DE4444867A1 - Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial - Google Patents
Farbfotografisches SilberhalogenidmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein farbfotografisches Silberhalogenidmaterial mit korrigier
ten Differenzen der Kopierdichte der drei Farben, dessen Empfindlichkeit durch
die Korrektur nicht vermindert ist.
Trägt man in einem Diagramm die Farbdichte gegen die Belichtung eines farb
fotografischen Materials, insbesondere eines Farbnegativfilms auf (log H gegen D
mit H = I·t, wobei I die Lichtintensität, t die Zeit und D die Farbdichte sind), so
erhält man für blaues, grünes und rotes Licht die sogenannten charakteristischen
Kurven (s. z. B. Ullmann′s Enzyklopädia of Industrial Chemistry, Vol. A 20, VCH
Publishers, Inc. (1992), Seite 104), die zueinander für jeden log H-Wert einen
bestimmten, für die jeweilige Filmsorte festgelegten Abstand annehmen sollen, da
sonst das Kopiergerät, das auf diese vorgegebenen Werte eingestellt ist, keine
zufriedenstellenden Farbkopien liefert.
In der Praxis zeigen Farbnegativfilme im Zuge ihrer Herstellung Schwankungen
hinsichtlich dieser Differenzen, die durch gezielte Zugabe von Filterfarbstoffen
ausgeglichen werden. Da diese Filterfarbstoffe Licht absorbieren, senken sie die
Empfindlichkeit des Materials, wenn sie über den lichtempfindlichen Schichten
(vom Träger her gesehen) eingebracht werden. Man bemüht sich daher, diese
Farbstoffe möglichst unter der untersten lichtempfindlichen Schicht einzusetzen,
was allerdings dann nicht möglich ist, wenn die Abweichung von der geforderten
Differenz erst bemerkt wird oder bemerkt werden kann, wenn bereits die ersten
lichtempfindlichen Schichten gegossen sind.
Daher geht die Differenzkorrektur der Kopierdichte eines farbfotografischen
Materials mit einem Empfindlichkeitsverlust einher.
Aufgabe der Erfindung war die Möglichkeit einer Differenzkorrektur der
Farbdichte in einer Schicht, die über lichtempfindlichen Schichten, insbesondere
über der obersten für grünes Licht spektral sensibilisierten Schicht, vorzugsweise
über allen lichtempfindlichen Schichten eines farbfotografischen Materials, insbe
sondere eines Farbnegativfilms angeordnet ist, die aber die Empfindlichkeit des
Materials nicht schmälert.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe dadurch gelöst werden kann, daß man
einer solchen Schicht eine farblose Verbindung oder eine farblose Verbindungs
kombination zusetzt, die durch die Verarbeitungsbedingungen zu einer über die
Gesamtfläche des Materials gleichmäßigen, geringen Farbdichte einer gewünschten
Farbe führt.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist dies die Leucoform (farblose Form)
eines Farbstoffs, die durch die Bedingungen eines Verarbeitungsbades, insbe
sondere des Bleich- oder Bleichfixierbades in die Farbstofform überführt wird.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist dies die Kombination eines
farblosen Farbkupplers, der mit dem Entwickleroxidationsprodukt zu einem
Farbstoff der gewünschten Farbe und in der gewünschten Dichte kuppelt, und
einer nicht spektral sensibilisierten, verschleierten Silberhalogenidemulsion.
Als Farbkuppler können bevorzugt die im Material in den lichtempfindlichen
Schichten verwendeten Farbkuppler eingesetzt werden. Es können auch Gemische
mehrerer Kuppler eingesetzt werden, die zu gleichen, aber auch zu
unterschiedlichen Farbstoffen kuppeln.
Die verschleierte Silberhalogenidemulsion ist bevorzugt eine besonders feinkörnige
Emulsion, insbesondere eine solche mit hohem Chloridgehalt, z. B. eine
AgCl0,9-1Br0-0,1-Emulsion, deren Teilchen einen Durchmesser der volumengleichen
Kugel von 0,05 bis 0,12 µm aufweisen.
Bevorzugt wird die Kombination in einer Schicht eingesetzt, die durch das
Entwickler-Oxidationsprodukt der nächstbenachbarten lichtempfindlichen Schicht
nicht erreicht wird und deren Entwickleroxidationsprodukt die nächst benachbarte
lichtempfindliche Schicht nicht erreicht. Dies kann z. B. dadurch geschehen, daß
zwischen diesen beiden Schichten eine Zwischenschicht vorgesehen ist, die
erforderlichenfalls einen sogenannten EOP-Fänger, das heißt eine reduzierende
Verbindung enthält.
Die erfindungsgemäße Kombination aus Kuppler und verschleierter Emulsion wird
vorzugsweise in folgenden Mengen eingesetzt: 0,01 bis 0,08 mMol Kuppler/m²
und 0,2 bis 0,6 mMol Silberhalogenid/m².
Wird ein Leucofarbstoff verwendet, wird dieser in einer Menge von 0,01 bis
0,08 mMol/m² eingesetzt.
Erfindungsgemäß sollen die durch die weitere Schicht erzeugten Farbdichten 0,01
bis 0,1 betragen.
Das erfindungsgemäße Material ist insbesonders ein farbfotografisches Silberha
logenidenmaterial mit einem Träger, wenigstens einer rotempfindlichen,
wenigstens einen Blaugrünkuppler enthaltenden Silberhalogenidemulsionsschicht,
wenigstens einer grünempfindlichen, wenigstens einer Purpurkuppler enthaltenden
Silberhalogenidemulsionsschicht, wenigstens einer blauempfindlichen, wenigstens
einer Gelbkuppler enthaltenen Silberhalogenidemulsionsschicht, wobei alle grün
empfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten näher zum Träger angeordnet
sind als alle blauempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten und alle rot
empfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten näher zum Träger angeordnet
sind als alle grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten. Zwischen den
blau- und den grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten befindet sich
üblicherweise eine Gelbfilterschicht. Diese kann als wirksamen Bestandteil
kolloidales Silber- oder einen gelben Farbstoff enthalten, der entfarbbar oder
auswässerbar sein muß. Solche Farbstoffe sind literaturbekannt.
