AT238386B - Verfahren zur Herstellung zueinanderpassender Preß- oder Ziehwerkzeuge und Presse zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur Herstellung zueinanderpassender Preß- oder Ziehwerkzeuge und Presse zur Durchführung des Verfahrens

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AT238386B
AT238386B AT329863A AT329863A AT238386B AT 238386 B AT238386 B AT 238386B AT 329863 A AT329863 A AT 329863A AT 329863 A AT329863 A AT 329863A AT 238386 B AT238386 B AT 238386B
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  Verfahren zur Herstellung zueinanderpassender   Frets- odeur   Ziehwerkzeuge und Presse zur Durchführung des Verfahrens 
Die Erfindung betrifft die Herstellung von hohlen, gewölbten od. ähnl. Gegenständen, die durch Ziehen oder Strecken von ursprünglich flachem oder im wesentlichen flachem Material in einer mit aus Stempel und Matrize bestehenden Ziehwerkzeugen ausgestatteten Presse in die gewünschte Form gebracht werden. 



   Der Einfachheit halber werden diese Waren in der nachfolgenden Beschreibung als "gezogene Waren" bezeichnet. 



   Wenngleich daher das hauptsächlichste Anwendungsgebiet der Erfindung die Herstellung von gezogenen Waren ist, so sind doch in dieser Hinsicht insofern keine Grenzen gesetzt, als sie auch auf die Erzeugung von Waren anwendbar ist, die mit Hilfe von aus Stempel und Matrize bestehenden   Preys- odeur   Ziehwerkzeugen aus Leder, Kunststoff oder sonstigen geeigneten Werkstoffen durch Ziehen oder Strecken in die gewünschte Form gebracht werden. 



   Bisher mussten die zur Herstellung von gezogenen Waren verwendeten aufeinanderpassenden Ziehwerkzeuge einzeln von gelernten Werkzeugmachern auf kostspielige Art angefertigt werden. Infolgedessen waren die Erzeuger von gezogenen Waren, insbesondere die kleineren Herstellungsbetriebe, für die Anfertigung der Ziehwerkzeuge auf die Mitarbeit fachlich geschulter Werkzeugmacher angewiesen. Diese Werkzeuge mussten auch noch genaues passend in die Pressen eingesetzt bzw. auf dieselben montiert werden. 



   Gegenstand der Erfindung ist ein neues, kostensparendes und rationelles Verfahren zur Anfertigung der für eine Fabrikationsserie eines gewünschten, aus Plattenmaterial gezogenen Artikels erforderlichen Ziehwerkzeuge bei möglichst niedrigen Werkzeugkosten ohne Zuhilfenahme von Fachkräften und unter Ausschaltung des im Anbringen der Werkzeuge an der Presse bestehenden Arbeitsvorgangs. 



   Das erfindungsgemässe Verfahren besteht vor allem darin, dass die zueinander passenden, je aus Stempel und Matrize bestehenden   Preys- odeur   Ziehwerkzeuge in ihrer endgültigen Arbeitslage in der Presse, in der die aus Plattenmaterial gezogenen Gegenstände hergestellt werden, durch einen Giessvorgang gleichzeitig gebildet werden. Unter die Bezeichnung "Giessvorgang" fallen selbstverständlich auch damit verwandte Arbeitsvorgänge. 



   Nach einem weiteren Erfindungsvorschlag werden die zueinander   passenden'presswerkzeuge   aus einer niedrigschmelzenden metallischen Legierung gegossen. 



   In weiterer Ausgestaltung des   erfindungsgemässen   Verfahrens wird die Verwendung einer Wismutlegierung mit einem Schmelzpunkt von beispielsweise 700 C empfohlen, die in an sich bekannter Weise zum überwiegenden Teil aus Wismut mit Zusätzen von Blei, Zinn und Kadmium besteht. Eine Legierung dieser Zusammensetzung vereinigt die Vorteile guter   Fliessbarkeit   bei ausreichender Festigkeit und Formbeständigkeit mit dem Vorzug des niedrigen Schmelzpunktes und der geringen spezifischen Wärme, die eine Verflüssigung der Legierung z. B. durch Heisswasser ermöglicht. 

