend bewegter Kerndraht durch den umlaufenden.
Wickelkopf zentral hindurchgeführt und die Drahtvorratsrolle am umlaufenden M'ickelkopf
locker gelagert ist.
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Bei den bisher bekannten Maschinen clieser Art ist, wie die Ansicht
nach Abb. t zeigt, auf dem die M'ickelkopfscl_ieibe r tragenden Lagerzapfen 2 eine
mit diesem umlaufende Schraubenfeder 3 vorgesehen, die die auf den Zapfen a lose
sitzende Drahtvorratsrolle ! an einen Abstützflatisch 5 des Lagerzapfens fest anpreßt.
Der auf den ständig vorbewegten Kerndraht (> aufzuwickelnde Draht ; ist über eine
an der Wickelkopfscheibe t gelagerte Leitrolle 8 hinweggeführt. Durch die zwischen
Abstützflansch ; und Drahtvorratsrolle 4. entstehende Reibung wird einesteils die
Drahtvorratsrolle leim Wickelkopfurnlauf mitgenommen und andernteils die durch den
vorbewegten Kerndraht 6 veranlaßte Voreilung der Drahtvorratsrolle 4. gebremst.
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Bei dieser durch Wirkung der initumlaufenden Feder veranlaßten Bremsung
der Drahtvorratsrolle tritt nur eine verhältnismäßig sehr geringe Relativbewegung
zwischen dem bremsenden Teil (Feder und Abstützf3ansch) einerseits und dem voreilenden,
zu bremsenden Teil #-Dralitvorratsrolle @ anderseits ein, wie leicht daraus erkenntlich
ist. daß bei i ooo Wickelkopfumdrehungen in der Minute die Drahtvorratsrolle nur
um etwa 3 bis 15 Umdrehungen voreilt. Solche kleinen Relativbewegungen werden aber
durch am Draht auftretende Reibungen leicht beeinflußt. Es treten beim Vorziehen
des aufzuwickelnden Drahts gewisse kleine Stockungen und Rückbewegungen auf, die
dann die Veranlassung zu einem ungleichmäßigen Aufwickeln des Drahts und damit zu
einer mangelhaften Ausbildung der aus- den Drahtschrauben herzustellenden Leuchtkörpergeben.
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Die Erfindung beruht in der Erkenntnis, daß bei Maschinen dieser Art
eine viel gleichmäßigere Beschaffenheit der Drahtschrauben erhalten werden kann,
wenn für eine ständige große Relativbewegung zwischen dein bremsenden und dem gebremsten
Teil gesorgt wird, da alsdann kleine, am Draht .auftretende Reibungen weniger leicht
zu einem Stocken des Abzugs Veranlassung geben können. Erfindungsgemäß wird daher
die Drahtvorratsrolle in neuartiger Weise unter die Wirkung einer ortsfesten Bremse
gestellt. Es besteht somit nunmehr zwischen bremsendem Teil und dem gebremsten Teil
die größtmöglichste Relativbewegung. Die ortsfeste Bremse kann so ausgebildet sein,
daß sie die Draht\,orratsrolle in Ruhe zu halten sucht; sie kann aber auch vorteilhafterweise
so beschaffen sein., daß durch sie auf die Drahtvorratsrolle eine
zur
Drahtabzugsrichtung entgegengesetzte Drehwirkung ausgeübt wird.
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Auf der Zeichnung sind in Iden Abb. 2 bis 5 mehrere Ausführungsbeispiele
von erfindungsgemäß ausgebildeten Drahtschraubenwickelmaschinen mit zentral durch
den umlaufenden Wickelkopf hindurchtretendem Kerndraht und einer zentral gelagerten
Drahtvorratsrolle dargestellt.
