DE455568C - Leiter fuer lange Telegraphenkabel mit einer Umhuellung aus Elementen der magnetischen Gruppe - Google Patents
Leiter fuer lange Telegraphenkabel mit einer Umhuellung aus Elementen der magnetischen GruppeInfo
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- DE455568C DE455568C DEB104572D DEB0104572D DE455568C DE 455568 C DE455568 C DE 455568C DE B104572 D DEB104572 D DE B104572D DE B0104572 D DEB0104572 D DE B0104572D DE 455568 C DE455568 C DE 455568C
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Description
Die Erfindung betrifft die Ausbildung eines Leiters für lange Telegraphenkabel. Bei Signalleitungen
treten bekannterweise Ladeströme auf, welche die Signalgebung ungünstig beeinflussen. Um diese Ladeströme
auszugleichen, führt man induktive Ströme ein, d. h. man belastet die Leitungen mit solchen
induktiven Strömen. Bei Telephonleitungen ist eine derartige Belastung bekannt, während
bei telegraphischen Leitungen eine solche Belastung noch nicht angewendet wurde.
Um die Ladeströme bei langen telegraphischen Leitungen unschädlich zu machen, ist
eine besonders hohe Permeabilität des Belastungsmaterials nötig. Um eine derartige
Permeabilität zu erhalten, wird der Leiter mit einer Umhüllung aus Elementen der magnetischen
Gruppe versehen. Gemäß der Erfindung enthält diese Umhüllung Nickel in einer Menge von S S Prozent oder mehr, und
der so umhüllte Leiter wird durch einen Hitzeprozeß und daran unmittelbar anschließenden
Kühlprozeß, bei dem er in gerader Lage aus dem Ofen gezogen wird, in einen solchen
Zustand gebracht, daß seine Permeabilität bei äußerst niedrigen magnetischen Kräften
ein Vielfaches derjenigen von Eisen allein ist. Auf diese Weise erhält man bei hoher Telegraphiergeschwindigkeit
die gleichen Abmessungen des Kabels wie bei einem unbelasteten Leiter. Das Material besitzt hohen 0hmschen
Widerstand, unterdrückt die Wirbelströme und zeigt geringe Hysteresisvcrluste.
Die Abb. 1 und 2 der Zeichnung erläutern die Erfindung.
Abb. 3 zeigt einen Schnitt durch einen Ofen, der zur Durchführung des Hitzeprozesses
dient, dem der belastete Leiter unterzogen wird.
Abb. 4 zeigt eine Schaltung für ein gemäß der Erfindung ausgebildetes Telegraphenkabel.
Es hat sich herausgestellt, daß sich vermittels des erfindungsgemäß ausgebildeten
Kabels telegraphische Signale mit Geschwindigkeiten übersenden lassen, die ein Vielfaches
darstellen der bisher bei nicht induktiv belasteten.
Kabeln _ möglichen Geschwindigkeit oder sogar ein Vielfaches der Geschwindig-
keiten, welche bei tinunterbrochen induktiv
belasteten Kabeln der bisher bekannten Art möglich waren. Der Grund hierfür liegt in
dem Umstand, daß, obwohl die Permeabilität der Umhüllung bei hohen magnetisiexenden
Kräften nicht größer sein mag als diejenige des Eisens, trotzdem bei den niedrigen magnetisierenden
Kräften, wie sie in einem Tielegraphenkabel in Frage kommen, eine PermeiQ
abilität sich ergibt, die viel höher ist als diejenige des Eisens. Bei der gewöhnlichen Signalisierung
über ein ozeanisches Kabel können die ankommenden Ströme auf io Mikroampere
oder sogar noch weiter heruntergehen; dies entspricht einer außerordentlich geringen
magnetisierenden Kraft. An der Sendestation, wo die volle Wirkung der 50-Voltspannung
zur Geltung kommt, ergibt sich sogar eine magnetisierende Kraft von nur ungefähr
0,2 elektromagnetischen Einheiten. Es liegt also die hohe Permeabilität der Umhüllung
innerhalb des Bereiches von magnetisierenden Kräften, wie sie bei Signalisierung
in einem langen Unterseeleiter vorkommen. as Es wurde oben schon erwähnt, daß eine
Umhüllung mit Induktananaterial, so wertvoll sie auch für telephonische Leiter ist, bei
telegraphischen Leitern noch niemals vorteilhaft gefunden wurde. Um die Frage einer
solchen ununterbrochenen Umhüllung in vollkommener Weise zu behandeln, ist es nötig,
eine Vergleichsbasis herzustellen für umhüllte und nichtumhüllte Leiter, im folgenden bezeichnet
als (induktiv) belastete und nichtbelastete Leiter. Es könnte angenommen werden,
daß ein richtiger Vergleich sich ergibt, wenn man einen nichtbelasteten Leiter einem
gleich starken Leiter gegenüberstellt, um welchen das Induktanzmaterial rund herumgewickelt
ist. Jedoch bringt die Hinzufügung des Induktanzmaterials die Notwendigkeit mit sich, mehr Isolationsmaterial aufzuwenden,
und so wird das Kabel teurer. Es kann auch sein, daß, wenn man an Stelle des Induktionsmaterials
Kupfer hinzufügen würde, die Empfangsströme sogar größer sein, würden als
bei dem belasteten Leiter. Eine bessere Vergleichsbasis ergibt sich daher, wenn man
dem Leiter mit dem Induktanzmaterial durchweg denselben Durchmesser gibt wie dem
nichtbelasteten Leiter, d. h. das Induktanzmaterial soll an Stelle der äußeren Lage des
Kupferleiters treten. Wenn unter diesen Umständen der belastete Leiter keine Vorteile
mit sich bringt, so ist es besser, das Kupfer nicht durch Induktanzmaterial zu ersetzen.
