DE44639C - Verfahren zur Herstellung vonHohlgeschofskörpern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung vonHohlgeschofskörpernInfo
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- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21K—MAKING FORGED OR PRESSED METAL PRODUCTS, e.g. HORSE-SHOES, RIVETS, BOLTS OR WHEELS
- B21K21/00—Making hollow articles not covered by a single preceding sub-group
- B21K21/06—Shaping thick-walled hollow articles, e.g. projectiles
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ver- j fahren zur Herstellung von hauptsächlich solchen
Hohlgeschofskörpern, welche eine ogivale Spitze und sehr bedeutende Wandstärke besitzen,
wie solche z. B. für Revolverkanonen benutzt werden. Nach den bisher allgemein üblichen Verfahren stellte man diese Geschofskörper
aus einem vollen Metallstück durch Ausbohren und Ausdrehen her, wobei der Boden dann durch Einschrauben einer Verschlufsschraube
gebildet wird. Dies Verfahren ist aber ein höchst langwieriges und infolge dessen kostspieliges.
Man hat daher, um diese Kosten zu vermindern, versucht, eine Metallscheibe durch
Schmieden im Gesenk oder Ziehen in die gewünschte Form zu bringen. In diesem Falle
war es aber nöthig, um an der Spitze die nöthige Wandstärke zu erhalten, die Metallscheibe,
aus welcher das Geschofs hergestellt werden sollte, in der Mitte erheblich dicker zu
halten als am Rande, oder die Spitze wurde angeschweifst. In jedem Falle wird dadurch
aber die Widerstandsfähigkeit des Geschofskörpers bedeutend vermindert, und zwar dadurch,
dafs im ersteren Falle durch das Dickerhalten der Scheibe in der Mitte eine Beschädigung
der Materialfaser eintritt, während im letzteren Falle an der Spitze Schweifsnähte
liegen. Es ist daher nach dem bisherigen Verfahren ganz unmöglich, aus einer Metallscheibe
von bestimmter gleichmäfsiger Dicke vollkommene Hohlgeschofskörper mit ogivaler Spitze
und einem nach hinten allmälig dünner werdenden Mantel herzustellen.
Nach vorliegendem Verfahren werden nun aus überall gleich dicken Metallscheiben und
ohne jede Schweifsung Hohlgeschofskörper derart hergestellt, dafs eine gleichmäfsige Vertheilung
der Molecule des Metalls erreicht wird und dieselben an die erforderliche Stelle gebracht
werden. _ Das Verfahren besteht darin, dafs die Metallscheiben einer Reihe von Operationen
unterworfen werden, während deren eine Treib-, Zug- und Stanzwirkung auf die Werkstücke ausgeübt wird. Es kommen zu
diesem Zwecke besonders geformte Matrizen und Patrizen zur Anwendung, die der Reihe
nach derart kleiner sind, dafs, nachdem das Werkstück der Treib-, Zug- und Stanzwirkung
eines Satzes dieser Werkzeuge ausgesetzt war, dasselbe der Wirkung des folgenden Satzes
unterworfen wird und so fort, bis die erforderliche Gröfse und Form erreicht ist.
Die Patrize besitzt einen Prefskopf, der dünner gehalten ist als der übrige cylindrische
Theil der Patrize, so dafs am oberen Ende des Kopfes ein Rand vorspringt. Das Profil
des Kopfes, der am unteren Ende abgeflacht ist, wird derart gewählt, dafs dadurch das
Innere des Geschofskörpers die erforderliche Form erhält, während der Rand der Patrize
das Werkstück in die Matrize eintreibt. Jede folgende Patrize der Reihe ist kleiner im Durchmesser
und hat eine gröfsere Länge als die vorhergehende Patrize, und der Kopf der letzten
Patrize entspricht, genau dem Innern des fertig geformten Hohlkörpers. Die Höhlung der
Matrize «erlthält einen unteren spitz zulaufenden,
einen mittleren cylindrischen und einen oberen sich""cKvcitcrnden Theil. Der Durchmesser des
cylindrischen Thciles entspricht genau dem Durchmesser des cylindrischen Schafte« der zugehörigen
Patrize.
