DE456898C - Verfahren, um aus Empfangsanlagen fuer Nachrichtenuebermittlung Stoerungen grosser Amplitude auszuscheiden - Google Patents
Verfahren, um aus Empfangsanlagen fuer Nachrichtenuebermittlung Stoerungen grosser Amplitude auszuscheidenInfo
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Description
Zweck der Erfindung ist, eine sinusförmige Schwingung von Störungen größerer Amplitude
zu befreien, die sich ihr überlagern können. Fälle dieser Art sind oft in Empfangsanlagen
für Nachrichtenübermittlung, besonders auf drahtlosem Wege, anzutreffen, und zwar handelt es sich in der Hauptsache um
sogenannte aperiodische Störungen.
Die Lösung der Aufgabe ist bereits mit verschiedenen Mitteln versucht worden. Eine
Reihe der verwendeten Einrichtungen nutzt Resonanzwirkungen aus. Die hierdurch erzielbare
Wirkung wird begrenzt durch den Absolutwert der Amplitude der Signalschwingung;
überschreitet die Amplitude einen bestimmten Grenzwert, dann wird die
Wirkung unzureichend.
Es ist auch versucht worden, Störungen auszuscheiden ohne Anwendung von Resonanzkreisen.
Man hat jedoch gefunden, daß eine Unterdrückung der Störungen ohne eine
gleichzeitige Schwächung der Signalschwingungen nicht möglich ist. Oft wird die Signalschwingung,
die. man rein darstellen wollte, so sehr geschwächt erbalten, daß das erzielte
Ergebnis verschwindet gegenüber der Energieverminderung, die stets die Betriebssicherheit
herabmindert.
Einen beachtlichen technischen Erfolg haben solche Einrichtungen gezeitigt, bei denen
die zu empfangende Energie zwei Systemen zugeführt wird, die im wesentlichen aus zwei
gegeneinandergeschalteten Stromkreisen bestehen, deren einer die Gesamtenergie, d.h.
Signalenergie und Störuhgsenergie, deren anderer hingegen nur Störungsenergie aufnimmt
bzw. wieder abgibt. Es hat sich gezeigt, daß solche Einrichtungen die grundsätzlichen
Bedingungen für ein Ausscheiden von Störungen erfüllen.
Das erfindungsgemäße Verfahren verwendet ebenfalls zwei differentiell geschaltete
Stromkreise, und nach der Erfindung wird der eine Stromkreis so ausgebildet, daß er die
Gesamtschwingung praktisch verzerrungsfrei aufnimmt, wogegen dem anderen Stromkreise
ein Schwellenwert für seine Erregung gegeben wird, der durch den Absolutwert der
Amplitude der Signalschwingung bestimmt ist. Das Verfahren gestattet eine nahezu
vollkommene Kompensation der Störungsenergie in den gegeneinandergeschalteten
Stromkreisen, so daß letzten Endes fast ausschließlich die Signalschwingung übrigbleibt,
und zwar dn einem Energiebetrage, der nur infolge der unvermeidlichen Verluste um
einen stets klein zu haltenden Betrag kleiner ist als die Einfallsenergie. Der erforderliche
Schwellenwert für die Erregung des einen Teilstromkreises kann auf verschiedene Weise erreicht werden. Man kann für diesen
Zweck beispielsweise mit Vorteil den sogenannten remanenten Magnetismus eines ferromagnetischen
Materials, vorzugsweise des Eisens, nutzbar machen. In diesem Falle enthält der praktisch nur die Störungsenergie aufnehmende
bzw. weiterleitende Teilstromkreis außer rein elektrischen Teilen auch ferromagnetische
Teile, und die für die Unterdrückung der Signalschwingung notwendige Remanenz stellt man durch Verwendung eines
Dauermagneten im Nutzkraftfluß oder aber durch eine unabhängige Gleichstromerregung
des Eisenkreises her. Hinsichtlich der Wirkung läßt sich eine so entstehende Einrichtung
vergleichen mit einem mechanischen Schwingungssystem, dessen bewegte Teile fest
gekoppelt sind mit einer im wesentlichen nur in der Ruhelage wirksamen Reibungshemmung.