Dementsprechend tritt die Frage auf: Welches sind die Bedingungen, unter denen es
vorteilhaft erscheint, einen verschwindend dünnen äußeren Mantel des Leiters durch
Induktanzmaterial zu ersetzen. Die Frage nach der günstigsten Dicke dieses Induktanzmaterials
ist hierbei auf später verschoben, im Augenblick soll die Bedingung untersucht werden, ob die günstigste Dicke Null sein
oder einen Wert haben soll, der größer ist als Null.
In einem- Falle, wo, wie hier, die Signalgeschwindigkeit
durch Dämpfung und durch Interferenz begrenzt ist, kann die Frage der größten Signalgeschwindigkeit in passender
Weise an einem stetigen Wechselstrom erläutert werden. Dies ist insofern möglich,
weil für irgendein System und für irgendeine Signalgeschwindigkeit eine bestimmte Frequenz
eingehalten werden muß, sofern deutliche Signale erhalten werden sollen. Wenn eine Serie von gleichen, wechselnd positiven
und negativen Impulsen mit dieser Geschwindigkeit übertragen wird, so werden die Impulse
annähernd als sinusförmiger Wechselstrom empfangen, da die höheren Frequenzkomponenten
durch, das Kabel abgedämpft wurden. Die Dämpfung der Impulsserie ist
dieselbe wie die Dämpfung eines stetigen Wechselstromes, der eine Frequenz hat gleich
der Half te der Impulszahl pro Sekunde; und wenn das Signal aus einer unregelmäßigen
Kombination von Impulsen besteht, kann die Dämpfung des Signals im ganzen bestimmt
werden durch die Dämpfung eines stetigen Wechselstromes von einer Frequenz gleich der Hälfte derjenigen höchsten Impulsfrequenz,
welche für deutliche Signalgebung nötig ist.
Es sei nunmehr eine Formel abgeleitet, aus welcher sich die Beziehung ergibt, die erfüllt
sein muß in bezug auf Permeabilität und andere Faktoren, um den Ersatz des Leitungsmaterials durch Induktanzmaterial
günstig erscheinen zu lassen.
Die Dämpfung α pro Längeneinheit für einen Strom mit der Frequenz λ bei einem
ununterbrochen belasteten Leiter mit einem Widerstand/? pro Längeneinheit, einer Ka- 10g
pazität /C und einer Induktanz L ist gegeben durch die bekannte Formel
4^n*L2—-<znnL).
Hierbei ist angenommen, daß die Streu- no
ung vernachlässigbar ist, eine Annahme, die in vorliegendem Falle durchaus zulässig ist.
Da wir die Wirkung einer verschwindend dünnen äußeren Lage von Induktanzmaterial
betrachten, ist der Wert von L äußerst gering, und der Ausdruck 4'X2A2Zj2 wird so
klein im Vergleich zu H2, daß er vernachlässigt werden kann, so daß die obige Formel
folgendermaßen aussieht:
a, — y-ic η K (R — 2 π η L) .
Bei einem durchweg konstanten Radius r
sehen wir, daß, wenn wir eine Lage von Induktanzmaterial mit der Dicket verwenden,
nicht nur der Wert von L anwächst, sondern daß auch der Querschnitt des Leiters sich
verringert und infolgedessen ein Anwachsen von R eintritt. Um den Wert α zu verringern,
müssen wir den Ausdruck 2iztiL mehr anwachsen
lassen als den Ausdruck/?. Nehmen wir also die Ableitungen dieser Ausdrücke
ίο in bezug auf t, so ergibt sich folgende Formel,
die wir mit Ungleichheitsformel bezeichnen wollen:
Wenn der spezifische Widerstand des Leiters ρ ist, so ist der Widerstand des Leiters
pro Längeneinheit gegeben durch
R =
Hieraus ergibt sich
dt π [r — t)3'
Da es sich um eine verschwindend dünne Lage von Induktanzmaterial handelt, reduziert
sich die obige Gleichung auf
dt
R —
Um einen Ausdruck für die Induktanz infolge der Lage von Induktanzmaterial zu erhalten,
führen wir zunächst den bekannten Ausdruck ein, wonach
TT
Zl
Dieser Ausdruck gibt die magnetische FeIdstärke//
bei einer radialen Entfernung/· von der Achse des Leiters und bei einem Strom /.
Nehmen wir an, daß die Permeabilität des Leitungsmaterials μ ist, so ist die Kraftliniendichte
Z? gegeben durch den Ausdruck 45
und die Kraftlinienzahl pro Längeneinheit des Leiters ist
φ =
zl μί
Da aber
■Ζ μί
Y
so ist infolgedessen
— L -2^
Setzen wir dies in die obige, mit Ungleichheitsformel bezeichnete Gleichung ein, so ergibt
sich
2 p 2 μ
oder
Nun ist der Ausdruck -^ der Widerstand R
Kr1
pro Längeneinheit des nichtbelasteten Leiters, infolgedessen kann die Ungleichheitsformel
geschrieben werden
μη> —. 2 π
Wenn die Werte für die Permeabilität μ, für die Frequenz λ und für den Widerstand/?
dieser Ungleichheitsformel genügen, dann ist eine Gewähr dafür gegeben, daß der Ersatz
einer verschwindend dünnen äußeren Lage von Leitungsmaterial durch eine gleiche Lage
von Induktanzmaterial die Dämpfung des Stromes vermindert. Wenn jedoch die drei
Parameter der Formel nicht genügen, dann ist es besser, das Leitungsmaterial an der Stelle
zu lassen, welche durch das Induktanzmaterial ausgefüllt werden würde. Mit anderen
Worten: Für ein Induktanzmaterial, welches in bezug auf die Verringerung der Dämpfung
irgendeinen Vorteil bringen soll, ist es wesentlich, daß das Produkt aus Frequenz mal
Permeabilität größer ist als ein bestimmter Betrag, der proportional ist dem Widerstand
pro Längeneinheit des Leiters.