Aus der erforderlichen Menge des Metalls der Scheiben ist deren Durchmesser und Dicke
zu berechnen. Eine solche Meiallscheibe wird in glühendem Zustande in die Matrize eingelegt
und dann durch Abwärtsgang der Patrize in die Matrize eingetrieben. Wahrend der ersten
Periode des Abwärtsganges wird das Werkstück durch den oberen, nach unten sich verengenden
Theil der Matrize getrieben, was mit einem Einziehen der Seiten des Werkstückes
verbunden ist. Während dann die Patrize sich weiter senkt, wird das Metall durch am Patrizenkopf
in den unteren sich verengenden Bodentheil der Matrize eingedrückt. Wesentlich ist
nun für die Erreichung der nölhigen Wandstärke an der Spitze des Geschofskörpers, dafs
ein Ausweichen des Metalls um die Patrize herum verhindert wird Dies wird dadurch
erreicht, dafs man, wie angegeben, der Patrize an dem über dem Kopf liegenden Theile denselben
Durchmesser gicbt wie dem mittleren cylindrischen Theil der Matrize. Es bleibt
dann beim Vorgang der Patrize zwischen dieser und der Matrize kein Spielraum, das Metall
wird somit lediglich abwärts gedrängt und dadurch nimmt dasselbe geeignetenfalls unter Aufstauchung
der Wandung die Spitzbogenform der Matrize mit Leichtigkeit an. |
Um schliefslich den Boden des Geschofskörpers zu bilden, wird derselbe mit der Spitze
nach oben zunächst in eine Matrize mit kugelig ausgerundetem Boden und cylindrischem Obertheil
eingetrieben, um den Rand des Geschofsmantels nach einwärts zu drängen. Sodann wird der Geschofskörper in eine andere Matrize
mit ebenem Boden eingetrieben und durch letztere dann die endgültige Form des Geschofskörperbodens
gebildet.
Auf beiliegenden Zeichnungen ist in Fig. ι zur Erläuterung dieses Verfahrens ein nach der
bisherigen Methode erzeugter Geschofskörper für Ho tsch k ils-Kanonen im Längsschnitt dargestellt,
während Fig. 2 einen Geschofskörper darstellt, wie er nach vorliegendem Verfahren
erhalten wird. Die Fig. 3 bis 1 1 zeigen ein zur Ausübung des Verfahrens dienendes Sortiment
von Matrizen und Patrizen, während Fig. 2 a bis ι 1 a die verschiedenen Formen des
Werkstückes darstellen, die dasselbe nach einander bis zur Vollendung des Geschofskörpers
annimmt.
Die zur Aufnahme des Werkstückes beim Stanzen dienenden Hohlformen der Matrizen a,
Fig. 3 bis 9. verjüngen sich konisch in ihrem oberen Theil von b abwärts bis nach c hin,
von c bis nach d abwärts sind dieselben cylindrisch,
während sie von d bis nach e hin concav oder spitzbogenförmig gestaltet sind.
Der Durchmesser des cylindrischen Schaftes der Patrize f entspricht genau dem Durchmesser
der cylindrischen Theile (von c bis d) der zugehörigen Matrizen. Die Köpfe h der
Pa'trizen sind, ausgenommen denjenigen in Fig. c), an ihrem unteren Ende flach und sind
bei i abgesetzt, so dafs der Schaft der Patrize hier einen Rand bildet, mittelst dessen das
Werkstück ganz in die Hohlform der Matrize eingetrieben wird.
Zur Führung der Patrizen_/" dienen Führungsplatten
/,,welche selbst von Stangen k geführt werden, die an den Matrizen α befestigt sind.
Aufserdem legen sich diese Platten j auf die oberen Ränder I des Werkstückes auf und
centriren dasselbe. Sowohl die Patrizen als auch die Platten j können durch hydraulischen
Druck oder durch eine andere Kraft bewegt werden. Mit einem Stabe kann man durch
einen centralen Kanal m von unten her in die Matrizen α hineinfahren, um das Werkstück
nach dem Stanzen aus denselben herauszuheben.
Fig. 2a zeigt die Meiallscheibe, aus welcher der Geschofskörper hergestellt wird; dieselbe
ist in Fig. 3 in die Matrize des ersten Satzes eingebracht und nimmt hier die Lage ein, in
welcher sie dem Druck der zugehörigen Patrize ausgesetzt wird. Nach Beendigung dieser Operation
nimmt das Werkstück die punktirte Lage ein, füllt also den unteren Theil der Hohlform
ganz aus. Fig. 3 a zeigt die Form des Werkstückes nach dieser Operation. Demnächst
wird das Werkstück, Fig. 3 a, der Wirkung der Matrize und Patrize des folgenden Satzes,
Fig. 4, ausgesetzt. Kopf und Schaft dieser Patrize sind dünner als die entsprechenden
Theile der vorigen Patrize, die zugehörige Matrize ist enger und tiefer, und dies gilt auch
für die Patrize und Matrize jedes folgenden Satzes. Auch in dieser Figur ist die Lage des
Werkstückes in der Matrize nach Beendigung der Operation punktirt angegeben. Fig. 4a
zeigt die Form des Werkstückes nach der Operation in der Matrize des Satzes, Fig. 4.
