DE448211C - Anordnung von mehreren auswechselbaren Anschlussklemmen fuer elektrische Leitungen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 13. AUGUST 1927

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 c GRUPPE

A 43457 VIII/2ic¹ Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 21. Juli 192η.

Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*).

Anordnung von mehreren auswechselbaren Anschlußklemmen für elektrische Leitungen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. November 1924 ab.

Zur Herstellung einer Verbindung zwischen zwei oder mehreren elektrischen Leitungen werden Anschlußklemmen verwendet, die bei einer größeren Anzahl von vorhandenen Leitungen in Gruppensysteme zusammengefaßt werden. Die Bedingungen, die bei einer derartigen Zusammenfassung mehrerer Klemmen erfüllt werden müssen, sind einmal der sichere, feste Zusammenhalt der einzelnen Klemmen, um ein Lösen und Herausfallen der Anschlüsse zu verhindern, und weiterhin die Möglichkeit, einzelne der Klemmen zwecks Auswechselung herausnehmen zu können, ohne dabei den Zusammenhalt des Ganzen zu stören. Die bekannten Anschlußklemmen werden

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Paul Kannengießer in Berlin-Pankow.

entweder durch Aufreihen auf eine Tragvorrichtung untereinander verbunden, so daß die Auswechselung eines einzelnen Elementes die Entfernung aller anderen Klemmen erfordert, oder sie werden durch Endstücke in einer größeren Gruppe zusammengehalten. Um in letzterem Falle eine Klemme auszuwechseln, muß durch Lösen des Endstückes die Verbindung einer ganzen Klemmenreihe ίο gelöst werden, wobei die Gefahr besteht, daß einzelne Klemmen aus ihrem Klemmenträger herausfallen.

Ferner ist aber auch die Forderung zu stellen, daß innerhalb des Klemmensystems die ig verschiedenartigsten Verbindungen hergestellt werden können, ohne dabei durch Anwendung besonderer Kontaktstellen, Anschlußstücke usw. die Übersicht zu stören und die Zahl der Fehlerquellen zu vermehren. Die bisherige Art der Auswechselung mehrerer Anschlußklemmen erfüllt diese Forderungen nur in beschränktem Maße. Die Klemmen bei den bekannten Einrichtungen dienen schlechthin zur Verbindung zweier Leitungen oder gestatten im günstigsten Falle den Anschluß mehrerer Ableitungen an eine Zuleitung durch Parallelschaltung benachbarter Klemmen mittels besonderer Brücken. Die in den meisten Fällen erforderlichen oder wenigstens erwünschten Prüfklemmen, welche ein leichtes Einschalten von Prüfinstrumenten in Reihe mit den Betriebsinstrumenten und ein beliebiges Kurzschließen der einzelnen Instrumente ermöglichen müssen, werden zwischen den Anschlußklemmen und den Instrumenten angeordnet, was gerade die Übersichtlichkeit und die leichte Handhabung erschwert.

Die Erfindung gibt ein Mittel an die Hand, 4= um nicht nur bei größter Übersichtlichkeit die verschiedenartigsten Schaltungen innerhalb des Klemmensystems vornehmen zu können, sondern auch durch eine eigenartige Befestigung und Einordnung der Klemmenträger jede Auswechselung zu ermöglichen. Das Neue besteht darin, daß die die Anschlußklemmen enthaltenden Klemmenträger kettenartig miteinander verbunden und ohne besondere Endbefestigung zusammengehalten werden. Während also bei den bekannten Systemen jede Klemme bzw. ihr Klemmenträger mit mehreren benachbarten Klemmen in Verbindung steht, ist gemäß der Erfindung jeder Klemmenträger lediglich mit den beiden benachbarten Klemmenträgern verbunden. Die Verbindung zwischen den Klemmenträgern kann dabei durch Bindeglieder verschiedener Art hergestellt werden. Es empfiehlt sich, Stahldrahtbügel vorzusehen und diese so anzuordnen, daß die die Klemmenträger zusammenhaltenden Bügel gleichzeitig zur Befestigung der Klemmenträger auf den gemeinsamen Tragkörpern dienen.