Nehmen wir an, daß der Widerstand R festliegt, so bringt die obige Ungleichheitsformel
zum Ausdruck, daß ein Induktanzmaterial mit bestimmter Permeabilität in hohem Maße
für Telephonfrequenzen vorteilhaft ist, aber keinen Vorteil bietet für telegraphische Frequenzen.
Da das Produkt aus μ · ti größer sein muß als ein bestimmter Betrag, und da
die Frequenz« fürTelephonie verhältnismäßig
hoch ist, braucht die Permeabilität μ nicht hoch sein. Aber wenn ti niedrig ist, wie
bei Telegraphie, dann muß μ hoch sein, um das Produkt μ ti genügend groß zu machen.
Die Ungleichheitsformel bringt auch zum Ausdruck,
daß für gegebene Werte von μ und η eine Verringerung des Widerstandes R die
Verhältnisse so ändern kann, daß sie für die Hinzufügung von Induktanzmaterial sprechen.
Es sei nun ein praktisches Beispiel gewählt, und zwar sei ein Kabel zugrundegelegt mit
einem Widerstand von 1,80 Ohm pro Knoten. Dies entspricht einem Widerstand eines Kupferleiters
von 300 kg pro Knoten. Führen wir die Division mit 2s durch, so lautet die Un-
45S-5Ö8
gieichheitsformel beim Übergang auf elektromagnetische
Einheiten
μ η > 1540.
Die Permeabilität, welche in diesem Zusammenhang zu betrachten ist, ist die Anfangspermeabilität,
d. h. die Permeabilität, welche bei sehr geringen magnetisiersnden Kräften erhalten wird. Dies ist, wie bereits
ausgeführt wurde, darauf zurückzuführen, daß die magnetische Feldstärke unmittelbar außerhalb
des Leiters im höchsten Falle nur ungefähr o,2 elektromagnetische Einheiten beträgt
und sich sehr rasch am Empfangsende des Kabels auf einen Wert von ungefähr 10 ~ 5
verringert. Bei derartigen geringen magnetisierenden Kräften ist die Permeabilität des
magnetischen Kreises, wenn Eisen verwendet wird, ungefähr 150. Wir sehen also, daß,
ao um der Ungleichheitsformel zu genügen, ti mindestens einen Wert von 10 Perioden pro
Sekunde haben muß. Wenn die Signalfreiquenz geringer ist als 10 Perioden pro Sekunde,
dann hegt bei Hinzufügung einer ununterbrochenen induktiven Belastung keine Verbesserung in bezug auf Dämpfung vor.
Anderseits ergibt sich, daß, wenn auch die Formel durch Vergrößerung von η offensichtlich
erfüllt werden kann, bei höheren Frequenzen die Dämpfung um so viel größer wird, daß die Signalgebung nicht mehr verständlich
ist. Die Kurve in Abb. 1 der Zeichnung bringt zum Ausdruck, wie der Empfangsstrom
bei einem luchtbelasteten Kabel plötzlich abfällt mit wachsender Frequenz. Es
handelt sich hierbei um ein etwas idealisiertes Kabel, Bei dieser Abbildung stellen die Ordinaten
den Empfangsstrom in Mikroampere dar, während die Abszissen die Frequenz in Perioden pro Sekunde wiedergeben.
Es mag etwas widersprechend klingen, aber eine induktive Belastung würde bei diesem
Kabel für Telephonie vorteilhaft sein, jedoch würde, wie die Abb. 1 zeigt, bei der hohen
Frequenz der Empfangsstrom viel zu gering sein, und ein Indiehöheschieben infolge der
Belastung würde in genügender Weise nicht stattfinden.
Es sei bemerkt, daß für einen FaU, bei welchem die unter Betrachtung stehende Formel
günstige Werte für induktive Belastung ergibt, die beste Dicke des Induktanzmateriais
sehr gering sein würde, und zwar "geringer, als nötig ist, um das Material aufzulegen!.
Denn dieses muß mindestens V10 inm Dicke
haben. Dementsprechend wird man die Ungleichheitsformel dadurch der Praxis mehr
anpassen, daß man sagt
2 TT
Hierbei ist δ ein Zuwachs, der von den Umständen abhängt, unter welchen die Tatsache
eine RoUe spielt, daß wir mit einer Läge von Induktanzmaterial von einer nurverschwindend
dünnen Schicht nicht arbeiten können.
Ein weiterer Faktor, der den Ausdruck ο anwachsen läßt und der dazu beiträgt, selbst
für verhältnismäßig kurze Kabel Eisen als Induktanzmaterial -unverwendbar zu machen, besteht
darin, daß ein Material von einiger Dicke der Sitz für Wirbelströme wird, welche veranlassen, daß der Wechselstromwiderstand
des Kabels im Vergleich zum Gleichstromwiderstand bedeutend anwächst.
Ein weiterer Faktor, welcher dazu beiträgt, daß Eisen auch für kurze Kabel keine Verwendung
als Induktanzmaterial finden darf, ist die Schwierigkeit eines Ausgleiches für Gegensprechen. Um bei einem Kabel gleichzeitig
in beiden Richtungen arbeiten zu können, ist es notwendig, an jedem Ende des Kabels
eine künstliche Leitung vorzusehen, mit einer Impedanz gleich derjenigen des Kabels
über den in Frage kommenden Frequenzbereich. Um Signalgeschwindigkeiten zu ermögEchen,
wie sie auf langen Kabeln üblich sind, ist ein sehr genauer Ausgleich zwischen der künstlichen Leitung und dem Kabel notwendig.
