DE4445767A1 - Schrumpfbarer Artikel - Google Patents
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- Insulating Bodies (AREA)
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Schrumpfartikel,
insbesondere auf flexible, hochthermostabile Schrumpfartikel,
wie aufschrumpfbare Manschetten, Folien oder Schläuche zum Re
parieren oder Herstellen von Isolationen, Kabeln, Rohren, elek
trischen Leitern und Korrosionsschutzhüllen, die in einer Viel
zahl von Anwendungen zur thermisch-, chemisch-resistenten Um
mantelung, wie z. B. als Schutzhülle von Kabeln und Spleißteilen
von Isolationen, als Korrosionshüllen von Rohren, Pipelines
und Leitungen und dergleichen oder zur Reparatur beschädigter
Isolationen, insbesondere von Freileitungen, eingesetzt werden
können.
Aufschrumpfbare Ummantelungen und Wrap-Arounds für ähnliche
Zwecke gibt es in verschiedenen spezifischen Ausführungen, die
vornehmlich der Funktion einer schlauchförmigen Umhüllung aus
schrumpfbaren, vernetzten Polymercompounds entsprechen. Bei der
Anwendung werden diese Umhüllungen entweder über das freilie
gende Ende des zu umhüllenden Gegenstandes aufgeschoben, oder
der zu umhüllende Gegenstand wird im Schalensystem ummantelt.
Im ersten Fall ist die Anwendung auf jene Fälle eingeschränkt,
in welchen der zu umhüllende Abschnitt ein freiliegendes Ende
aufweist. Diese Art von partieller Ummantelung kann ferner nur
für begrenzte Dimensionsgrößen hergestellt und verwendet wer
den, wobei beträchtliche Schwierigkeiten in der Form und/oder
den großen Dimensionen oder Durchmessern der zu umhüllenden
Artikel liegen. Außerdem sind allgemeine Kombinations-, Struk
tur- und Verbundschwächen solcher heterogener Systeme zu ver
zeichnen, die im Fall des Korrosionsschutzes, der Isolation
oder anderweitiger Schutzhüllen zu beträchtlichen Schäden füh
ren können.
Bei bekannten Wrap-Around treten große Schwierigkeiten im un
befriedigenden Gefügeverbund (Undichtigkeit, Unverträglichkeit
mit Unterlage) sowie in der hohen thermischen Belastung im
Schrumpfprozeß für die Umhüllung der fixierten, unflexiblen,
mechanischen Verbindungen auf; auch sind diese Wrap-Arounds im
allgemeinen unförmig und schwer handhabbar. Im allgemeinen sind
Wrap-Around-Umhüllungen vielseitiger verwendbar als schlauch
förmige Umhüllungen, da sie auch für Rohre und Leitungen mit
großem Durchmesser ohne freiliegendes Ende eingesetzt werden
können, und werden daher üblicherweise bevorzugt.
Bekannte mechanische oder teilweise aufschrumpfbare Verschlußsysteme
können nach dem Aufbringen sehr leicht beschädigt wer
den, wobei die auf herkömmliche Weise vereinten Verbindungen
beim Aufbringen der Schalen oder Bänder (US-Patent 4.200.676)
oft verrutschen und aufgrund der Steifigkeit der aufgeschrumpf
ten Umhüllung zu latenten Spannungen im System führen. Diese
Umhüllungssysteme sind deshalb weniger geeignet, da sie
Schwachstellen im Verbund aufweisen, die vornehmlich durch die
verschiedenen Dimensionen von Kabeln, Leitungen, Rohren und an
deren Körpern hervorgerufen werden.