Vorzugsweise enthält das Material 2 oder 3 blau-, grün- und rotempfindliche
Schichten.
Geeignete transparente Träger zur Herstellung farbfotografischer Materialien sind
z. B. Filme und Folien von halb synthetischen und synthetischen Polymeren, wie
Cellulosenitrat, Celluloseacetat, Cellulosebutyrat, Polystyrol, Polyvinylchlorid,
Polyethylenterephthaiat, Polyethylennaphthalat und Polycarbonat. Diese Träger
können auch zum Zwecke der Abschirmung von Licht schwarz gefärbt sein. Die
Oberfläche des Trägers wird im allgemeinen einer Behandlung unterzogen, um die
Adhäsion der fotografischen Emulsionsschicht zu verbessern, beispielsweise einer
Corona-Entladung mit nachfolgendem Antrag einer Substratschicht. Die Rückseite
des Trägers kann mit einer Magnetschicht und einer Antistatikschicht versehen
sein.
Wesentliche Bestandteile der fotografischen Emulsionsschichten sind Bindemittel,
Silberhalogenidkörnchen und Farbkuppler.
Als Bindemittel wird vorzugsweise Gelatine verwendet. Diese kann jedoch ganz
oder teilweise durch andere synthetische, halbsynthetische oder auch natürlich vor
kommende Polymere ersetzt werden. Synthetische Gelatineersatzstoffe sind
beispielsweise Polyvinylalkohol, Poly-N-vinylpyrrolidon, Polyacrylamide, Poly
acrylsäure und deren Derivate, insbesondere deren Mischpolymerisate. Natürlich
vorkommende Gelatineersatzstoffe sind beispielsweise andere Proteine wie
Albumin oder Casein, Cellulose, Zucker, Stärke oder Alginate. Halb synthetische
Gelatineersatzstoffe sind in der Regel modifizierte Naturprodukte. Cellulose
derivate wie Hydroxyalkylcellulose, Carboxymethylcellulose und Phthalylcellulose
sowie Gelatinederivate, die durch Umsetzung mit Alkylierungs- oder Acylie
rungsmitteln oder durch Aufpfropfung von polymerisierbaren Monomeren erhalten
worden sind, sind Beispiele hierfür.
Die Bindemittel sollen über eine ausreichende Menge an funktionellen Gruppen
verfügen, so daß durch Umsetzung mit geeigneten Härtungsmitteln genügend
widerstandsfähige Schichten erzeugt werden können. Solche funktionellen Gruppen
sind insbesondere Aminogruppen, aber auch Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen
und aktive Methylengruppen.
Die vorzugsweise verwendete Gelatine kann durch sauren oder alkalischen
Aufschluß erhalten sein. Es kann auch oxidierte Gelatine verwendet werden. Die
Herstellung solcher Gelatinen wird beispielsweise in The Science and Technology
of Gelatine, herausgegeben von A.G. Ward und A. Courts, Academic Press 1977,
Seite 295 ff beschrieben. Die jeweils eingesetzte Gelatine soll einen möglichst
geringen Gehalt an fotografisch aktiven Verunreinigungen enthalten (Inertgelatine).
Gelatinen mit hoher Viskosität und niedriger Quellung sind besonders vorteilhaft.
Das als lichtempfindlicher Bestandteil in dem fotografischen Material befindliche
Silberhalogenid kann als Halogenid Chlorid, Bromid oder Iodid bzw. Mischungen
davon enthalten. Beispielsweise kann der Halogenidanteil wenigstens einer Schicht
zu 0 bis 15 mol-% aus Iodid, zu 0 bis 20 mol-% aus Chlorid und zu 65 bis 100
mol-% aus Bromid bestehen. Es kann sich um überwiegend kompakte Kristalle
handeln, die z. B. regulär kubisch oder oktaedrisch sind oder Übergangsformen
aufweisen können. Vorzugsweise können aber auch plättchenförmige Kristalle
vorliegen, deren durchschnittliches Verhältnis von Durchmesser zu Dicke be
vorzugt wenigstens 5 : 1 ist, wobei der Durchmesser eines Kornes definiert ist als
der Durchmesser eines Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend der projizierten
Fläche des Kornes. Die Schichten können aber auch tafelförmige Silber
halogenidkristalle aufweisen, bei denen das Verhältnis von Durchmesser zu Dicke
wesentlich größer als 5 : 1 ist, z. B. 12 : 1 bis 30 : 1.
Die Silberhalogenidkörner können auch einen mehrfach geschichteten Kornaufbau
aufweisen, im einfachsten Fall mit einem inneren und einem äußeren Kornbereich
(core/shell), wobei die Halogenidzusammensetzung und/oder sonstige Modifizie
rungen, wie z. B. Dotierungen der einzelnen Kornbereiche unterschiedlich sind. Die
mittlere Korngröße der Emulsionen liegt vorzugsweise zwischen 0,2 µm und
2,0 µm, die Korngrößenverteilung kann sowohl homo- als auch heterodispers sein.
Homodisperse Korngrößenverteilung bedeutet, daß 95% der Körner nicht mehr als
± 30% von der mittleren Korngröße abweichen. Die Emulsionen können neben
dem Silberhalogenid auch organische Silbersalze enthalten, z. B. Silberbenztriazolat
oder Silberbehenat.
Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenidemulsionen, die getrennt
hergestellt werden, als Mischung verwendet werden.
Die fotografischen Emulsionen können nach verschiedenen Methoden (z. B. P.
Glafkides, Chimie et Physique Photographique, Paul Montel, Paris (1967), G.F.
Duffin, Photographic Emulsion Chemistry, The Focal Press, London (1966), V.L.
Zelikman et al, Making and Coating Photographic Emulsion, The Focal Press,
London (1966) aus löslichen Silbersalzen und löslichen Halogeniden hergestellt
werden.
Nach abgeschlossener Kristallbildung oder auch schon zu einem früheren
Zeitpunkt werden die löslichen Salze aus der Emulsion entfernt, z. B. durch Nudeln
und Waschen, durch Flocken und Waschen, durch Ultrafiltration oder durch
Ionenaustauscher.