Eine erfindungsgemäße Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens kennzeichnet sich
daher durch die Verwendung eines elektromechanisch bewegten Teiles, der eine in der
Ruhelage wirksame Reibungshemmung besitzt. Es ist hier also ein Relais vorhanden,
das in Analogie zu der Vorspannung schwingender Federn einen Schwellenwert hat, der
erst überschritten werden muß, damit überhaupt eine Bewegung eintritt, die dann aber
von der Reibungshemmung nur in einem stets vernachlässigbaren Betrage beeinflußt wird.
Versuche haben ergeben, 'daß die notwendigen
Bedingungen in vollkommener Weise erfüllt werden, wenn der mechanisch bewegte Teil in Resonanz schwingt. In diesem Falle
braucht die durch die Reibungshemmung in der Ruhelage ausgeübte sogenannte Haftkraft
nur gering zu sein, weil der Energiebedarf im Resonanzzustande überhaupt
außerordentlich Idein ist. Als Verkörperung dieses Lösungsgedankens entstehen Resonanzrelais,
deren Schwinganker mit einer zusätzlichen Reibungshemmung versehen sind. Bei diesen Relais ist sowohl der Schwinganker
als auch die Wicklung, gegebenenfalls in Verbindung mit einem Kondensator, auf die Signalschwingung abgestimmt. Von Vorteil
ist es in einem solchen Falle, wenn auch der andere Teilstromkreis auf die Signalschwingung
abgestimmt ist. Dieser Teil-Stromkreis wird im allgemeinen ausschließlich
rein elektrische Teile enthalten.
In manchen Fällen ist für die Kompensation aperiodischer Störungen eine größtmögliche
Symmetrie der gesamten Einrichtung erwünscht. Man wird also beiden Teilstromkreisen
elektromechanisch bewegte Teile einordnen, so daß man beispielsweise mit zwei Resonanzrelais gleicher Zeitkonstanten arbeitet.
Im Regelfalle wird alsdann nur der Schwinganker des einen Resonanzrelais mit
einer in der Ruhelage wirksamen Reibungshemmung ausgerüstet, während der Anker des anderen Relais frei schwingt. Es ist aber
auch möglich, beiden Schwingankern eine Reibungshemmung zu geben. In diesem Falle
müssen die sogenannten Haftkräfte der Reibungshemmung natürlich verschieden groß
sein, und an die eine Reibungshemmung wird man im übrigen die Forderung stellen, daß
die von ihr ausgeübte Haftkraft kleiner ist als die in Kauf zu nehmende Unvollständigkeit
der Kompensation.
Die erfindungsgemäßen Einrichtungen beschränken sich natürlich nicht auf die Verwendung
von Resonanzrelais. Für die Um-Wandlung elektromagnetischer in mechanische Energie können auch andere Vorrichtungen
benutzt werden, beispielsweise Mikrophonkontakte, Änderungen der Kapazität von Kondensatoren durch Bewegung einer BeIegung
oder eines Dielektrikums mit zonenweise verschiedenen Dielektrizitätskonstanten u. dgl.
Der notwendige Schwellenwert für den elektromechanisch bewegten Teil kann gleichfalls
durch verschiedene Hilfsmittel hergestellt werden, für die die Reibungshemmung nur ein Beispiel darstellt. Ein anderes Hilfsmittel
entsteht !beispielsweise dadurch, daß man die bei mechanischen Resonatoren bekannte
Hippsche Kontakteinrichtung dem Sonderfall anpaßt. In einem solchen Falle wird man vielfach damit auskommen, daß
man dem Schwinganker eine solche Eigenschwingung gibt, daß die Signalschwingung zu ihr harmonisch ist. Wichtig ist für alle
Fälle die Frequenzunabhängigkeit der den Schwellenwert bestimmenden Hilfseinrichtungen.
Mit !besonderem Vorteil läßt sich das erfindungsgemäße
Verfahren in solchen Empfangsanlagen nutzbar machen, in denen man die
Zeichen und. Störungen Umwandlungen unterwirft, bevor sie den beiden differentiell
geschalteten Teilstromkreisen zugeführt werden. Auf diese Weise lassen sich sehr gute
Resultate beim Vorhandensein aperiodischer Störungen erzielen.