Die bekannten schrumpfbaren Artikel, Bänder und Folien bestehen
im allgemeinen aus einem bekannten, meist elektrisch isolieren
den Schrumpfmaterial, insbesondere aus einer thermoplastischen,
(strahlen)vernetzten Kunststoffunterlage, welche einseitig an
zwei gegenüberliegenden Randflächen mit einem Selbstkleber ver
sehen ist, während die freie Fläche zwischen den mit Selbstkle
ber beschichteten Rändern mindestens teilweise mit einem Heißkleber
bekannter Art beschichtet ist. Eine Folie dieser Art ist
z. B. in EP-A1-0 100 170 beschrieben.
Obwohl die Erzeugnisse des Stands der Technik bereits für ver
schiedene Anwendungsgebiete genügen, bestehen für andere Zwecke
höhere Ansprüche an Thermostabilität, Korrosionsfestigkeit und
Flexibilität.
Aufgabe der Erfindung war es daher, einen schrumpfbaren Artikel
zu entwickeln, der diesen höheren Ansprüchen genügt.
Ausgedehnte Forschungsarbeiten haben zur Erkenntnis geführt,
daß diese Eigenschaften weitgehend von der Homogenität der
Vernetzung abhängen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die obige Aufgabe da
durch gelöst werden kann, daß man die Vernetzung des Schrumpf
materials, d. h. des als Unterlage dienenden schrumpfbaren Poly
mers, unter Ausschluß von Sauerstoff, z. B. in einer inerten
Gasatmosphäre, vorzugsweise in einer Stickstoff- oder Edel
gasatmosphäre, oder im Vakuum vornimmt.
Der erfindungsgemäße schrumpfbare Artikel ist im Patentan
spruch 1 definiert. Die Erfindung bezieht sich ferner auf einen
schrumpfbaren Bandabschnitt wie in Patentanspruch 2 definiert,
auf ein Verfahren zur Herstellung solcher Artikel und auf die
Anwendung derselben, wie in den Patentansprüchen 3 und 4 defi
niert.
Besondere Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängi
gen Patentansprüchen festgehalten.
Als Unterlagematerialien für die Herstellung der schrumpfbaren
Artikel, Bänder, Folien, Manschetten und dergleichen eignen
sich alle temperatur- und witterungsbeständigen, thermoplasti
schen Kunststoffe und -blends, die üblicherweise z. B. zu elek
trischen Isolationen verwendbar sind, die sich durch Vernetzen,
Kaltstrecken und/oder Warmstrecken derart verändern lassen,
daß sie beim Erwärmen durch das Rückerinnerungsvermögen defi
niert schrumpfen. Kunststoffblends dieser Art sind dem Fachmann
bekannt und basieren z. B. auf Polyolefin, einer Polyolefinmi
schung oder einer Mischung aus einem Polyolefin mit einem Ole
fincopolymer mit einem Elastomer oder mit einer Mischung aus
beiden. Materialien, die für gewöhnlich als unter Wärmeeinwir
kung sich rückstellende Polymere verwendet werden, sind unter
anderem, aber nicht ausschließlich, Polyolefine, gesättigte
oder ungesättigte Polymere, Polyacrylat, Co-blends wie z. B. Po
lyäthylenterephtalat, Copolymere von Äthylen, Propylen und Bu
ten-1 sowie Polyvinylhalogenide usw. Andere Polymere, die sich
als nützlich erweisen können, sind polymerisierte Fluorkohlen
wasserstoffe, Polysiloxane und thermoplastische Fluorcarbone,
Isoprenisobutylencopolymere, Butadienacrylnitrilcopolymere,
Butadienstyrolcopolymere, Polychloropren, Polybutadien, Polyi
sopren, Naturkautschuk, weichgestelltes Polyvinylchlorid, Poly
buten, Polyurethane, Äthylen/Propylen-Kautschuk (EPDM), Polyu
rethane usw. oder Mischungen aus gewissen Elastomeren mit Po
lyolefinen, z. B. Polyäthylene, Polypropylene, verschiedene Äthylen-
und Propylen-Copolymere, wie z. B. Äthylenäthylacrylat- oder
Äthylenvinylacetat-Copolymere, in denen die vom Äthylenmonomer
abgeleiteten Grundeinheiten vorherrschend sind (z. B. zu
rund 80% bis 97%) sowie Mischungen solcher Copolymere mit Po
lyäthylen. Gute Resultate werden z. B. mit Blendmischungen ver
schiedener Acrylatcopolymere/LDPE/EPDM erzielt.
