DE4443212A1 - Behälter mit faltbaren Seitenwänden - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Solche Behälter sind beispielsweise weltweit zum Transport von Automobilteilen zwischen verschiedenen Herstellungsstätten und dergleichen im Einsatz. Dabei handelt es sich meist um Behälter, deren Bodenplatte als Palette ausgebildet ist, die Seitenwände sind aus Sperrholz und Seitenwände, Boden und Deckel werden durch Stahlklammern miteinander verbunden.

Bei einer quaderförmigen Kiste sind zu deren Aufbau und Ver­ schluß pro Kante mindestens zwei Klammern erforderlich. Das heißt, es werden mindestens 24 Klammern benötigt, die zum vollständigen Zerlegen einer Kiste neben den aufeinanderge­ stapelten Boden-, Seiten- und Deckelteilen zum Ursprungsort zurückgeschickt werden. Darüberhinaus erfordert das Anbrin­ gen und Abnehmen der Klammern Zeit, und bei größeren Behäl­ tern mindestens zwei Personen, die die entsprechenden Behäl­ terteile aneinanderhalten und verklammern müssen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Behälter vorzustellen, der mit weniger Klammern aufbaubar ist, dadurch schneller aufzubauen und wieder abzubauen ist, gegebenenfalls mit weniger Personalbedarf und bei dem weni­ ger lose Einzelteile beim Rücktransport verpackt und mitge­ sandt werden müssen.

Diese Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst.

In den Unteransprüchen sind bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung gekennzeichnet.

Nach einer Variante hat der erfindungsgemäße Behälter einen Deckel, der um einige Zentimeter unter die Seitenwandober­ kante versenkt durch entsprechend geformte Beschläge an die­ ser gehalten ist. Der Deckel liegt somit lediglich durch sein Gewicht nach unten gedrückt über die Beschläge auf der Oberkante der Seitenwände auf und bewirkt eine Versteifung der Seitenwände im oberen Bereich des Behälters bei seitli­ cher Belastung. Die Kufen der Palette stehen auf dem Deckel in der vollen Fläche auf, wodurch eine gleichmäßige Kraft­ verteilung erreicht wird.

Hat der Behälter eine Quaderform, so ist es günstig, die weniger breiten Seitenwände in ihrer Mitte senkrecht noch einmal zu teilen und mit einem Kunststoffscharnier zu ver­ sehen, so daß bei der Demontage die Seitenwände lediglich aus ihrer Führungsfalz in der Bodenplatte herausgehoben, die geteilten Seitenwände jeweils nach innen geknickt und damit die längeren Seitenwände aufeinander zu bewegt werden, bis ein vierlagiger Stapel entsteht, der auf der Bodenplatte ab­ gelegt werden kann.

Vorteilhafterweise sind die Beschläge auf dem Deckel so an­ geordnet und so ausgeformt, daß, wenn der Deckel umgekehrt auf den Stapel gelegt wird, er mit den Klammern des Behäl­ terbodens an diesem befestigt werden kann, wobei die Seiten­ wände zwischen Bodenplatte und umgekehrter Deckelplatte fest eingeklemmt sind.

Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung durch die Beschreibung bevorzugter Ausführungs­ beispiele näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Behälters;

Fig. 1a eine Detailansicht einer oberen Kante des Behälters;

Fig. 1b eine Detailansicht einer geteilten Seitenwand;

Fig. 1c eine Ecke der Bodenplatte, die als Palette ausgebil­ det ist;

Fig. 2a einen Querschnitt durch einen zusammengelegten Be­ hälter im Bereich der Klammern;

Fig. 2b eine Teilseitenansicht des zusammengelegten Behäl­ ters auf der Höhe der Klammer und eines Beschlages.

Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Be­ hälters. Die Bodenplatte 1 steht auf Holzklötzen, mit denen sie zusammen eine Palette 1a bildet. Wie in Fig. 1c deutlich zu erkennen ist, ist in den Umfangsrand der Bodenplatte 1 ein Falz 8 eingefräst, der eine senkrechte Schulter 8a auf­ weist, gegen die die Seitenwände 2 mit ihrer inneren Seiten­ fläche anliegen. Die Seitenwände 2 weisen außen in ihrem unteren und oberen Rand Schlitze 5 auf, in denen die Enden von Klammern 4 einrasten, die die untere Kante des Behälters übergreifen und die Seitenwände an der Bodenplatte befe­ stigen.

