DE44721C - Walzwerk zur Herstellung von scharfkantigem Flacheisen - Google Patents

Description

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PATENTSCHRIFT ■LI

KLASSE 18: Eisenerzeugung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. November 1887 ab.

Bei der Herstellung von geschnittenen Nägeln und Stiften kommen bekanntlich Schienen oder Bandeisen zur Anwendung, welche entweder durch Zerschneiden von Blechen oder durch Auswalzen erzeugt werden. Die Nägel oder Stifte werden aus solchen Bandeisen in der Weise ausgeschnitten, dafs die schmale Begrenzungsfläche des prismatischen Bandeisens die Kopffläche des Nagels oder Stiftes bildet. Die bisher zu diesem Zwecke verwendeten Bandeisen zeigen nun den Uebelsiand, dafs beim Schneiden oder Walzen an den Kanten Grate entstehen oder die Kanten durch Abbrechen des Materials unsauber werden. In jedem Falle sind die Kanten der auf diese Weise erzeugten Bandeisen nicht so tadellos, wie es im Interesse eines brauchbaren Fabrikates und ungestörten Betriebes wünschenswerth ist. Die aus solchen Bandeisen hergestellten fertigen Nägel und Stifte zeigen daher häufig beschädigte Köpfe, während Grate und ähnliche Vorsprünge an den .Kanten leicht Stockungen im Betriebe der Nagelmaschinen verursachen.

Zur Vermeidung dieser Uebelstände ist es erforderlich, Bandeisen zu verwenden, deren Kanten scharf und unverletzt und deren schmale Begrenzungsflächen völlig glatt und gesund sind.

Da die Anwendung des bekannten Universalwalzwerkes für solche kleine Dimensionen sich verbietet, so kommt nach vorliegender Erfindung ein Walzwerk in Anwendung, vermittelst dessen auf kaltem Wege das vorgewalzte Bandeisen egalisirt wird und das auch die Herstellung von profilirtem Bandeisen für profilirte Nägel, Stifte, Zwecken u. dergl. mit Leichtigkeit gestattet.

Wie aus beiliegender Zeichnung, Fig. 1, ersichtlich, besteht das Walzwerk aus zwei Walzenpaaren A und B, deren Achsen in einer Ebene liegen. Die Walzen A sind mit einander gegenüberliegenden Ringnuthen b versehen und dienen zur Bearbeitung der schmalen Begrenzungsflächen des Bandeisens α, welches sie hochkantig zwischen sich fassen und dessen Kanten und schmale Flächen sie vollständig umhüllen. Die beiden Walzen A werden so gegen einander gestellt, dafs bei der Bearbeitung das Material des Metallstabes mit Sicherheit bis zum Boden der Nulh b gelangt und das Kaliber voll ausfüllt. Demgemäfs werden die Kanten des Stabes stets sauber und scharf und die schmalen Begrenzungsflächen glatt ausfallen. Die beiden Walzen B sichern hierbei ein seitliches Ausweichen des Metalles und glätten die breiten Flächen des Stabes.

Handelt es sich um die Erzeugung von profilirtem Bandeisen, so kann man durch Profilirung der Walzen B den gewünschten Zweck leicht erreichen Fig. 2 zeigt ein solches Walzwerk als Beispiel, welches zum Auswalzen von Bandeisen für Sohlenbeschlagstifte dient. Die Walzen A verarbeiten auch hier die schmalen Flächen des Bandeisens, welche später zur Kopfbildung dienen. Die Walzen B sind so profilirt, dafs das entstandene Profil symmetrisch zur Mittellinie des Bandeisens wird.

Jede Hälfte der letzteren dient alsdann später zum Ausschneiden einer Reihe von Stiften.

In gleicher Weise lassen sich andere Profile, wie solche z. B. durch Fig. 3 und 4 veranschaulicht werden, erzeugen. In jedem Falle erhält man aber Streifen, deren Kanten ganz scharf und voll und deren schmale Flächen völlig glatt sind.

Bei diesem Walzwerk, das natürlich nicht nur zur Verarbeitung von Eisenstäben, sondern auch für andere Metalle Verwendung finden kann, werden die Walzen A oder die Walzen B oder beide Walzenpaare entweder getrieben oder sie laufen lose, so dafs dann der Stab durch das Walzwerk wie durch ein Zieheisen hindurchgezogen werden mufs.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An einem Walzwerke zur Darstellung von scharfkantigen Bändern oder Flachstäben aus Metall, bei welchem die Furchen durch vier mit ihren Achsen in einer Ebene liegende Walzen gebildet werden, die Begrenzung der kurzen Flächen durch eingeschnittene Ringnuthen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.