Zur Herstellung und Reparatur von Leitungen, Kabeln, Rohren und
Korrosionsschutzsystemen werden im allgemeinen schrumpfbare Fo
lien, Bänder und Schläuche bevorzugt, welche die erwünschte
Schrumpffähigkeit aufweisen. Die zur Herstellung dieser
Schrumpfartikel verwendeten Compoundgemische können bekannte
Zusätze wie Haftvermittler, Vernetzungsbeschleuniger, Farbpig
mente, Alterungsschutzmittel, Pilzschutzmittel und andere Kon
servierungs- und Hilfsmittel enthalten. Das Polymer wird ver
netzt, wobei im Falle eines Polyolefins eine Vernetzung zwi
schen 25% und 80% bevorzugt wird, insbesondere zwischen 45% und
70%. Dabei kann der Vernetzungsgrad eines bestimmten Kunststof
fes durch Lösungsmittelextraktionsprüfungen definiert werden,
die unter standardisierten Bedingungen an Proben des Kunst
stoffs durchgeführt werden. Bei einer nicht erfolgten Vernet
zung wird ein für den Kunststoff geeignetes Lösungsmittel den
Kunststoff vollständig auflösen, während ein Kunststoff, der in
einem derartigen Versuch keinen Gewichtsverlust erleidet, als
zu 100% vernetzt betrachtet wird. Zwischenstufen des Vernet
zungsgrades werden durch entsprechende prozentuale Gewichtsver
luste angezeigt.
Diese Polymere oder Copolymermischungen werden unter Ausschluß
von Sauerstoff in Inertgasatmosphäre und/oder im Vakuum mit
Elektronen- und Gamma-Strahlen vernetzt, wobei die Abbau- und
Aufbaumechanismen je nach Rezepturkombination durch Aktivierung
und Selektivität definiert fixiert werden. Das heißt, daß nur
unter Sauerstoffausschluß eine primäre Ozonbildung unterbunden
wird, womit der definierte Aufbaumechanismus gegenüber dem Se
kundärspaltmechanismus favorisiert wird.
Bei den bisherigen Vernetzungen in Gegenwart von Sauerstoff,
üblicherweise in Luft, werden in schrumpfbaren Polymer-
Copolymer-Compounds die Sekundärfolge-Rekombinationsmechanismen
kinetisch durch Seitenkettendegradation und Primärspaltkompo
nenten begünstigt, wie dies bei Vernetzung unter Vakuum/Gamma-
Strahlung bestätigt wird. Unter Sauerstoffausschluß entfallen
diese unerwünschten Erscheinungen.
Das unter Ausschluß von Sauerstoff hochvernetzte Schrumpfsy
stem läßt sich aufgrund der außerordentlichen Thermostabili
tät, Flexibilität, chemischen Resistenz und leichten Verarbeit
barkeit über ein breiteres Anwendungsspektrum für Korrosions
schutz und Isolationsbereiche einsetzen, als es bisher mit her
kömmlichen Systemen möglich war. Bei der erfindungsgemäßen
aufschrumpfbaren, flexiblen, korrosionsbeständigen Ummantelung
wird der Vorteil des heterogenen Verbundes einer Sandwichstruk
tur verknüpft mit der außerordentlichen hoch thermo- und che
misch-stabilen Vernetzungsmorphologie einer Vernetzung unter
Sauerstoffausschluß genutzt. Diese Ummantelung weist allgemein
Festigkeits- und Beständigkeitseigenschaften auf, die denen ei
ner mechanischen, schlauchförmigen Muffe oder Manschette weit
überlegen sind und somit in Korrosionsschutz und Isolation zu
einer zusätzlichen Stabilität des Systems führt.
