DE46075C - Dynamo - oder magnetelektrische Maschine - Google Patents
Dynamo - oder magnetelektrische MaschineInfo
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- DE46075C DE46075C DE188746075D DE46075DA DE46075C DE 46075 C DE46075 C DE 46075C DE 188746075 D DE188746075 D DE 188746075D DE 46075D A DE46075D A DE 46075DA DE 46075 C DE46075 C DE 46075C
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Bei allen bisher gebräuchlichen Dynamooder magnetelektrischen Maschinen wird der'
Strom durch die Veränderung der relativen Lage der den Schenkel bildenden Magnete oder
Elektromagnete zu der den Anker bildenden Kupferdrahtwickelung erzielt. Bald ist es die
letztere, deren Lage im magnetischen Feld verändert wird, bald der. Schenkel, welcher beweglich
um den Anker angeordnet ist.
In beiden Fällen ist jedoch (natürlich nach Mafsgabe der Stärke der betreffenden Maschine)
die bewegte Masse eine sehr beträchtliche; zudem wird in dem Falle, wo der Anker rotirt,
noch die Anwendung einer Collectorvorrichtung von Bürsten, Ringen u. dergl. zur Aufnahme
der erzeugten Ströme erforderlich.
. Diese Nachtheile sollen durch vorliegende Erfindung beseitigt werden.
. Diese Nachtheile sollen durch vorliegende Erfindung beseitigt werden.
Dieselbe betrifft eine elektrische Maschine mit feststehendem Schenkel und einem in zwei Theile
zerlegten Anker, von welchen der eine, die sonst übliche Ankerwickelung ersetzende Theil aus einer
stationären Drahtspule besteht, innerhalb welcher der zweite Theil, der selbstständige Ankerkern
rotirt. Durch die bei der Rotation stattfindende Veränderung der relativen Lage des Ankerkerns
zu den Polen des Schenkels werden, in der "Spule die Inductionsstföme hervorgerufen.
Beiliegende Zeichnung veranschaulicht zwei Beispiele von nach vorliegender Erfindung eingerichteten
elektrischen Maschinen.
Fig. ι und 2 zeigen in End- bezw. Seitenansicht
eine Maschine mit einem Polpaar; Fig. 3 und 4 veranschaulichen in Endansicht bezw.
Verticalschnitt nach 1-2, Fig. 3, eine Maschine mit vier Polpaaren.
Bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Maschine
besteht der Schenkel aus einem permanenten , in dem Gestell J gelagerten Hufeisenmagnet
a, dessen Polstücke b b' besonders verstärkt und an der Innenfläche cylindrisch
ausgerundet sind. In diese Aushöhlungen wird die Spule c eingesetzt, welche mit zwei. Polklemmen
d versehen ist.
Durch die Spule c hindurch geht die den Ankerkern tragende Welle g, auf welcher zu
beiden Seiten der Spule c je ein sectorförmiges Eisenstück h bezw. h' aufgekeilt ist. Die
beiden Sectoren sind um i8o° gegen einander versetzt, so dafs, wenn der Sector h sich dem
positiven Pol b gegenüber befindet, der zweite Sector h1 dem negativen Pol b' gegenübersteht.
Es leuchtet ein, dafs bei der von der Riemscheibe i aus erfolgenden Rotation der Welle g
mit den Sectoren h und h' zufolge des beständigen Polaritätenwechsels in dem Draht
der Spule c Inductionssfröme entstehen, welche man von den Polklemmen d aus ableiten kann.
Die Welle des Ankerkernes ist in zwei auf dem Grundgestell f montirten Böcken k gelagert.
Der permanente Magnet α könnte selbstredend durch einen Elektromagnet ersetzt
werden, welcher in irgend einer geeigneten Weise erregt wird.