Die Silberhalogenidemulsion wird im allgemeinen einer chemischen
Sensibilisierung unter definierten Bedingungen - pH, pAg, Temperatur, Gelatine-,
Silberhalogenid- und Sensibilisatorkonzentration - bis zum Erreichen des
Empfindlichkeits- und Schleieroptimums unterworfen. Die Verfahrensweise ist z. B.
bei H. Frieser "Die Grundlagen der Photographischen Prozesse mit Silberhalo
geniden" Seite 675-734, Akademische Verlagsgesellschaft (1968) beschrieben.
Dabei kann die chemische Sensibilisierung unter Zusatz von Verbindungen von
Schwefel, Selen, Tellur und/oder Verbindungen der Metalle der VIII. Nebengruppe
des Periodensystems (z. B. Gold, Platin, Palladium, Iridium) erfolgen, weiterhin
können Thiocyanatverbindungen, oberflächenaktive Verbindungen, wie Thioether,
heterocyclische Stickstoffverbindungen (z. B. Imidazole, Azaindene) oder auch
spektrale Sensibilisatoren (beschrieben z. B. bei F. Hamer "The Cyanine Dyes and
Related Compounds", 1964, bzw. Ullmanns Encyclopädie der technischen Chemie,
4. Auflage, Bd. 18, S. 431 ff. und Research Disclosure 17643 (Dez. 1978), Kapitel
III) zugegeben werden. Ersatzweise oder zusätzlich kann eine Reduktionssensi
bilisierung unter Zugabe von Reduktionsmitteln (Zinn-II-Salze, Amine,
Hydrazinderivate, Aminoborane, Silane, Formamidinsulfinsäure) durch
Wasserstoff, durch niedrigen pAg (z. B. kleiner 5) und/oder hohen pH (z. B. über 8)
durchgeführt werden.
Die fotografischen Emulsionen können Verbindungen zur Verhinderung der
Schleierbildung oder zur Stabilisierung der fotografischen Funktion während der
Produktion, der Lagerung oder der fotografischen Verarbeitung enthalten.
Besonders geeignet sind Azaindene, vorzugsweise Tetra-und Pentaazaindene,
insbesondere solche, die mit Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind.
Derartige Verbindungen sind z. B. von Birr, Z. Wiss. Phot. 47 (1952), S. 2-58
beschrieben worden. Weiter können als Antischleiermittel Salze von Metallen wie
Quecksilber oder Cadmium, aromatische Sulfon- oder Sulfinsäuren wie
Benzolsulfinsäure, oder stickstoffhaltige Heterocyclen wie Nitrobenzimidazol,
Nitroindazol, gegebenenfalls substituierte Benztriazole oder Benzthiazoliumsalze
eingesetzt werden. Besonders geeignet sind Mercaptogruppen enthaltende
Heterocyclen, z. B. Mercaptobenzthiazole, Mercaptobenzimidazole, Mercapto
tetrazole, Mercaptothiadiazole, Mercaptopyrimidine, wobei diese Mercaptoazole
auch eine wasserlöslichmachende Gruppe, z. B. eine Carboxylgruppe oder Sulfo
gruppe, enthalten können. Weitere geeignete Verbindungen sind in Research
Disclosure 17643 (Dez. 1978), Kapitel VI, veröffentlicht.
Die Stabilisatoren können den Silberhalogenidemulsionen vor, während oder nach
deren Reifung zugesetzt werden. Selbstverständlich kann man die Verbindungen
auch anderen fotografischen Schichten, die einer Halogensilberschicht zugeordnet
sind, zusetzen.
Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren der genannten Verbindungen
eingesetzt werden.
Die fotografischen Emulsionsschichten oder andere hydrophile Kolloidschichten
des erfindungsgemäß hergestellten lichtempfindlichen Materials können
oberflächenaktive Mittel für verschiedene Zwecke enthalten, wie Überzugshilfen,
zur Verhinderung der elektrischen Aufladung, zur Verbesserung der
Gleiteigenschaften, zum Emulgieren der Dispersion, zur Verhinderung der
Adhäsion und zur Verbesserung der fotografischen Charakteristika (z. B. Ent
wicklungsbeschleunigung, hoher Kontrast, Sensibilisierung usw.). Neben
natürlichen oberflächenaktiven Verbindungen, z. B. Saponin, finden hauptsächlich
synthetische oberflächenaktive Verbindungen (Tenside) Verwendung: nicht
ionische Tenside, z. B. Alkylenoxidverbindungen, Glycerinverbindungen oder
Glycidolverbindungen, kationische Tenside, z. B. höhere Alkylamine, quartäre
Ammoniumsalze, Pyridinverbindungen und andere heterocyclische Verbindungen,
Sulfoniumverbindungen oder Phosphoniumverbindungen, anionische Tenside,
enthaltend eine Säuregruppe, z. B. Carbonsäure-, Sulfonsäure-, eine Phosphorsäure-,
Schwefelsäureester- oder Phosphorsäureestergruppe, ampholytische Tenside, z. B.
Aminosäure- und Aminosulfonsäureverbindungen sowie Schwefel- oder Phos
phorsäureester eines Aminoalkohols.
Die fotografischen Emulsionen können unter Verwendung von Methinfarbstoffen
oder anderen Farbstoffen spektral sensibilisiert werden. Besonders geeignete
Farbstoffe sind Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und komplexe Mero
cyaninfarbstoffe.
Eine Übersicht über die als Spektralsensibilisatoren geeigneten Polymethin
farbstoffe, deren geeignete Kombinationen und supersensibilisierend wirkenden
Kombinationen enthält Research Disclosure 17643 (Dez. 1978), Kapitel IV.
Insbesondere sind die folgenden Farbstoffe - geordnet nach Spektralgebieten -
geeignet:
- 1. als Rotsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzthiazol, Benzselenazol oder Naphthothiazol als basische Endgruppen, die in 5- und/oder 6-Stellung durch Halogen, Methyl, Methoxy, Carbalkoxy, Aryl substituiert sein können sowie 9-Ethyl naphthoxathia- bzw. -selencarbocyanine und 9-Ethyl-naphthothiaoxa- bzw. -benzimidazocarbocyanine, vorausgesetzt, daß die Farbstoffe mindestens eine Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff tragen. - 2. als Grünsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzoxazol, Naphthoxazol oder einem Benzoxazol und einem Benzthiazol als basische Endgruppen sowie Benzimidazo carbocyanine, die ebenfalls weiter substituiert sein können und ebenfalls mindestens eine Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff enthalten müssen. - 3. als Blausensibilisatoren
symmetrische oder asymmetrische Benzimidazo-, Oxa-, Thia- oder Selenacyanine mit mindestens einer Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff und gegebenenfalls weiteren Substituenten am aromatischen Kern, sowie Apomerocyanine mit einer Rhodaningruppe.