Zur Herstellung der Schrumpfartikel-Grundzusammensetzung, dem
sogenannten Compound, können die in Fachkreisen bekannten und
bewährten Verfahren eingesetzt werden. Besonders gute Resultate
werden erhalten, wenn das oder die Grundpolymere in einer Ex
truderschnecke erwärmt und im Split-Feed-Prozeß gemischt wer
den, wobei gewisse Hilfsstoffe, wie z. B. ein heteropolarer
Haftvermittler und Phlegmatisierungsmittel eingearbeitet werden
und dem Gemisch in der Schmelze mit weiteren Hilfsstoffen zuge
mischt werden, die Schmelze sodann gekühlt und zu einem lager
fähigen Granulat verarbeitet wird. Dieses Granulat wird zur
Herstellung der strumpfbaren Artikel wieder im Extruder ge
schmolzen und z. B. durch eine Breitschlitzdüse, zu Folien, Bän
dern, Manschetten und dergleichen gewünschter Stärke extru
diert, thermoplastisch oder/und thermoelastisch auf bekannte
Weise kalt- oder warmgestreckt und vororientiert. Die je nach
Vororientierung vorgängige oder nachfolgende Vernetzung kann
auf verschiedene Weise erfolgen, z. B. durch Strahlung, insbe
sondere von Elektronen- oder Gamma-Strahlen unter Ausschluß
von Sauerstoff, insbesondere unter Inertgas oder Vakuum. Die
spezifisch erforderliche Strahlendosis richtet sich nach der
gewünschten Wärmestandfestigkeit, dem Compound und dem Reckungsverhältnis
sowie dem gewünschten spezifischen Schrumpfver
halten.
Für die Anwendung des vorliegenden schrumpfbaren Artikels, z. B.
zum Aufbringen einer formschlüssigen Ummantelung eines Gegen
standes zwecks Reparatur, Isolation oder Anbringen einer
Schutzhülle, wird der derart erhaltene schrumpfbare Artikel,
z. B. Band, Folie, Manschette oder Bandage, auf einem Haspel
aufgespult und anschließend in einer Beschichtungsvorrichtung
einseitig mindestens partiell mit einem Dichtmittel im allge
meinen einem Heißkleber in der erforderlichen Schichtdicke in
vorbestimmten Regionen beschichtet.
Zur Beschichtung der Unterlage können Dichtmittel, wie Heißkleber,
Reaktivkleber, Mastic oder aushärtende Zweikomponenten
systeme und wärmereaktive Einkomponentenkleber verwendet wer
den. Solche Produkte sind dem Fachmann bekannt und sind im Han
del erhältlich. Klebstoff und Komponentensysteme führen zu ei
ner Erhöhung der Stabilität und einer Verbesserung der thermi
schen, mechanischen und chemischen Eigenschaften im Verbund.