Ein Ausgleich mit einer Genauigkeit von 1:10 000 ist häufig nötig für gewöhnliche
nicht induktiv belastete Kabel, und es ist eine sehr schwierige Sache, einen solchen
Ausgleich zu erreichen. Die Aufgabe, ein ununterbrochen belastetes Kabel auszugleichen,
ist nun viel schwieriger als die Aufgabe, 'ein
nichtbelastetes Kabel auszugleichen, und zwar infolge des Umstandes, daß die Impedanz
selbst für eine einzige Frequenz nicht konstant bleibt, sondern sich mit der Amplitude
des Sendestromes ändert "infolge Änderung der Permeabilität des Induktanzmateriais entsprechend
der Änderung der magnetischen Feldstärke. Überdies wird das Problem des Ausgleiches mit wachsenden Signalgeschwindigkeiten
immer schwieriger.
NatürHch kann diese Schwierigkeit, ein induktiv
belastetes Kabel, beispielsweise von 1600 km oder darüber, auf welchem mit hohen
Geschwindigkeiten gearbeitet wird, auszugleichen, vermieden. werden, indem man nur in
einer Richtung arbeitet; aber um in diesem FaJIe durch das ununterbrochen belastete
Kabel einen Vorteil in bezug auf Aufnahmefähigkeit gegenüber dem gewöhnlichen Kabel
zu erreichen, ist es notwendig, daß die Signalgeschwindigkeit beim belasteten Kabel
mehr als zweimal so groß ist als diejenige beim nichtbelasteten Kabel, das nur in einer
Richtung betrieben wird. So war im FaUe des . -: Äusführungsbeispieles .die normale Signalge^
schwindigkeit bei Signalgebungen nur in einer Richtung über ein nichtbelastetes Kabel
io Perioden pro Sekunde. Beim Gegensprechen jedoch war die gesamte Aufnahmefähigkeit
äquivalent der Signalgeschwindigkeit von 20 Perioden pro Sekunde in nur einer Richtung. Wenn nun als Induktanzmaterial
Eisen hinzugefügt würde, so würde dies ein wirksames Gegensprechen verhindern, und
infolgedessen, um richtig zu vergleichen, müßte das induktiv belastete Kabel eine Signalgeschwindigkeit
bei Signalgebung in nur einer Richtung von 20 Perioden pro Sekunde haben. Die Kurve der Abb. 1 zeigt, warum
dies nicht in Frage kommt.
In einem mit induktivem Band umwickelten Kabel ist die Induktanz pro Knoten
d— *
Hierbei ist d der Durchmesser des Leiters und der Umwicklung und t die Dicke des
Bandes. In diesem Kabel ist, wenn es sich um einen Kupferleiter handelt und wenn das
Induktanzmaterial 78I/2 Prozent Nickel und
211/3 Prozent Eisen enthält, der Widerstand
pro Knoten (wobei Wirbelstromverluste im Band berücksichtigt sind):
Λ
6-10*
d— t
Hierbei sind d und / in etwa 1Z40 mm ausge:-
drückt. Setzen wir diese Werte für/, und^ in
die Formel ein, welche für die Dämpfung« bereits gegeben wurde, so ergibt sich die
Dämpfung in dem belasteten Kabel.
In Abb. 2 sind Vergleichsresultate gezeigt auf Grund der oben aufgestellten Formel.
In dieser Abbildung stellen die Ordinaten die Signalgeschwindigkeit in Frequenzwerten dar,
und die Abszissen entsprechen den Permeabilitäten bei geringen magnetisierenden Kräften
ausgedrückt in C.G.S.-Einheiten. Die Kurven der Abb. 2 zeigen, wie die höchste erreichbare
Frequenz von Signalimpulsen mit der Permeabilität des verwendeten Induktanz materials
sich ändert. Es sind drei Fälle dargestellt, für welche die Leiterdurchmesser 3,8 mm, 4,5 mm und 5 mm angenommen sind.
Die Kapazitäten der drei Kabel sind angenommen mit je 0,4 Mikrofarad pro Knoten.
Für alle drei Fälle ist eine Länge von 2000 Knoten angenommen. Dies entspricht ungefähr einem transatlantischen Kabel, welches
Europa und Nordamerika verbindet. Die Erfindung soll nicht angewendet werden für
kurze Kabel, wie sie beispielsweise England und den Kontinent, Cuba mit den Vereinigten
Staaten usw. verbindet. Die Länge von 2000 Knoten ist als Beispiel angegeben und
soll keine Grenze darstellen. ·
In den Kurven der Abb. 2 ist eine Sendespannung von 50 Volt angenommen. Ferner
ist angenommen, daß der Empfangsstrom ungefähr 10 Mikroampere ist. Für die Dicke
des Induktanzmaterials ist in jedem Falle die günstigste gewählt worden, d.h. diejenige
Dicke, welche den größten Empfangsstrom, mit anderen Worten die geringste Dämpfung
ergibt. Diese Dicken sind an einigen Punkten des Diagramms in Klammern beigefügt.