Den unterschiedlich sensibilisierten Emulsionsschichten werden nicht diffundie
rende monomere oder polymere Farbkuppler zugeordnet, die sich in der gleichen
Schicht oder in einer dazu benachbarten Schicht befinden können. Gewöhnlich
werden den rotempfindlichen Schichten Blaugrünkuppler, den grünempfindlichen
Schichten Purpurkuppler und den blauempfindlichen Schichten Gelbkuppler
zugeordnet.
Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes sind in der Regel
Kuppler vom Phenol- oder α-Naphtholtyp.
Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes sind in der Regel
Kuppler vom Pyrazolon- oder vom Pyrazolotriazoltyp.
Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler
vom Typ der Acylacetanilide.
Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkuppler, aber auch um 2-
Äquivalentkuppler handeln. Letztere leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern
dadurch ab, daß sie in der Kupplungsstelle einen Substituenten enthalten, der bei
der Kupplung abgespalten wird. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind solche zu
rechnen, die farblos sind, als auch solche, die eine intensive Eigenfarbe aufweisen,
die bei der Farbkupplung verschwindet bzw. durch die Farbe des erzeugten
Bildfarbstoffes ersetzt wird (Maskenkuppler), und die Weißkuppler, die bei Reak
tion mit Farbentwickleroxidationsprodukten im wesentlichen farblose Produkte
ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind ferner solche Kuppler zu rechnen, die
in der Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten, der bei Reaktion mit
Farbentwickleroxidationsprodukten in Freiheit gesetzt wird und dabei entweder
direkt oder nachdem aus dem primär ab gespaltenen Rest eine oder mehrere weitere
Gruppen abgespalten worden sind (z. B. DE-A-27 03 145, DE-A-28 55 697, DE-A-
31 05 026, DE-A-33 19 428), eine bestimmte erwünschte fotografische Wirksam
keit entfaltet, z. B. als Entwicklungsinhibitor oder -accelerator. Beispiele für solche
2-Äquivalentkuppler sind die bekannten DIR-Kuppler wie auch DAR- bzw. FAR-
Kuppler.
DIR-Kuppler, die Entwicklungsinhibitoren vom Azoltyp, z. B. Triazole und
Benzotriazole freisetzen, sind in DE-A-24 14 006, 26 10 546, 26 59 417,
27 54 281,28 42 063, 36 26 219, 36 30 564, 36 36 824, 36 44 416 beschrieben.
Weitere Vorteile für die Farbwiedergabe, d. h. Farbtrennung und Farbreinheit, und
für die Detailwiedergabe, d. h. Schärfe und Körnigkeit, sind mit solchen DIR-
Kupplern zu erzielen, die z. B. den Entwicklungsinhibitor nicht unmittelbar als
Folge der Kupplung mit einem oxidierten Farbentwickler abspalten, sondern erst
nach einer weiteren Folgereaktion, die beispielsweise mit einer Zeitsteuergruppe
erreicht wird. Beispiele dafür sind in DE-A-28 55 697, 32 99 671, 38 18 231,
35 18 797, in EP-A-0 157 146 und 0 204 175, in US-A-4 146 396 und 4 438 393
sowie in GB-A-2 072 363 beschrieben.
DIR-Kuppler, die einen Entwicklungsinhibitor freisetzen, der im Entwicklerbad zu
im wesentlichen fotografisch unwirksamen Produkten zersetzt wird, sind
beispielsweise in DE-A-32 09 486 und in EP-A-0 167 168 und 0 219 713
beschrieben. Mit dieser Maßnahme wird eine störungsfreie Entwicklung und
Verarbeitungskonstanz erreicht.
Bei Einsatz von DIR-Kupplern, insbesondere von solchen, die einen gut
diffundierbaren Entwicklungsinhibitor abspalten, lassen sich durch geeignete
Maßnahmen bei der optischen Sensibilisierung Verbesserungen der Farbwie
dergabe, z. B. eine differenziertere Farbwiedergabe, erzielen, wie beispielsweise in
EP-A-0 115 304, 0 167 173, GB-A-2 165 058, DE-A-37 00 419 und US-A-
4 707 436 beschrieben.
Die DIR-Kuppler können in einem mehrschichtigen fotografischen Material den
unterschiedlichsten Schichten zugesetzt werden, z. B. auch lichtunempfindlichen
oder Zwischenschichten. Vorzugsweise werden sie jedoch den lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschichten zugesetzt, wobei die charakteristischen
Eigenschaften der Silberhalogenidemulsion, z. B. deren Iodidgehalt, die Struktur
der Silberhalogenidkörner oder deren Korngrößenverteilung von Einfluß auf die
erzielten fotografischen Eigenschaften sind. Der Einfluß der freigesetzten
Inhibitoren kann beispielsweise durch den Einbau einer Inhibitorfangerschicht
gemäß DE-A-24 31 223 begrenzt werden. Aus Gründen der Reaktivität oder
Stabilität kann es vorteilhaft sein, einen DIR-Kuppler einzusetzen, der in der
jeweiligen Schicht, in der er eingebracht ist, eine von der in dieser Schicht zu
erzeugenden Farbe abweichende Farbe bei der Kupplung bildet.
Zur Steigerung der Empfindlichkeit, des Kontrastes und der maximalen Dichte
können vor allem DAR- bzw. FAR-Kuppler eingesetzt werden, die einen
Entwicklungsbeschleuniger oder ein Schleiermittel abspalten. Verbindungen dieser
Art sind beispielsweise in DE-A-25 34 466, 32 09 110, 33 33 355, 34 10 616,
34 29 545, 34 41 823, in EP-A-0 089 834, 0 110 511, 0 118 087, 0 147 765 und
in US-A-4 618 572 und 4 656 123 beschrieben.