Beispiele für geeignete Dichtmittel sind Hot-Melt-Kleber, für
die in diesem Anwendungsbereich umfangreiche Erfahrungen vor
liegen. Wie den Fachleuten jedoch bekannt sein dürfte, können
viele heterogene Systeme, die organischer oder anorganischer
Natur sein und bei Umgebungstemperatur in kristalliner oder
nicht kristalliner Form vorliegen können und bei Zuführung von
Wärme im wesentlichen in die nichtkristalline Form umgewandelt
werden, als Dichtmittel verwendet werden. Die wichtigste Anfor
derung für die Verwendung von klebenden Dichtmitteln besteht
darin, daß sie während der nachfolgenden Erwärmung fließfähig
bleiben müssen, damit eine spannungsfreie Rückverformung der
Bandes erfolgen kann, Hohlräume ausgefüllt werden können und
eine Dichtung zwischen der Außenseite des zu umhüllenden Ge
genstandes und der Umhüllung selbst entsteht, wenn diese
schrumpft. Als Dichtmittel (Heißkleber) zur mindestens teil
weisen Beschichtung der Unterlage können je nach Aufgabe Iso
butylenpolymere wie z. B. Polyisobutylen, Polybutene und Butyl
kautschuk vernetzt oder unvernetzt, modifizierter Butylkau
tschuk, wie halogenierter Butylkautschuk, Terpolymere unter
sich oder in Kombination mit Füllstoffen wie Ruß, Glimmer,
Graphit, Talkum, Aluminiumtrihydrat, Ton, Silikonhydrate, Kal
ziumsilikate, Silikataluminate, Magnesiumcarbonat, Kalziumcar
bonat usw. verwendet werden. Weitere geeignete Heißkleber sind
z. B. auf der Basis von Nitrilkautschuken, Styrol-Butadien-
Kautschuken (SBR), Styrol-Isopren-Kautschuken, Neoprenen, Po
lyurethanen, Äthylenvinylacetat, Acrylaten, wie Äthylänethy
lacrylat, Silikonen, Polyvinylacetat, Epoxiden, Aminosäuren,
Leimen auf organischer Basis, Polypropylen, amorphe Polypropy
lene und Polyvinylacetat aufgebaut. Diese Klebstoffe können
Hot-Melt-Typen, Kontaktkleber, als Schutzüberzug wirkende Kleb
stoffe, warmhärtende Klebstoffe, druckempfindliche Haftkleber,
vernetzte Klebstoffe oder Zweikomponentenklebstoffe auf Epo
xid-, Acrylat- oder Polymerbasis sein. Diese Klebesysteme kön
nen auch in zahlreichen Variationen eingesetzt werden; so ist
z. B. ein druckempfindliches, zweiseitig selbstklebendes Band
verwendbar, dessen dünnes Polymer-Trägermaterial beidseitig mit
einer Haftschicht versehen ist.
Diese Heißkleber sind auf der mit dem zu bedeckenden Gegen
stand in Berührung zu bringenden Seite des Schrumpfartikels
aufgebracht, können jedoch auch in Folienform oder als flüssige
Paste, in Kittform oder in Schaumträger eingebracht appliziert
werden.
Nach Durchlauf eines Kühltunnels können die vom Heißkleber
freigelassenen Regionen des beschichteten Bandes z. B. mit ei
nem, mit einem abziehbaren Deckblatt bedeckten Fixierklebband
belegt werden.
Der aufgebrachte Fixierklebstoff hat vor allem die Aufgabe, die
Bandage oder Manschette axial auf dem zu ummantelnden Gegen
stand zu positionieren, wobei es sich um eine korrekturfähige
Fixierung handelt.
Die Ummantelung zeigt also keine Neigung zu Gleit- oder Kriech
bewegungen im Kontaktbereich ihrer Umhüllung, wie dies etwa
durch schlauchförmige Umhüllungen und statisch fixierte, starre
Wrap-Around der Fall ist.
Vom Fixierklebstoff wird eine sehr hohe Wärmestabilität ver
langt, denn er darf sich keinesfalls während des Schrumpfvor
ganges von der Unterlage lösen oder sich kräuseln, und er muß
bei den hohen Strumpftemperaturen, welche an der Oberfläche
160°C übersteigen können, die auftretenden Schrumpfkräfte auf
fangen ohne abzurutschen, sich zu verschieben oder thermische
Zersetzungsreaktionen, wie Blasen-, Falten- oder Porenbildung
aufzuweisen.