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   Ein weiteres Verfahrensmerkmal besteht gemäss der Erfindung darin, dass der Pressstempel durch Eintauchen eines Kernes in geschmolzene Gussmasse und anschliessendes Abkühlen bis zum Erstarren der Gussmasse hergestellt wird. Hiedurch wird sichergestellt, dass Gussmasse und Kern eine   festgefUgte   Einheit bilden und der Aussenumriss des   Pressstempels   genau die vorgesehenen Abmessungen erhält. Ausserdem verhindert der Tauchvorgang mit anschliessender Abkühlung bis zum Erstarren weitgehend die Bildung von Lunkern und trichterförmigen Einsenkungen, wie dies beim normalen Giessvorgang häufig der Fall ist. 



   Zweckmässigerweise kann nach einem weiteren Vorschlag des Verfahrens nach der Erfindung ein   flüssiges Kühlmittel   durch den Kern des Pressstempels bzw. über die Oberfläche der geschmolzenen Gussmasse geleitet werden, wodurch sich auf dieser eine feste Kruste bildet. Auf diese Weise kann eine glasglatte Oberfläche auf der erstarrten Kruste erzielt werden, was nicht nur dem Aussehen der auf der Presse hergestellten Gegenstände zugute kommt, sondern auch ein leichteres Lösen der gezogenen Gegenstände von Pressstempel und Matrize ermöglicht. 



   In vielen Fällen empfiehlt es sich, gemäss einem weiteren Vorschlag der Erfindung die geschmolzene Gussmasse während der Abkühlung bis zum Erstarren unter Druck zu halten. Dadurch wird   der Schrump-   fung der Gusslegierung während der Abkühlung mit Erfolg entgegengewirkt und jede Art Hohlraumbildung innerhalb des gegossenen Teiles vermieden. 



   Eine Vergleichmässigung des Abkühlungsvorganges kann schliesslich nach einem weiteren Verfahrensmerkmal dadurch herbeigeführt werden, dass die Abkühlung der Gussmasse nach unten und innen von den Seiten aus erfolgt. 



   Ein weiterer Erfindungsgegenstand besteht in einer neuartigen Ausführung der Presse zur Durchführung des vorbeschriebenen Verfahrens. Demnach weist die erfindungsgemässe Presse ein Bett mit einem Formkasten zur Aufnahme geschmolzener Gussmasse auf, ferner eine Vorrichtung zum Erhitzen und Schmelzen der Gussmasse im Formkasten, eine Vorrichtung zum Abkühlen der geschmolzenen Gussmasse im Formkasten, eine oberhalb des Formkastens und mit diesem fluchtend angeordnete Pressplatte zur Befestigung des ein-oder mehrteilig ausgebildeten Kernes des   Pressstempels,   eine Vorrichtung zur Halterung einer in die geschmolzene Gussmasse im Formkasten einsetzbaren Meisterform und eine Vorrichtung zur Unterdrucksetzung der Gussmasse im Formkasten während ihrer Abkühlung. 



   Zum besseren Verständnis der Erfindung werden nachstehend Beispiele einer zur praktischen Durchführung des   erfindungsgemässen   Verfahrens zum Giessen von   Press - oder Ziehwerkzeugen   an Ort und Stelle geeigneten hydraulisch betätigten Presse sowie Beispiele einzelner Arbeitsvorgänge zur praktischen Durchführung des genannten Verfahrens unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben.

   Es zeigen Fig. 1 schematisch eine Anordnung einer kompletten Presse und einem dazugehörigen Bedienungspult, Fig. 2 einen senkrechten Längsschnitt durch die unteren Teile des Hauptstössels, der Pressplatte und des Formkastens der Presse nach Fig. 1, wobei genannter'Formkasten in mit schmelzflüssiger Metallegierung gefülltem, für einen Werkzeugguss betriebsbereitem Zustand, jedoch ohne die darin befindliche   Meisterform   (Kopiermodell) und Unterlage auf der die genannte Meisterform aufliegt, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 2, Fig. 4 einen ähnlichen Schnitt wie Fig.

