DE4441922A1 - Verfahren zum Löschen von Bränden auf Ölbädern und dergleichen - Google Patents

Verfahren zum Löschen von Bränden auf Ölbädern und dergleichen

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DE4441922A1
DE4441922A1 DE19944441922 DE4441922A DE4441922A1 DE 4441922 A1 DE4441922 A1 DE 4441922A1 DE 19944441922 DE19944441922 DE 19944441922 DE 4441922 A DE4441922 A DE 4441922A DE 4441922 A1 DE4441922 A1 DE 4441922A1
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
    • A62CFIRE-FIGHTING
    • A62C3/00Fire prevention, containment or extinguishing specially adapted for particular objects or places
    • A62C3/06Fire prevention, containment or extinguishing specially adapted for particular objects or places of highly inflammable material, e.g. light metals, petroleum products
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
    • A62DCHEMICAL MEANS FOR EXTINGUISHING FIRES OR FOR COMBATING OR PROTECTING AGAINST HARMFUL CHEMICAL AGENTS; CHEMICAL MATERIALS FOR USE IN BREATHING APPARATUS
    • A62D1/00Fire-extinguishing compositions; Use of chemical substances in extinguishing fires
    • A62D1/0007Solid extinguishing substances
    • A62D1/0014Powders; Granules

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Löschen von Bränden auf Ölbädern und der­ gleichen (z. B. Fettbäder), insbesondere in Härtereien.
In Härtereien sind für die Abschreckung metallischer Werkstücke nach der Härtung Wärmebehandlungen, in aller Regel Ölbäder vorhanden. Erfolgt die Absenkung einer abzuschreckenden Charge von Werkstücken fehlerhaft, kommt es nicht selten dazu, daß das Ölbad in Brand gesetzt wird. Derartige Ölbadbrände werden üblicherweise dadurch gelöscht, daß Sand auf das Ölbad verbracht wird, wodurch - teilweise durch Erstickung und teilweise durch Abkühlung des Ölbades - die Löschung eines solchen Brandes gelingt. In der Konsequenz ist jedoch das jeweils vorhandene Härteöl mit Löschsand verunreinigt und somit nicht mehr weiter verwendbar. Die geschilderte Ausgangslage ist also nicht vollständig zufriedenstellend. Davon ausgehend wurde auch bereits versucht, die auftretenden Brände mit Inertgasspülungen der Bad­ oberfläche zu unterbinden. Diese Versuche blieben jedoch vor allem aufgrund der auftretenden Konvektionseffekte ohne Erfolg.
Die Aufgabenstellung vorliegender Erfindung bestand also darin, die geschilderte Situation bei Ölbadbränden zu verbessern, also eine vorteilhafte Löschmöglichkeit für Ölbadbrände anzugeben.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß im Brandfall aus festem Kohlendioxid bestehendes, kompaktes, kleinteiliges Material auf das Ölbad aufgebracht wird, wo es absinkt, kühlt, dabei sublimiert und oberflächig inertisiert. In der Folge wird ein Brand gelöscht.
Auf der Suche nach einer Lösung für das geschilderte Problem hat die Anmelderin fest­ gestellt, daß gerade entsprechend kompaktiertes CO₂-Material mit einem spezifischen Gewicht, das über dem von Härteölen liegt, besonders vorteilhafte Effekte bei einem Aufbringen auf ein brennendes Ölbad hervorbringt. Derartiges CO₂-Material, beispiels­ weise gemäß der EP-PS 0 405 203 hergestellte Pellets, sinken nämlich in einem Härteölbad ab, kühlen dabei das Bad und senken somit den Öldampfdruck, sublimieren ferner in einem gleichmäßigen, jedoch nicht schlagartigen Prozeß und schaffen so eine sich rasch aufbauende, aber nicht zu turbulente Inertgasschicht an der Ölbadober­ fläche, die schließlich den Brand zum Erlöschen bringt. Dabei ist das in das Ölbad eingebrachte Kohlendioxid für das Härteöl hinsichtlich seiner Brauchbarkeit voll­ kommen ohne Wirkung. Selbst für den Löschvorgang überschüssiges CO₂-Material gast schließlich aus dem Ölbad aus, und es bleibt ein uneingeschränkt gebrauchs­ fähiges Ölbad erhalten.
In einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung wird ein Vorrat aus festem, kleinteiligem CO₂-Material ständig bereitgehalten. Einerseits ist eine derartige Bevorratung von Trockeneis heute mit vertretbarem Aufwand möglich und andererseits kann mit be­ vorratetem CO₂-Material schnell und einfach der erfindungsgemäße Löschvorgang eingeleitet werden.
In einer Variante wird der CO₂-Materialvorrat dadurch in geeignetem Zustand gehalten, daß er mit einem tiefkalten Flüssiggas gekühlt wird, vorzugsweise durch indirekten Wärmetausch. Besonders günstig ist diese Möglichkeit, wenn benachbart zur Bevor­ ratung eine Anwendung des erforderlichen Flüssiggases stattfindet. Dies ist jedoch gerade im Falle von Härtereien häufig der Fall, da dort Schutzgasatmosphären für die dort auszuführenden Härtungsprozesse bereitzustellen sind und hierzu insbesondere Stickstoff, der üblicherweise als tiefkaltes Flüssiggas bereitgestellt wird, ein häufig eingesetztes Ausgangsmedium darstellt. Selbstverständlich ist auch der Einsatz anderer, tiefkalter Flüssiggase - typischerweise Argon, Sauerstoff und unter Umständen auch Kohlendioxid selbst - für den besagten Zweck möglich.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß der Vorrat an festem CO₂-Material durch Kühlung mit einem Kühlaggregat einsatzfähig gehalten wird. Der Energieaufwand hierzu ist vertretbar und wird durch die längere Einsatzdauer der Ölbäder kompensiert.
Vorteilhaft ist ferner eine praktische Realisierung der Erfindung derart, daß für die Bevorratung des Kohlendioxidmaterials ein fahrbares, wärmeisoliertes Behältnis vorgesehen wird, mit einem, zumindest für einen Löschvorgang ausreichenden Aufnahmevolumen, das außerdem über eine geeignete Kühlmöglichkeit verfügt.
In einer anderen Variante der Erfindung wird das erforderliche CO₂-Material im Brandfall beispielsweise durch Entspannung von gasförmigem Kohlendioxid und Verpressen des so erhaltenen CO₂-Schnees produziert.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert:
Tritt ein Ölbrand bei einem Ölbad üblicher Größenordnung, also 300 bis 1000 l Öl auf, so ist das das CO₂-Material enthaltende Behältnis heranzuführen und aus diesem ist das Kohlendioxid-Löschmaterial, beispielsweise mit Schaufeln oder mittels Rutschen auf das Ölbad zu befördern. Ein günstig ausgebildetes CO₂-Löschmaterial stellen beispielsweise fest gepreßte, in ihrer Ausdehnung unterhalb 6 cm (vorzugsweise unter­ halb 4 cm) und oberhalb 0,2 cm (vorzugsweise oberhalb 0,5 cm) liegende kompakte CO₂-Pellets dar. Führt man dem brennenden Ölbad pro 100 l Öl etwa 0,3 bis 1 kg dieses kompakten Trockeneises zu, so wird damit im Regelfall ein Brand nach kurzer Zeit (10 bis 30 sec.) gelöscht. Dabei ist nach wenigen Minuten auch gegebenenfalls überschüssiges CO₂-Material sublimiert und der Härtebetrieb kann uneingeschränkt fortgesetzt werden. Bei der erfindungsgemäßen Löschmethode tritt ferner kein wesent­ liches Risiko durch die CO₂-Freisetzung in die Umgebung ein, da im Normalfall aufgrund der langsamen "Verdampfung" des Kohlendioxids die normale Luftumwälzung in Fertigungsräumen ausreichend ist.
In einer Härterei mit mehreren Ölbädern können beispielsweise entweder eine oder zwei Löschchargen an festem, kleinteiligem CO₂-Material bereitgehalten werden. Im ersteren Fall ist dabei nach einem Einsatzfall kein weiteres Löschgut mehr vorhanden und es muß im Falle eines kurzfristig auftretenden, zweiten Brandes auf Sand zurück­ gegriffen werden. Dafür ist hierbei der Aufwand hinsichtlich der Kühlung der bevorra­ teten CO₂-Menge geringer. Im zweitgenannten Fall ist praktisch jederzeit genügend CO₂-Material vorhanden, wobei jedoch in beiden Varianten nach einem Einsatzfall für einen Ersatz des verbrauchten CO₂-Löschmaterials gesorgt werden muß.

