DE451227C

DE451227C - Elektrische Gasreinigungsanlage

Info

Publication number: DE451227C
Application number: DES65177D
Authority: DE
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Priority date: 1924-02-24
Filing date: 1924-02-24
Publication date: 1927-10-22

Description

Elektrische Gasreinigungsanlage. Bei der elektrischen Reinigung von Gasen stellen sich häufig große Schwierigkeiten dadurch ein, daß das Gas innerhalb der Kammer eine Abkühlung erfährt. Es treten dadurch Kondensationsniederschläge auf, die Kurzschlüsse herbeiführen und so den Betrieb in der Kammer empfindlich stören können.
Man hat zwar schon z. B. die Elektroden mit Dampf oder heißen Gasen oder dadurch erwärmt, daß man einen Niederspannungsstrom durch sie hindurchschickt. Wie aber die Erfahrung lehrt, verhüten diese Mittel nicht die Kondensationsniederschläge mit ihren schädlichen Folgen. Bei der durch die genannten Mittel eintretenden geringen Wärmeabgabe ist es auch nicht möglich, die Temperatur der Kammer in einer bestimmten, zur Vermeidung der Kondensation geeigneten Höhe konstant zu halten.
Vorliegende Erfindung zeigt, wie solche Störung durch Kondensationsniederschläge in einwandfreier Weise vermieden werden. Erfindungsgemäß versieht man die Gasreinigungskammer mit besonderen elektrischen Heizvorrichtungen, durch die Kondensationsniederschläge in der Kammer vermieden werden. Bekanntlich haben gerade elektrische Heizvorrichtungen den Vorteil, daß damit eine bestimmte Heiztemperatur leicht und sicher eingehalten werden kann, so daß also die Temperatur in der Kammer bei elektrischer Beheizung immer eine bestimmte Höhe erhält.
Um die Heiztemperatur in den einzelnen Teilen der Kammer entweder überall gleich hoch zu halten, oder um die Heiztemperatur in einer bestimmten gewünschten Weise in den einzelnen Kammerteilen abzustufen, wird die elektrische Heizeinrichtung ferner erfindungsgemäß in einzelne Elemente unterteilt, die für sich geregelt werden können. Diese Verteilung der gesondert regelbaren Heizelemente in der Kammer kann man dazu benutzen, um die Temperatur in allen Teilen zuverlässig konstant zu halten, damit Kondensationsniederschläge verhütet werden. Die ungleichmäßige Temperatur in der Kammer infolge der Abkühlung der Gase hat auch eine ungleichmäßige Abscheidung des Staubes zur Folge. Infolge der Unterteilung der elektrischen Heizung kann man aber die Temperatur in den einzelnen Teilen der Kammer so einstellen, daß die Abscheidung der Staubteilchen dadurch vergleichmäßigt bzw. in einer bestimmten gewünschten Weise beeinflußt wird. Das ist möglich, weil die elektrischen Verhältnisse (Leitfähigkeit des Gases, Sprühwirkung der Elektroden) zwischen den Sprüh- und Niederschlagselektroden durch die Temperatur der Gase in tiefgreifender Weise beeinflußt werden. Außerdem kann man durch entsprechende Einstellung der einzelnen Kammertemperaturen die Gasströmung in einem bestimmten Sinne lenken und damit die Abscheidung vergleichmäßigen.
Um die geschilderten Vorteile der elektrischen Beheizung wie die Verhütung der Kondensationsniederschläge und die Beeinflussung der Abscheidung in noch sicherer Weise erreichen zu können, kann man die einzelnen Heizelemente innerhalb der Kammer mit Einrichtungen versehen, die eine örtliche Verstellung der Elemente ermöglichen. Zur Überwachung der Temperatur in der Kammer wird man zweckmäßig eine Anzahl von Thermometern (elektrische Widerstandsthermometer, Ausdehnungsthermometer o. dgl.) anbringen. Dabei kann man die Anzeigevorrichtungen an den einzelnen Temperaturmeßeinrichtungen außerhalb der Kammer an einer Beobachtungstafel vereinigen, so daß die einzelnen Temperaturen von einer Stelle aus leicht beobachtet werden können. An der Beobachtungstafel sind gleichzeitig auch die Regulierwiderstände für die Einstellung der richtigen Temperatur angebracht. Statt Thermometer kann man auch selbsttätige Temperaturregelvorrichtungen (Thermostaten) verwenden, die die benachbarten Heizelemente beeinflussen und so in zuverlässiger Weise die Temperatur in den einzelnen Kammerteilen in dem gewünschten Sinne konstant halten. Dabei gestaltet sich gerade die Verwendung der elektrischen Kammerbeheizung wieder besonders vorteilhaft, da die selbsttätigen Temperaturregelvorrichtungen dann verhältnismäßig einfach ausfallen. Zum Beispiel können als Temperaturregelvorrichtungen Bimetallfedern verwendet werden, die unter dem Einfluß - einer Temperaturerhöhung den Strom ausschalten und ihn dann beim Rückgang der Temperatur wieder einschalten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: z. Elektrische Gasreinigungsanlage, gekennzeichnet durch elektrische Heizvorrichtungen, welche die Gasreinigungskammer in einem solchen Wärmezustand zu erhalten gestatten, daß keine Kondensation der durchströmenden Gase entsteht.
2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Heizeinrichtung in einzelne für sich regelbare Elemente unterteilt ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch Einrichtungen, die eine örtliche Verstellung der einzelnen Heizelemente ermöglichen. q..
Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kammer verteilt Temperaturmeßeinrichtungen angebracht sind, deren Anzeigevorrichtungen außerhalb der Kammer an einer Beobachtungsstelle vereinigt sind.
5. Anordnung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den verschiedenen Orten der Kammer selbsttätige Temperaturregelvorrichtungen (Thermostaten) angebracht sind, die die benachbarten elektrischen Heizelemente beeinflussen.