Sie ändern sich von Punkt zu Punkt bei jeder Kurve. Es sei bemerkt, daß für geringe Werte
der Permeabilität alle Kurven im wesentlichen horizontal verlaufen und dadurch angeben,
daß die Signalgeschwindigkeit unabhängig von der Permeabilität ist. Denn für niedrige
Werte der Permeabilität ist die günstigste Dicke des Induktanzmaterials Null, und da
die Signalgeschwindigkeit ganz unabhängig von der Lage von Induktanzmaterial ist, wenn
die Dicke gleich Null ist, so verlaufen die Kurven in horizontalen geraden Linien.
Diese Kurven berücksichtigen die Wirbelstromverluste
im magnetischen Material, aber sie setzen nicht in Rechnung die Streuung bzw. den Widerstand auf dem Rückwege,
Faktoren, welche ganz vernachlässigbar sind bei niedrigen Frequenzen, jedoch bei höheren
Frequenzen Bedeutung haben. Die Wirkung dieser Verluste würde darin bestehen, daß
die Ordinaten der Kurven sich verkürzen.
Es sei bemerkt, daß, je geringer der Durchmesser des Leiters ist, um so größer die
Permeabilität wird, welche notwendig ist, um irgendeinen Vorteil aus der induktiven Belastung
zu haben. ■■ . Damit die Signalgeschwindigkeit beim belasteten Kabel zweimal so groß sein kann
als diejenige des nichtbelasteten Kabels, was, wie auseinandergesetzt wurde, notwendig ist,
wenn auf Gegensprechen verzichtet wird, ist es erforderlich, um das belastete Kabel
einigermaßen zu rechtfertigen, bei einem Leiter von 5 mm Durchmesser dem magnetisehen
Material eine Permeabilität von ungefähr 310 zu geben. Bei einem Leiter von
4,5 mm bzw. 3,8 mm sind Permeabilitäten von ungefähr 600 bzw. 1350 nötig. Man sieht
also, daß Eisen mit einer ungefähren Permeabilität von 150 ganz unbrauchbar für Belastung
von derartig bemessenen Kabeln ist, und daß anderseits ein Material mit einer Permeabilität, die ein Vielfaches derjenigen
des Eisens darstellt, zu einer wesentlich erhöhten Signalgeschwindigkeit führt.
Siliciumstahl zeigt magnetische Qualitäten, die in verschiedener Hinsicht diejenigen des
Eisens übertreffen; aber seine Verwendung ist begrenzt wegen der Brüchigkeit und der
Schwierigkeit seiner Bearbeitung. Die hauptsächlichen Konkurrenten von Eisen, nämlich
Nickel und Kobalt, stehen bezüglich ihrer
Permeabilität bei niedrigen, magnetisierenden Kräften, wie sie bei Telegraphie in Frage
kommen, weit unterhalb des Eisens. Auf gleicher Stufe mit Nickel und Kobalt steht in
dieser Hinsicht Heuslers Legierung, bestehend aus Aluminium, Mangan und Kupfer. Mit
Ausnahme von Aluminium stehen alle diese Metalle bezüglich ihrer Atomgewichte und bezüglich
ihrer Atomzahlen nahe beisammen. In vorliegender Beschreibung werden die fünf Elemente Mangan, Eisen, Nickel, Kobalt und
Kupfer, deren Atomzahlen 25, 26, 27, 28 und 29 sind, als zugehörig zu der magnetisehen
Gruppe von Elementen gerechnet.
Es hat sich herausgestellt, daß durch Schmelzen von Nickel und Eisen in richtigen
Verhältnissen und dadurch, daß man diese Legierung einem Hitzeprozeß und einer mechanischen
Behandlung unterzieht, ein magnetisches Material entsteht, das eine viel größere Permeabilität bei niedrigen magnetisierenden
Kräften hat als Eisen. Wenn man diese beiden Elemente im Verhältnis von 3S 7 8V2 Prozent Nickel und 21V2 Prozent Eisen
zusammensetzt und einem entsprechenden Hitzeverfahren unterzieht und nachfolgend
einer mechanischen Behandlung, so entsteht ein Material von außerordentlich hoher Permeabilität
bei niedrigen magnetisierenden Kräften. Legt man das Material in Form eines Spiialstreifens auf einen Leiter, derart, daß
die Ecken des Bandes eng aneinander anschließen, so ergibt sich eine Permeabilität
von 2000 oder darüber. Betrachtet man die Kurven der Abb. 2, so sieht man sofort, daß
bei derartig hohen Permeabilitäten, eine außerordentliche Signalgeschwindigkeit zu erreichen
ist, während Eisen, wenn es in der gleichen Weise benutzt wird, keinerlei Vorteile bietet.
Eine Permeabilität von 2000 oder darüber kann also durch die Benutzung einer Nickel-Eisen-Legierung
als Induktanzmaterial erreicht werden. Doch ist es nicht immer zweckmäßig,
ein Material von der höchstmöglichen Permeabilität zu verwenden, insbesondere dann
nicht, wenn es sich um Kabel geringer Länge handelt, welche mit verhältnismäßig hoher
Sägnalfrequenz betrieben werden und für welche dementsprechend die Wechselstromverluste
beachtliche Konsequenzen haben. Diese Verluste rühren her von Ursachen, unter welchen
die dielektrische Streuung, die Wirbelströme im Induktanzmaterial und die Hysteresis
bzw. der Widerstand für den Rückstrom außerhalb des Kabelkemes zu nennen sind. Von diesen Faktoren sind nur die Wirbelströme
und die Hysteresis abhängig von dem Induktanzmaterial. Eine der Eigenschaften der Nickel-Eisen-Legierung ist neben der
hohen Permeabilität bei niedrigen magnetisierenden· Kräften die bemerkenswerte niedrige
Hysteresis, und dies ist einer der wesentlichsten Vorteile. Einer der wichtigsten. Wechselstromverluste
ist bei einem ununterbrochenen; induktiv belasteten ozeanischen Telegraphenkabel
zurückzuführen auf Wirbelströme. Diese Verluste wachsen mit der Leitfähigkeit und
dem Quadrat der Permeabilität des Induktanzmaterials und mit dem Quadrat der Frequenz.