Als Beispiel für den Einsatz von BAR-Kuppler (Bleach Accelerator Releasing
Coupler) wird auf EP-A-193 389 verwiesen.
Es kann vorteilhaft sein, die Wirkung einer aus einem Kuppler abgespaltenen
fotografisch wirksamen Gruppe dadurch zu modifizieren, daß eine intermolekulare
Reaktion dieser Gruppe nach ihrer Freisetzung mit einer anderen Gruppe gemäß
DE-A-35 06 805 eintritt.
Da bei den DIR-, DAR- bzw. FAR-Kupplern hauptsächlich die Wirksamkeit des
bei der Kupplung freigesetzten Restes erwünscht ist und es weniger auf die
farbbildenden Eigenschaften dieser Kuppler ankommt, sind auch solche DIR-,
DAR- bzw. FAR-Kuppler geeignet, die bei der Kupplung im wesentlichen farblose
Produkte ergeben (DE-A-15 47 640).
Der abspaltbare Rest kann auch ein Ballastrest sein, so daß bei der Reaktion mit
Farbentwickleroxidationsprodukten Kupplungsprodukte erhalten werden, die diffu
sionsfähig sind oder zumindest eine schwache bzw. eingeschränkte Beweglichkeit
aufweisen (US-A-4 420 556).
Das Material kann weiterhin von Kupplern verschiedene Verbindungen enthalten,
die beispielsweise einen Entwicklungsinhibitor, einen Entwicklungsbeschleuniger,
einen Bleichbeschleuniger, einen Entwickler, ein Silberhalogenidlösungsmittel, ein
Schleiermittel oder ein Antischleiermittel in Freiheit setzen können, beispielsweise
sogenannte DIR-Hydrochinone und andere Verbindungen, wie sie beispielsweise in
US-A-4 636 546, 4 345 024, 4 684 604 und in DE-A-31 45 640, 25 15 213,
24 47 079 und in EP-A-198 438 beschrieben sind. Diese Verbindungen erfüllen
die gleiche Funktion wie die DIR-, DAR- oder FAR-Kuppler, außer daß sie keine
Kupplungsprodukte bilden.
Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise in DE-C-12 97 417, DE-A-
24 07 569, DE-A-31 48 125, DE-A-32 17 200, DE-A-33 20 079, DE-A-
33 24 932, DE-A-33 31 743, DE-A-33 40 376, EP-A-27 284, US-A-4 080 211
beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler werden in der Regel durch
Polymerisation von ethylenisch ungesättigten monomeren Farbkupplern hergestellt.
Sie können aber auch durch Polyaddition oder Polykondensation erhalten werden.
Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen in Silberhalo
genidemulsionsschichten kann in der Weise erfolgen, daß zunächst von der
betreffenden Verbindung eine Lösung, eine Dispersion oder eine Emulsion herge
stellt und dann der Gießlösung für die betreffende Schicht zugefügt wird. Die
Auswahl des geeigneten Lösungs- oder Dispersionsmittels hängt von der jewei
ligen Löslichkeit der Verbindung ab.
Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen unlöslichen
Verbindungen durch Mahlverfahren sind beispielsweise in DE-A-26 09 741 und
DE-A-26 09 742 beschrieben.
Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von hochsiedenden
Lösungsmitteln, sogenannten Ölbildnern, in die Gießlösung eingebracht werden.
Entsprechende Methoden sind beispielsweise in US-A-2 322 027, US-A-
2 801170, US-A-2 801171 und EP-A-0 043 037 beschrieben.
Anstelle der hochsiedenden Lösungsmitteln können Oligomere oder Polymere,
sogenannte polymere Ölbildner Verwendung finden.
Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices in die Gießlösung
eingebracht werden. Verwiesen wird beispielsweise auf DE-A-25 41 230, DE-A-
25 41 274, DE-A-28 35 856, EP-A-0 014 921, EP-A-0 069 671, EP-A-0 130 115,
US-A-4291 113.
Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasserlöslicher Verbindungen (z. B.
von Farbstoffen) kann auch mit Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten
Beizenpolymeren erfolgen.
Geeignete Ölbildner sind z. B. Phthalsäurealkylester, Phosphonsäureester,
Phosphorsäureester, Citronensäureester, Benzoesäureester, Amide, Fettsäureester,
Trimesinsäureester, Alkohole, Phenole, Anilinderivate und Kohlenwasserstoffe.
Beispiele für geeignete Ölbildner sind Dibutylphthalat, Dicyclohexylphthalat, Di-2-
ethylhexylphthalat, Decylphthalat, Triphenylphosphat, Tricresylphosphat, 2-Ethyl
hexyldiphenylphosphat, Tricyclohexylphosphat, Tri-2-ethylhexylphosphat,
Tridecylphosphat, Tributoxyethylphosphat, Trichlorpropylphosphat, Di-2-
ethylhexylphenylphosphat, 2-Ethylhexylbenzoat, Dodecylbenzoat, 2-Ethylhexyl-p-
hydroxybenzoat, Diethyldodecanamid, N-Tetradecylpyrrolidon, Isostearylalkohol,
2,4-Di-t-amylphenol, Dioctylacelat, Glycerintributyrat, Isostearyllactat,
Trioctylcitrat, N,N-Dibutyl-2-butoxy-5-t-octylanilin, Paraffin, Dodecylbenzol und
Diisopropylnaphthalin.
Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit
angeordneten nicht lichtempfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthalten,
die eine unerwünschte Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten aus einer
lichtempfindlichen in eine andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher
spektraler Sensibilisierung verhindern.
Geeignete Mittel, die auch Scavenger oder EOP-Fänger genannt werden, werden in
Research Disclosure 17 643 (Dez. 1978), Kapitel VII, 17 842 (Feb. 1979) und
18 716 (Nov. 1979), Seite 650 sowie in EP-A-0 069 070, 0 098 072, 0 124 877,
0 125 522 beschrieben.