Fixierklebstoffe, die diesen Anforderungen entsprechen, sind
meist auf Acrylat- oder Silikon-Kautschukbasis aufgebaut und
sollten folgenden Anforderungen entsprechen:
Überlappungsverklebungen:
60 mm Breite × 25 mm Tiefe eines γ-vernetzten Bandes
Bedingungen:
500 gr Last bei 160°C mindestens 15′ Standvermögen ohne abzurutschen oder sich zu verschieben
5 Kg Last bei Raumtemperatur 8 Std.
60 mm Breite × 25 mm Tiefe eines γ-vernetzten Bandes
Bedingungen:
500 gr Last bei 160°C mindestens 15′ Standvermögen ohne abzurutschen oder sich zu verschieben
5 Kg Last bei Raumtemperatur 8 Std.
Die Filmstärke eines solchen Fixierklebstoffes liegt im allge
meinen in der Größenordnung von 0.01-0.5 mm.
Der Fixierklebstoff kann auch ein Material sein, das bei Umge
bungstemperatur druckunempfindlich ist, bei steigender Tempera
tur jedoch druckempfindlich wird. In diesem Fall kann der mit
Klebstoff versehene Bereich thermisch aktiviert werden, damit
der Klebstoff seinen Tack entwickelt und die beiden sich über
deckenden Folienteile miteinander verbindet. In diesem Fall
wird der Klebstoff durch direkte Hitzeeinwirkung aktiviert, be
vor der Schrumpfprozeß beendet ist.
Der Schrumpfartikel kann sodann in Band-, Folien- oder Man
schettenabschnitte gewünschter Form und Größe geschnitten wer
den. Je nach Anwendungsgebiet und Applikationsverfahren können
Form und Abmessungen dieser Abschnitte den jeweiligen Erforder
nissen angepaßt werden. Positioniert wird dieser gebrauchsfer
tige, schrumpfbare Artikel (z. B. Band, Folie, Manschette usw.)
auf dem zu umhüllenden Gegenstand mit dem hochthermostabilen
Fixierklebstoff, der auf den Stirnseiten des Artikels ange
bracht ist. Nach Abziehen der Schutzfolie der Fixierklebstrei
fen wird der Artikel axial auf dem Gegenstand fixiert, wobei
diese Klebung korrekturfähig bleibt; die Manschette, Bandage,
Folie oder dergleichen wird daraufhin unter leichtem Zug radial
und/oder schräg überlappend je nach Funktion um den Gegenstand
(z. B. Leitung, Rohr usw.) aufgebracht. Das Ende des Artikels
wird sandwichförmig mit Hilfe des zweiten Fixierstreifens end
positioniert. Auch diese Verklebung ist bis zur thermischen
Rückstellung der aufgebrachten Ummantelung korrigierbar. Die
anschließende Verschmelzung und Schrumpfung der Ummantelung
kann lokal, partiell und/oder über die gesamte Kontaktzone der
Umhüllung erfolgen, z. B. mittels eines Brenners oder Heißluft
gebläse, bis die gewünschte Schrumpfung erreicht ist. Nach Ab
kühlung entsteht eine fest mit der Unterlage verbundene, iso
lierte, luft- und wasserdichte, hochthermostabile, witterungs
beständige Bandage oder Umhüllung. Im Gegensatz zu bekannten
Produkten, die starr sind, erfolgt die Verbindung ohne Ver
schiebung oder Abrutschen vollständig spannungsfrei.
In spezifischen Applikationen kann eine derartige Ummantelung
auch nur selektiv in begrenzten Bereichen der klebstoffbe
schichteten Bandabschnitte, Folien, Manschetten und dergleichen
über die Kontaktzonen geführt werden, wobei die thermische Po
sitionierung nach Vollzug des Schrumpfprozesses stabil fixiert
bleibt. Infolge der Erwärmung, die für das Aufschrumpfen der
Ummantelung auf dem Gegenstand sorgt, entstehen im Verbund An
fangsspannungen, die aufgrund der Überlappungsstruktur und der
hohen Homogenität der Vernetzung infolge der Abwesenheit von
Sauerstoff während der Vernetzung, erwartungsgemäß kompensiert
werden. Dieser Verbund weist bedeutend höhere Festigkeiten,
Stabilität und Abschirmungsvermögen auf als dies durch übliche
Systeme erzielt wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Beispiels von Re
paraturmanschetten näher erläutert.