Die Seitenwände sind untereinander über Kunststoffscharniere verbunden. Fig. 1a zeigt eine obere Ecke des Behälters mit einem Kunststoffscharnier 6, welches die Form eines doppel­ ten U-Profils hat, wobei die Enden der Schenkel der U-Profi­ le jeweils nach innen gebogen sind und in Nuten 7 in den Kantenbereichen 2a der Seitenwände 2 eingreifen. Im Boden­ bereich der U-Profile sind diese über einen dünnen Steg miteinander verbunden. Wie man in Fig. 1a deutlich erkennt, ist der Steg nicht auf der Mittelachse eines jeden U-Profils angeschlossen, sondern seitlich versetzt, derart, daß der Verbindungsbereich zwischen dem jeweiligen U-Profil und dem Steg etwa auf der gleichen Höhe liegen wie die Innenkanten der zu verbindenden Seitenwände. Die Kunststoffscharniere sind aus einem geeigneten Material, beispielsweise Polypro­ pylen extrudiert oder gepreßt. Der Steg zwischen den U-Pro­ filen ist dabei hinreichend elastisch gehalten und hat in der Regel eine Dicke der Größenordnung 0,3 mm. Die Scharnie­ re werden auf die Kanten aufgeschoben, so daß deren Spitzen in die Nuten 7 eingreifen. Die Scharnierbänder haben eine Länge, die etwas kürzer ist als die Höhe der Seitenwände, um mindestens den Endbereich auszusparen, im dem die Seitenwän­ de an der Falzrückwand 8a anliegen. Entsprechend ist an der Oberkante der Seitenwände ein Abstand von größenordnungsmä­ ßig 8 mm freigelassen, damit Deckel mit Falzen dort eben­ falls nicht auf dem Scharnierband aufliegen.

Die Verwendung von Scharnieren zur Verbindung aller Seiten­ wände des Faltrahmens hat den großen Vorteil, daß alle Seitenwände während des Aufbauens und des Abbauens ständig miteinander verbunden sind, so daß ein Ausrichten der Sei­ tenwände zueinander, um diese anschließend beispielsweise durch Klammern aneinander zu befestigen, entfällt. Strangge­ preßte oder extrudierte Kunststoffscharniere, welche wie in der gezeigten U-Form in Nuten der Sperrholzplatten eingrei­ fen, besitzen darüberhinaus den Vorzug, daß sie im Beschädi­ gungsfalle leicht gegen unbeschädigte neue Kunststoffschar­ niere ausgetauscht werden können. Der Vorteil des Miteinan­ derverbundenseins aller Seitenwandteile erweist sich beson­ ders dann als sehr praktisch, wenn der Behälter Ausmaße hat, die ein Aufbauen von einer einzigen Person ermöglichen. Dies ist in der Regel bei Behältern der Fall, deren Seitenlänge 1,50 m größenordnungsmäßig nicht überschreitet. Solche Be­ hälter haben in der Regel eine Höhe, die kleiner ist als deren Breite.

Um die Seitenwände, ohne dieselben voneinander lösen zu müs­ sen, auf der Bodenplatte stapelbar zu machen, ist ein weite­ res Scharnier auf der senkrechten Mittelachse der Seiten­ wände mit der kleineren Seitenlänge im Falle eines quader­ förmigen Behälters ebenfalls mit einem Kunststoffscharnier 6 versehen. Dies ist wie Fig. 1b zeigt so ausgerichtet, daß der Verbindungssteg im wesentlichen parallel zur äußeren Oberfläche der Seitenwand und etwa in derselben Ebene wie diese verläuft, so daß bei der Demontage eines Behälters diese Seitenwände nach innen geknickt werden können, so daß ein Stapel bestehend aus den beiden längeren Seitenwänden und den jeweils gefalteten kürzeren Seitenwänden entsteht, der auf der Bodenplatte 1 abgelegt werden kann. Wenn die Höhe der Seitenwände kleiner ist als die Länge der kürzeren Seitenwände, steht dieser Stapel an keiner Seite über der Bodenplatte 1 über, so daß eine später zu erläuternde Sta­ pelpackung gebildet wird, die mit Bezug auf Fig. 2 später erläutert wird.

