DE445848C - Verfahren zur Herstellung stark schaeumender Seifen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung stark schäumender Seifen. Terpentinöl wird seit vielen Jahren festen und flüssigen Seifen sowie auch manchen Seifenpulvern zugesetzt, um die Wasch- und Reinigungskraft der Seifen zu erhöhen, wobei die sauerstoffübertragende Fähigkeit des Terpentinöls eine milde, die Faser nicht angreifende Bleichwirkung herbeiführen soll. Die Terpentin-Borax-Seifen, Salmiak-Terpentin-Seifen usw. sind wegen ihrer - vorzüglichen Wirkung bei den Hausfrauen lange Zeit sehr beliebt gewesen.
• Wenn auch die reinigende Wirkung dieser Seifen befriedigte, so konnten sie doch keine überragende Bedeutung gewinnen, weil durch den Zusatz von Terpentinöl die Schaumkraft herabgedrückt und damit die Waschkraft bzw. der Gebrauchswert der Waschmittel nicht in dem Maße erhöht wurde, wie dies sonst wegen der fettlösenden und bis zu einem gewissen Grad bleichenden Wirkung des Terpentinöls eintreten müßte. Infolgedessen mußte der Terpentinölzusatz immer nur auf ganz geringe Mengen beschränkt bleiben, weil die Schaumfähigkeit einer Seife meistens eine unerläßliche Vorbedingung ihrer Waschkraft ist (s. M. Steffan, Seifensiederzeitung 42, Heft i bis 7, igi5). Je stärker und intensiver die Schaumbildung einer Seifenlösung vor sich geht, um so höher ist der Gebrauchswert und die Waschkraft dieser Seife.
• Die neuzeitliche Entwicklung brachte Wasch-und Reinigungsmittel in den Vordergrund, welche stärker wirkende Bleichmittel enthielten, besonders die wegen der auftretenden Bildung von Oxycellulose für die Lebensdauer der Wäsche nicht unbedenklichen Sauerstoffentwickler, wie Perborate, Percarbonate usw.
• Man konnte die früher durch die Rasenbleiche erzielte Bleichwirkung mit der geringen Menge Terpentinöl nicht erreichen, andererseits konnte man den Zusatz von Terpentinöl nicht erhöhen, weil dabei die Seifen ihre Schaumkraft fast völlig verloren und somit keine genügende Wasch- und Reinigungskraft mehr besaßen.
• Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß man auch unter Verwendung von erheblichen, die Rasenbleiche völlig ersetzenden Mengen von Terpentinöl feste und flüssige Seifen mit hervorragender Wasch- und Reinigungskraft, bedingt durch die besondere chemische Zusammensetzung sowie durch das intensive Schaumvermögen, herstellen kann, wenn man als Lösungsmittel ein Gemisch von etwa gleichen Teilen Terpentin mit Perchloräthylen oder anderen Chlorkohlenwasserstoffen zusetzt.
• Die reinigende Wirkung der Seife wird auf diese Weise in doppelter Hinsicht ganz wesentlich gehoben, einmal durch den Zusatz des Fettlösergemisches und zum anderen durch die hervorragende, nicht vorauszusehende intensive Schaumkraft. Dabei gibt die sauerstoffübertragende Wirkung der erheblichen Mengen Terpentinöl bei absolutester Schonung der Faser und Farben einen geradezu idealen Ersatz der Rasenbleiche.
• Derartige Seifen können überall dort mit bestem Erfolg verwendet werden, wo man neben durchgreifender Reinigung auf milde Bleichwirkung unter vollster Faserschonung Wert legt.
• Ausführungsbeispiel. 75o kg Talg, 75o kg Erdnußfettsäure, 750 kg Kokosölfettsäure werden in bekannter Weise mit Kalilauge verseift, dann setzt man ein Gemisch von 35o kg Terpentin und 350 kg Perchloräthylen zu und richtet auf die gewünschte Alkalität ab. Der Fettansatz kann beliebig verändert werden. Auch kann Perchloräthylen durch andere Chlorkohlenwasserstoffe oder Gemische derselben, gegebenenfalls unter sachgemäßer Änderung des Mengenverhältnisses, ersetzt werden.

Claims (1)

1. PATEN TA.N Sl'1tUCM: Verfahren zur Herstellung stark schäumender Seifen, dadurch gekennzeichnet, daß man dem in üblicher Weise erhaltenen Seifenansatz ein Gemisch von etwa gleichen Teilen Terpentin mit Perchloräthylen oder anderen Chlorkohlenwasserstoffen zusetzt.