DE467361C - Verfahren zur Herstellung dichter Gussbloecke durch Verdraengen des in der Giessformerstarrenden Metalls aus dem Bodenteil nach den zur Lunkerbildung neigenden Stellen des Kerns durch einen Verdraengerkolben - Google Patents

Verfahren zur Herstellung dichter Gussbloecke durch Verdraengen des in der Giessformerstarrenden Metalls aus dem Bodenteil nach den zur Lunkerbildung neigenden Stellen des Kerns durch einen Verdraengerkolben

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DE467361C
DE467361C DER69112D DER0069112D DE467361C DE 467361 C DE467361 C DE 467361C DE R69112 D DER69112 D DE R69112D DE R0069112 D DER0069112 D DE R0069112D DE 467361 C DE467361 C DE 467361C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D27/00Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting
    • B22D27/09Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting by using pressure
    • B22D27/11Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting by using pressure making use of mechanical pressing devices

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Pistons, Piston Rings, And Cylinders (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung dichter Gußblöcke durch Verdrängen des in der Gießform erstarrenden Metalls aus dem Bodenteil nach den zur Lunkerbildung neigenden Stellen des Kerns durch einen Verdrängerkolben Bekanntlich entstehen bei der Herstellung von Gußblöcken nicht nur am Einlaßende, sondern auch entlang der Kernlinie Lunker, welche später beim Auswalzen des Blockes schlechte Stellen zur Folge haben.
  • Zur Beseitigung dieser im Innern des Blokkes sich bildenden Lunker sind mehrere Verfahren vorgeschlagen «-orden, wobei auch bereits der Vorschlag gemacht worden ist, in die noch flüssige Blockmasse einen Kolben einzutreiben. Die in dieser Hinsicht gemachten Vorschläge laufen darauf hinaus, von oben oder von unten her in die Blockmasse einen verhältnismaßig dünnen Stempel zu drücken oder aber vom Boden aus das flüssige Metall durch einen Stempel zu verdrängen, dessen Druckfläche -im wesentlichen gleich dem Innendurchmesser der Gußform ist.
  • Sowohl in dem einen als auch in dem anderen Falle ist es nicht möglich, das flüssige Metall im Innern des Blockes so zu verdrängen, daB die Bildung von Hohlräumen - ermieden wird. In dein einen Falle ist die verdrängte Masse zu gering, während in dem anderen Falle der Stempel mit der sofort nach dem Einguß sich bildenden erhärteten Kruste in Berührung kommt und hierbei einen solchen Widerstand findet, daß ein Verdrängen des flüssigen Metalls im Innern des Blockes nicht mehr möglich ist. Auch das vorgeschlagene Verfahren, die Gießform mehrteilig herzustellen und durch radial ausgeübten Druck zusammenzudrücken, führt nicht zu dem angestrebten Erfolg, da auch hier die Druckflächen gegen eine unmittelbar nach dem Eingießen erhärtete Kruste des Blockes stoßen und so das Fließen des Metalls im Innern des Kernes sehr erschwert wird.
  • Der Zweck der Erfindung ist nun, alle oben angegebenen Nachteile zu beseitigen, und zwar wird dies im wesentlichen dadurch erreicht, daß der Verdrängerkolben aus zwei oder mehreren teleskopartig sich umschließenden und gegeneinander verschiebbaren Teilen gebildet und zunächst mit seiner Gesamtkolbenfläche um ein geringes Maß so lange in die Blockmasse eingedrückt wird, bis der äußerste Teil zum Stillstand gebracht «ird oder selbsttätig infolge der radial fortschreitenden Erstarrung der Blockmasse zum Stillstand kommt, während der oder die nach innen folgenden Kolbenteile stufenweise weiter in die vorgelagerte, noch flüssige oder teigige Blockmasse vorbewegt werden und nacheinander gleichfalls zur Ruhe kommen.
  • Die zur Durchführung dieses Verfahrens Verwendung findende Gußform ist erfindungsgemäß am unteren Ende zu einem Ansatz erweitert, der ein Anheben ,des GuBblokkes nur um ein so geringes Maß zuläßt, daß der zwischen Blockform und Gußstück infolge Schrumpfens des letzteren und Ausdehnens der Gußform entstehende Zwischenraum erhalten bleibt.
  • Auf der Zeichnung ist in den Abb. i bis 5 eine Gußform mit Verdrängerkolben gemäß der Erfindung im Längsschnitt dargestellt, und zwar zeigen die verschiedenen Abbildungen die einander folgenden Zustandsformen des Blockes bei seiner Herstellung gemäß" cler Erfindung.