Sie sind auch abhängig von den Abmessungen des Bandes. Um die Wirbelstromverluste
zu vermindern, kann es zweckmäßig sein, ein Material zu benutzen, das einen höheren
spezifischen Widerstand hat als die speziell erwähnte Nickel-Eisen-Legierung, selbst wenn
dieser höhere Widerstand auf Kosten einer niedrigeren Permeabilität erhalten wird. Ein
derartiges Material mit höherem spezifischen Widerstand kann dadurch erhalten werden,
daß man etwas Chrom der Nickel-Eisen-Legierung hinzufügt. Es ist auch wichtig, die
Wirbelstromverluste bei Bemessung der Dicke des Induktanzmaterials zu berücksichtigen und
eine solche Dicke zu verwenden, daß die höchstmögliche Frequenz bei genügender Stromamplitude erhalten wird. Es kann, ferner
vorteilhaft sein, die Wirbelstromverluste dadurch zu vermindern, daß man das Induktanzmaterial
in der richtigen Dicke in Form von zwei oder mehr Lagen auflegt, die voneinander
durch ein Oxydhäutchen oder durch eine andere Isolation, getrennt sind.
Als Verhältnis der Bestandteile Nickel und Eisen wurde oben 781^ Prozent und 21V2 Pro~ 9^
zent angegeben. Dieses Verhältnis kann bedeutende Abänderungen erfahren, wenn Nickel
und Eisen die einzigen Bestandteile sind. Wenn es sich noch um andere Bestandteile
handelt, so kommt dieses angegebene Zahlenverhältnis nicht in Frage. Wenn Nickel und
Eisen die einzigen Bestandteile sind, gibt dieses Verhältnis, wie sich herausgestellt hat,
die größte Permeabilität für niedrige magnetisierende Kräfte.
Andere Bestandteile als Nickel und Eisen können für verschiedene Zwecke Verwendung
finden, also nicht nur für hohe Permeabilität, sondern auch beispielsweise um den spezifischen
Widerstand zu erhöhen (z. B. Hinzufiigung von'Chrom), oder um die mechanische
Bearbeitung des Materials zu erleichtern, beispielsweise, um dasselbe mehr hämmerbar zu
machen. Eine sorgfältig hergestellte Legierung von 55 Prozent Nickel, 34 Prozent Eisen,
11 Prozent Chrom wurde einem Hitzeprozeß unterzogen und dann geprüft. Es ergab sich
eine Permeabilität viel höher als bei Eisen und ebenso ein höherer Widerstand. Dieser
Widerstand war auch höher als derjenige der Nickel-Eisen-Legierung im Verhältnis
78V2 Prozent Nickel und 21V2 Prozent Eisen.
Bei Herstellung eines Unterseetelegraphenleiters gemäß der Erfindung nimmt man einen
Kupferleiter mit einer verhältnismäßig glatten Oberfläche. Der Grund hierfür ist der, daß
die Lage des Induktanzmaterials in bezug auf den Leiter keine Änderung erfährt, wenn das
Kabel versenkt wird und dabei in der Tiefe des Ozeans viel größeren. Drücken ausgesetzt
ist. Bekanntlich ist es zweckmäßig, Leiter zu
ίο verwenden, die zwecks größerer Biegsamkeit
aus mehreren Litzen bestehen. Hierdurch wird eine Unterbrechung des elektrischen Stromes
bei einem Bruch im Leiter nicht so leicht eintreten, wie wenn es sich um einen einzigen
massiven Leiter handeln würde. Der Leiter besteht vorzugsweise aus einem Zentraldraht,
der von einer Anzahl spiralig gewundener flacher Kupferbänder umgeben ist, welche eine
glatte zylindrische Außenform geben.
Die Abmessungen des Induktanzmaterials hängen von Faktoren ab, die je nach dem
Fall, für welchen das Kabel benutzt werden soll, sich ändern. Für einen Leiter von 300 kg
pro Knoten und von einer Länge von 2000 Knoten wird man, um höchste Signalgeschwindigkeit
anwenden zu können, eine Nickel-Eisen-Legierung von ungefähr o, j 5 mm Dicke wählen.
Diese Legierung kann man in Form eines Bandes von ungefähr 3 mm Breite auflegen. Dieses Band ' wird spiralförmig
sorgfältig geschlossen um den Leiter gewickelt, der einen Durchmesser von 4,05 mm
hat.