Bei der vorbeschriebenen Einrichtung rotirt der gesammte Ankerkern; dies kann aber auch
dahin geändert werden, dafs der innerhalb der Spule c liegende Kerntheil an letzterer' befestigt
wird und sich nur die beiden Sectoren h und h' mit der Welle drehen. Bei der praktischen
Durchführung dieser letzteren Einrichtung kann der innerhalb der Spule c liegende Kerntheil
entweder hohl sein, so dafs die Welle g, an welcher die Sectoren befestigt sind, einfach
durch jenen Kerntheil hindurchgeht, oder es könnte letzterer auch voll hergestellt und die
Sectoren an den Stirnseiten dieses Kerntheils drehbar gelagert sein, so dafs die Sectoren für
sich durch irgend eine geeignete Vorrichtung in Drehung versetzt werden können. Es ist
im letzteren Falle ganz gleichgültig, ob die Sectoren mit dem festen Kerntheil in directer
Berührung stehen oder von demselben durch eine Luftschicht oder ein nicht magnetisches
Metallstück getrennt sind.
Um übrigens in allen diesen verschiedenen Fällen die Entstehung von Foucault'schen
Strömen im Anker zu verhüten, empfiehlt es sich, letzteren und zwar beide Theile, d. h.
den centralen cylindrischen" Theil sowie die Sectoren in axialer Richtung zu spalten.
Die Fig. 3 und 4 veranschaulichen die Anwendung vorliegender Erfindung bei einer
multipolaren Maschine, und zwar sind im dargestellten
Falle acht Magnete 'vorhanden, welche in zwei parallelen Gruppen α und a'
zu je vier einander gegenüberstehend an den Rahmen b befestigt sind. Zwischen den beiden
Magnetgruppen ist die Ankerspule c angeordnet, welche eventuell direct zwischen den Polschenkeln
der Magnete festgeklemmt wird. Durch die Spule c reicht die in den beiden
Böcken e drehbar gelagerte und von der Riemscheibe
f aus in Rotation versetzte eiserne Welle d hindurch, auf welcher den Polenden
der Magnete gegenüber zwei vierarmige Kreuze g g' festgekeilt sind. Die beiden Kreuze sind
um 45° gegen einander versetzt, so dafs, wenn
die vier Flügel des Kreuzes g sich gegenüber den positiven Polen der einen Magnetgruppe a
befinden, die vier Flügel des zweiten Kreuzes g' genau gegenüber den vier negativen Polen der
zweiten Magnetgruppe a' stehen.
Es ist ersichtlich, dafs unter diesen Verhältnissen in derselben Weise, wie oben dargelegt
wurde, durch die Veränderung der relativen Lage des Ankerkernes zu den Polen bei der
Rotation der Welle d in der Spule c Ströme inducirt werden, welche zufolge der stationären
Lage der Spule direct ohne jede Anwendung eines Collectors und von Bürsten abgeleitet
werden können. Auch bei dieser Maschine können die Magnete durch Elektromagnete
ersetzt werden. Falls solche angewendet werden, kann der Kern derselben aus einem permanenten
Magneten bestehen, so dafs die Maschine sich von selbst erregt.
Bei Anwendung von Elektromagneten-ist es
unbedingt nöthig, dafs der von der Maschine zur Erregung der Schenkel entnommene Theilstrom
umgekehrt und selbst dann beständig ist, wenn der von der Maschine gelieferte. Strom alternirend ist.
Um dies zu erreichen, wird von den Polklemmen der Maschine eine Zweigleitung nach
den beiden Enden der zu inducirenden Wickelung geführt und in diese Zweigleitung ein
Voltameter eingeschaltet, welcher aus ■ einer Platte aus Kupfer oder anderem Metall und
einer Platte aus Aluminium besteht, welche in eine Salzlösung oder eine Säure eintauchen.
Ein in dieser Weise hergestelltes Voltameter hat die Eigenschaft, dafs es nur Ströme von
einer Richtung durchläfst, woraus folgt, dafs der durch die Zweigleitung entnommene Theilstrom
als continuirlicher Strom auf die Erregung der Schenkelmagnete wirkt.
