DE4443323A1 - Feststellbare Wippvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine feststellbare Wippvorrichtung für einen Sessel, bei der an einer aus Sitzteil und damit fest verbundenen Rückenlehne bestehenden Sesselschale ein Rahmen gehalten ist, der um eine horizontale Achse gegen eine Rück­ stellfeder an einer standfußseitigen Aufnahme begrenzt ver­ schwenkbar gehalten ist. Eine solche Wippvorrichtung ermög­ licht begrenzte Schaukelbewegungen von Sesseln durch Gewichts­ verlagerung.

Bekannt ist eine solche feststellbare Wippvorrichtung aus der DE-PS 37 38 609, die in jeder der in den Endstellungen be­ grenzten Wipp- bzw. Schrägstellung feststellbar ist. Vorgesehen ist dabei ein sitzseitiges, als Rahmen ausgebildetes Kasten­ profil, welches um eine horizontale Achse gegen Rückstell­ federn begrenzt verschwenkbar ein gestellseitiges Kastenprofil aufnimmt. Die von außen betätigbare Feststellvorrichtung besteht aus zwei am sitzseitigen Kastenprofil geführten Schiebern, an denen jeweils ein ansteigender keilförmiger Abschnitt vorgesehen ist. Diese keilförmigen Abschnitte sind dabei zur Feststellung in und zur Lösung der Feststellung aus dem freien Schwenkbereich des gestellseitigen Profils über eine von außen bedienbare Betätigungsstange mit Griff verschiebbar. Eine solche Wippvorrichtung erweist sich wegen des ungenügend großen Wippbereiches für Sessel als un­ geeignet. Bei der Feststellvorrichtung in den einzelnen Schwenklagen besteht die Gefahr der Abnutzung der gegenein­ ander verriegelnden keilförmigen Schieber.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, speziell für einen Wippsessel eine entsprechende feststellbare Wippvorrichtung vorzuschlagen, die einen komfortablen Wippbereich ermöglicht mit einer funktionssicheren Feststellung jeder möglichen Schrägstellung des Sessels.

Gelöst wird diese Erfindungsaufgabe mit einer feststellbaren Wippvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1.

Die vorgeschlagene Anordnung der standfußseitigen Aufnahme durch Anlenkung im vorderen Bereich der Sesselschale ermög­ licht einen größeren Abstand der Schwenkachse zum Unter­ stützungspunkt, so daß die Wippbewegung durch Gewichtsver­ lagerung erleichtert wird. Die zusätzliche Anordnung einer Gasdruckfeder zur Rückstellfederanordnung ermöglicht eine einfache Feststellung über die Sperrung der Überströmleitung einer solchen Gasdruckfeder oder eines entsprechenden hydraulischen Dämpfungselementes.

Durch die vorgeschlagene Mehrgelenkanordnung gemäß Anspruch 2 wird ein komfortabler Wippbereich erreicht. Die Merkmale der Ansprüche 3 bis 5 bilden eine entsprechende Anpassung der Rückstellfederanordnung.

Eine bevorzugte Ausführungsart der Erfindung wird mit Anspruch 6 genannt. Die Benutzung eines Drehfederstabes sowohl als Schwenkachse als auch als Rückstellfeder ermöglicht eine besonders kostengünstige Konstruktion einer erfindungsgemäßen Wippvorrichtung.

Anhand eines abgebildeten Ausführungsbeispieles werden im folgenden weitere Merkmale der Erfindung und deren Vorteile erläutert. Es zeigen

Fig. 1 die Seitenansicht eines Sessels mit der teilweise geschnitten dargestellten feststellbaren Wippvorrichtung,

Fig. 2 eine vergrößerte Unteransicht in Richtung A in Fig. 1 auf die Wipp­ vorrichtung und

Fig. 3 eine teilweise geschnittene Seiten­ ansicht der Wippvorrichtung.