   3 in einem späteren Stadium des Vorgangs beim Giessen eines Werkzeugs, wobei die   Meisterform   und die Unterlage im Inneren des Formkastens dargestellt ist, wogegen die Pressplatte in gesenktem Zustand gezeigt wird, in dem der Kern des Stempels in die geschmolzene Legierung eingesetzt ist, deren Abkühlung und Erstarrung eben eingesetzt hat, Fig. 5 einen Schnitt ähnlich der Fig. 3, in einer noch späteren Phase des Gussvorgangs, bei der die gesamte Legierung sowohl im Formkasten als auch in der Meisterform bereits völlig erstarrt ist, Fig. 6 einen Schnitt während eines noch späteren Stadiums des Giessvorgangs, wobei die Pressplatte wieder hochgezogen und   die Meisterfbrm vom   fertig gegossenen Stempel abgehoben dargestellt ist, Fig. 7 einen Schnitt durch eine Presse mit einer anders ausgeführten Kühlvorrichtung und Fig.

   8 einen Schnitt durch eine Presse, bei der der Formkasten mit einer andern Ausführung der Vorrichtung zur Unterdrucksetzung der schmelzflüssigen Masse im Formkasten während der Abkühlungsperiode. 



   In allen Zeichnungen werden für die gleichen Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet. 



   Die nachstehend beschriebenen besonderen Verfahren beziehen sich auf das Giessen eines Paars zueinanderpassender und gleichgerichteter Ziehwerkzeuge zum Fertigziehen von   Ausgleichsbehältern   von Fahrzeugkühlern und gelangt bei diesen Verfahren eine ausgesuchte "schmelzbare" Wismutlegierung im Formkasten der hydraulischen Presse zur Anwendung. Es sei jedoch vorweg betont, dass, obgleich die nachstehende Beschreibung auf diese Anwendungsform beschränkt ist, die allgemeine Grundidee der Erfindung dadurch keine Begrenzung erfährt. 

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   Die Zusammensetzung der ausgesucht schmelzbaren Wismutlegierung in dem nachstehend beschriebenen Beispiel ist folgende : 50, 0o Wismut,   26,'ja   Blei, 13, Wo Zinn und 10,   Olo   Kadmium. Diese Legierung weist sowohl eine Schmelz- als auch eine Fliesstemperatur von 700 C, eine Dehnung bei 50 mm Langsambelastung von 200%, eine Brinellhärte von 9,2, eine ungefähre spezifische Wärme sowohl in flüssigem als auch festem Zustand von 0,040 und einen   ungefähren Wärmedehnungskoeffizienten   von 0, 0000220 C auf. 



   Die in Fig. 1-6 dargestellte hydraulische Presse sei im Nachstehenden näher beschrieben. Wie ersichtlich, besteht diese Presse aus einem Rahmen 10, der in einem Gehäuse 11 untergebracht ist, wobei dieser Rahmen ein Bett 12 trägt, auf dem ein Formkasten 13 zur Aufnahme der geschmolzenen Wismutlegierung montiert ist. Zu dieser'Presse gehört ein daneben aufgestelltes Bedienungspult 14. 



   Der im   Grundriss rechteckige Formkasten   13 besitzt einen Aussenmantel, der aus senkrechten Seitenwänden 15 sowie einer Vorder- bzw. Rückwand 16 besteht, die mit Isoliermaterial 17 ausgelegt sind, und einem Innenmantel 18, der im Grundriss ebenfalls rechteckig ist. Den Boden des.. Aussenmantels bildet eine Platte 19 aus Isoliermaterial, die unmittelbar am Bett 12 befestigt ist, wogegen der Boden des Innenmantels 18 (der zum grössten Teil die Wismutlegierung aufnimmt) von einer rechteckigen Platte 20 aus Stahl mit niedrigem Kohlenstoffgehalt gebildet wird, die auf der Isolierplatte 19 ruht. Der obere Rand des isolierten Aussenmantels weist eine metallische Auskleidung 21 auf, die erst nach aussen und dann über die Oberkanten des Formkastens nach unten gebördelt ist.

   Das obere Ende des Innenmantels 18 wird von einem waagrecht angeordneten Flansch 22 umfasst, dessen Aussenrand 22a an der Auskleidung 21 anliegt. Der Zwischenraum zwischen dem Innen- und dem Aussenmantel ist durch weitere Seiten- und Vor-   der-bzw. Rückwände   23,24 zweigeteilt, wodurch um den Innenmantel 18 herum ein Wassermantel J entsteht. In der Vorder- bzw. Rückwand 24 des letzteren sind   Zufluss- und   Abflussrohre 25 und 26 für den Umlauf von Kalt- oder Warmwasser durch den Wassermantel J angebracht, welche Rohre an entgegengesetzten Seiten einer Trennwand 27 angeordnet sind, die quer durch den Wassermantel verläuft. Verhältnismässig knapp über dem durch die Platte 20 gebildeten Boden des Innenmantels 18 ist eine waagrecht angeordnete gelochte Platte 28 befestigt. 