Diese Anordnung der Klemmen hindert nicht, außer den Hauptklemmen noch Zusatzanschlüsse für Parallelschaltung vorzusehen, welche derart mit den Hauptklemmen in den Klemmenträgern gehalten werden, daß bei Bedarf an Parallelanschlüssen keine bestehenden elektrischen Verbindungen gelöst zu werden brauchen.

Die neue Anordnungsweise der Klemmen ermöglicht es, bei der an sich bekannten Verwendung von Brücken o. dgl. mehrere von den einzelnen Klemmen zu Prüfklemmen zusammenzufassen, ohne dabei über die erforderliche Anzahl von Einzelelementen herauszugehen. Die Brücken werden zweckmäßig isoliert von den Klemmen eingelagert und durch Einsetzen von Stiften, Schrauben o. dgl. in leitende Verbindung mit den Klemmen gebracht. Um die Übersichtlichkeit und die leichte Handhabung zu ermöglichen, empfiehlt es sich, diese Brücken vorderseitig sichtbar anzubringen.

Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung dargestellt, und es zeigt Abb. 1 eine Draufsicht auf eine Gruppe von zusammengefaßten Klemmen, Abb. 2 eine Seitenansicht mit siehtbaren Klemmen und Klemmenträgern; Abb. 3 läßt die Verbindung zwischen den einzelnen Klemmenträgern erkennen; Abb. 4 stellt eine Schaltskizze dar.

Auf die aus einem Flach- und Winkeleisen bestehenden Tragkörper a, die in beliebiger Weise an einer Wandfläche o. dgl. gehalten werden, ist mittels hakenförmiger Vorsprünge der Klemmenträger b aus Isoliermaterial aufgehängt, welcher in Vertiefungen die Hauptanschlußklemme c und die Zusatzklemme d enthält. Zur Befestigung des Klemmenträgers b an den Trägern α dienen Stahldrahtbügel e, welche derart angeordnet sind, daß ein Herausnehmen des Klemmenträgers nach keiner Richtung hin ohne Entfernen des Bügels möglich ist. Ein Füllstück/, aus einem Stück mit dem Klemmenträger b bestehend, welches die Klemmen c und d in ihrer Lage sichert, dient gleichzeitig zur Aufnahme einer Brücke g, welche durch Schrauben h mit den Klemmen c in leitende Verbindung gebracht werden kann.

Die Drahtbügel e_s ^₁ und e₂ dienen, wie aus Abb. 3 ersichtlich, nicht nur zur Befestigung der Klemmenträger b, O₁ an den Tragkörpern a, sondern verbinden gleichzeitig auch je zwei benachbarte Klemmenträger kettenartig miteinander. Der in Abb. 1 an der linken Seite offene letzte Klemmentrager b wird durch ein besonderes Endisolierstück i, welches in gleicher Weise wie die

Klemmenträger angebracht wird, abgeschlossen, und das Endisolierstück wird ebenfalls durch einen Drahtbügel mit den benachbarten Klemmenträgern und den Tragkörpern verbunden.

Um zwei parallel geschaltete Klemmengruppen gegeneinander zu isolieren, können kleine Isolierplättchen k (Abb. i) in hierzu bestimmten Aussparungen der Klemmenträger b eingesetzt werden. Ein Schutzkasten m (Abb. 2), welcher durch Schrauben η gehalten wird, umschließt die Einrichtung.

Soll nun beispielsweise einer der Klemmenträger b_x (Abb. 3) ausgewechselt werden, so ist es nur erforderlich, die beiden Bügel e_t und C₁ herauszunehmen, wodurch die Verbindung zwischen dem Klemmenträger b_x und den benachbarten Klemmenträgern sowie die Verbindung zwischen Klemmenträger &_x und dem Tragkörper α gelöst wird. Der Klemmenträger S₁ kann sodann herausgezogen werden, ohne die übrigen Verbindungen irgendwie zu beeinträchtigen.