Zunächst wird auf die Fig. 1 Bezug genommen. Der abgebildete Sessel besteht aus der durch Sitzteil 11 und damit fest ver­ bundenen Rückenlehne 12 gebildeten Sesselschale 1 und einem Standfuß 2, die über eine feststellbare Wippvorrichtung mit einander verbunden sind. Teil dieser Wippvorrichtung ist eine standfußseitige Aufnahme 5, die auf dem konischen Aufsteck­ profil 21 aufgesteckt befestigt ist. Der am Sitzteil 11 be­ festigte sesselseitige Rahmen trägt die Gesamtziffer 3. Die Rückstellfederanordnung 6 ist von außen über eine Spindel 613 zur Anpassung an das Gewicht des Benutzers einstellbar. Mit einer in Fig. 2 angedeuteten gedämpften Gasdruckfeder 7, die parallel zur Rückstellfederanordnung 6 befestigt ist, kann über ein mit der Ziffer 73 bezeichnetes Ventil und eine zuge­ hörige Druckleitung 74 die nicht im einzelnen dargestellte Überströmleitung gesperrt und damit die Wippvorrichtung in jeder Schrägstellung festgestellt werden.

Die Einzelheiten der Federanordnung sind aus den Fig. 2 und 3 erkennbar. Der sesselseitige rechteckige Rahmen 3 wird gebildet durch die beiden längeren Seitenträger 31 und 32 und die verbindenden Querträger 33 und 34. An den Eckpunkten sind jeweils Befestigungsplatten 35 vorgesehen, durch die Befestigungsschrauben zum Sitzteil geführt werden.

Die standfußseitige Aufnahme 5 wird gebildet durch einen C-Profilträger 51, der an einem Ende eine konische Aufnahme­ bohrung 511 zur Befestigung am Aufsteckprofil 21 aufweist. Dieser Profilträger 51 ist mit einer Trägerhülse 521 pendeln auf dem Seitenträger 32 aufgesetzt.

Der sesselseitige Rahmen 3 und die standfußseitige Aufnahme 5 sind außerdem über die insgesamt mit der Ziffer 4 bezeich­ nete Kniehebelanordnung verbunden. Dazu ist ein paralleles Hebelpaar 41 mit einer endseitigen Trägerhülse 411 verdrehbar bzw. pendelnd am anderen Seitenträger 31 des Rahmens 3 auf­ gesetzt. Durch die anderen Enden dieser Hebel 41 ist eine Welle 43 hindurchgeführt, auf der ein zweites paralleles Hebel paar 42 der Kniehebelanordnung 4 sitzt.

Gegen diese Welle 43 wirkt die insgesamt mit der Ziffer 6 bezeichnete Rückstellfederanordnung. Sie besteht aus zwei im Abstand zueinander einrichtbaren Federträgern 61 und 62, die zwischen ihren Flanschen 612 und 622 die vorgespannte Rück­ stellfeder 63 aufnehmen. Der Federträger 61 greift dabei in den anderen Federträger 62 ein und wirkt gegen einen darin angeordneten elastischen Block 623. Die Einrichtung dieser beiden Federträger 61 und 62 und damit die Einrichtung der Vorspannung der Rückstellfeder 63 erfolgt über die von außen betätigbare Einstellspindel 613. Die Rückstellfederanordnung ist mit dem Ende 611 des Federträgers 61 pendeln auf der Welle 53 gelagert und stützt sich mit dem Ende 621 des anderen Federträgers 62 auf der Welle 43 ab. Die Rückstell­ feder 63 wirkt daher über die Welle 43 auf die Kniehebel­ anordnung 4 in Richtung des Seitenträgers 31 des Rahmens 3. Das zweite Hebelpaar 42 der Kniehebelanordnung 4 ist mit der Welle 44 in den Schenkeln des Profilträgers 51 drehbar gelagert.

Parallel zur Rückstellforderanordnung 6 ist eine Gasdruck­ feder 7 vorgesehen, die sich mit ihrem Ende 71 pendelnd auf der Welle 53 und mit dem anderen Ende 72 ebenfalls pendelnd auf der Welle 43 abstützt. Diese Gasdruckfeder wirkt dämpfend und kann wie bereits geschildert blockiert werden zur Fest­ stellung der Wippvorrichtung in jeder Schräglage.

Es besteht auch die Möglichkeit, den sesselschalenseitigen Rahmen oder dergleichen mit einer einstellbaren, rück­ stellenden Drehstabfeder an der standfußseitigen Aufnahme anzulenken. Die Gasdruckfeder oder dergleichen wird dann als von außen bedienbares Feststellelement entsprechend zwischen dem schalenseitigen Rahmen und der standfußseitigen Aufnahme angeordnet.