Die hohen Permeabilitäten, welche oben beschrieben wurden, werden nicht nur dadurch
erhalten, daß man die Legierung in der beschriebenen Weise anwendet. Um die höchste
Permeabilität und demzufolge die größte Induktanz zu erreichen, ist es nötig, den Leiter
einem besonderen Hitzeverfahren zu unterziehen. Zu diesem Zwecke wird der Leiter
durch einen in der Abb. 3 dargestellten Ofen gezogen, in welchem eine Temperatur von ungefähr
8750C herrscht. Es handelt sich hierbei
um einen Muffelofen, bei welchem die Heizkörper 1 zwischen einer feuerfesten Tonmuffe
2 und der feuerfesten Ziegelwand 3 gelagert sind. Die Eisenröhre 4 besitzt ein Futter
aus Kupfer 5 mit einem lichten Durchmesser von etwas über 13 mm. Die Eisenröhre,
welche quer durch den Ofen hindurchläuft, steht beiderseits um 200 mm vor. Die Weglänge durch den Ofen ist ungefähr
600 mm, und die Geschwindigkeit, mit weleher der Leiter durchgezogen wird, ist ungefähr
0,46 m pro Minute. Wenn der Leiter den Ofen und das vorstehende Ende der Röhre 4, 5
verläßt, kühlt er in der Luft ab. Außerhalb der Röhre 4, 5 herrscht eine ungefähre Zimmertemperatur,
d. h. annähernd 200 C. Unter Zugrundelegung der oben angegebenen Abmessungen
ergibt sich auf diese Weise eine richtige Geschwindigkeit für die Abkühlung. Es ist notwendig, den Leiter in einem geradegerichteten
Zustande aus dem Ofen herauszuziehen. Ein Umbiegen bei diesem Zustande des Leiters kann die hohe Permeabilität sehr
beeinträchtigen. Auch das nachfolgende Aufwickeln des Kabels soll mit großem Radius
erfolgen, und zwar nicht weniger als 600 mm. Die Beanspruchungen, welche beim Aufwikkeln
und Abrollen des Kabels auf geringeren Radius eintreten, können die Permeabilität
wesentlich beeinträchtigen.
Es ist klar, daß die Geschwindigkeit und die Temperatur beim Hitzeprozeß Änderungen
erfahren kann, z. B. dann, wenn es sich um ein Kabel mit anderem Durchmesser handelt,
als hier angenommen wurde. Es hat sich herausgestellt, daß die Spannung des Bandes
zweckmäßig entsprechend der Ofentemperatur reguliert wird. In manchen Fällen ist es
zweckmäßig, den Hitzeprozeß zu wiederholen, und zwar mehrere Male, um die Spannungen
in der Legierung vollständig zu beseitigen und die höchste Permeabilität herbeizuführen.
Eine solche Wiederholung des Hitzeprozesses ist insbesondere dann zu empfehlen, wenn es
sich um einen massiven Leiter handelt und nicht um einen aus Litzen bestehenden.
Der nackte, mit Induktanzmaterial umschlossene Leiter wird mit Isolationsmaterial,
z. B. der Chatterton-Mischung, derart belegt, daß alle Zwischenräume vollständig mit dieser
Masse ausgefüllt werden und eine Lage dieser Masse auf der Außenseite des Bandes
anhaftet und eine gute Verbindung mit der dann aufgebrachten Guttaperchaisolation herstellt.
Die Isolationsmasse sollte so sein, daß sie auch in kaltem Zustand unter Druck fließt. Es hat sich herausgestellt, daß eine
verhältnismäßig weiche Mischung nach Chattertoin für diesen Zweck besonders
geeignet ist. Die Füllung aller Zwischenräume mit einer Chatterton-Mischung dient
dazu, daß nach Versenkung des Kabels der auf diesem lastende Druck nicht in der Lage
ist, das Induktanzband zu deformieren. Dies würde leicht eintreten, wenn kleine Lücken
am äußeren Umfang des Leiters sich befänden. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß
der große Druck, welchem das Kabel in der Ozeantiefe ausgesetzt ist, sich gleichförmig
auf das Band verteilt und keine Verzerrung· bewirkt. Dies ist von Bedeutung, weil eine
Deformation des Bandes magnetischen Materials die Permeabilität ernsthaft beeinträchtigt.
Die Güttaperchaisolation wird dem Leiter in der bei submarinen Kabeln üblichen Weise hinzugefügt. iao
Es ist üblich, ein langes ozeanisches Kabel in eine Anzahl von miteinander verbundenen
Abschnitten einzuteilen. " Wenn. diese Ab
schnitte in ihren Impedanzen, sich unterscheiden, so ist es zweckmäßig, eine Verbindung
in der Weise vorzunehmen, daß eine Abstufung der Impedanzen von Abschnitt zu
Abschnitt stattfindet. Soll an den beiden Enden des Kabels annähernd gleiche Impedanz
vorliegen, so kann dies dadurch erreicht werden, daß man die Kabelabschnitte in zwei
ίο Gruppen einteilt, derart, daß die Impedanzen schrittweise von jedem Ende des Kabels bis
ungefähr zur Mitte anwachsen. Wenn auch eine Gleichförmigkeit der Impedanz wünschenswert
ist, insbesondere wegen des Ausgleiches durch eine künstliche Leitung, sofern es sich um Gegensprechen handelt, so
sind anderseits geringe Änderungen der Impedanz von Abschnitt zu Abschnitt nicht
schädlich, und zwar deswegen, weil die WeI-lenlängen beim telegraphischen Betrieb
ziemlich groß sind im Verhältnis zur Länge der im allgemeinen üblichen Kahelabschnitte.
Um die Vorteile der hier beschriebenen Umhüllung mit magnetischem Material in vollem
Umfange zu erhalten, sind beim Betriebe gewisse Vorsichtsmaßnahmen zweckmäßig. Besonders sollten Mittel vorgesehen
werden, um eine Verzerrung soweit wie möglieh zu verhindern. Wenn auch verschiedene
Fachleute ein solches stark umhüUtes Kabel bei gewissen Signalgeschwindigkeiten als im
wesentlichen verzerrungslos bezeichnen, so hat sich doch herausgestellt, daß bei allen Signalgeschwindigkeiten
infolge der Wechselstromverluste im Induktanzmaterial eine Verzerrung eintritt, und es hat sich auch herausgestellt,
daß neue Arten von Verzerrungen möglich sind, welche bei nicht induktiv belasteten
Kabeln nicht vorkommen. Die hauptsächlichen Arten von Verzerrungen, welchen ein belastetes Kabel dieser Art unterworfen
ist, sind zurückzuführen auf die ungleiche Dämpfung und Phasenverschiebung der Frequenzkomponenten
der Signale und auf die Oberwellen, welche infolge magnetischer Besonderheiten
des Induktanzmaterials auftreten. Eine andere Art von Verzerrung kann entstehen durch magnetische Hysteresis im
Induktanzmaterial. Aber bei dem magnetischen Material, wie es bei vorliegender Erfindung
verwendet wird, ist eine derartige Verzerrung wegen der sehr niedrigen Hysteresis
nicht bedeutend.