Reparaturmanschetten für Kabel, Leitungen, Rohre mit defekter
Isolation bzw. Schutzhüllen wurden wie folgt hergestellt und
verwendet.
Zur Herstellung des Compound für den Schrumpfartikel (Folie,
Band, Manschette und dergleichen) wurden verwendet:
wobei die Gemische I, II und III zusammen 95 Gewichtsteile aus
machen. In einer Extruderschnecke wurden die obigen Gemische in
der obigen Reihenfolge zugeführt, bei einer Temperatur von 140°
bis 190°C zu einer einheitlichen Schmelze verarbeitet und anschließend
zu einem Granulat von 2 bis 4 mm Korngröße extru
diert, welches in Säcke abgepackt wurde.
Zur Herstellung eines Schrumpfartikels, z. B. in Form einer
Schrumpffolie, eines Schrumpfbandes oder einer Schrumpfman
schette, von 0,6 mm Dicke wurde das obige Granulat in einem Ex
truder wieder auf eine Temperatur von 170°-190°C erhitzt und
die Schmelze durch eine Breitschlitzdüse zu einer Folie von 120
mm Breite und 1,8 mm Dicke extrudiert. Dieser Artikel wurde in
eine Reckvorrichtung geführt und zur halben Bandbreite gereckt.
Die anschließende Vernetzung unter Inertgasatmosphäre und/oder
Vakuum, unter Ausschluß von Luft und Sauerstoff, und unter
Einwirkung der Strahlung einer Kobaltquelle oder Elektronen
strahlen-Scanner bei einer Dosis von 200 kGy ergibt ein
Schrumpfmaterial, das bei 200°C um 45-10% schrumpft und das die
in der folgenden Tabelle zusammengestellten Eigenschaften auf
weist. Als Vergleich enthält diese Tabelle die entsprechenden
Werte eines Produktes gleicher Zusammensetzung, das unter Luf
tatmosphäre auf gleiche Weise vernetzt wurde und bei 200°C um
25% schrumpft.
Das derart erhaltene Bandmaterial wurde nun auf einem Haspel
aufgewickelt und einer Beschichtungsmaschine zugeführt, in wel
chem es absatzweise einseitig in einer Länge von 70 cm mit 0,3
kg/m² Hotmelt TPX 20037 (Henkel) beschichtet wurde, wobei je
weils ein Zwischenraum von 30 mm unbeschichtet blieb. Nach
Durchlaufen der Kühltrommel wurden die unbeschichteten Zwi
schenräume mit einem 30 mm breiten Selbstklebeband Scotch (3M),
Art. 9485 versehen, das an seiner Oberseite mit einem Silikon-
Abdeckblatt bedeckt war. Schließlich wurde die Bahn derart in
Abschnitte von 100 mm Länge geschnitten, daß das Selbstklebe
band auf dem einen Rand des Abschnitts eine Breite von 5 mm,
auf dem anderen Rand eine Breite von 25 mm aufwies. Die erhal
tenen gebrauchsfertigen Abschnitte können zu beliebigen Packun
gen abgepackt werden.
Das aufgebrachte Selbstklebeband, welches einen thermostabilen
Fixierklebstoff enthält, der an beiden Enden der Bandabschnitte
aufgebracht ist, dient zur korrigierbaren Positionierung auf
dem zu umwickelnden Gegenstand. Ein geeigneter Fixierklebstoff,
wie er in Fachkreisen bekannt ist, kann selbstverständlich auch
direkt auf die Bandunterlage aufgebracht werden.