Bezugszeichenliste

1 Sesselschale
11 Sitzteil
12 Rückenlehne
2 Standfuß
21 Aufsteckprofil
3 sesselseitiger Rahmen
31 Seitenträger
32 Seitenträger
33 Querträger
34 Querträger
35 Befestigungsplatte
4 Kniehebelanordnung
41 Hebel
411 Trägerhülse
42 Hebel
43 Welle
44 Welle
5 standfußseitige Aufnahme
51 C-Profilträger
511 Aufnahmebohrung
52 Schenkel
521 Trägerhülse
53 Welle
6 Rückstellfederanordnung
61 Federträger
611 Ende des Trägers
612 Flansch
613 Einstellspindel
62 Federträger
621 Ende des Trägers
622 Flansch
623 elastischer Block
63 Rückstellfeder
7 Gasdruckfeder
71 Ende
72 Ende
73 Ventil
74 Druckleitung

Claims (6)

1. Feststellbare Wippvorrichtung für einen Sessel, bei der an einer aus Sitzteil (11) und damit fest verbundenen Rückenlehne (12) bestehenden Sesselschale (1) ein Rahmen (3) gehalten ist, der um eine horizontale Achse gegen eine Rückstellfeder (6) an einer standfußseitigen Auf­ nahme (5) begrenzt verschwenkbar gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß die standfuß­ seitige Aufnahme (5) gegen eine Rückstellfederanordnung (6, 63) im vorderen Bereich der Sesselschale (1, 11) am Rahmen (3, 32) angelenkt ist, und daß parallel wirkend zur Rückstellfederanordnung (6, 63) eine dämpfende Gasdruckfeder (7) oder ein entsprechendes hydraulisches Dämpfungselement zwischen der standfuß­ seitigen Aufnahme (5) und dem schalenseitigen Rahmen (3, 32) angeordnet ist, deren der Drosselung dienende Überströmleitung von außen zur Feststellung der Vorrich­ tung absperrbar ist.

2. Wippvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einseitig im vorderen Bereich der Sesselschale (1, 11) am Rahmen (3, 32) angelenkte stand­ fußseitige Aufnahme (5) über eine Kniehebelanordnung (4) zusätzlich mit dem Rahmen (3) pendelnd verbunden ist, wobei eine sich mit einem Ende (611) an der Aufnahme (5) pen­ delnd abstützende, einstellbare Rückstellfederanordnung (6, 63) sich mit ihrem anderen Ende (621) an einer die beiden Hebel (41, 42) der Kniehebelanordnung (4) gelenkig verbindenden Welle (43) ebenfalls pendeln abstützt, und daß parallel zur Rückstellfeder (63) eine dämpfende Gasdruck­ feder (7) oder ein entsprechendes hydraulisches Dämpfungs­ element zwischen Aufnahme (5) und der die beiden Hebel (41, 42) verbindenden Welle (43) pendelnd angeordnet ist.

3. Wippvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der am Sitzteil (11) der Sesselschale (1) zu befestigende sesselseitige Rahmen (3) als Recht­ eckrahmen ausgebildet ist, an dessen zwei sich gegen­ überliegenden Seitenträgern (31, 32) zwei zueinander parallel angeordnete Hebel (41) der Kniehebelanordnung (4) mit einer Trägerhülse (411) und die standfußseitige Aufnahme (5) mit einer Trägerhülse (521) drehbar aufge­ setzt sind, wobei das zweite Hebelpaar (42), welches mit dem ersten Hebelpaar (41) über die Welle (43) verbun­ den ist, sich mit einer gemeinsamen Welle (44) in den Schenkeln (52) der standfußseitigen Aufnahme (5) abstützen.

4. Wippvorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Rückstellfederanordnung (6) mit einem zwei­ teiligen, über eine Spindel (613) einrichtbaren Feder­ träger, der zwischen sich die in der Vorspannung damit einrichtbare Rückstellfeder (63) aufnimmt.

5. Wippvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Federträgerteil (61) in das andere Federträgerteil (62) eingreift und gegen einen in diesem Trägerteil (62) angeordneten elastischen Block (623) puffernd wirkt.

6. Wippvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der sesselschalenseitige Rahmen oder dergleichen mit einer einstellbaren, rückstellenden Drehstabfeder an der standfußseitigen Aufnahme angelenkt ist.