Läfst man durch ein solches aus Kupfer- und Aluminiumplatten bestehendes Voltameter
ununterbrochen einen Ström von geeigneter Richtung gehen, so setzt sich das Aluminium
im Zustande von Aluminiumoxyd auf dem Kupfer ab. . Schaltet man ein derart vorbereitetes
Voltameter in den Stromkreis einer Wechselstrommaschine ein, so zeigt sich die Thatsache, dafs das Voltameter nur diejenigen
Ströme hindurchgehen läfst, deren Richtung entgegengesetzt zur Richtung des Stromes ist,
mit welchem das Voltameter geladen wurde. Alle mit letzterem Strom gleichgerichteten
Ströme werden dagegen von dem Voltameter festgehalten. Es folgt hieraus," dafs der Stromkreis
der Maschine nunmehr lediglich von Strömen einer Richtung durchlaufen wird.
Diese Erscheinung erklärt sich wahrscheinlich in folgender Weise: Beim Laden des Voltameters
in der oben angegebenen Weise stellt sich schliefslich ein Zeitpunkt ein, wo die Gesammtheit
der beiden Platten polarisirt ist und der Strom nicht mehr weiter durchgelassen
wird. Es ist dies der Zeitpunkt, in welchem der Apparat dazu dienen kann, um. sämmtliche
Ströme von derselben Richtung wie der Ladestrom aufzuhalten und hur die Ströme
von entgegengesetzter Richtung hindurchzulassen. Das Kupfer dient übrigens lediglich
als· Leiter und kann durch jedes andere geeignete Material ersetzt werden. So würden
z. B. zwei Aluminiumplatten ebenfalls ein gutes Resultat geben. Selbstredend mufs die Anzahl
der Voltameter der elektromotorischen Kraft derjenigen Ströme entsprechen, welche von' der
Maschine geliefert werden, bei welcher das System zur Anwendung kommen soll.
Uebrigens kann bei Anwendung von Elektromagneten auch ein Theil der dann in mehrere
Theile zerlegten Ankerspule zur Erregung der Elektromagnete nutzbar gemacht werden.
. Das Voltameter läfst sich durch eine geeignete Zahl galvanischer Elemente irgend welchen Systems ersetzen. Die Zahl wird dadurch be-
. Das Voltameter läfst sich durch eine geeignete Zahl galvanischer Elemente irgend welchen Systems ersetzen. Die Zahl wird dadurch be-
dingt, dafs die elektromotorische Kraft dieser Elemente derjenigen der Maschine gleich sein
mufs.
In diesem Falle werden die in der einen Richtung fliefsenden Ströme von den Elementen
absorbirt und diese hierdurch regenerirt, während die Ströme der anderen Richtung sich zu
dem Strom der Batterie addiren und mit diesem in die Leitung gelangen.
Die beiden oben gegebenen Beispiele sowie die erwähnten Modifikationen zeigen, dafs die
specielle Construction der Maschinen vielfach verändert werden kann, ohne dafs dadurch an
dem Wesen der Erfindung selbst etwas geändert wurde. Auch ist ersichtlich, dafs sich
nach vorliegendem System Maschinen beliebiger Gröfse und für die verschiedensten Zwecke,
wie Galvanoplastik, elektrische Beleuchtung etc., bauen lassen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Dynamo- oder magnetelektrische Maschine, bestehend aus feststehenden Schenkeln (b b'J, einem ebenfalls stillstehenden Anker (c) und auf einer rotirenden Welle (d) befestigten Flügeln aus weichem oder magnetischem Eisen, welche zu beiden Seiten des stillstehenden Ankers innerhalb der Schenkel rotiren, derart, dafs bei jeder Umdrehung derselben durch Einflufs der Schenkel in den rotirenden Eisenflügeln ein Polaritätenwechsel statthat, welcher in der Ankerspule Inductionsströme von wechselnder Richtung erzeugt.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE46075T | 1887-06-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE46075C true DE46075C (de) | 1889-02-05 |
Family
ID=321208
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE188746075D Expired DE46075C (de) | 1887-06-14 | 1887-06-14 | Dynamo - oder magnetelektrische Maschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE46075C (de) |
-
1887
- 1887-06-14 DE DE188746075D patent/DE46075C/de not_active Expired
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