  • In' den Abbildungen ist a die Gußform. Sie ruht auf dem Untersatz b, mit dem sie während des Gießvorganges fest verbunden ist. Die Kolzille a hat in üblicher Weise einen nach oben sich verjüngenden Innenhohlraum, der sich im unteren Teil etwas erweitert, so daß bei c ein Ansatz entsteht. Den Untersatz b durchdringt ein Verdrän.gerkolben d, dessen Stirnfläche beim Beginn des Gusses mit der Oberfläche .des Untersatzes b in gleicher Ebene liegt. Der Durchmesser des Verdrängers ist kleiner als der der Grundfläche des Blockes, etwa gleich der Hälfte des letzteren oder etwas größer. Die Bodenfläche des Kokillenhohlraumes ist abgedeckt durch eine im vorliegenden Fall aus mehreren ringförmigen Teilen bestehende feuerfeste Platte e, die die Abkühlung und Erstarrung des Blockes an seiner Bodenfläche verzögert. Der Verdrängerkolben d ist in dem Beispiel zweiteilig dargestellt, so daß sein oberes Ende in einen Mittelkolben dl kleineren Durchmessers und einen diesen umgebenden ringförmigen Kolben d2 ausläuft. (Es können auch drei- oder mehrteilige Verdrängerkolben zur Anwendung kommen.) Beide Kolben umschließen einander also teleskopartig und können entweder jeder für sich durch geeignete Mittel axial bewegt werden, oder, wie das Beispiel zeigt, der ringförmige Teil d2 ist gegenüber dem Hauptkolben d bzw. dem Mittelkolben d' federnd abgestützt. Dabei ist natürlich Vorsorge getroffen, daß der Ringkolben durch die vorgespannte Feder f gegenüber dem Mittelstempel nach oben nur so weit gehoben werden kann, daß seine Stirnfläche mit der Stirnfläche des kleineren Stempels dl in einer Ebene liegt.
  • In den Schnittbildern i bis 5 ist das erstarrte Metall des Gusses als weiße Fläche, das noch flüssige schwach schattiert dargestellt, die Hohlräume bzw. die lockeren Schwindungsstellen sind tiefschwarz angedeutet.
  • Die Abb. i zeigt die Kokille kurz nach Beendigung des Gusses. Es beginnt infolge der Abkühlung des Metallbades durch die Kokillenwandungen die Bildung einer festen Randschicht und die Entstehung eines Kopflunkers. Der Verdränger ist noch in der Ruhelage, .das Metall ist zunächst sich selbst überlassen. Mit Eintritt und mit Fortschreiten der Erstarrung der äußeren Schichten trennt sich die Blockoberfläche von der Innenwandung der Kokille, und es entsteht ein kleiner Zwischenraum.
  • Abb.2 gibt den nächstfolgenden Zustand des Blockes wieder. Die Abkühlungskruste, die starre Randzone des Blockes ist gewachsen; aus dem Kopf fließt flüssiges Metall nach unten ab, die kleinen Hohlräume oder Lunkerstellen am Kopf vergrößern sich.
  • Jetzt wird der Verdrängerkolben d, der nur die unter flüssigem Metall liegende Mitte, nicht den schon erstarrten Rand der Blockgrundfläche trifft, durch eine äußere auf ihn einwirkende Kraft mäßig nach oben bewegt. Da der Verdränger nur einen verhältnismäßig kleinen Weg zu machen hat und er nur auf die noch flüssige und zuletzt noch teigige Masse wirkt, sind die zu seiner Bewegung notwendigen Kräfte klein; er kann daher durch eine einfache Handpumpe, natürlich auch mittels Akkumulatorpreßwassers oder durch mechanischen, z. B. Spindelantrieb betätigt werden. Der obere Teil des Verdrängers d drückt sich in die noch dünne, nach der Mitte zu meist noch nicht völlig starre Bodenkruste ein oder durchbricht sie und schiebt entsprechend seinem Vordringen flüssiges Metall vor sich her. Der Block selbst verbleibt durch sein Gewicht auf der Grundplatte in der Ruhelage, er würde äußerstenfalls beim Vorgehen des Stempels nur ganz wenig gehoben werden können, weil der erwähnte Kragen c eine Verschiebung des Blockes nach oben verhindert. Es wird also nicht angestrebt und tritt auch nicht ein, daß die konische Außenfläche des Blockes wieder an die Kokillenwandung angedrückt wird.
  • In Abb. 2 ist die Oberfläche des Teleskopkolbens im ganzen etwas nach oben vorgeschoben.