Indem so das Werkstück der Einwirkung der Werkzeuge, Fig. 5, 6, 7, 8 und 9, nach einander
ausgesetzt wird, nimmt dasselbe die Formen Fig. 5 a, 6 a, 7 a, 8 a und 9 a an. Das
Innere der Matrize und das Aeufsere des Patrizenkopfes, Fig. 9, entsprechen der äufseren
und inneren Gröfse und Form des Hohlgeschofskörpers, Fig. 9 a.
Aus dem Vorhergehenden ergiebt sich, dafs das Werkstück bei jeder Operation vollständig
durch die Patrize in die Matrize hineingedrängt
wird, so dafs also der zwischen dem Kopf h der Patrize und dem Theil e d der Matrize befindliche
Raum ganz von dem Material des Werkstückes aufgenommen wird und man es also ganz in der Hand hat, an den entsprechenden
Stellen die erforderliche Materialvertheilung zu erzielen.
Zur Bildung des Bodentheiles des Hohlgeschofskörpers
dienen die Werkzeuge Fig. io und ι ι.
Hier enthalten die Patrizen entsprechende Vertiefungen zur Aufnahme der Spitze der
Geschofskörper. Der Boden der Hohlform der ersten Matrize, Fig. ι o, ist kugelig ausgerundet,
der Boden der Hohlform der zweiten Matrize, Fig. ii, dagegen eben. In der ersten Matrize,
Fig. ι o, erhält der Geschofskörper beim Niedergange der Patrize die Form Fig. ioa, indem
der äufsere Rand des Mantels eingezogen wird, und in der zweiten Matrize, Fig. ι ι, endlich
wird dem Geschofskörper die endgültige Form Fig. ι ι a ertheilt.
Natürlich mufs bei jeder erneuten Einwirkung der Werkzeuge das Werkstück vollständig
glühend sein. Nur in den beiden letzten Fällen, Fig. io und ii, hat man sich auf ein
Glühendmachen lediglich des hinteren Theiles des Geschofskörpers zu beschränken, weil dieser
sonst bei der Bildung des Bodentheiles deformirt werden würde.
Mit einer Reibahle kann man zum Schlufs noch die Bodenöffnung n, Fig. iia, glätten,
während man den durch Eindrängen des Metalls in den Matrizenkanal m entstehenden Ansatz ο
durch Abschleifen beseitigt.
Natürlich kann das beschriebene Verfahren auch zur Herstellung von G^sq£ipfskärpern Anwendung
finden, die eine andrere-gfefoFifatei^rael'
haben. I
Claims (2)
1. Das Verfahren, Hohlgeschofskörper aus Metallscheiben von gleichmäfsiger Dicke
durch mehrere Satz von Patrizen und Matrizen herzustellen, deren Einwirkung die Werkstücke der Reihe nach unterworfen
werden, und welche dadurch gekennzeichnet sind, dafs (wie durch die Fig. 3 bis 9 erläutert
wird) die Patrize einen abgesetzten Kopf (h) und einen cylindrischen Schaft ff),
die Matrize aber einen mittleren, dem Durchmesser des Schaftes (f) entsprechenden
cylindrischen Theil (c d) besitzt, an den sich ein nach oben erweiternder Theil (c b) und
ein sich verengender Theil (d e) anschliefst, dafs ferner die Patrize eines folgenden Satzes
dünner und die zugehörige Matrize entsprechend enger ist, und dafs der vorspringende
Rand (i) der Patrizen das Metall beim Einpressen in die Matrizen derart zusammendrückt,
dafs ein Verdicken der Wandstärke an der Spitze des Geschofskörpers eintritt.
2. Bei dem unter 1. bezeichneten Verfahren die zur Bildung des Bodens des Geschofskörpers
dienenden beiden Satz Patrizen und Matrizen, Fig. 10 und 1 1, die dadurch gekennzeichnet
sind, dafs der Boden der ersten Matrize kugelig ausgerundet, der Boden der zweiten
Matrize dagegen eben ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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