Die Verzerrung infolge ungleicher Dämpfung und Phasenverschiebung der verschiedenen
Frequenzkomponenten des Signals ist ähnlich derjenigen, welche durch das nichtbelastete
Kabel hervorgerufen wird, jedoch geringer. Diese Verzerrung kann vermindert werden durch eine künstliche Leitung an den
Kabelenden, .welche' die Amplitude der Fi>equenzkomponenten
vermindert, derart, eläß alle Frequenzen unterhalb .der Maximälfrequenz
durch die Kombination von Kabel und künstlicher Leitung in gleicher Weise gedämpft
werden. Durch richtige Bemessung der künstlichen Leitung kann ferner die richtige
Phasenbeziehung wiederhergestellt werden. '
In Abb. 4 ist eine Schaltung dargestellt für ein nach den oben beschriebenen Grundsätzen
hergestelltes Kabel 6. Das Kabel führt über den Sendeapparat 7 bzw. Kondensator 8 zur Erde. Am'Empfangsende ist das
Kabel über zwei parallele Verzweigungen mit der Erde verbunden. In der 'einen Verzweigung
liegt eine große Induktanz 9 in Reihe mit einem einstellbaren Widerstand 10. In
der anderen Verzweigung liegen der Kondensatorn und der einstellbare Widerstand 12.
Diese letztgenannte Kombination befindet sich in Reihe mit der Spule 13 und dem einstellbaren Widerstand 14. Die Elemente 8, 9,10,
11, 12, 13 und 14 liegen in dem die Verzerrung
korrigierenden Apparat. Die Induktanz 13 und der Widerstand 14 sind durch ein
Potentiometer 15 nebengeschlossen. Die Kontakte des letzteren gehören zum Gitterkreis
der Verstärkerröhre 16. Im Anodenkreis der Röhre liegt der Registrierapparat 17. Der letztere
kann ein Bandoszillogxaph sein, welcher photographisch auf lichtempfindlichem Papier
aufzeichnet. Der sonst übliche Heberschreiber, der für nicht induktiv belastete Kabel
benutzt wird, arbeitet für die hohe Signalgeschwindigkeit, welche bei vorliegender Erfindung
erzielt wird, zu langsam.
Es kann vorteilhaft sein, an den Enden des Kabels die bekannten Vielfachdrucktelegraphen
in Vereinigung mit einem Vibrationsrelais der Gulstad-Type oder der synchronen
Type zu benutzen.
In manchen Fällen ist es vorteilhaft, ein System zu benutzen, bei welchem sinoidale
Ströme einer bestimmten Frequenz durch Signalimpulse niedrigerer Frequenz gesteuert
werden. Ein solches System bietet gegenüber dem üblichen System für nicht induktiv
belastete Kabel keinen Vorteil. Es mag jedoch vorteilhaft sein, wenn es sich um ununterbrochen
belastete Kabel handelt, und zwar deswegen, weil die Dämpfung nicht so
rasch mit der Frequenz anwächst, als wie dies beim nichfbelasteten Kabel der Fall ist.
Claims (1)
- Patentanspruch:Leiter für lange Telegraphenkabel mit einer Umhüllung aus .Elementen der magnetischen Gruppe, dadurch gekennzeich-net, daß die Umhüllung Nickel in einer Menge von 55 Prozent oder mehr enthält, und daß der so umhüllte Leiter durch einen Hitzeprozeß und daran unmittelbar anschliefienden Kühlprozeß, bei dem er in gerader Lage aus dem Ofen gezogen wird, in einen solchen Zustand gebracht ist, daß seine Permeabilität bei äußerst niedrigen magnetischen Kräften ein Vielfaches derjenigen von Eisen allein ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US492725A US1586874A (en) | 1921-08-16 | 1921-08-16 | Long submarine telegraph cable for operation at high speed |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE455568C true DE455568C (de) | 1928-02-04 |
Family
ID=23957393
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB104572D Expired DE455568C (de) | 1921-08-16 | 1922-04-23 | Leiter fuer lange Telegraphenkabel mit einer Umhuellung aus Elementen der magnetischen Gruppe |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1586874A (de) |
DE (1) | DE455568C (de) |
FR (1) | FR26495E (de) |
GB (1) | GB184774A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3882441A (en) * | 1974-04-24 | 1975-05-06 | Honeywell Inc | Response negative magnetostrictive wire for an intruder detector |
FR2954397B1 (fr) * | 2009-12-22 | 2012-05-04 | Geoservices Equipements | Dispositif d'intervention dans un puits d'exploitation de fluide menage dans le sous-sol, et ensemble d'intervention associe. |
-
1921
- 1921-08-16 US US492725A patent/US1586874A/en not_active Expired - Lifetime
-
1922
- 1922-04-07 GB GB9997/22A patent/GB184774A/en not_active Expired
- 1922-04-23 DE DEB104572D patent/DE455568C/de not_active Expired
- 1922-06-07 FR FR26495D patent/FR26495E/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR26495E (fr) | 1924-01-03 |
US1586874A (en) | 1926-06-01 |
GB184774A (en) | 1923-08-07 |
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