In den beiliegenden Zeichnungen stellt
Fig. 1 einen Vergleich des Vernetzungsverlaufes des im Bei
spiel erhaltenen Unterlagenmaterials mit derselben Strahlenmen
ge in Abhängigkeit von der Strahlendosis, wobei die untere Kur
ve (---*---) die bei Vernetzung in Luft erhaltenen Werte dar
stellt, während die obere Kurve (---·---) die Werte bei Vernet
zung unter Stickstoffatmosphäre festhält und die Bestimmung
nach DIN Nr. 53 455 erfolgte, und
Fig. 2 den Einfluß der Vernetzung unter Sauerstoffausschluß
auf die Wärmealterung des erhaltenen Unterlagematerials dar.
Aus den Werten der Tabelle und der Zeichnungen ist die Verbes
serung der Eigenschaften durch Vernetzung unter Sauerstoffausschluß
klar ersichtlich.
Claims (10)
1. Schrumpfbarer Artikel, welcher eine Unterlage aus einem
in der Wärme schrumpfbaren strahlenvernetzten, thermo
plastischen Kunststoff aufweist, welche einseitig min
destens teilweise mit einem klebenden Dichtmittel be
schichtet ist, das in der Wärme fließfähig bleibt, da
durch gekennzeichnet, daß die Kunststoffunterlage un
ter annähernd vollständigem Ausschluß von Sauerstoff
vernetzt ist.
2. Bandabschnitt aus einem Artikel nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß er an zwei gegenüberliegen
den Enden mit einem thermostabilen Fixierklebstoff ver
sehen ist.
3. Verfahren zur Herstellung des Artikels nach Anspruch 1,
bei welchem man aus einem Polymeren-Compound einen
Formteil herstellt, diesen reckt und strahlenvernetzt
und den erhaltenen Formteil sodann einseitig mindestens
teilweise in vorbestimmten Abständen mit einem Dich
tungsmittel beschichtet, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vernetzung unter annäherndem Ausschluß von Sauer
stoff erfolgt.
4. Verwendung eines Artikels nach Anspruch 1 oder eines
Bandabschnittes nach Anspruch 2 zur Reparatur defekter
Leitungsisolationen oder zur Herstellung von Isolatio
nen elektrischer Leitungen.
5. Schrumpfbarer Artikel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vernetzung unter Inertgasatmosphäre
z. B. Stickstoff- oder Edelgasatmosphäre und/oder unter
Vakuum erfolgt.
6. Bandabschnitt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß er auf einem Artikel nach einem der Ansprüche 1
oder 5 besteht und an zwei gegenüberliegenden Enden mit
Selbstklebebändern versehen ist.
7. Verfahren nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Reckungsverhältnis und der Vernetzungs
grad derart gewählt werden, daß ein bestimmtes
Schrumpfvermögen, insbesondere ein solches von 5-45%
erzielt wird.
8. Verfahren nach Patentanspruch 3 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die unbeschichteten Stellen des Form
teils mit einem Fixierkleber, z. B. einem Selbstklebe
band bedeckt werden.
9. Verfahren nach Patentanspruch 3 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erhaltene Artikel in Abschnitte ge
wünschter Form und Größe geteilt wird.
10. Verwendung nach Patentanspruch 4 als Korrosionsschutz
überzug.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4445767A DE4445767A1 (de) | 1994-12-21 | 1994-12-21 | Schrumpfbarer Artikel |
AU41701/96A AU4170196A (en) | 1994-12-21 | 1995-12-19 | Shrinkable items |
PCT/CH1995/000299 WO1996019334A1 (de) | 1994-12-21 | 1995-12-19 | Schrumpfbarer artikel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4445767A DE4445767A1 (de) | 1994-12-21 | 1994-12-21 | Schrumpfbarer Artikel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4445767A1 true DE4445767A1 (de) | 1996-06-27 |
Family
ID=6536568
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4445767A Ceased DE4445767A1 (de) | 1994-12-21 | 1994-12-21 | Schrumpfbarer Artikel |
Country Status (3)
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AU (1) | AU4170196A (de) |
DE (1) | DE4445767A1 (de) |
WO (1) | WO1996019334A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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