Der Behälter weist vorzugsweise einen Deckel auf, der, wie in Fig. 1 gezeigt ist, einige Zentimeter unter die Oberkante der Behälterseitenwände versenkt ist und dort über Beschläge 9, die über die Oberkante der Seitenwände greifen, gehalten wird. Der Deckel besteht z. B. aus einer Sperrholzplatte mit einer Dicke von ca. 15 mm. Die Beschläge sind auf der Unter­ seite der Deckelplatte mit Nieten 12 (Fig. 2) befestigt.

Daran schließt sich ein auf dem Kopf stehendes U-Profil an, welches über die obere Kante der Seitenwände greift. Somit ist an dieser Stelle des Behälters eine starre Bezugsfläche für die Seitenwände vorgegeben, die im wesentlichen dieselbe Funktion wie der Falz 8 in Verbindung mit der Seitenwand 8a erfüllt. Der Behälter gewinnt in seinem oberen Bereich somit die erforderliche Verbindungssteife bei Querbelastung. Der Abstand der oberen Fläche des Deckels 3 von der Oberkante der Seitenwände entspricht genau der Eintauchtiefe der ge­ genüber den Distanzklötzen um die Stärke der Seitenwände eingerückten Kufenbretter der Palette beim Übereinandersta­ peln von Behältern. Somit wird die Belastung der Oberkante der Seitenwände beim Übereinanderstapeln an der Stelle, wo die Distanzklötze aufliegen vermindert und über die Beschlä­ ge 9 gleichmäßig und exakt verteilt. Der Deckel 3 weist fer­ ner vorzugsweise zwei Handhabungsöffnungen 10 auf, um ihn mit der Hand oder mit einem Werkzeug leicht abheben zu kön­ nen. Soll der Behälter von oben gegen das Eindringen von Feuchtigkeit geschützt werden, so erfolgt bei dem oben ge­ schilderten Deckel eine zusätzliche Abdeckung durch eine Kunststoffolie.

Da derartige Behälter vorwiegend in Containern gestapelt, verladen und transportiert werden, ist ein Eindringen von Feuchtigkeit im allgemeinen während des Transports nicht zur befürchten, allenfalls beim Beladen bzw. Entladen der Con­ tainer im Freien und bei Regen. In der Regel erfolgt Entla­ dung und Beladung sowie die weitere Lagerung dieser Behälter in geschlossenen Hallen unter Dach.

Es ist andererseits ebenfalls möglich einen (nicht gezeig­ ten) Deckel zu verwenden, dessen Umfangsrand mit den Außen­ seiten der Seitenwände abschließt und der ebenfalls eine beispielsweise gefräste Falz aufweist, gegen die die Innen­ seiten der Seitenfläche sich an ihrem oberen Rand abstützen. Die Befestigung eines solchen Deckels erfolgt über Klammern 4, die in Nuten 5 eingreifen.

Fig. 2 zeigt eine vorteilhafte Packung der Behälterbestand­ teile, mit der der Behälter in zerlegtem Zustand transpor­ tiert werden kann. Fig. 2a zeigt die Bodenplatte 1, auf der der Stapel Seitenwände angeordnet ist, von dem man lediglich eine Kante mit zwei Scharnieren 6 sieht. Auf dem Stapel Sei­ tenwände liegt umgekehrt der Deckel 3 mit seinen Beschlägen 9, so daß das U-Profil der Beschläge 9 nun nach oben offen ist. Der äußere Schenkel des U-Profils weist, wie man in Fig. 2b sieht, in der Mitte einen Ausschnitt 11 auf, dessen Breite und Tiefe so gewählt ist, daß eine Klammer 4, die mit einem Schenkel in einer Nut 5 einrastet, mit dem Beschlag 9 ebenfalls unter Spannung verrastet werden kann. Damit ent­ steht ein stabiles Gebinde bestehend aus allen Bestandteilen des zerlegbaren Behälters, welches leicht zu transportieren ist. Dabei ist es sinnvoll, alle Klammern 4, die zur Befe­ stigung der Seitenwände an der Bodenplatte benötigt werden, ebenfalls mit dem Deckel im zusammengelegten Zustand zu verklammern. Man hat somit eine einfache Kontrolle darüber, daß alle benötigten Bestandteile des zerlegbaren Behälters vollständig zusammen sind und keines fehlt. Es versteht sich von selbst, daß es diese Anordnung erfordert, daß die Be­ schläge 9 und die Nuten 5 in der Bodenplatte übereinander liegen. Die Beschläge 9 sind mit Nieten 12 am Deckel 3 be­ festigt. Der Winkel zwischen der Befestigungslasche und dem U-Profil kann durch (nicht gezeigte) geeignete Mittel ver­ steift sein. Dazu gehören beispielsweise angeschweißte Win­ kel, Sicken oder andersgeartete Ausformungen oder derglei­ chen. Die Beschläge sind vorzugsweise aus verzinktem Stahl­ blech und die Behälterplatten aus Sperrholz.