   Oberhalb und in der Mitte des Formkastens 13 befindet sich der Hauptstössel 29 der Presse. Der Stö- sselzylinder 30 (Fig. 1) ist senkrecht im Oberteil des Rahmens 10 montiert ; am unteren Ende des Stössels ist. eine flache Pressplatte 31 mittels einer zentral angeordneten Nabe 31a befestigt, die Verstärkungsrippen 31b aufweist. Die Pressplatte 31 dient als Auflage für ein T-förmiges Metallgussstück 32 und dieses bildet den Kern des darauf zu giessenden Stempels T. Das T-Stück besitzt ein Paar parallel verlaufender Kanäle 33 und 34, die mit den   Zufluss- und   Abflussrohren 35 und 36 in Verbindung stehen, so dass durch das T-Stück hindurch Kalt- oder Warmwasser in Umlauf gesetzt werden kann. 



   Jeweils auf entgegengesetzten Seiten des Hauptstössels 29 sind zwei hydraulische Nebenstössel 37 angeordnet, deren senkrechte Zylinder 38 am Rahmen 10 befestigt sind. Ausserdem ist an den unteren Enden der beiden genannten Nebenstössel 37 ein Rohstückhalter 39 befestigt. In diesem Rohstückhalter befindet sich eine rechteckige Öffnung 40, durch die das T-Stück 32 nach unten in den Formkasten 13 hindurchtreten kann, wenn der Hauptstössel 29 zu einem Werkzeuggiessvorgang niedergeht. 



   Wenn die Ziehwerkzeuge hingegen an Ort und Stelle gegossen werden, wird auf die Unterseite des Rohstückhalters 39 eine Platte 41 aufgeschraubt (Fig. 6), die eine rechteckige Öffnung 42 aufweist, die so bemessen ist, dass sie in Länge und Breite dem gegossenen Stempel T entspricht. Letzterer kann dann bei jeder Abwärtsbewegung des Hauptstössels 29 durch die Platte 41 hindurchtreten. Demzufolge ist die Öffnung 40 in dem eigentlichen Rohstückhalter so gross wie möglich zu bemessen, damit ein möglichst grosser gegossener Stempel durch dieselbe hindurchtreten kann. Nachdem jedoch die Öffnung 42 in der Platte 41 innerhalb engster Grenzen dem Horizontalquerschnitt des jeweils   während   eines Werkzeuggusses gegossenen Stempels entsprechen muss, ist einleuchtend, dass für jede Fabrikationsserie eine andere Platte 41 vorgesehen werden muss. 



   Jedenfalls arbeitet die Platte 41 mit einer in der Mitte eine Öffnung aufweisenden Auflageplatte 43 zusammen, die vor Beginn des Werkzeuggusses für das Kopiermodell 44 als Unterlage dient und anfänglich auf der geschmolzenen Wismutlegierung im Formkasten 13 schwimmt. Sobald der Guss erstarrt ist 
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 im Formkasten fest, wo sie die gegossene Matrize Tl umgibt und mit der Platte 41 während der nachfolgenden Pressvorgänge zusammenarbeitet. Dabei wird das zu pressende Rohstück, z. B. Bleche, zwischen der Auflageplatte 43 und der Rohstückhalterplatte 41 durch Betätigung der Nebenstössel 37 festgehalten, bevor der Hauptstössel das Rohstück in die Form der Matrize Tl presst. 

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   Wie in den Fig. 2-7 veranschaulicht, ist im unteren Fach 45 des Innenmantels 18 des Formkastens, das sich unterhalb der gelochten Platte 28 befindet, ein aufblasbarer Beutel 46 untergebracht, in den laut dem nachfolgend beschriebenen   Ausftffirungsbeispiel   durch einen Lufteinlass 47 Luft eingepumpt werden kann. Die gelochte Platte 28, durch die geschmolzene Wismutlegierung auf die Oberseite des Beutels 46 herabfliessen kann, verhindert auch, dass der Beutel nach oben ausweichen kann.

