DE44708C - Vorrichtung zum Erhitzen von Hufeisenstollen behufs Härtens derselben - Google Patents
Vorrichtung zum Erhitzen von Hufeisenstollen behufs Härtens derselbenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei dem bekannten Verfahren zum Härten der Hufstollen werden die letzteren im Feuer
rothwarm gemacht, dann entweder ganz oder an ihren Spitzen abgekühlt und so gehärtet.
Dieses Verfahren ist aber fehlerhaft, da bei demselben nicht nur die Griffkante des Stollens,
sondern auch der Gewindetheil gehärtet wird. Werden nämlich die so gehärteten Stollen in
die Hufeisen geschraubt und steht der Stollen nicht absolut senkrecht zum Eisen, so bricht
der Stollen beim Aufschlagen des Hufes auf das Pflaster ab.
Diesen Uebelstand zu vermeiden, ist Zweck der vorliegenden Erfindung, und dieser Zweck
wird mit Hülfe des nachstehend beschriebenen Verfahrens dadurch erreicht, dafs die zum Rothwarmmachen der Stollenschneiden erforderliche
Hitze nicht direct auf die Stollen, sondern durch eine Gufsplatte, in welcher nur die
Stollenschneiden ruhen, aufgespeichert und dann erst auf letztere übertragen wird. Die Hitzplatte
ist über dem Feuer angebracht und mit den Stollenschneiden entsprechenden Oeffnungen
versehen, in welche die Stollen eingesetzt werden, nachdem die Hitzplatte die zum
Glühendmachen der Schneiden erforderliche Hitze aufgenommen hat. In wenigen Minuten
sind dann die an Material schwachen Griffkanten der Stollen durch Uebertragung der
Hitze von der Hitzplatte glühend, während der übrige dem Feuer entzogene Theil des Stollens
nur von der strahlenden Wärme der Hitzplatte getroffen und somit nur unbedeutend erwärmt
wird. Sind die Griffkanten der Stollen rothwarm, so werden die Stollen schnell aus der
Hitzplatte herausgenommen, in Wasser oder in sonst eine andere Härteflüssigkeit geworfen,
und demnach nur die Stollenschneiden, nicht aber die Gewindeteile gehärtet. Wird nun
ein so gehärteter Stollen in das Hufeisen eingeschraubt und ist auch, wie in sehr vielen
Fällen, die Gewindebohrung des Eisens zu seiner Auflagefläche nicht ganz genau senkrecht,
so biegt sich der Stollen beim Aufschlagen des Hufes selbstständig in die richtige Lage, ohne
dafs ein Abbrechen des Stollens erfolgen kann.
Bei diesem geschilderten Härteverfahren der Hufstollen mufs, wie ersichtlich, darauf Bedacht
genommen werden, dafs die in die Hitzplatte eingesetzten Stollen nicht zu lange der Erwärmung durch die Hitzplatte ausgesetzt
werden, und dient deshalb die in den Fig. 1 und 2 beiliegender Zeichnung im Querschnitt
und Grundrifs dargestellte Vorrichtung zur Ausübung des Härteverfahrens.
In einem Ofen A ist über dem Feuerrost B ein Rahmen α mit nach innen gekehrten seitlichen
Führungsleisten angeordnet, auf welch letzteren die Hitzplatte c ruht. Diese Platte ist
mit Drehzapfen versehen und trägt eine möglichst grofse Anzahl von kleinen Oeffnungen b,
welche an der Plattenoberkante die Form der Stollenschneiden annehmen und zum Einsetzen
der Stollen dienen.
Da das Einsetzen sämmtlicher Stollen in die Hitzplatte, ebensogut wie das Herausnehmen
der Stollen aus der Hitzplatte, möglichst gleichzeitig erfolgen mufs, um nur ein Glühen der
Griffkanten sämmtlicher Stollen und damit ein gleichmäfsiges und gleich weites Härten derselben
zu ermöglichen, ist folgende Einrichtung getroffen:
Ueber die aus dem Rahmen a hervorstehende Hitzplatte c wird ein mit Seitenwangen versehenes
Füllblech η geschoben, in dessen Seitenwänden Schiebefalze d vorgesehen sind.
Die Oberfläche dieses Füllbleches ist mit Oeffnungen ο von quadratischem Querschnitt versehen,
welche der Anzahl der Oeffnungen b der Hitzplatte c entsprechen und genau wie
diese angeordnet sind. Diese Oeffnungen ο dienen zur Aufnahme der Stollen, und damit
die letzteren genau senkrecht gehalten werden, sind diese Oeffnungen mit seitlichen, nach unten
gekehrten Lappen versehen, welche sich bei Herstellung der Oeffnungen selbstständig ergeben.