Die Abbildungen veranschaulichen schematisch einige Ausführungsbeispiele der Einrichtung
zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. sie geben einige Er-
läuterungsschemata zu einzelnen Ausführungsformen.
Insbesondere zeigt:
Abb. ι das Schaltschema einer Einrichtung, deren einer Teilstromkreis einen eisenhaltigen
Transformator enthält,
Abb. 2 ein Erläuterungsschema für die Wirkung der Einrichtung nach Abb. i,
Abb. 3 eine Einrichtung, bei der beide Stromkreise elektromechanisch bewegte Teile
ίο enthalten, deren einer mit einer Reibungshemmung ausgerüstet ist,
Abb. 4 das Schaltschema einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Einrichtung mit verschieden aufgebauten Teilstromkreisen,
Abb. 5 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung mit vorgeschalteter
künstlicher Leitung,
Abb. 6 ein Erläuterungsschema zu den Abb. 4 und 5 und
Abb. 7 ein weiteres Erläuterungssdiema zu diesen Abbildungen.
Nach Abb. 1 arbeitet der Stromkreis AA auf eine Dreielektrodenröhre D durch Vermittl'ung
zweier Transformatoren T1 und T2.
T1 ist ein Transformator mit fein unterteiltem Eisenkern, T„ ist ein einfacher Lufttransformator.
Abb. 2 veranschaulicht die Hysteresiskurve des Transformators T1. Die
Strecke ON ist ein Maß für den remanenten Magnetismus, den man, sei es durch Dauermagneten,
sei es durch Fremderregung mit Gleichstrom, auf einen bestimmten Wert bringen kann, durch den dann der Schwellenwert
für die Erregung des Sekundärkreises des Transformators T1 gegeben ist. Es tritt eine
Hemmung durch molekulare Reibungskräfte bei der zyklischen Magnetisierung auf, so<
daß die in Abb. 2 veranschaulichte Kurve bekannte Gestaltsveränderungen erleidet, die
sich besonders auf die Teile MM der Kurve beziehen. Die so entstehenden, der in Abb. 2
gezeichneten Kurve mehr oder weniger ähnlichen zyklischen Magnetisierungskurven entsprechen
den zu kompensierenden Störungen. Die sinusförmigen Signalströme schwächerer Amplitude dagegen erzeugen zyklische Magnetisierungskurven,
die die Form von Ellipsen mit großer Exzentrizität haben, deren große Achse nur wenig zur Abszissenachse OH
geneigt ist. Die sinusförmigen Signalströme rufen im Transformator T1 stets nur eine vernachlässigbar
kleine wirksame Magnetisierung hervor, so daß dieser Transformator praktisch nur die Störungsenergie transformiert.
Im Lufttransformator T2 dagegen wird die gesamte Energie praktisch verzerrungsfrei
übertragen, da die Verluste in ihm stets vernachlässigbar klein gehalten werden . können. Die Sekundärkreise beider Transformatoren
sind differentiell geschaltet, so daß im Anodenkreis der Röhre D nur" die Signalströme
zur Wirkung kommen, die man dann in bekannter Weise auf einen Resonanzkreis R überträgt, der die in der Differentialschaltung
begonnene Selektierung vollendet.
Nach Abb. 3 erregt der Stromkreis AA zwei gleiche polarisierte Elektromagnete B1
und B2, deren Anker F1 und F2 entsprechend
dem Gesamtstrom bewegt werden. Der Anker F1 ist mit einer Reibungshemmung G1 H
ausgerüstet, die den Schwellenwert für die Erregung des ihm zugeordneten Sekundärkreises
bestimmt. Dieser Anker F1 spricht demnach - nur auf bedeutende Störungsströme
an, während der Anker F2 sich entsprechend dem Gesamtstrom bewegt.
Durch die Bewegung der beiden Anker ändern sich die Luftspalte der ihnen zugeordneten
Elektromagnete Bz und B4, in deren
Wicklungen Ströme induziert werden, die dann in Gegeneinanderschaltung auf die Dreielektrodenröhre
D einwirken, so daß auch in deren Anodenkreis wiederum praktisch die reine Signalschwingung auftritt, die wie in
Abb. ι einem Resonanzkreis R zugeführt wird.