Der erfindungsgemäße zerlegbare Behälter ist in seiner Hand­ habung gegenüber herkömmlichen Behältern sehr viel einfacher und schneller. Es werden weniger lose Einzelteile benötigt und der Einhängedeckel verteilt die Druckbelastung der Ober­ kante der Seitenwände beim Übereinanderstapeln von Behältern gleichmäßiger, so daß ein stabilerer Stapelaufbau gewährlei­ stet ist.

Der formstabile Einhängedeckel 3 mit den Beschlagteilen 9 stabilisiert den Faltrahmen und verhindert außerdem, daß im beladenen Zustand zu hohe Kräfte auf die Kunststoffscharnie­ re ausgeübt werden, ebenso wie dies die Clipse 4 in den Falzen 5 herbeiführen.

Zum Zwecke der Prüfung des Inhalts eines beladenen Behälters kann die Deckelplatte leicht und schnell abgehoben und an­ schließend wieder aufgesetzt werden.

Claims (12)

1. Behälter mit

• - einer Bodenplatte (1),
• - miteinander und mit der Bodenplatte verbindbaren Seitenwänden (2), und
• - einem Deckel (3), wobei die Seitenteile (2) mit dem Boden (1) durch im wesentlichen rechtwinklige Klammern (4) verbunden sind, die die Behälterkanten am Boden übergreifen und in entsprechend vorgesehene Nuten (5) oder dergleichen einrasten,

dadurch gekennzeichnet, daß

• - die Seitenwände über Scharnierteile (6) miteinander verbunden sind.

2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierteile (6) durchgehende, profilgezogene bzw. gepreßte Kunststoffteile sind.

3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierteile (6) jeweils die Seitenwandkanten (2a) U-förmig umfassen und in zu den Kanten (2a) parallel verlaufenden Nuten (7) formschlüssig gehalten sind und die U-förmigen Profilteile (6) durch einen Steg (6a) miteinander verbunden sind.

4. Behälter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (2) mit der kleinsten Seitenlänge in ihrer Mitte ein zu den senkrechten Seitenkanten paralle­ les Faltscharnier (6) aufweisen.

5. Behälter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte (1) als Palette (1a) ausgebildet ist, mit einer auf ihrer Außenseite umlaufenden Falz (8) zur seitlichen Führung der Seitenwände (2).

6. Behälter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (3) bis unter die Oberkante der Seitenwände (2) in den Behälter abgesenkt durch Beschlagteile (9) am oberen Rand der Seitenwände (2) befestigt ist.

7. Behälter nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (3) mit einer Umfangsfalz auf der Oberkante der Seitenwände (2) aufliegt, und dort mit im wesentli­ chen rechtwinkligen Klammern (4) mit den Seitenwänden (2) verbunden ist, die die oberen Behälterkanten über­ greifen und in entsprechend vorgesehene Nuten (5) ein­ rasten.

8. Behälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschlagteile (9) jeweils an der Unterseite des Deckels durch Nieten (12) befestigt sind und ein über den Deckelrand vorstehendes nach unten offenes U bilden, zum Einhängen auf der Oberkante der Seitenwände (2).

9. Behälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschlagteil (9) an dem vom Deckel (3) am weitesten entfernten Schenkel des offenen U′s einen mittleren Aus­ schnitt (11) aufweist, dessen Breite das Einklinken einer Klammer (4) des Behälters zuläßt, und dessen Tiefe zusammen mit der Schenkellänge so dimensioniert ist, daß eine Packung bestehend aus der Bodenplatte (1), den zu­ sammengefalteten Seitenwänden (2) und dem umgekehrt auf­ gelegten Deckel (3) mit den Klammern (4) mit festem Sitz geklammert werden kann.

10. Behälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschlagteile (9) aus verzinktem Stahlblech gefer­ tigt sind.

11. Behälter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (2), der Deckel (3) und ggf. die Bodenplatte (1) aus Sperrholz sind.