   Somit übt der Beutel 46 in aufgeblasenem Zustand, wie in Fig. 5 und 6 dargestellt, einen Druck nach oben auf die im Formkasten 13 befindliche geschmolzene Legierung während der Abkühlung aus, wodurch nicht nur die Schrumpfung der Legierung ausgeglichen, sondern auch, zumindest an wichtigen Stellen, das Auftreten von Lunkern, Saugtrichtem und andern Hohlräumen vermieden wird, wie sie sonst beim Giessen leicht entstehen. 



   Wie in Fig. 1 schematisch dargestellt, sind im Unterteil des Rahmens 10 der Presse ein Ölbehälter 48, eine Ölpumpe 49 und ein Elektromotor 50 zum Antrieb der genannten Pumpe untergebracht. An die   Öl-   pumpe49 und den Ölbehälter48 ist eine Umlaufrohrleitung 51 angeschlossen, aus entsprechenden Zweigrohren und zwei von Hand zu betätigenden Ventilen 52 und 53 bestehend. Die beiden Ventile werden stets zusammen betätigt,   d. h.   in einer Richtung, um zuerst die Abwärtsbewegung der beiden Nebenstö- ssel 37 zu bewirken, worauf selbsttätig der Hauptstössel 29 niedergeht, und in entgegengesetzter Richtung, um zuerst den Rückzug des   Hauptstössels   29 zu bewirken, worauf auch die Aufwärtsbewegung der beiden Nebenstössel 37 erfolgt. 



   Im Bedienungspult 14 ist ein Tauchsieder 54 und eine Wasserumlaufpumpe 55, z. B. eine Flügelradpumpe, vorgesehen. Leitungswasser tritt über die Leitung 56 in das Pult ein und gelangt zu dem Mehrwegventil 57. In die zum T-Stück 32 führende Zweigrohrleitung 58 ist ein Ablasshahn 59 eingebaut und ein Abflussrohr 60 führtvon genanntem T-Stück in den nicht dargestellten Abflusskanal. Das vom Ven til 57 ausgehende Rohr 61 mündet ebenfalls in den Abflusskanal. Somit besteht die Möglichkeit, je nach Bedarf entweder kaltes oder heisses Wasser durch den Wassermantel J des Formkastens 13 und das TStück 32 in Umlauf zu bringen. 



   Die zum aufblasbaren Beutel 46 führende Luftleitung ist mit 62 bezeichnet und ist, wie ersichtlich, mit einer Luftpumpe 63 und einem Luftdruckmesser 64 in Verbindung. 



   Falls erwünscht, kann auch eine Vorrichtung zur Kontrolle des Abflusses der geschmolzenen Wismutlegierung in den Formkasten vorgesehen werden. 



   Im Boden des hohlen Kopiermodells 44 sind feine Löcher 44a vorgesehen, durch die sich das Kopiermodell mit geschmolzener Wismutlegierung aus dem Formkasten Rillen kann. Nach der Erstarrung des Metalls bildet die Legierung in den Löchern 44a verlorene Köpfe, die beim Öffnen der Presse von selbst brechen. 



   Wenn gezogene Blechgegenstände, wie z. B. die vorstehend erwähnten Ausgleichsbehälter für Fahrzeugkühler in grösserer Anzahl nach einem Kopiermodell hergestellt werden sollen, das innen und aussen scharfe Radien oder andere Stellen aufweist, wo das gezogene Material starken Beanspruchungen unterliegt, kann es notwendig oder in manchen Fällen zumindest wünschenswert werden, eine Anzahl kleiner, genau angefertigter   Stahlstücke   vorzusehen, deren Konturen den gewünschten Radien oder Stellen entsprechen und diese Stücke an den betreffenden Stellen im oder am Kopiermodell mit Hilfe eines Klebemittels anzubringen, bevor man dieses Kopiermodell mit der geschmolzenen Wismutlegierung im Formkasten abgiesst. 



   Der Vorgang beim Giessen ist folgender : Zuerst wird das vorher angefertigte Kopiermodell 44 nach dem die serienmässig zu erzeugenden gezogenen Waren hergestellt werden sollen, gereinigt und hergerichtet. Sodann wird der Formkasten 13 knapp bis an den Rand mit der geschmolzenen Wismutlegierung gefüllt ; wobei das Schmelzen der Legierung durch Heisswasser bei einer genügend hohen Temperatur erfolgt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Luft im Beutel 46 in diesem Stadium zumindest teilweise ausgelassen ist. Wenn die hydraulische Presse bereits mit einem Paar aus einer Wismutlegierung gegossener Presswerkzeuge ausgestattet ist, die bei einer früheren Fabrikationsserie Verwendung fanden, dann müssen natürlich diese Werkzeuge zuerst eingeschmolzen werden, bevor neue Werkzeuge an Ort und Stelle gegossen werden können.

