Die Erfindung bezieht sich auf eine Spannrolle aus Kunststoff für einen Riemen
trieb, der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 erläuterten Art.
Für einen Riementrieb ist mit Hilfe einer Spannrolle eine gewünschte Riemen
spannung einstellbar. Bisherige Spannrollen aus Kunststoff sind
herstellungsbedingt bzw. werkstoffbedingt mit abgeflachten Abschnitten auf der
Lauffläche versehen. Zwischen den Rippen des Spannrollenrades stellen sich
anstatt der gewünschten vollzylindrischen Mantelfläche nahezu abgeflachte,
gerade Abschnitte ein, wodurch der Riemen periodisch im Bereich der Rippen
gespannt und in den Zwischenabschnitten entspannt wird. Diese Tatsache
verursacht eine Schwingungsanregung, verbunden mit einer nachteiligen
Geräuschentwicklung des auf der Lauffläche des Spannrollenrades anliegenden
Riemens.
Aus den Dokumenten, der DE 32 26 419 A1 und der DE 36 25 800 A1, sind
Spannrollen bekannt, bei denen jeweils ein Kunststoffrad auf einem Tragelement
drehbar gelagert ist. Die Ausbildung des Rades umfaßt einen ausschließlich an
der Mantelfläche eines Wälzlager-Außenrings angeordneten Innenrings, der mit
radial ausgerichteten, über den Umfang gleichmäßig verteilt angeordneten
Rippen mit einem Außenring verbunden ist. Über die Mantelfläche bzw. die
Lauffläche des Radaußenrings ist die Spannrolle an dem Riemen abgestützt.
Bedingt durch die gleichmäßig verteilten Rippen sowie die werkstoffbedingte
Unrundheit bildet das Kunststoffrad eine Mantelfläche mit gleichförmig
gestalteten Abflachungen. In bestimmten Drehzahlbereichen führt ein derartiges
Kunststoffrad zur Resonanz des Riementriebs, die den Verschleiß und das
Laufgeräusch erhöht.
Der JP-Abs 4-102 755 (A) ist ein Kunststoffrad einer Spannrolle zu entnehmen,
dessen Außenring über wenige, in unterschiedlichen Abständen zueinander
angeordnete Rippen mit dem Innenring verbunden ist. Wie der einzigen
Darstellung zu entnehmen und in der Beschreibung ausgeführt ist, bewirkt diese
Gestaltung sehnenartige bzw. polygonale Laufflächenabschnitte zwischen den
Rippen, d. h. eine stark unrund gestaltete Mantelfläche. Eine derartige Lauffläche
verstärkt die Schwingungsanregung des Riemens der periodisch im Bereich der
Rippen gespannt und in den sehnenartigen Zwischenabständen entspannt wird.
Die stark wechselnde Riemenspannung verstärkt die Schwingungsanregung und
das Laufgeräusch des Riementriebes.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Rundheit der Spannrolle zu verbessern, das
Laufgeräusch zu reduzieren und eine dauerhafte Befestigung des
Spannrollenrades auf der Lagerung zu realisieren.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
Danach schließen die aufeinanderfolgenden Rippen bezogen auf einen Mittel
punkt des Rades zueinander unterschiedliche Winkel ein. Die enge Be
abstandung der Rippen führt zu einer weitestgehend zylindrischen Mantelfläche
bzw. Lauffläche des Rades. Die kurzen Laufflächenabschnitte zwischen
benachbarten Rippen führen folglich zu einer vernachlässigbaren Unrundheit der
Mantelfläche. Aufgrund der Winkelunterschiede zwischen den benachbarten
Rippen ist die verbleibende äußerst geringe Unrundheit stets unterschiedlich.
Dadurch wird wirkungsvoll eine Resonanzbildung des Riemens bzw. des
Riementriebs unterbunden zur Realisierung eines geräuschoptimierten
Riementriebs.
Die erfindungsgemäße Maßnahme, die Beabstandung der Rippen unterschiedlich
auszuführen, unterbindet vorteilhaft eine gleichmäßige Schwingungsanregung
des Riemens. Vorzugsweise weist das Rad periodisch wiederkehrende
Winkelmaße zwischen den Rippen auf. Als ausreichend haben sich
Winkelunterschiede zwischen benachbarten Rippen von ≧ 0,5 Grad erwiesen.