Claims (6)

1. Verfahren zum Löschen von Bränden auf Ölbädern und dergleichen, ins­ besondere in Härtereien, dadurch gekennzeichnet, daß im Brandfall aus festem Kohlendioxid bestehendes, kompaktes, körniges oder sonstig kleinteiliges Material auf das Ölbad aufgebracht wird, wo es absinkt, kühlt, sublimiert und inertisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Vorrat aus festem, kleinteiligen CO₂-Material bereitgehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorrat an festem CO₂-Material durch Kühlung mit einem tiefkalten Flüssiggas aufrechterhalten wird, vor der Sublimation bewahrt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorrat an festem CO₂-Material durch Kühlung mit einem Kühlaggregat aufrechterhalten wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für die Bevorratung ein fahrbares, gekühltes, wärmeisoliertes Behältnis vorgesehen wird, mit einem, zumindest für einen Löschvorgang aus­ reichenden, Aufnahmevolumen.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß CO₂-Material im Brandfall produziert wird, beispielsweise durch Entspannung von gasförmigem Kohlendioxid und Verpressen des so erhaltenen CO₂-Schnees.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE207741C (de) *
US1800084A (en) * 1928-01-05 1931-04-07 Kramer Edward Francis Pressure-operated switch
EP0405203A1 (de) * 1989-06-27 1991-01-02 Linde Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung von Kohlendioxid-Granulat

Patent Citations (3)

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EP0405203A1 (de) * 1989-06-27 1991-01-02 Linde Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung von Kohlendioxid-Granulat

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Owner name: LINDE GAS AG, 82049 HOELLRIEGELSKREUTH, DE

8327 Change in the person/name/address of the patent owner

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