   Diese Einschmelzung lässt sich ohneweiters durchführen, indem   man Heisswasser   mit einer entsprechend hohen Temperatur durch den Wassermantel J des Formkastens und ebenso durch das TStück 32 in Umlauf bringt. 



   Bei ganz hochgehobener Pressplatte 31 und Rohstückhalter 39, wie in Fig. 2 und 3 ersichtlich, wird ein T-Stück 32 von entsprechender Form und Grösse an der Pressplatte befestigt und die Auflageplatte 43, an der der freie Randteil der Meisterform oder des Kopiermodells 44 an der Innenseite mit einem Kle-   bemittel,   beispielsweise einem harzhältigen Bindemittel, angebracht ist, auf die geschmolzene Wismut- 

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 legierung im Formkasten 13 gelegt, auf der sie, wie in Fig. 4 dargestellt, zunächst schwimmt. Das Kopiermodell 44 füllt sich dabei bis oben mit geschmolzener Legierung, die durch die vorstehend erwähnten feinen Löcher 44a aus dem Formkasten 13 einfliesst.

   Dabei ist jedoch unbedingt darauf zu achten, dass der obere Rand des Kopiermodells 44 anfänglich gerade soweit aus der Oberfläche der geschmolzenen Legierung im Formkasten 13 herausragt, dass die genannte Legierung diesen Rand nicht zudeckt. Ein. 



  Überdecken dieses oberen Randes hätte nämlich zur Folge, dass das ordentliche Herausziehen des Kopiermodells aus der erstarrten Matrize Tl unmöglich werden würde. 



   Die Ventile 52 und 53 werden sodann von Hand derart betätigt, dass der Rohstückhalter 39 zuerst (ohne auf den Giessvorgang Einfluss zu nehmen), abwärtsgeschoben wird, worauf infolge des Niedergehens des   Hauptstössels   29 die Pressplatte   31 sich   genau derart senkt, dass der Unterteil des T-Stücks 32 im Inneren des Kopiermodells 44 zu liegen kommt. Dieser Teil des T-Stücks 32, der als Kern für den zu   giessen-   den Stempel dient, wird dadurch, wie in Fig. 4 veranschaulicht, in die geschmolzene Wismutlegierung getaucht. Wenn sich dies zu diesem Zeitpunkt als notwendig erweisen sollte, kann der genaue Stand der geschmolzenen Legierung im Formkasten dadurch geregelt werden, dass man ein wenig Luft in den nur teilweise aufgeblähten Beutel 46 einlässt oder aus demselben entweichen lässt. 



   Durch entsprechende Betätigung des Mehrwegventils 57 wird hierauf Kühlwasser durch das T-Stück 32 in Umlauf gebracht. Dadurch bildet sich eine erstarrte Kruste auf der geschmolzenen Wismutlegierung (Fig. 4), wodurch die Oberseite des Formkastens 13 eine Abdichtung erhält. 



   In der nächsten, in Fig. 5 dargestellten Phase wird Luft in den Beutel 46 gepumpt, wodurch der Guss unter Druck gesetzt, d. h. die geschmolzene Legierung nach allen Seiten des Kopiermodells 44 gedrückt und die Bildung von Hohlräumen in letzterem verhindert wird, da auf diese Weise ein Ausgleich für die Schrumpfung der sich abkühlenden Legierung zustande kommt. Überdies wird zu diesem Zeitpunkt das   Mehrwegventil 57 betätigt,   um Kühlwasser-durch den Wassermantel J des Formkastens 13 in Umlauf zu bringen, wobei der Durchfluss dieses Wassers durch das T-Stück 32 unterdessen weiter andauert, so dass die geschmolzene Legierung in gesteuerter Weise von den Seiten des Formkastens aus nach unten und innen zu abgekühlt wird. 