Liegen mehrere Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung vor, so können
sich diese hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, insbesondere was Art und Menge
der Silberhalogenidkörnchen betrifft unterscheiden. Im allgemeinen wird die
Teilschicht mit höherer Empfindlichkeit von Träger entfernter angeordnet sein als
die Teilschicht mit geringerer Empfindlichkeit. Teilschichten gleicher spektraler
Sensibilisierung können zueinander benachbart oder durch andere Schichten, z. B.
durch Schichten anderer spektraler Sensibilisierung getrennt sein. So können z. B.
alle hochempfindlichen und alle niedrigempfindlichen Schichten jeweils zu einem
Schichtpaket zusammengefaßt sein (DE-A-19 58 709, DE-A-25 30 645, DE-A-
26 22 922).
Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht absorbierende Verbindungen,
Weißtöner, Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel,
Antioxidantien, DMin-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-,
Kuppler- und Weißenstabilisierung sowie zur Verringerung des Farbschleiers,
Weichmacher (Latices), Biocide und anderes enthalten.
Es können auch ultraviolettabsorbierende Kuppler (wie Blaugrünkuppler des ∝-
Naphtholtyps) und ultraviolettabsorbierende Polymere verwendet werden. Diese
Ultraviolettabsorbentien können durch Beizen in einer speziellen Schicht fixiert
sein.
Für sichtbares Licht geeignete Filterfarbstoffe umfassen Oxonolfarbstoffe,
Hemioxonolfarbstoffe, Styrylfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe, Cyaninfarbstoffe
und Azofarbstoffe. Von diesen Farbstoffen werden Oxonolfarbstoffe, Hemioxonol
farbstoffe und Merocyaninfarbstoffe besonders vorteilhaft verwendet.
Geeignete Weißtöner sind z. B. in Research Disclosure 17 643 (Dez. 1978), Kapitel
V, in US-A-2 632 701, 3 269 840 und in GB-A-852 075 und 1 319 763
beschrieben.
Bestimmte Bindemittelschichten, insbesondere die vom Träger am weitesten
entfernte Schicht, aber auch gelegentlich Zwischenschichten, insbesondere, wenn
sie während der Herstellung die vom Träger am weitesten entfernte Schicht
darstellen, können fotografisch inerte Teilchen anorganischer oder organischer
Natur enthalten, z. B. als Mattierungsmittel oder als Abstandshalter (DE-A-
33 31 542, DE-A-34 24 893, Research Disclosure 17 643, (Dez. 1978), Kapitel
XVI).
Der mittlere Teilchendurchmesser der Abstandshalter liegt insbesondere im
Bereich von 0,2 bis 10 m. Die Abstandshalter sind wasserunlöslich und können
alkaliunlöslich oder alkalilöslich sein, wobei die alkalilöslichen im allgemeinen im
alkalischen Entwicklungsbad aus dem fotografischen Material entfernt werden.
Beispiele für geeignete Polymere sind Polymethylmethacrylat, Copolymere aus
Acrylsäure und Methylmethacrylat sowie Hydroxypropylmethylcellulosehexahydro
phthalat.
Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilität sowie zur
Verringerung des Farbschleiers (Research Disclosure 17 643 (Dez. 1978), Kapitel
VII) können den folgenden chemischen Stoffklassen angehören: Hydrochinone, 6-
Hydroxychromane, 5-Hydroxycumarane, Spirochromane, Spiroindane, p-Alkoxy
phenole, sterische gehinderte Phenole, Gallussäurederivate, Methylendioxybenzole,
Aminophenole, sterisch gehinderte Amine, Derivate mit veresterten oder
verätherten phenolischen Hydroxylgruppen, Metallkomplexe.
Verbindungen, die sowohl eine sterisch gehinderte Amin-Partialstruktur als auch
eine sterisch gehinderte Phenol-Partialstruktur in einem Molekül aufweisen (US-A-
4 268 593), sind besonders wirksam zur Verhinderung der Beeinträchtigung von
gelben Farbbildern als Folge der Entwicklung von Wärme, Feuchtigkeit und Licht.
Um die Beeinträchtigung von purpurroten Farbbildern, insbesondere ihre
Beeinträchtigung als Folge der Einwirkung von Licht, zu verhindern, sind
Spiroindane (JP-A-159 644/81) und Chromane, die durch Hydrochinondiether oder
-monoether substituiert sind (JP-A-89 835/80) besonders wirksam.
Die Schichten des fotografischen Materials können mit den üblichen
Härtungsmitteln gehärtet werden. Geeignete Härtungsmittel sind z. B. Formaldehyd,
Glutaraldehyd und ähnliche Aldehydverbindungen, Diacetyl, Cyclopentadion und
ähnliche Ketonverbindungen, Bis-(2-chlorethylharnstoff), 2-Hydroxy-4,6-dichlor-
1,3,5-triazin und andere Verbindungen, die reaktives Halogen enthalten (US-A-
3 288 775, US-A-2 732 303, GB-A-974 723 und GB-A-1 167 207), Divinylsulfon
verbindungen, 5-Acetyl-1,3-diacryloylhexahydro-1,3,5-triazin und andere Verbin
dungen, die eine reaktive Olefinbindung enthalten (US-A-3 635 718, US-A-
3 232 763 und GB-A-994 869); N-Hydroxymethylphthalimid und andere N-
Methylolverbindungen (US-A-2 732 316 und US-A-2 586 168); Isocyanate (US-A-
3 103 437); Aziridinverbindungen (US-A-3 017 280 und US-A-2 983 611);
Säurederivate (US-A-2725 294 und US-A-2 725 295); Verbindungen vom
Carbodiimidtyp (US-A-3 100 704); Carbamoylpyridiniumsalze (DE-A-22 25 230
und DE-A-24 39 551); Carbamoyloxypyridiniumverbindungen (DE-A-24 08 814);
Verbindungen mit einer Phosphor-Halogen-Bindung (JP-A-1 13 929/83); N-
Carbonyloximid-Verbindungen (JP-A-43 353/81); N-Sulfonyloximido-Verbindungen
(US-A-4 111 926), Dihydrochinolinverbindungen (US-A-4 013 468), 2-
Sulfonyloxypyridiniumsalze (JP-A-110 762/81), Formamidiniumsalze (EP-A-
0 162 308), Verbindungen mit zwei oder mehr N-Acyloximino-Gruppen (US-A-
4 052 373), Epoxyverbindungen (US-A-3 091 537), Verbindungen vom
Isoxazoltyp (US-A-3 321 313 und US-A-3 543 292); Halogencarboxyaldehyde,
wie Mucochlorsäure; Dioxanderivate, wie Dihydroxydioxan und Di-chlordioxan;
und anorganische Härter, wie Chromalaun und Zirkonsulfat.
