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Aufschlagzünder mit Uhrwerksgetriebe. Die Erfindung erstreckt sich
auf solche Aufschlagzünder, bei denen zur Erzielung einer gewissen Sicherheit das
Zündhütchen und manchmal auch gleichzeitig ein die Wirkung der Sprengkapsel auf
die Sprengladung übertragender Sprengkörper erst nach dein Schuß in die Scharfstellung
gelangen können.
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Während bei den bisherigen Aufschlagzündern dieser Art die Sperrung
der Teile iii ihrer unscharfen Lage durch gewöhnliche Sicherungsvorrichtungen (Stifte,
Kugeln usw.), die unmittelbar beim Abschuß aus ihrer Sperrlage gebracht werden,
erzielt wird, besteht die Erfindung darin, daß die Zeit des Eintritts der Scharfstellung-
des Zünders durch ein-Lauf werk (Uhrwerk) geregelt wird, das sich nach dem Schuß
in Gang setzt und den Vorteil bietet, daß die Entfernung, in welcher die Scharfstellung
vor dem Rohr erfolgt, beliebig, aber unbedingt genau und ziiverlässig festgelegt
werden kann. Hierdurch wird es auch möglich, eine Verzögerung der Zündung bis zu
einem genau vorher bestimmten Zeitpunkt herbeizuführen.
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Die Zeichnung veranschaulicht einen, finit der Erfindung versehenen
Aufschlagziinder, bei welchem der Aufschlagstift vor ;ieni Schilt') innerhalb des
Zünders lie-t und erst nach dem Schuß in eine Lage gebracht wird, in der er aus
der Zünderspitze nach außen vorragt. Abb. i ist ein senkrechter Querschnitt durch
den Zünder, und Abb. z ist ein ebensolcher, jedoch um 9o° hierzu versetzter Ouerschriitt
bei weggelassenem Gehäuse; Abb. 3 bis 6 sind Querschnitte nach A-B C-D, E-F und
G-H der Abb. 2.
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Der Aufschlagstift i ist in bekannter Weise in der Zünderspitze längsverschiebbar
gelagert und besteht in seinem oberen Teil zweckmäßig aus Leichtmetall und in seinem
unterem Teil aus Stahl, welch letzterer Teil unmittelbar als Zündstift dient und
zwei Ausfräsungen 2 trägt, in die für gewöhnlich, d. h. vor dem Verfeuern, zwei
Schieber 3 eingreifen und den Aufschlagstift i in seiner Lage innerhalb cleS Zünders
festhalten, wie dies in Abb. 2 in vollen Linien angegeben ist. In dieses.-Lage ist
die gegen einen Bund des Aufschlag Stiftes wirkende Schraubenfeder .4 gespannt.
Die Schieber 3 stützen sich in ihrer Eingriffslage gegen zwei Rückschießbolzen 5,
in deren Eindrehungen die Enden einer Bügelfeder C eingreifen und so die Abstützlage
der Bolzen sichern (Abb. z und .4). Gegen die Bolzen 3 legen Sich ebenfalls die
Enden der Unruhe ; eines Uhrwerks, so daß eine Bewegung derselben verhindert ist.
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Das Zündhütchen Z sitzt auf einem Seginent 8, das ein Fliehgewicht
9 trägt und uir. eine Achse io schwingbar gelagert ist. Das
Fliehgewicht
9 greift. wie Al>li. 2 und .1 erkennen lassen, finit einem zapfenförmigen Fortsatz
durch einen Bogenschlitz i i einer Platine des Zünderkernes hindurch in ein Zahnsegnnent
12 ein, das ebenfalls auf der Achse io schwingbar gelagert ist. Dieses Segment steht
mittels des Triebes 13, des Rades 14., des Triebes 15 sowie des Steigrades 16 mit
der Unruhe 7 in Wirkungsverbindung, die schwingbar auf dein Zapfen des Triebes i
3 sitzt.
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Der als Zündstift dienende untere Teil des Aufschlagstiftes i durchsetzt
in der durch die Schieber 3 gesperrten Lage eine Bohrung des Triebes 13 und geht
seitlich an dem Zündhütchen Z vorbei, zentrisch durch ein Loch 21 des Segmentes
S hindurch, das auf demselben uni die Achse io geschlagenen Kreisbogen wie das Zündhütchen
liegt.
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Gegen das Segment S stützt sich von unten mit einem Ende der unter
Wirkung einer Schraubenfeder 17 stehende Sperrstift 18, der niit seinem anderen
Ende in einen starken scheibenartigen Körper i9 eingreift. Dieser Körper ist bei
2o drehbar gelagert und mit einem Zündübertragungskörper UI versehen, der ebenso
wie das Zündhütchen Z im Transportzustande exzentrisch zur Zünderachse liegt und
dabei die Verbindung zwischen der Sprengkapsel S und einem zweiten C.bertragungsk<irper
("= unterbricht (Abb. 2 und 6), die beide zentrisch angeordnet sind. Die Unterbrechung
der Zündbahn unterhalb der Sprengkapsel S und die Einschaltung des starken Körpers
i9 an dieser Stelle hat den Vorteil, daß, sollte die Kapsel auf dem Transport oder
beim Schuß vorzeitig losgehen, eine Übertragung ihrer Wirkung auf das Geschoß nicht
zu befürchten ist.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Ausführungsform des Zünders ist
kurz die folgende: Beim Schuß werden die beiden Rückschießbolzen 5 zurückgeschossen
und geben die beiden Schieber 3 sowie die Unruhe 7 frei. Die Schieber 3 fliegen
durch die Fliehkraft nach außen und geben ihrerseits den Aufschlagstift i frei,
der unter der Wirkung seiner vorher gespanntenFedera nach außen schnellt und die
in Abb. i strichpunktierte Lage einnimmt. Nunmehr kann das das Zündhütchen 7 tragende
Segment 8 unter der Wirkun- der Fliehkraft in der aus Abb. 5 ersichtlichen
Pfeilrichtung ausschwingen, wobei die Bewegung durch das vorher angegebene Uhrwerk
verzögert wird. Nach einer gewissen Zeit der Bewegung des Segmentes S gelangt das
Zündhütchen in die Scharfstellung, (l. 1i. in die Achse des Aufschlagstiftes i.
Zu dieser Zeit wird das Loch 21 des Segmentes, durch das der Zündteil des Aufschlagstiftes
i vor seiner Freigabe hindurchging, über den Sperrstift iS eingestellt, so daß dieser
nunmehr durch seine Feder 17 außer Eingriff mit dem Körper i9 gebracht wird, der
sich dann unter der Fliehkraftwirkung in eine solche Lage einstellt, in der der
Übertragungskörper C-' die Verbindung zwischen der Sprengkapsel S und dein Übertragungskörper
('= herstellt.
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Die Zündbahn ist auf diese Weise vom Zündhütchen Z bis zur Zündladung
L (Abb. i) geschlcesen, so daß beim Auftreffen des Aufschlagstiftes i auf das Ziel
die Geschoßwirkung einsetzt.