   Sobald die gesamte geschmolzene Wismutlegierung fest geworden ist, werden die Ventile 52 und 53 im umgekehrten Sinne betätigt, um zuerst den Hauptstössel 29 wieder hochzuziehen, der dabei die Pressplatte 31 und den an Ort und Stelle gegossenen Stempel T (mit dem noch immer das Kopiermodell 44 verbunden ist) mitnimmt und sodann die Nebenstössel 37 zwecks Abnahme des Rohstückhalters   39.   Somit bleibt nach Loslösung des Stempels T vom Kopiermodell 44 nur noch übrig, die entsprechende Platte 41 an die Unterseite des Rohsttickhalters 39, wie in Fig. 6 dargestellt, anzuschrauben, um die Presse für eine Serienfabrikation bereit zu machen. 



   Es ist einleuchtend, dass die zueinander passenden Werkzeugteile, Stempel und Matrize, T bzw.   Tj.   die an Ort und Stelle auf der Presse gegossen wurden, bereits richtig in ihrer Arbeitslage angeordnet und daher ohneweiters einsatzbereit sind. Nach Beendigung der jeweiligen Fertigungsserie auf der Presse können die genannten gegossenen Presswerkzeuge eingeschmolzen werden und die geschmolzene Legierung steht dann für eine neuerliche Verwendung zum Guss an Ort und Stelle wieder zur Verfugung. 



   Falls gewünscht wird, an Stelle des durch das T-Stück 32 zirkulierenden Kühlwassers oder zusätzlich zu diesem irgend ein flüssiges Kühlmittel, wie z. B. Kaltwasser, unmittelbar über die Oberfläche der geschmolzenen Wismutlegierung fliessen zu lassen, um auf diese Weise eine glasglatte Oberfläche auf der erstarrten Kruste zu erzielen, kann die in Fig. 7 beispielsweise dargestellte Einrichtung Anwendung finden. Wie ersichtlich, ist an den Oberkanten des Aussenmantels des Formkastens 13 eine flache Bewässerungsvorrichtung 65 die auf der Unterseite offen ist, angebracht. Längs einer Seite dieser in der Form rechteckigen Vorrichtung ist ein   Wassereintrittsrohr   vorgesehen, wogegen an der gegenüberliegenden Seite ein Wasserablauf 67 angeordnet ist.

   Vor dem Ablauf 67 und auf seiner ganzen Länge ist ein Wasser- überlauf 68 angebracht, so dass sobald Wasser über den oberen Rand 68a dieses Überlaufes fliesst, dasselbe durch den Ablauf 67 in den Kanal gelangt. 



   An Stelle des in Fig. 2-7 dargestellten aufblasbaren Beutels 46 kann, wie Fig. 8 zeigt, im Formkasten ein Behälter 69 von rechteckiger Grundrissform mit einer undurchlochten Oberwand 70 vorgesehen werden, der an seinem unteren Rande eine Reihe von Öffnungen 71 aufweist. Durch den Anschluss 72 kann Druckluft in den oberen Teil des Gefässinneren eingelassen werden. Dabei wird beim Beginn der   Abküh-   lung der Gussmasse durch den genannten Anschluss Druckluft eingelassen, um Gussmasse aus dem Behälter durch die Öffnungen 71 zu pressen und auf diese Weise einen allseitigen Druck auf die das   Kopiermo-   dell einschliessende Gussmasse auszuüben. 



   Die mechanischen Eigenschaften mancher Werkzeugstoffe können durch Tieftemperatur verbessert 

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Claims (1)

  1. <Desc/Clms Page number 7> An-flussrohr (67) längs der gegenüberliegenden oberen Seitenkante des Formkastens bestehende Einrichtung angebracht ist, durch die ein flüssiges Kühlmittel unmittelbar über die Oberfläche der geschmolzenen Gussmasse im Formkasten (13) geleitet wird (Fig. 7).
AT329863A 1962-04-24 1963-04-23 Verfahren zur Herstellung zueinanderpassender Preß- oder Ziehwerkzeuge und Presse zur Durchführung des Verfahrens AT238386B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3112225A1 (de) * 1981-03-27 1982-10-21 Bayerische Motoren Werke AG, 8000 München Verfahren zum herstellen von formwerkzeugen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3112225A1 (de) * 1981-03-27 1982-10-21 Bayerische Motoren Werke AG, 8000 München Verfahren zum herstellen von formwerkzeugen

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