Die Härtung kann in bekannter Weise dadurch bewirkt werden, daß das
Härtungsmittel der Gießlösung für die zu härtende Schicht zugesetzt wird, oder
dadurch, daß die zu härtende Schicht mit einer Schicht überschichtet wird, die ein
diffusionsfähiges Härtungsmittel enthält.
Unter den aufgeführten Klassen gibt es langsam wirkende und schnell wirkende
Härtungsmittel sowie sogenannte Soforthärter, die besonders vorteilhaft sind. Unter
Soforthärtern werden Verbindungen verstanden, die geeignete Bindemittel so
vernetzen, daß unmittelbar nach Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise
spätestens nach 8 Stunden die Härtung so weit abgeschlossen ist, daß keine
weitere durch die Vernetzungsreaktion bedingte Änderung der Sensitometrie und
der Quellung des Schichtverbandes auftritt. Unter Quellung wird die Differenz von
Naßschichtdicke und Trockenschichtdicke bei der wäßrigen Verarbeitung des
Films verstanden (Photogr. Sci., Eng. 8 (1964), 275; Photogr. Sci. Eng. (1972),
449).
Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Härtungsmitteln handelt es sich
z. B. um Carbamoylpyridiniumsalze, die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine
zu reagieren vermögen, so daß letztere mit freien Aminogruppen der Gelatine
unter Ausbildung von Peptidbindungen und Vernetzung der Gelatine reagieren.
Farbfotografische Negativmaterialien werden üblicherweise durch Entwickeln,
Bleichen, Fixieren und Wässern oder durch Entwickeln, Bleichen, Fixieren und
Stabilisieren ohne nachfolgende Wässerung verarbeitet, wobei Bleichen und
Fixieren zu einem Verarbeitungsschritt zusammengefaßt sein können. Als
Farbentwicklerverbindung lassen sich sämtliche Entwicklerverbindungen
verwenden, die die Fähigkeit besitzen, in Form ihres Oxidationsproduktes mit
Farbkupplern zu Azomethin- bzw. Indophenolfarbstoffen zu reagieren. Geeignete
Farbentwicklerverbindungen sind aromatische, mindestens eine primäre Amino
gruppe enthaltende Verbindungen vom p-Phenylendiamintyp, beispielsweise N,N-
Dialkyl-p-phenylendiamine wie N,N-Diethyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-
methansulfonamidoethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-hydroxyethyl)-
3-methyl-p-phenylendiamin und 1-(N-Ethyl-N-methoxyethyl)-3-methyl-p-
phenylendiamin. Weitere brauchbare Farbentwickler sind beispielsweise in J.
Amer. Chem. Soc 73 3106 (1951) und G. Haist, Modern Photographic
Processing, 1979, John Wiley and Sons, New York, Seite 545 ff. beschrieben.
Nach der Farbentwicklung kann ein saures Stoppbad oder eine Wässerung folgen.
Üblicherweise wird das Material unmittelbar nach der Farbentwicklung gebleicht
und fixiert. Als Bleichmittel können z. B. Fe(III)-Salze und Fe(III)-Komplexsalze
wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche Kobaltkomplexe verwendet werden.
Besonders bevorzugt sind Eisen-(III)-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren,
insbesondere z. B. von Ethylendiamintetraessigsäure, Propylendiamintetraessigsäure,
Diethylentriaminpentaessigsäure, Nitrilotriessigsäure, Iminodiessigsäure, N-
Hydroxyethyl-ethylendiamintriessigsäure, Alkyliminodicarbonsäuren und von
entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignet als Bleichmittel sind weiterhin
Persulfate und Peroxide, z. B. Wasserstoffperoxid.
Auf das Bleichfixierbad oder Fixierbad folgt meist eine Wässerung, die als
Gegenstromwässerung ausgeführt ist oder aus mehreren Tanks mit eigener
Wasserzufuhr besteht.
Günstige Ergebnisse können bei Verwendung eines darauf folgenden Schlußbades,
das keinen oder nur wenig Formaldehyd enthält, erhalten werden.
Die Wässerung kann aber durch ein Stabilisierbad vollständig ersetzt werden, das
üblicherweise im Gegenstrom geführt wird. Dieses Stabilisierbad übernimmt bei
Formaldehydzusatz auch die Funktion eines Schlußbades.
Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial für die Colornegativfarbentwicklung
wurde hergestellt (Schichtaufbau 1A), indem auf einen transparenten Schichtträger
aus Cellulosetriacetat die folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge
aufgetragen wurden. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf 1 m². Für den
Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen AgNO₃ angegeben; die
Silberhalogenide werden mit 0,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden pro
Mol AgNO₃ stabilisiert.
0,3 g schwarzes kolloidales Silber
1,2 g Gelatine
0,4 g UV-Absorber UV 1
0,02 g Trikresylphosphat (TKP).
1,2 g Gelatine
0,4 g UV-Absorber UV 1
0,02 g Trikresylphosphat (TKP).
1,0 g Gelatine.
2,7 g AgNO₃ einer spektral rotsensibilisierten
Ag(Br,J)-Emulsion mit 4 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurch
messer 0,5 µm
2,0 g Gelatine
0,88 g farbloser Kuppler C1
0,02 g DIR-Kuppler D1
0,05 g farbiger Kuppler RC-1
0,07 g farbiger Kuppler YC-1
0,75 g TKP.
2,0 g Gelatine
0,88 g farbloser Kuppler C1
0,02 g DIR-Kuppler D1
0,05 g farbiger Kuppler RC-1
0,07 g farbiger Kuppler YC-1
0,75 g TKP.
2,2 g AgNO₃ der spektral rotsensibilisierten
Ag(Br,J)-Emulsion, 12 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurch
messer 1,0 µm,
1,8 g Gelatine
0,19 g farbloser Kuppler C 2
0,17 g TKP.