Dabei kann beispielsweise eine Rippenanordnung gewählt werden, die jeweils
gleiche Winkelabstände nach fünf Rippen vorsieht. Diese Maßnahme erübrigt
vorteilhaft ein Auswuchten des Spannrollenrades bzw. der dazu erforderliche
Aufwand kann verringert werden. Zur Erzielung einer dauerhaften Befestigung
des Rades auf dem Wälzlager ist vorgesehen, daß der äußere Lagerring
formschlüssig in dem Innenring des Rades gehalten ist. Das aus Kunststoff
hergestellte Rad ist dabei vorteilhaft so gestaltet, daß dieses den äußeren
Wälzlagerring außenseitig und begrenzt an beiden Stirnseiten formschlüssig
umfaßt. Dazu bietet es sich an, den Wälzlagerring als ein Einlegeteil zu gestalten,
der vom Kunststoff des Rades teilweise umspritzt ist.
Der Patentanspruch 2 sieht die Anordnung von Zwischenrippen vor, die im
Wechsel zu den Standardrippen vorgesehen sind. Die Zwischenrippen eignen
sich vorteilhaft für Spannrollen mit einem großen Durchmesser, wodurch sich
trotz enger Anordnung am Rippenfuß weite Abstände am Rippenende im Bereich
der Lauffläche einstellen. Durch die Zwischenrippen kann somit Einfluß auf den
Abstand am Rippenende genommen werden. Die Zwischenrippen ermöglichen
auch für Räder großen Durchmessers die Bildung einer weitestgehenden
vollzylindrischen Lauffläche, wobei auch die Beabstandung zwischen
benachbarten Rippen voneinander abweichend ist.
Gemäß Patentanspruch 3 ist vorgesehen, daß die Zwischenrippen in einem
Zwischenring münden, der auch mit allen übrigen Rippen in Verbindung steht.
Dieses Konstruktionsmerkmal verbessert die Steifigkeit bzw. die Festigkeit des
Rades.
Als weitere unterstützende Maßnahme, das Laufgeräusch der Spannrolle zu
reduzieren, ist nach Patentanspruch 4 vorgesehen, das Rad seitlich mit Abdeck
scheiben zu versehen. Damit ist wirkungsvoll auch eine Geräuschentwicklung
unterbunden, die sich eventuell durch die freie Anordnung der Rippen einstellt.
Vorteilhaft sind die Abdeckscheiben zusätzlich zu den unterschiedlich
beabstandeten Rippen vorgesehen, zur Schaffung einer geräuschoptimierten
Spannrolle.
Weitere Merkmale der erfindungsgemäßen Spannrolle ergeben sich aus der
Zeichnung und der dazugehörigen Beschreibung.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer bevorzugten Ausgestaltung der erfin
dungsgemäßen Spannrolle;
Fig. 2 einen Längsschnitt gemäß der Linie A-A der in Fig. 1 abgebil
deten Spannrolle;
Fig. 3 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Spannrolle, die
mit Zwischenrippen versehen ist;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine Spannrolle, die mit seitlichen
Abdeckscheiben versehen ist.
Der Aufbau einer erfindungsgemäßen Spannrolle 1 wird zunächst anhand der
Fig. 1 und 2 erläutert. Die Spannrolle 1 umfaßt ein Tragelement 2, das
beispielsweise mit einer Spannvorrichtung verbunden ist, reit der ein Riemen 3
eines Riementriebs gespannt werden kann. Das topfartig gestaltete Tragelement 2
dient außenseitig auf einer Mantelfläche 4 zur Führung eines Wälzlagers 5, auf
dessen Außenring 6 ein Rad 7 lagefixiert ist. Alternativ zu der abgebildeten
Wälzlagerung ist ebenfalls ein Serienkugellager verwendbar, dessen Innenring
auf dem Tragelement 2 geführt ist und dessen Außenring beispielsweise vom
Werkstoff des Rades 7 umspritzt ist. Das aus Kunststoff gefertigte oder von
Kunststoff umspritzte Rad 7 besitzt einen etwa doppelt liegenden H-förmigen
Querschnitt, versehen mit einem Mittelsteg 8, der einen Innenring 9 und
einen Außenring 10 miteinander verbindet. Durch diesen Aufbau ergeben
sich U-förmige Ausnehmungen 11, in denen radial ausgerichtete Rippen 12
zur Versteifung vorgesehen sind. Der Riemen 3 liegt auf einer Lauffläche 13
des Außenrings 10 an. Wie die Fig. 1 verdeutlicht, sind die Rippen 12 auf
den Umfang bezogenen unterschiedlich beabstandet, verdeutlicht durch die
gekennzeichneten Abstände "a" und "b".