In den Abb. 4 und 5 ist der die Gesamtschwingung praktisch verzerrungsfrei aufnehmende
Stromkreis aus rein elektrischen Teilen aufgebaut, während der andere Stromkreis
außer rein elektrischen noch elektromechanisch bewegte Teile enthält. Gezeichnett ist
ein Resonanzrelais, dessen Schwinganker die bereits in Abb. 3 dargestellte Reibungshemmung
besitzt. Hier ist also wieder eine doppelte Umwandlung vorhanden, nämlich die
Umwandlung einer rein elektrischen Schwingung in eine mechanische Schwingung und
die Rückumwandlung dieser mechanischen 10c Schwingung in eine sekundäre elektrische
Schwingung.
Der Stromkreis AA kann bei diesen Beispielen dazu dienen, einen beliebigen Apparat,
insbesondere einen Empfänger für Nachrichtenübermittlung, zu steuern. Im Falle der drahtlosen Übermittlung kann man entsprechend
der geläufigen Übung entweder auf die Frequenz der Hertzschen Wellen oder auf die Modulierung einer hörbaren oder auch
unhörbaren Frequenz hinarbeiten.
Nach Abb. 4 arbeitet der Sammelstromkreis auf zwei verschiedene Zweige. Der
eine Zweig enthält einen polarisierten Elektromagneten B1, der einen Schwinganker F1
erregt, dessen Bewegungen durch Änderung des Luftspaltes einen Strom im polarisierten
Elektromagneten S3 erzeugen. Der Schwinganker
F1 ist auf die Signalschwingung abgestimmt und im übrigen mit einer Reibungshemmung
G, H ausgerüstet. Der andere Zweig enthält einen ersten Stromkreis U, L1,
C1, der durch einen hohen Ohrnschen Widerstand^
gedämpft ist. Der Koppkmgsgrad/C
ist regelbar, der Kondensator C1 einstellbar..
Dieser Stromkreis erregt einen Resonator Z/2,
C2, der auf die Signalschwingung abgestimmt ist und dessen Dämpfung durch den" regelbaren
Ohmschen Widerstand S2 eingestellt
wird. Dieser aus rein elektrischen Teilen aufgebaute Resonanzstromkreis ist mit dem
ίο Sekundärkreis des transformierenden Resonanzrelais
differentiell auf die Dreielektrodenröhre D geschaltet, deren Anodenstromkreis
einen Strom J3 führt, der praktisch nur aus Signalstrom besteht und der in üblicher
Weise auf den Resonanzkreis R übertragen wird.
Die rein elektrischen Resonatoren übertragen hier die Gesamtschwingung praktisch
verzerrungsfrei, während bei richtiger Einstellung der Reibungshemmung G1H des
Schwingankers F1 des transformierenden Resonanzrelais
dessen Sekundärstromkreis praktisch lediglich die Störungsströme abbildet. Durch Einstellung des Kopplungsgrades der
rein elektrischen Schwingungskreise läßt es sich leicht erreichen, daß eine fast vollkommene
Kompensation der Störungen im Differentialstromkreis eintritt.
Nach dem Schaltschema der Abb. 5 erregt der Stromkreis AA eine künstliche Leitung,
die durch eine Spule LL und durch eine bestimmte Zahl von Kondensatoren C gebildet
wird, die beispielsweise gleichmäßig entlang der Spule LL verteilt und mit Erde verbunden
sind. Die künstliche Leitung ist durch die Impedanz Z am Ende geerdet, um Reflexionen
der Einfallswelle zu vermeiden. Der künstlichen Leitung gibt man im allgemeinen
eine Länge, die ein wenig größer ist als die Länge einer Welle des aufzunehmenden Zeichens.
Mittels dreier Abgreifkontakte P1, P2 und P3 kann der künstlichen Leitung
Strom in verschiedenen Punkten entnommen werden. Die gleiche Erregerwelle trifft nacheinander
die Anzapfstellen der Kontakte P1, P2, P3, die je mit einem Potentiometer O1Q1,
O2Q2 und O5Q3 verbunden sind. Diese Potentiometer
dienen in bekannter Weise dazu, die Teilamplituden der Störungswellen richtig zu bemessen. Im gezeichneten Beispiel
mögen beispielsweise die Kontakte P1 und P3
so angeordnet sein, daß ihr Abstand einer Wellenlänge des Zeichens entspricht. Weiterhin
mögen die Potentiometerkontakte Q1 und Q3 so eingestellt sein, daß sie die Schwächung
aufheben, die bei der Fortpflanzung der Einfallswelle über die künstliche Leitung
unvermeidlich ist. Diese Potentiometerkontakte Q1, Q3 sind mit dem Gitter bzw.. mit.