1,8 g Gelatine
0,19 g farbloser Kuppler C 2
0,17 g TKP.
0,4 g Gelatine
0,15 g Weißkuppler W-1
0,06 g Aluminiumsalz der Aurintricarbonsäure.
0,15 g Weißkuppler W-1
0,06 g Aluminiumsalz der Aurintricarbonsäure.
1,9 g AgNO₃ einer spektral grünsensibilisierten Ag(Br,J)-Emulsion,
4 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,35 µm
1,8 g Gelatine
0,54 g farbloser Kuppler M-1
0,24 g DIR-Kuppler D-1
0,065 g farbiger Kuppler YM-1
0,6 g TKP
1,8 g Gelatine
0,54 g farbloser Kuppler M-1
0,24 g DIR-Kuppler D-1
0,065 g farbiger Kuppler YM-1
0,6 g TKP
1,25 g AgNO₃ einer spektral grünsensibilisierten
Ag(Br,J)-Emulsion, 9 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm,
1,1 g Gelatine
0,195 g farbloser Kuppler M-2 0,05 g farbiger Kuppler YM-2
0,245 g TKP.
1,1 g Gelatine
0,195 g farbloser Kuppler M-2 0,05 g farbiger Kuppler YM-2
0,245 g TKP.
0,09 g gelbes kolloidales Silber
0,25 g Gelatine
0,08 g Scavenger SC1
0,40 g Formaldehydfänger FF-1
0,08 g TKP.
0,25 g Gelatine
0,08 g Scavenger SC1
0,40 g Formaldehydfänger FF-1
0,08 g TKP.
0,9 g einer spektral blausensibilisierten
Ag(Br,J)-Emulsion, 6 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 0,6 µm
2,2 g Gelatine
1,1 g farbloser Kuppler Y-1
0,037 g DIR-Kuppler D-1
1,14 g TKP.
2,2 g Gelatine
1,1 g farbloser Kuppler Y-1
0,037 g DIR-Kuppler D-1
1,14 g TKP.
0,6 g AgNO₃ einer spektral blausensibilisierten
Ag(Br,J)-Emulsion, 10 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 1,2 µm,
0,6 g Gelatine
0,2 g farbloser Kuppler Y-1
0,003 g DIR-Kuppler D-1
0,22 g TKP.
0,6 g Gelatine
0,2 g farbloser Kuppler Y-1
0,003 g DIR-Kuppler D-1
0,22 g TKP.
0,5 g Gelatine.
0,06 g AgNO₃ einer Mikrat-Ag(Br,J)-Emulsion, mittlerer Korndurchmesser
0,06 µm,
0,5 Mol-% Iodid,
1 g Gelatine
0,3 g UV-Absorber UV-2
0,3 g TKP.
0,5 Mol-% Iodid,
1 g Gelatine
0,3 g UV-Absorber UV-2
0,3 g TKP.
0,25 g Gelatine
0,75 g Härtungsmittel der Formel
0,75 g Härtungsmittel der Formel
so daß der Gesamtschichtaufbau nach der Härtung einen Quellfaktor 3,5
hatte.
Im Beispiel 1 verwendete Substanzen:
Das so hergestellte Material wurde bildmäßig belichtet und nach einem Color-
Negativ-Verfahren verarbeitet, das im "The Britisch Journal of Photography" 1974,
Seiten 597 und 598 beschrieben ist. Farbdichten, Empfindlichkeit und Schleier
sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.
Es wurden Schichtaufbauten gemäß Beispiel 1 hergestellt, die sich aber in der 12.
Schicht wie folgt unterschieden:
Zusätzlich 0,04 g Kuppler C-1
0,04 g TKP.
0,04 g TKP.
Zusätzlich 0,05 g AgNO₃ einer verschleierten AgClBr-Emulsion mit 8 Mol-%
AgBr, mittlerer Korndurchmesser 0,1 µm,
nicht spektral sensibilisiert.
Zusätzlich 0,05 g AgNO₃ der in Beispiel 3 genannten Emulsion
0,04 g Kuppler C-1
0,04 g TKF.
0,04 g Kuppler C-1
0,04 g TKF.
Zusätzlich 0,05 g AgNO₃ der in Beispiel 3 genannten Emulsion
0,04 g Kuppler M-2
0,04 g TKP.
0,04 g Kuppler M-2
0,04 g TKP.
Zusätzlich 0,05 g AgNO₃ der in Beispiel 3 genannten Emulsion
0,04 g Kuppler Y-1
0,04 g TKP.
0,04 g Kuppler Y-1
0,04 g TKP.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
Claims (5)
1. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial, das auf einem Träger als
lichtempfindliche Schichten wenigstens eine rotempfindliche, wenigstens
einen Blaugrünkuppler enthaltende Silberhalogenidemulsionsschicht, wenig
stens eine grünempfindliche, wenigstens einen Purpurkuppler enthaltende
Silberhalogenidemulsionsschicht und wenigstens eine blauempfindliche,
wenigstens einen Gelbkuppler enthaltende Silberhalogenidemulsionsschicht
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb einer lichtempfindlichen
Schicht (vom Trägern aus gesehen) wenigstens eine weitere Schicht vor
gesehen ist, die eine farblose Verbindung oder eine farblose Verbindungs
kombination enthält, die durch die Verarbeitung nach der Belichtung zu
einer über die Gesamtfläche gleichmäßigen Farbdichte vorbestimmter Farbe
und vorbestimmter Dichte führt.
2. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die weitere Schicht die Kombination eines farblosen
Farbkupplers, der mit dem Entwickleroxidationsprodukt zu einem Farbstoff
kuppelt, und einer nicht spektral sensibilisierten, verschleierten Silber
halogenidemulsion enthält.
3. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die weitere Schicht oberhalb der obersten für grünes
Licht spektral sensibilisierten Schicht angeordnet ist.
4. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die weitere Schicht oberhalb der obersten
lichtempfindlichen Schicht angeordnet ist.
5. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach Patentanspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die nicht spektral sensibilisierte, verschleierte
Silberhalogenidemulsion eine AgCl0,9-1Br0-0,1-Emulsion ist, deren Teilchen
einen Durchmesser der volumengleichen Kugel von 0,05 bis 0,12 µm
aufweisen.
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