In Fig. 3 ist eine Spannrolle 21 abgebildet, deren Tragelement 22 kleiner
dimensioniert ist. Daher weisen die Rippen 32, die sich vom Innenring 29 bis
zum Außenring 30 erstrecken, eine größere radiale Länge auf. Zur Erreichung
einer ausreichenden Rippenabstützung der Lauffläche 33 sind
Zwischenrippen 36 vorgesehen, die sich vom Außenring 30 bis zum
Zwischenring 35 erstrecken. Durch diese Gestaltung bilden sich
unterschiedliche dimensionierte Ausnehmungen. Die äußere Ausnehmung 31
erstreckt sich zwischen dem Außenring 30 und dem Zwischenring 35 und
wird seitlich von einer Rippe 32 und einer Zwischenrippe 36 begrenzt. Der
innere Freiraum 34 bildet sich im Bereich zwischen dem Innenring 29 und
dem Zwischenring 35 und erfährt eine weitere Eingrenzung jeweils durch
zwei Rippen 32.
In dem in Fig. 4 gezeigten weiteren Ausführungsbeispiel einer erfin
dungsgemäßen Spannrolle sind die mit dem in Fig. 2 gezeigten ersten
Ausführungsbeispiel übereinstimmenden Bauteile mit gleichen Bezugsziffern
versehen, so daß bezüglich deren Beschreibung auf die Ausführung zum
ersten Ausführungsbeispiel verwiesen werden kann.
Die Spannrolle 41 gemäß Fig. 4 ist mit weiteren unterstützenden
Maßnahmen versehen zur Unterbindung einer nachteiligen Geräuschanre
gung durch die Rippen. Dazu sind die Ausnehmungen 51 durch
Abdeckscheiben 53, 54 seitlich verschlossen, die jeweils an den Außenseiten
den Innenring 49 mit dem Außenring 50 verbinden und dabei an den Rippen
52 seitlich anliegen. Zur Befestigung der Abdeckscheiben 53, 54 dienen
beispielsweise partiell angeordnete, radial ausgerichtete Vorsprünge 55, 56,
die vorteilhaft sowohl am Innenring 49 als auch am Außenring 50 angebracht
sind und zur Lagefixierung der Abdeckscheiben 53, 54 dienen. Alternativ
bietet es sich an die Abdeckscheiben 53, 54 stoffschlüssig, beispielsweise
mittels einer Ultraschallschweißung, an dem Innenring 49 und dem
Außenring 50 zu befestigen. Das Rad 47 bildet somit einen geschlossenen
kreisringförmigen Körper, der radial vom Innenring 49 und vom Außenring
50 begrenzt ist.
Bezugszeichenliste
1
Spannrolle
2
Tragelement
3
Riemen
4
Mantelfläche
5
Wälzlager
6
Außenring
7
Rad
8
Mittelsteg
9
Innenring
10
Außenring
11
Ausnehmung
12
Rippe
13
Lauffläche
21
Spannrolle
22
Tragelement
27
Rad
29
Innenring
30
Außenring
31
Außnehmung (außen)
32
Rippe
33
Lauffläche
34
Freiraum (innen)
35
Zwischenring
36
Zwischenrippe
41
Spannrolle
47
Rad
49
Innenring
50
Außenring
51
Ausnehmung
52
Rippe
53
Abdeckscheibe
54
Abdeckscheibe
55
Vorsprung
56
Vorsprung