Um die Löcher ο herzustellen, wird nämlich ein quadratischer, in eine Scheide auslaufender
Meifsel durch das Blech getrieben. Das Blech wird hierdurch an der Lochstelle durchschnitten und das bei Herstellung des
Loches hinderliche Material senkrecht nach unten abgebogen. In den Falz d unterhalb
der gelochten Füllblechoberfläche wird dann ein mit Längsrinnen versehenes Halteblech m
geschoben, dessen Rinnen der Stollenschneide thunlichst angepafst sind und genau unter den
Lochreihen des Füllbleches liegen. Soll nun eine Anzahl Stollen gehärtet werden und hat
die Hitzplatte c den erforderlichen Wärmegrad erreicht, so wird das sich aufserhalb des Ofens
befindende Füllblech η mit Stollen besetzt, nachdem vorher das Halteblech m in letzteres
eingeschoben ist. Darauf wird das Füllblech in den Ofen über die Hitzplatte c geschoben
und das Halteblech m fortgezogen. Sofort gleiten sämmtliche Stollen in den Oeffnungen ο
der Füllplatte η nieder und stellen sich in die Oeffnungen b der Hitzplatte c ein. Die Hitzplatte
c bringt nun durch Uebertragung ihrer Wärme die Stollenschneiden in kurzer Zeit
zum Glühen, und ist dies geschehen, so zieht der Arbeiter die Hitzplatte c so weit aus dem
Ofen heraus, dafs er dieselbe um ihre Zapfen drehen kann bezw. dieselbe selbstthälig umklappt
und die an ihren Griffkanten glühenden Stollen in einen vor dem Ofen stehenden Kühlwasserbehälter
gleiten. Dieser Behälter kann mit kaltem Wasser oder mit irgend einer Härtemasse
angefüllt sein.
Nachdem dies geschehen ist, wird die Hitzplatte c wieder in den Ofen zurückgeschoben
und das abgenommene Füllblech η mit daruntergeschobenem Halteblech m von neuem mit
Stollen besetzt. Währenddessen, dafs die Schneiden einer Beschickung der Hitzplatte c geglüht
werden, wird das Füllblech von neuem mit Stollen besetzt, so dafs die Hitzplatte nach dem
Abwerfen der geglühten Stollen sofort wieder neu beschickt werden kann. Aus der vorhergehenden
Schilderung der zur Ausübung besagten Härteverfahrens dienenden Vorrichtung ist ersichtlich, dafs nicht nur die geforderte
eigenartige Härtung der Stollen kanten voll und ganz erreicht wird, sondern dafs auch eine sehr
grofse Anzahl von Stollen in kürzester Zeit in der angegebenen Weise gehärtet werden kann.
Bei Anwendung der neuen Härtevorrichtung ergiebt sich aber noch ein weiterer, den bekannten
Verfahren gegenüber sehr wesentlicher Vonheil, der in der sehr bedeutenden Kohlenersparnils
beruht. Denn dadurch, dafs nur die Stollenschneiden geglüht, die übrigen Stollentheile
dagegen nur sehr wenig erwärmt werden, wird bisher verbrauchte Wärme erhalten, und
dadurch ferner, dafs zum Glühen der Stollenschneiden die Hitzplatte c verwendet wird,
wird diese ersparte Wärme wieder nutzbringend aufgespeichert, abgesehen davon, dafs die Art
der Beschickung der Hitzplatte eine nutzlose Vergeudung von Brennmaterial während des
Einfüllens neuer Stollen in den Glühofen verhindert.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Vorrichtung zum Erhitzen der Schneidkanten von Hufeisenstollen behufs Härtens derselben, gekennzeichnet durch eine aus dem Glühofen herausnehmbare Glühplatte (c) mit zur Aufnahme der Stollenschneiden dienenden Oeffnungen (b) in Verbindung mit einem Füllblech (n) und einer zu dem Blech gehörenden herausziehbaren Halteplatte (m), bei welcher Vorrichtung das Füllblech (n) den Oeffnungen (b) der Glühplatte (c) entsprechende Oeffnungen (oj und die Halteplatte wieder diesen Oeffnungen (o) entsprechende Längsrinnen enthält.Hierzu l Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE44708C true DE44708C (de) |
Family
ID=319919
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT44708D Expired - Lifetime DE44708C (de) | Vorrichtung zum Erhitzen von Hufeisenstollen behufs Härtens derselben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE44708C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0012130A1 (de) * | 1978-11-06 | 1980-06-11 | Friedmann & Maier Aktiengesellschaft | Vorrichtung zur Herstellung von Werkstücken aus durchhärtendem Werkstoff und Bereichen unterschiedlicher Härte, insbesondere Flanschkolbenbüchsen von Kraftstoffeinspritzpumpen |
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- DE DENDAT44708D patent/DE44708C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
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EP0012130A1 (de) * | 1978-11-06 | 1980-06-11 | Friedmann & Maier Aktiengesellschaft | Vorrichtung zur Herstellung von Werkstücken aus durchhärtendem Werkstoff und Bereichen unterschiedlicher Härte, insbesondere Flanschkolbenbüchsen von Kraftstoffeinspritzpumpen |
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