In der Schaltskizze nach Abb. 4 ist angenommen, daß ein Betriebsinstrument und ein Prüfinstrument an die Sekundärwicklung eines Stromwandlers St angeschlossen werden soll. Hierzu sind drei Klemmen x, y, s erforderlich, welche durch die Brücke g und durch Einsetzen von Schrauben oder Stiften an den Punkten 1, 2, 3 miteinander verbunden werden können. In der durch ausgezogene Linien angedeuteten Weise ist das Betriebsinstrument an die Sekundärspule angeschlossen, wobei Schrauben an den Punkten 2 und 3 die Verbindung zwischen den Klemmen y und ζ über die Brücke g herstellen. Soll ein Prüfinstrument in den Stromkreis eingeschaltet werden, so sind die gestrichelt gezeichneten Leitungen anzuschließen, was durch Entfernen einer der beiden Schrauben an den Punkten 2 und 3 oder beider Schrauben ermöglicht ist. Die beiden Instrumente liegen dann in Reihe an der Stromwandlerwicklung. Soll das Betriebsinstrument entfernt werden, so sind durch Einsetzen vonSchrauben an den Punkten 1 und 2 die Klemmen χ und y kurzzuschließen. Soll auch das Prüf instrument herausgenommen werden, so sind Schrauben an allen drei Punkten 1, 2 und 3 oder Schrauben an den Punkten r und 3 einzusetzen, wodurch die Stromwandlerwicklung kurzgeschlossen wird.

Für einen Zähler für ungleich belastete Phasen z. B. wären zwei Gruppen von je drei Klemmen c mit je einer Überbrückung // für die Stromspulen und drei Klemmen c ohne Überbrückung für die Spannungsleitungen erforderlich. Diese letzteren können bei Bedarf, ohne die bestehenden Spannungsanschlüsse zu lösen, durch Einsetzen von drei Zusatzklemmen d für den gleichzeitigen Spannungsanschluß des Prüfinstrumentes brauchbar gemacht werden.

Eine Gruppe von neun Einzelklemmen c mit drei Zusatzklemmen d und zwei Überbrückungen h würde also die vorstehend geschilderte Zählerprüfklemme bilden.

Sind von einer ankommenden Leitung mehrere Drähte parallel abzuzweigen, so kann dies durch die Zusatzklemmen d erreicht werden sowie in weiterer Folge durch Parallelschalten von Elementen mit Hilfe von Überbrückungen h, die für eine beliebige Anzahl von Elementen eingerichtet sein können.

Claims (5)

Patentansprüche: ■

1. Anordnung von mehreren auswechselbaren Anschlußklemmen für elektrische Leitungen, dadurch gekennzeichnet, daß die die Anschlußklemmen (c) enthaltenden Klemmenträger (b), die mittels hakenförmiger Ansätze auf Tragschienen (a) aufgereiht sind, durch je zwei benachbarte Klemmenträger (b) erfassende und in Aussparungen der Klemmenträger eingreifende Drahtbügel (e) kettenartig miteinander verbunden und ohne besondere Endbefestigung zusammengehalten werden.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Klemmenträger (&) zusammenhaltenden Bügel [e) durch Eingreifen in Aussparungen gleichzeitig zur Befestigung der Klemmenträger (V) auf den Tragschienen (a) dienen.

3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß außer den Hauptklemmen (c) Zusatzklemmen (d) vorgesehen sind, die die Herstellung paralleler Anschlüsse ohne Lösen bestehender elektrischer Verbindungen ermögliehen.

4. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch Brükken (g), die durch Schrauben (7z) mit den Klemmen (c) in leitende Verbindung gebracht werden können, mehrere Klemmen zu Prüfklemmen zusammengefaßt werden.

5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Einzelklemmen verbindenden Brücken (g) vorderseitig sichtbar angebracht sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.