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Die in Abb.2 dargestellte Wickelmaschine besteht aus einer in einem
Bock 9 gelagerten Achse io, die mittels Schnurrollleii angetrieben wird. Auf der
Achse io ist zwischen zwei kleinen Bunden i 1, 12 die Drahtvorratsrolle 13 lose
aufgeschoben. Auf dem vorderen Ende der Achse io äst ein glockenförmiger Wickelkopf
14 starr befestigt, der eine Leitrolle 15 für den von der Vorratsrolle 13 abzuziehenden
Draht 16 sowie auch ein das Gewicht der Leitrolle 15 ausgleichendes Gegengewicht
17 trägt. Durch die Achse i o hindurch erstreckt sich in üblicher Weise ein ständig
gleichmäßig vorbewegter Kerndraht 18. Der linke Flansch i g der Vorratsrolle 13
hat einen größeren Durchmesser als die Bunde i i, 12 und 13 und läuft erfindungsgemäß
zwischen den beiden Schenkeln eines Elektromagneten -o hindurch, der isoliert am
Bock 9 befestigt ist. Der bei laufender Wickelkopfmaschine unter Strom gesetzte
Elektromagnet übt durch seine Anziehungskraft eine starke, ständig gleichmäßige
Bremswirkung auf die Drahtvorratsrolle 13 aus. Die Begrenzungsbunde i 1, 12 dienen
im wesentlichen nur zur Führung der Drahtv orratsrolle. Die an diesen Bunden etwa
auftretende Reibung ist ganz bedeutungslos und beeinträchtigt in keiner Weise die
Umdrehung der Rolle und das gleichmäßige Abziehen des Drahts.
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Die Ausbildung des Elektromagneten kann eine beliebige sein; auch
können gegebenenfalls mehrere Elektromagnete oder auch permanente Magnete über den
Umfang des Rollenflansches ig gleichmäßig verteilt werden. Gegebenenfalls kann an
einer üblichen Vorratsrolle mit nur geringfügig vortretendem Flansch ein besonderer
Ring angebracht werden, auf den die Magnete einwirken.
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Bei der Ausführungsform nach Abb.3 ist an Stelle des Elektromagneten
erfindungsgemäß ein ortsfestes Federpaar 22, oder auch deren mehrere, auf einem
Bock 23 befestigt. Das Federpaar übt auf den vortretenden Flanschteil i g der Rolle
13 von beiden Seiten einen kräftigen Druck aus, so daß auch in diesem Falle ein
gleichmäßiger Abzug des aufzuwickelnden Drahts gewährleistet ist. Die Federn können
beliebige Ausbildung erhalten und auch so gestellt sein, daß sie sich statt an die
Stirnflächen an die zylindrische Mantelfläche des Flansches i9 anlegen. Bei der
in den Abb. 4. und 5 dargestellten Ausführungsform findet, ähnlich wie bei der in
Abb. i gezeigten bekannten Wickelmaschine, ein scheibenförmiger Wickelkopf i Anwendung,
der auf der Achse i o starr befestigt ist und sowohl die Leitrolle 15- a1$ auch
sein Gegengewicht 16 trägt. Die Drahtvorratsrolle 13 sitzt wiederum lose auf der
Achse i o zwischen zwei kleinen Bunden i i und 12. Der vordere Außenflansch der
Vorratsrolle 13 ist erfindungsgemäß zu einem Flügelrad 24 ausgebildet, auf das beim
Umlaufen des Wickelkopfes Druckluft aus einer Düse 25 in einer der Abzugsrichtung
des Drahts 16 zweckmäßigentgegengesetzten.-Richtung strömt. Durch die gleichmäßig,ausströmende
Druckluft wird die unter. Zugwirkung des zur Aufwicklung gelängenden Drahts stehende
Drahtvorratsrolle 13 vollkommen ruckfrei gebremst, so daß sich der Abzug des Drahts
und dessen Aufwicklung ,äußerst gleichmäßig vollzieht. Durch Änderung des Preßluftdrucks
kann der Drahtabzug entsprechend der Drahtstärke und der Geschwindigkeit des vorbewegten
Kerndrahts auch noch jederzeit leicht und schnell ;geregelt werden.
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Sollte der Druckluftstrahl etwas geneigt gerichtet sein, so wird zwar
die Drahtvorratsrolle an dem einen oder anderen Bund i i oder 12 der Achse io etwas
angepreßt, was jedoch nichts zu besagen hat, da die Druckkomponente in axialer Richtung
nur sehr gering ist. Wird die Druckluftdüse so gestellt, daß die Drahtvorratsrolle
mit Sicherheit an dem linken Bund i i anliegt, so kann der Bund 12 ganz fortgelassen
werden. Die Drahtvorratsrolle ist dann bequem vom freien Ende der Achse aus aufzuschieben
und bei Stillstand der Maschine abzuziehen.
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An Stelle einer Düse können natürlich auch mehrere Düsen an den Wickelkopf
bzw. die Drahtvorratsrolle desselben herangestellt werden. Bei genügend kräftiger
Drucklufteinwirkung kann das Flügelrad auch fortfallen; auch kann letzteres durch
der Druckluftein-,virkung ausgesetzte Einkerbungen im vorderen oder hinteren Flansch
der Drahtvorratsrolle ;ersetzt werden.