DE465429C - Anordnung zur gleichzeitigen induktiven Belastung von Stamm- und Viererleitungen fuer Fernsprechzwecke - Google Patents

Description

Zur Belastung von Stamm- und Viererleitungen werden Vierpole verwendet, die für Stamm- und Viererströme verschiedene Induktivität besitzen. Solche induktiven Vierpole sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Diese sind zum großen Teil so beschaffen, daß in jeder Einzelader verschiedenartige Wicklungen hintereinandergeschaltet liegen, von denen ein Teil für Stamm- oder Viererströme entweder ganz oder teilweise unwirksam ist. Ferner sind Belastungsanordnungen bekannt, bei denen die Viererinduktivität durch. Streuflüsse der Stamminduktivitäten erhalten wird. Die Anzahl der zur vollständigen Belastung pro Spulenpunkt verwendeten Spulen kann für die folgenden Überlegungen außer acht gelassen werden. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Diejenigen Systeme, welche zur Vierer-

ao belastung die Streuinduktivität der Stammspulen benutzen, sind ziemlich verwickelt in der Herstellung und wenig stabil bei Gleichstrombelastungen; da jedoch meist in den Einzeladern keine verschiedenartig wirksamen Wicklungen liegen, sind sie nach beiden Anschlußseiten hin symmetrisch, so daß sie in beiden Sprechrichtungen völlig gleich wirken. Die erstgenannten Systeme, welche für Stamm- und Viererinduktivität getrennte Spulen ■ benutzen, bei denen also in jeder Einzelader in verschiedener Weise wirksame Windungen auf getrennten Kernen liegen, zeichnen sich, durch Einfachheit in der Herstellung aus, sind jedoch bei den bisher bekannten Ausführungen nach beiden Anschlußseiten hin unsymmetrisch, d. h. haben verschiedenen Scheinwiderstand, je nachdem, von welcher Seite aus er gemessen wird, wie an Hand der Abb. 1 leicht gezeigt werden kann.

Diese Abbildung zeigt eine bekannte Spulenanordnung zur Stamm- und Viererbelastung, bei der in jeder Einzelader zwei Halbspulen hjntereinandergeschaltet liegen, von denen die eine nur für Stammströme, die andere nur für Viererströme wirksam ist. Die Spule A ist für Stammströme wirksam, für Vierer ströme unwirksam; die Spule B ist für Viererströme wirksam, für Stammströme unwirksam; jedoch stellt die Spule Z? für Stammströme einen Widerstand mit parallel geschalteter Kapazität dar. Für Stammströme kann die Abb. 1 also durch die Abb. ia ersetzt werden. Aus dieser Abbildung erkennt man sofort, daß der Scheinwiderstand, von den Punkten 1, 2 aus gesehen, ein anderer ist, als von den Punkten 3, 4 aus gesehen. Genau

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder^angegeben worden:

Otto Haiign>it\ in Berlin-Charlottenburg.

das Gleiche gilt für alle solche Ausführungen, wie überhaupt für alle derartigen Vierpole, welche verschiedene, in verschiedenen Schaltungen verschieden wirksame Elemente enthalten.

Zur Vermeidung dieses Übelstandes werden gemäß der Erfindung die in verschiedener Weise wirksamen Wicklungen in jeder Einzelader ohne Vermehrung der Spulenzahl ίο in solcher Reihenfolge Mntereinandergeschaltet, daß der Vierpol nach beiden Anschlußseiten hin symmetrisch wird. Eine beispielsweise Ausführung des Erfindungsgedankens ist in der Abb. 2 an dem genannten Beispiel dargestellt. Die Abb. 2a ist das Ersatzschema der Abb. 2 für Stammströme; diese Anordnung ist imj Gegensatz zu der in Abb. ia nach beiden Seiten der Leitung hin symmetrisch. Bei ihr ist in jede Doppelleitung ein solches System von Stamm- und Viererspulen eingebaut und die Reihenfolge der vom Strom in jeder Einzelader durchflossenen Windungsgruppen so gewählt, daß die Belastungsanordnung in jeder !einzelnen Ader und damit auch als Ganzes nach beiden Anschlußseiten symmetrisch ist, d.h. gleichen Scheinwiderstand hat.

Für jeden Fall gibt es natürlich verschiedene Lösungsmöglichkeiten. Die Erfindung beschränkt sich ferner nicht auf Pupinspulen, sondern ist in gleicher Weise auf alle Vierpole anwendbar, welche verschiedene, für verschiedene Stromrichtungen verschieden wirksame Schaltelemente .enthalten, und deren Scheinwiderstand, von beiden Seiten aus gesehen, gleich sein soll.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Anordnung zur gleichzeitigen induktiven Belastung von Stamm- 'und Viererleitungen für Fernsprechzwecke, dadurch gekennzeichnet, daß in jede Doppelleitung ein solches System von Stamm- und Viererspulen eingebaut und die Reihenfolge der vom Strom in jeder Einzielader durchflossenen Windungsgruppen so gewählt ist, daß die Belastungsanordnung in jeder einzelnen Ader und damit auch als Ganzes nach beiden Anschlußseiten symmetrisch ist, d.h. gleichen Scheinwiderstand hat.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen