DE4326517C2 - Verfahren zur spanenden Bearbeitung von metallischen Werkstücken mit Kühlung - Google Patents
Verfahren zur spanenden Bearbeitung von metallischen Werkstücken mit KühlungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur spanenden Bearbeitung von metallischen
Werkstücken und auch keramischer Oberflächen, wobei während des Bearbeitungs
vorgangs durch Zufuhr eines Kühlmittels zur Bearbeitungsstelle gekühlt wird und wobei
zur Kühlung ein zumindest überwiegend aus Kohlendioxid (CO2) bestehender Kühl
mittelstrahl enthaltend kaltes Gas und Schneepartikel der Bearbeitungsstelle zugeführt
wird.
Aus der DE-B 15 509 Ib/49a - 12.03.53 ist ein Verfahren zur spanenden Bearbeitung
von metallischen Werkstücken bekannt, bei dem während des Bearbeitungsvorgangs
durch Zufuhr eines Kühlmittels zur Bearbeitungsstelle gekühlt wird. Als Kühlmittel wird
über eine Düse ein Flüssigkeitsstrahl aus CO2 auf das Werkstück verwendet. Der
Flüssigkeitsstrahl aus CO2 trifft an der Bearbeitungsstelle auf das Werkstück, wobei
ein Niederschlag von festem CO2 entsteht. Im Dokument wird ausdrücklich darauf hin
gewiesen, daß in allen Fällen die Grundregel zu beachten sein wird, daß das flüssige
CO2 an der Stelle expandieren soll, wo das Werkzeug das Werkstück berührt.
Aus der DE-AS 10 37 808 ist die spanabhebende Bearbeitung unter Verwendung von
Kohlensäure in Form von Schnee für Kühlzwecke bekannt. Dabei strömt flüssige
Kohlensäure unter Druck aus einem Kapillarrohr oder einer Düse aus und wird beim
Austritt aufgrund des Druckabfalles augenblicklich in ein Gemisch aus Dampf und
Schnee umgewandelt.
Bei der auf Kohlendioxid beruhenden Kühlmethode handelt es sich um eine trockene
Kühlung, d. h., da das Kohlendioxid bei normaler Umgebungstemperatur den gasförmi
gen Zustand annimmt, verbleiben im Anschluß an die gekühlte Bearbeitung keinerlei
Kühlmittelrückstände auf dem Werkstück. Darüber hinaus ergibt sich auch bei der Be
arbeitung von auf Grundkörpern aufgebrachten keramischen Schichten die vorteilhafte
Situation, daß kein Kühlmittel in die poröse, keramische Schicht eindringen kann. Eine
nachfolgende Versiegelung solcher Schichten wird somit optimal vorbereitet.
Besonders einfach ist eine Kühlung mit CO2 dadurch realisierbar, daß der Kühlmittel
strahl aus unter entsprechendem Druck und Normaltemperatur stehendem, gasförmi
gen oder flüssigem CO2 durch Entspannung über eine Standarddüse mit freiliegender
rundlicher Öffnung erzeugt wird.
Der Kühlmittelstrahl aus Gas und Schnee liefert eine hohe Kühlleistung. Der Kühlstrahl
ist auf relativ einfache Weise erzeugbar, nämlich durch Entspannung konventionell in
Gasflaschen gespeicherten Kohlendioxids. Durch das zugeführte kalte Gas-/Schnee
gemisch wird eine besonders intensive Kühlung des beaufschlagten Bereichs bewirkt,
wobei der Kühlstrahl negative Celsiustemperaturen aufweist und wobei gerade auf den
Schneepartikeln im Kühlstrahl ein wesentlicher Teil des Kühleffekts beruht, da sie
anhaften und am Werkstück verdampfen.
Ausgehend vom Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
verbesserte und möglichst effektive Kühlmethode für den Einsatz bei spanenden
Bearbeitungen von Metallwerkstücken zu schaffen.
Diese Aufgabenstellung wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kühlmittel
strahl aus gasförmigem, unter geeignetem Überdruck stehendem CO2 derart gewon
nen wird, daß
- - das CO2-Gas über eine Schlitzdüse oder eine sonstige schlitzartige Öffnung zunächst in ein um diesen Expansionsschlitz herum ausgebildetes, weitgehend gegen die Umgebung abgeschlossenes Expansionsvolumen hinein expandiert wird und
- - ausgehend von diesem Expansionsvolumen und dessen Austrittsöffnung der Kühl strahl gebildet und auf den zu kühlenden Bereich gerichtet wird.
Besondere Vorteile bringt die erfindungsgemäße Kühlmittelstrahlerzeugung mit sich.
Die Effektivität der vorliegenden Erfindung beruht insbesondere auf der hocheffizienten
Kühlwirkung des mit den Schlitzdüsen erzeugbaren Kühlstrahls aus Gas und Schnee.