6<3 dem Heizfaden einer Dreielektrodenröhre X
verbunden, in deren Anodenkreis das- trans- j formierende Resonanzrelais B1, F1, G1 H1 B3
eingeschaltet ist, dessen Schwinganker P1 auf
die Periode des aufzunehmenden Zeichens abgestimmt ist. Die auf den Eisenkern B3 aufgebrachte
Sekundärspule liegt im Zuge der Leitung, die vom Potentiometerkontakt Q2
zum Gitter der Dreielektrodenröhre Y führt, in deren Anodenstromkreis der dem aufzunehmenden
Signal entsprechende Strom /3 auftritt, der dann auf den Resonanzkreis R
übertragen wird.' Der Heizfaden der Röhre Y wird zweckmäßig geerdet.
Die beschriebene Einstellung der Abgreifkontakte der künstlichen Leitung und weiterhin
der Potentiometerkontakte bewirkt, daß die dem aufzunehmenden Zeichen entsprechende
Welle auf das Gitter und den Heizdraht der Röhre X gleichsinnig einwirkt,
so daß der Anodenstrom dieser Röhre der Gesamtschwingung entspricht. Beim jedesmaligen
Auf treffen des zu übertragenden Zeichens auf die Abgreifstellen der Kontakte P1 und P3
wird auf den Schwinganker F1 des transformierenden
Resonanzrelais ein kurzer Stromstoß übertragen, der j adoch bei passender
Einstellung der Reibungshemmung G, H keine Bewegung des Schwingankers hervorzuheben
imstande ist. Eine Störung von beachtlicher Amplitude dagegen gelangt beim Einfall zunächst über den Abgreifkontakt P1
zum Gitter der Röhre X und nach Ablauf einer vollen Periode des. Zeichens über den
Abgreifkontakt P3 zum Heizfaden dieser Röhre. Sieht man vorübergehend von der
Wirkung der Reibungshemmung G1H des
Schwingankers P1 - ab, dann würde auf ihn
durch den ersten Stoß die schwach gedämpfte Schwingung übertragen, die durch die
Kurve U der Abb. 6 dargestellt wird. Der zweite Stoß würde zu einer gleichartigen
Schwingung nach Ablauf der Zeit T Veranlassung geben (vgl. die Kurve U1 der Abb. 6).
Der Schwinganker P1 ist also bestrebt, eine Bewegung auszuführen, die der geometrischen
Summenkurve U-^U1 der Abb. 7 entspricht.
Nun ist bei einem guten Schwinganker eines
—%— l-
Resonanzrelais das Verhältnis
%,—-U m
sehr
klein, jedenfalls beträchtlich kleiner als 1J100
(die Abb. 7 kann die Verhältnisse nur in starker Verzerrung wiedergeben). Die Reibungshemmung,
die ohne nennenswerten Einfluß auf den Anfang aa der resultierenden
Schwingung ist, widersetzt sich der Wirkung durch den nachfolgenden Teil der Schwingung
(vgl. die schraffierten Kurvenbögen in Abb. 7). Die Folge davon ist, daß das aufzunehmende
Zeichen nicht auf den zum Eisenkern -B3 gehörigen Stromkreis des transforniierenden":
Resonanzrelais übertragen, wird, daß aber hier die Störung einen Strom her-
vorruft, der die Form einer vollen Zeichenperiode und eine Amplitude hat, die proportional
der Stärke der Störung ist.
In der Röhre Y findet somit eine Kompensation statt. Es ist zu beachten, daß der
Augenblick des Entstehens der Störungsstromstöße durch die Stellung des Abgreifkontaktes
B2, ihre Amplitude dagegen durch die Stellung des Potentiometerkontaktes Q2
ίο regelbar ist. Dies ermöglicht in allen Fällen
eine praktisch vollkommene Kompensation, so daß der Resonanzkreis R stets ein vollständig
ausgereinigtes Zeichen empfängt.
