DE457807C

DE457807C - Anordnung zum Schutz liegend eingebauter Stab- oder Doppelkappen-Isolatoren bei Hochspannungsleitungen gegen durch Voegel eingeleitete Kurzschluesse

Info

Publication number: DE457807C
Application number: DEA46183D
Authority: DE
Original assignee: BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: BBC Brown Boveri France SA
Publication date: 1928-03-24

Description

Beim Bau von Hochspannungsleitungen werden neuerdings vielfach Stab- oder Doppelkappen-IsoJatoren verwendet. Es hat sich gezeigt, daß, wenn dieselben nicht hängend, sondern liegend eingebaut- werden, wie das z. B. bei Endabfangungen der Leitungen und in Fahrleitungsanlagen bei Stützstreben zur seitlichen Festlegung des Fahrdrahtes der Fall ist, häufig Überschläge und dadurch betriebsstörende Kurzschlüsse durch Vögel hervorgerufen werden, welche sich auf den Isolator setzen und beim Schlagen mit den Flügeln die beiden Kappen berühren.

Derartige Überschläge werden der Erfindung gemäß dadurch verhindert, daß auf dem Isolator, etwa in seiner Mitte, ein besonderer Schutzkörper befestigt ist, welcher ein Niedersetzen von Vögeln erschwert, oder so ausgebildet ist, daß ein Vogel niemals beide Kappen des Isolators gleichzeitig berühren kann.

In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Abb. ι und 2 zeigen in Seitenansicht und Querschnitt einen Stabisolator, welcher in der Mitte einen Stachelkranz α trägt; bei der Anordnung nach Abb. 3 und 4 ist ein mit Spitzen versehener Reif b an dem Schirmrand eines Stabisolators befestigt. Bei beiden Ausführungen kann man die unteren Spitzen a' bzw. b', die in der Zeichnung gestrichelt angegeben sind, weglassen, wenn dafür gesorgt ist, daß sich der Isolator nicht um seine Achse drehen kann.

Die bisher angegebenen Vorrichtungen werden am besten in Metall ausgeführt; will man aber die durch diese nicht unbeträchtlichen Metallmassen verursachten Störungen in der elektrischen Feldverteilung des Isolators vermeiden, so kann man gemäß Abb. 5 und 6 einen Teile der Vorrichtung auch aus einem nichtleitenden Stoff, z. B. Holz, Hartgummi oder keramischen Stoffen herstellen und nur die Spitzen d aus Metall einsetzen. Auch hier kann gegebenenfalls der untere, gestrichelt eingetragene Teil c' weggelassen werden. Man kann die Metallmasse auch dadurch verringern, daß an Stelle des Stachelkranzes nur zwei oder eine Spitze e angeordnet werden, wie die Abb. 7 und 8 zeigen. Auch diese genügen praktisch, um ein Niedersetzen der Vögel zu verhindern bzw. um eine Überbrückung des Isolators durch den Vogel unmöglich zu machen.

Für höhere Spannungen, bei denen nennenswerte Stromverluste bei Verwendung von Spitzen durch Ausstrahlung entstehen könnten, wird man, wie Abb. 9 und 10 zeigen, den Schutzkörper in Form eines Drahtringes/ ausführen, welcher auf dem mittleren Teil des Isolators befestigt ist. Möglich ist auch jede andere geschlossene Bauform, bei der die Ausstrahlungsverluste in zulässigen Grenzen bleiben. Wenn dafür gesorgt ist, daß sich der Isolator nicht verdrehen kann, ist es vorteilhaft, den unteren Teil des Ringes, der eine unerwünschte Ansammlung von Tropfwasser begünstigt, wegzulassen, wie Abb. 11 zeigt. Hier ist dem Vogel zwar eine Sitzfläche geboten; sie ist aber senkrecht zur Isolatorachse gerichtet, so daß die Kopf-Schwanz-Richtung' des Vogels in eine Meridianebene des Isolators fällt.

Auch hier läßt sich an Stelle von Metallen nichtleitender Stoff verwenden, welcher z. B. die Form einer kreisrunden Platte besitzen kann, die zentrisch auf dem Isolator befestigt wird. Man kann auch bei diesem Stoff, analog den obengenannten Ausführungen, nur den oberen Teil der Scheibe g benutzen, wie aus Abb. 12 ersichtlich ist.

Claims

Patentansprüche:

1. Anordnung zum Schutz liegend eingebauter Stab- oder Doppeikappen-Isolatoren bei Hochspannungsleitungen gegen durch Vögel eingeleitete Kurzschlüsse, dadurch gekennzeichnet, daß etwa in der Isolatormitte, senkrecht zur Isolatorachse, ein ringförmiger Schutzkörper befestigt ist.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzkörper aus Metall besteht.

3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzkörper aus Isolierstoff besteht.

4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzkörper sich lediglich über die Oberseite des Isolators erstreckt.

5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzkörper aus Stacheln besteht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.