Die notwendige Kälte für die Kühlstrahlausbildung kommt dabei prinzipiell aus der
Expansionsabkühlung des CO2-Gases. Dies beruht darauf, daß diese Schlitzdüsen mit
ihrer länglichen Querschnittsöffnung einen Expansionsgasstrahl erzeugen, der im Ver
gleich zu einem aus einer Runddüse stammenden Expansionsgasstrahl eine wesent
lich vergrößerte Oberfläche aufweist. Daraus resultiert eine verstärkte Wechselwirkung
dieses Expansionsgasstrahles mit seiner Umgebung, die ja von einem abgeschirmten
Raum (Expansionsvolumen) gebildet wird, zu dem insbesondere Umgebungsluft
keinen unmittelbaren Zutritt hat. Warme Umgebungsluft kann sich also nicht in un
mittelbarer Nachbarschaft zur Düse mit dem gerade expandierten CO2 vermischen,
sondern lediglich im Expansionsvolumen befindliches, bereits expandiertes, kaltes
CO2.
Mit dieser Entspannungsmethode wird im Vergleich zu einer unabgeschirmten Expan
sion von CO2 über eine Runddüse ein einen größeren Kälteinhalt aufweisender, bes
ser gebündelter, einen größeren Schneepartikelanteil besitzender Kühlstrahl gebildet,
der eben die bereits mehrfach angesprochene besonders intensive Kühlwirkung liefert
Dabei sind im Regelfall CO2-Mengen von ca. 2 bis 30 Nm3 pro Stunde (gasförmiges
CO2!) für eine effiziente Kühlung einer Bearbeitung ausreichend.
Vorteilhafte Druckverhältnisse, wie sie in den oben geschilderten Erzeugungsverfahren
des Kühlmittelstrahls zugrundeliegen sollten, bestehen dann, wenn das Ausgangs
druckniveau von normaltemperiertem Kohlendioxid vor der Kühlstrahlausbildung bei
mehr als 50 bar liegt. Diese Druckwerte liegen im Normalfall bei der üblichen Speiche
rung von Kohlendioxid in Gasflaschen bei Umgebungstemperatur vor (in CO2-Gasfla
schen befinden sich üblicherweise gasförmige und flüssige Phase nebeneinander auf
einem Druckniveau von etwa 57 bar bei einer Umgebungstemperatur von ca. 20°C).
Bei kalt und in Flüssigphase gespeichertem CO2 sind zur Ausführung der Erfindung
jeweils geeignete Anpassungen vorzunehmen.
Schließlich ist festzuhalten, daß die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
insbesondere bei der Bearbeitung von hochfesten Materialien wie Titan, hochfesten
Stählen und dergleichen besondere Vorteile vor allem hinsichtlich der erzielbaren
Leistung aufweist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figur beispielhaft näher erläutert:
Die Figur zeigt eine Fräsbearbeitung eines Werkstücks W, wobei ein Fräser 1 gemäß
Pfeil 2 über das Werkstück W geführt und eine Materialschicht dabei abgetragen wird.
Hinsichtlich der Bewegung ist es hierbei ebenso möglich, das Werkzeug anstelle des
Werkstücks gemäß Pfeil 2' zu bewegen. Benachbart zum Fräser 1 sind des wei
teren im gezeigten Fall zwei Kühlmitteldüsen 3 und 4 angeordnet und auf diejenigen
Zonen des Werkstücks ausgerichtet, die gerade der Bearbeitung durch den Fräser 1
unterliegen. Fräser und Kühlmitteldüsen werden im gezeigten Fall (bei bewegtem
Werkzeug) parallel miteinander vorwärtsbewegt. Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird nunmehr über die Kühlmitteldüsen 3 und 4 jeweils ein Kühlstrahl ausgebildet
und auf die Bearbeitungszone gerichtet.
Claims (3)
1. Verfahren zur spanenden Bearbeitung von metallischen Werkstücken und auch
keramischer Oberflächen, wobei während des Bearbeitungsvorgangs durch
Zufuhr eines Kühlmittels zur Bearbeitungsstelle gekühlt wird und wobei zur
Kühlung ein zumindest überwiegend aus Kohlendioxid (CO2) bestehender
Kühlmittelstrahl enthaltend kaltes Gas und Schneepartikel der Bearbeitungsstelle
zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kühlmittelstrahl aus gasförmigem, unter geeignetem Überdruck
stehendem CO2 derart gewonnen wird, daß
- 1. - das CO2-Gas über eine Schlitzdüse oder eine sonstige schlitzartige Öffnung zunächst in ein um diesen Expansionsschlitz herum ausgebildetes, weitgehend gegen die Umgebung abgeschlossenes Expansionsvolumen hinein expandiert wird und
- 2. - ausgehend von diesem Expansionsvolumen und dessen Austrittsöffnung der Kühlstrahl gebildet und auf den zu kühlenden Bereich gerichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangs
druckniveau für das CO2 vor der Entspannung bei wenigstens 50 bar liegt.
3. Anwendung der Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2 auf Werkstücke
aus Titan, hochfesten Stählen und keramischen Schichten.
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DE19934326517 DE4326517C2 (de) | 1993-08-06 | 1993-08-06 | Verfahren zur spanenden Bearbeitung von metallischen Werkstücken mit Kühlung |
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DE19934326517 Expired - Fee Related DE4326517C2 (de) | 1993-08-06 | 1993-08-06 | Verfahren zur spanenden Bearbeitung von metallischen Werkstücken mit Kühlung |
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- 1993-08-06 DE DE19934326517 patent/DE4326517C2/de not_active Expired - Fee Related
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