Die Schaltung nach Abb. S läßt sich auf vielfache Weise abändern. So kann man
z. B. einige zusätzliche Röhren mit einer künstlichen Leitung von nur einer halben
Wellenlänge des zu empfangenden Zeichens benutzen, derart, daß eine Störung auf den
Schwinganker F1 zwei Stöße von gleichem Vorzeichen ausüben würde, die jedoch zeitlich
um den Betrag einer halben Periode voneinander getrennt sind.
Man ist nicht auf die Verwendung einer Reibungshemmung beschränkt, sondern kann
auch hier zur Durchführung der Erfindung die magnetische Hysteresis oder auch die
dielektrische Hysteresis benutzen.
Claims (6)
- Patentansprüche:i. Verfahren, um aus Empfangsanlagen für Nachrichtenübermittlung Störungen großer Amplitude auszuscheiden, die einer sinusförmigen Schwingung überlagert sind, unter Benutzung zweier gegeneinandergeschalteter Stromkreise, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Stromkreis die Gesamtschwingung praktisch verzerrungsfrei aufnimmt, dem anderen Stromkreis hingegen ein durch den Absolutwert der Amplitude der Signalschwingung bestimmter Schwellenwert für seine Erregung gegeben wird.
- 2. Einrichtung zur Ausübung des Verfahr ens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der praktisch verzerrungsfrei arbeitende Stromkreis ausschließlich rein elektrische, der andere Stromkreis hingegen sowohl elektrische als auch ferromagnetische Teile enthält.
- 3. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der praktisch verzerrungsfrei arbeitende Stromkreis ausschließlich rein elektrische, der andere Stromkreis hingegen sowohl elektrische als auch elektromechanisch bewegte Teile enthält.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der beiden Stromkreise, und zwar vorzugsweise der nicht ausschließlich rein elektrische Teile enthaltende Stromkreis, auf die Signalschwingung abgestimmt ist.
- 5. Abänderung der Einrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß beide Stromkreise auf die Signalschwingung abgestimmt sind und elektromagnetisch bewegte Teile enthalten.
- 6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der beiden Stromkreise ein Resonanzrelais enthält und daß der Schwinganker des einen Resonanzrelais eine in der Ruhelage wirksame Reibungshemmung besitzt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.B2RUH. GEbnucKT ω der reiChsdruckersi.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR587625T | 1923-12-28 | ||
FR30777T | 1925-04-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE456898C true DE456898C (de) | 1928-03-05 |
Family
ID=31947955
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DER62938D Expired DE456898C (de) | 1923-12-28 | 1924-12-25 | Verfahren, um aus Empfangsanlagen fuer Nachrichtenuebermittlung Stoerungen grosser Amplitude auszuscheiden |
Country Status (3)
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DE (1) | DE456898C (de) |
FR (3) | FR587625A (de) |
GB (3) | GB226784A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE972510C (de) * | 1952-10-03 | 1959-08-06 | Andre Eugene Pinet | Verriegelungsvorrichtung fuer Empfaenger in Mehrfachuebertragungssystemen |
-
1923
- 1923-12-28 FR FR587625D patent/FR587625A/fr not_active Expired
-
1924
- 1924-07-22 FR FR29982D patent/FR29982E/fr not_active Expired
- 1924-10-31 GB GB26006/24A patent/GB226784A/en not_active Expired
- 1924-10-31 GB GB26007/24A patent/GB237547A/en not_active Expired
- 1924-12-25 DE DER62938D patent/DE456898C/de not_active Expired
-
1925
- 1925-04-08 FR FR30777D patent/FR30777E/fr not_active Expired
-
1926
- 1926-03-29 GB GB8527/26A patent/GB250564A/en not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE972510C (de) * | 1952-10-03 | 1959-08-06 | Andre Eugene Pinet | Verriegelungsvorrichtung fuer Empfaenger in Mehrfachuebertragungssystemen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB237547A (en) | 1925-10-29 |
FR30777E (fr) | 1926-08-23 |
GB226784A (en) | 1925-09-17 |
FR587625A (fr) | 1925-04-21 |
FR29982E (fr) | 1925-12-11 |
GB250564A (en) | 1926-10-14 |
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