  • Im Zustand nach Abb. 3 .ist die Lunkerbildung weiter vorgeschritten, der Kopf kann flüssiges Metall nicht mehr hergeben, die Sch@vindungshohlräume im mittleren Teil des Blockes längs der Achse wollen zwar entstehen, wie bildlich angedeutet, zur wirklichen Bildung solcher Hohlräume kommt es aber nicht, sie verschwinden im Entstehen; .denn der Verdränger d bewegt sich weiter vorwärts .und schiebt flüssiges Metall vor sich her. Infolgedessen tritt das flüssige Metall teils unmittelbar an die Stelle der sonst entstehenden Hohlräume, zum :größeren Teil aber wirkt es infolge des hydrostatischen Druckes in .der geschlossenen, im inneren Teil des Blockes befindlichen Metallflüssigkeitsmasse auf diese verdichtend ein. Zu Trennungen im Zusämmenhang des flüssigen Metalls im Innern des mit seinen erstarrten Randzonien ein Gefäß bildenden Blockes kommt es daher nicht, so daß in Wirklichkeit der Zustand nach Abb. .I sich an den nach Abb. z anschließt, während die Abb. 3 nur zur Verdeutlichung des Vorganges dient, .der bei Anwendung des Verfahrens ausgeschaltet wird.
  • Durch die teleskopartige Ausbildung des Verd.rängers und die Abstützung des äußeren ringförmigen Kolbens durch eine zwischengeschaltete vorgespannte Feder f bleibt der Teil dz des Verdrängers mit zunehmender Abkühlung und damit auch zunehmender Erstarrung der Blockbodenschichten zurück, so daß sich zuletzt nur noch der- Mittelstempel vorwärts bewegt und die letzte Verschiebung des flüssigen Metalls im Innern des Blockes verursacht, bis der Zustand nach Abb. 5 erreicht und damit ein im Innern dichter Block als Enderzeugnis entstanden ist, der auch nur einen verkleinerten Kopflunker gegenüber Blöcken aufweist, die nach anderen Gießverfahren hergestellt sind.
  • Während des so geschilderten Erstarrungsvorganges bei Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung bildet also die den Block allseitig umschließende, in ihrer Stärke immer mehr zunehmende erstarrte Randzone das Gefäß, innerhalb dessen durch den Verdrängervorschub und die auf ihn ausgeübte und durch ihn iibertragene Kraftwirkung eine Kontinuität der eingeschlossenen Metallflüssigkeitsmenge und ein hydrostatischer Druck darin dauernd erzeugt und bis zur völligen Erstarrung der ganzen Masse erhalten wird, wobei anfänglich und bis zu einem .gewissen Zeitpunkt nur die Mitte des Blockkopfes etwas nachgibt, woraus der Vorteil erwächst, daß auch der Kopflunker verkleinert wird.
  • Um die Kopfteile des Verdrängers möglichst wenig abzunutzen und Beschädigungen beim Eindringen in das hocherhitzte Blockmaterial zu vermeiden, wird zweckmäßig die Dicke des Belags aus feuerfestem Material auf dein Verdrängerkolben so groß gewählt, daß sie gleich der Eindringtiefe des Verdrängers in das Blockmaterial ist, so daß die aus Metall, z. B. Gußeisen oder Flußstahl, ausgeführten Kolben des Verdrängers mit dem heißen Inhalt der Gußform nicht unmittelbar in Berührung kommen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung dichter Gußblöcke durch Verdrängen des in der Gießform erstarrenden Metalls aus dem Bodenteil nach den zur I_unkerbildung neigenden Stellen des Kerns durch einen Verdrängerkölben, dadurch gekennzeichnet, daß der aus zwei oder mehreren sich teleskopartig umschließenden und gegeneinander verschiebbaren Teilen gebildete Verdrängerkolben zunächst mit seiner Gesamtkolbenfläche um ein geringes Maß so lange in die Blockmasse eingedrückt wird, bis der - äußerste Teil zum Stillstand gebracht wird oder selbsttätig infolge der radial fortschreitenden Erstarrung der Blockmasse zum Stillstand kommt, während der oder .die nach innen folgenden Kolbenteile stufenweise weiter in die vorgelagerte, noch flüssige oder teigige Blockmasse vorbewegt werden und nacheinander gleichfalls zur Ruhe kommen. z. Gußform zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum der Kokillenform am unteren Ende zu einem Ansatz erweitert ist, der ein Anheben des Gußblocks nur um ein so geringes Maß zuläßt, daß der zwischen Blockform und Gußstück -infolge Schrumpfens des letzteren und Ausdehnens des ersteren entstehende Zwischenraum erhalten bleibt.
DER69112D 1926-10-26 1926-10-26 Verfahren zur Herstellung dichter Gussbloecke durch Verdraengen des in der Giessformerstarrenden Metalls aus dem Bodenteil nach den zur Lunkerbildung neigenden Stellen des Kerns durch einen Verdraengerkolben Expired DE467361C (de)

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