DE4441467A1 - Kontaktsystem für ein elektromagnetisches Schaltgerät mit Schnellauslöser - Google Patents
Kontaktsystem für ein elektromagnetisches Schaltgerät mit SchnellauslöserInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kontaktsystem mit festen
und beweglichen Kontaktstücken für ein elektromagnetisches
Schaltgerät mit in einem Gehäuse untergebrachten
Schaltmagneten mit Anker und mit einem Schnellauslöser mit
Schlagbolzen, wobei die beweglichen Kontaktstücke an einer
Kontaktbrücke angebracht sind, die in einem mit einem Stößel
verbundenen Kontaktträger gegen den Druck einer in dem
Kontaktträger gelagerten Druckfeder bewegbar gelagert ist und
der Stößel mit dem Kontaktträger mit dem Anker des
Schaltmagneten des Schaltgerätes bewegungsgekoppelt ist, und
der Schlagbolzen des Schnellauslösers auf die Kontaktbrücke
zum Abheben der beweglichen Kontaktstücke von den festen
Kontaktstücken einwirkt.
Magnetisch betätigte Schaltorgane, insbesondere Luftschütze,
der eingangs genannten Bauweise sind in vielfältiger
Ausführung bekannt, wozu nur beispielsweise auf die
DE-OS 33 40 904 und DE-OS 28 48 287 verwiesen wird. Bei diesen
Schaltgeräten werden die Kontaktstücke bei jeder Art des
Schließens mehr oder weniger stark beansprucht. Bei der Ein-
und Umschaltung von Schützen treten häufig Prellschwingungen
beim Auftreffen der beweglichen Kontaktstücke auf die festen
Kontaktstücke auf, die zu unerwünschtem Kontaktabrieb und
Kontaktabbrand führen. Es ist bekannt, zur Verringerung der
Prellschwingungen unterhalb der festen Kontaktstücke
elastische Unterlagen vorzusehen bzw. starke Blattfedern
direkt am beweglichen Kontaktstück bzw. der die beweglichen
Kontaktstücke tragenden Kontaktbrücke angreifen zu lassen.
Die Kurzschlußfestigkeit, insbesonders das Vermeiden des
Verschweißens der Kontaktstücke miteinander, wird durch diese
bekannte auf die Kontaktbrücke einwirkende
Dämpfungseinrichtung jedoch nicht erreicht. Vielmehr wird der
Schließvorgang der Kontakte nach dem Abheben der beweglichen
Kontaktstücke infolge Kurzschlußstrom noch zusätzlich zur
Entspannungswirkung der Druckfeder durch die
Dämpfungseinrichtung beschleunigt, wodurch sich die Gefahr des
Verschweißens der Kontaktstücke erhöht.
Die Kontaktstücke von Schaltgeräten werden jedoch außer bei
den regulären Schaltvorgängen auch nach der dynamischen
Öffnung aufgrund eines Kurzschlußstromes auf Verschleiß
beansprucht. Die dynamische ungewollte Öffnung der
Kontaktstücke erfolgt bei Überstrom ab einer bestimmten Höhe,
der sogenannten Abhebegrenze, aufgrund von magnetischen
Abhebekräften. Sie kann zu erheblichem Verschleiß der
Kontaktstücke führen, wenn ein sogenanntes Pumpen der
Kontaktstücke auftritt. Bei diesem Vorgang bleibt der Magnet
des Schaltgerätes angezogen, während sich die Kontaktbrücken
mit den beweglichen Kontaktstücken entgegen der
Wirkungsrichtung der Druckfeder in die Abhebeposition bewegen
und der Lichtbogen brennt. Wenn die beweglichen Kontaktstücke
nach dem Erlöschen des Lichtbogens wieder zurückfallen auf die
Festkontakte, d. h. durch die Druckfeder zurückgeholt werden,
kann ein Verschweißen der beweglichen Kontaktstücke mit den
festen Kontaktstücken dann eintreten, wenn die infolge des
Lichtbogens angeschmolzenen Kontaktflächen noch nicht wieder
ausreichende verfestigt sind.
Zur Verbesserung der Kurzschlußfestigkeit von Kontaktsystem
von elektromagnetischen Schaltgeräten ist bereits in der
DE-OS 39 07 245 vorgeschlagen worden, Mittel zur Verzögerung
der Rückkehr der infolge eines Kurzschlusses von den festen
Kontaktstücken abgehobenen beweglichen Kontaktstücke bis zum
Wiederauftreffen auf die festen Kontaktstücke vorzusehen. Als
Verzögerungsmittel wird hierbei eine selbsttätige pneumatische
Einrichtung vorgesehen, die in Verbindung mit dem die
beweglichen Kontakte tragenden Kontaktträger auslösbar ist.
Aus der DE-OS 38 24 546 ist ein elektrischer Leistungsschalter
mit einem Kontaktsystem bekannt, bei dem jeder die beweglichen
Kontakte tragenden Kontaktbrücke ein Schlagankersystem
zugeordnet ist, das auf jede Kontaktbrücke zur Öffnung der
Kontaktstellen einwirkt und darüber hinaus ein Schaltschloß,
auf das die Schlagankersysteme und ein thermischer Auslöser
einwirken. Hierbei wird bei Auslösung und Öffnung der Kontakte
die Kontaktbrücke unter ständiger Einwirkung einer
Federanordnung über einen Hebel und Zwischenglied
beaufschlagt, und in der Auslösestellung gehalten. Dieses
System hat den Nachteil, daß ständig eine gleichmäßige Kraft
auf die Kontaktbrücke aufgebracht werden muß, um diese in
geöffneter Stellung entgegen der die Kontaktbrücke direkt
beaufschlagenden Druckfeder zu halten. Bei Erschütterungen
oder sonstigen Störungen kann die Kontaktbrücke sich
gegebenenfalls ungewollt wieder schließen.
In der EP 0350 826 A2 wird ein Kontaktsystem für ein
Schaltgerät beschrieben, bei dem die Rückführung des
Magnetankers in die Ausgangsstellung verzögert erfolgt,
dergestalt, daß der Rückweg durch schraubenlinienförmige
Bewegung des Magnetankers erfolgt. Auch hier erfolgt keine
Sicherung der Auslösestellung.
In der DE-OS 36 37 418 ist ein gattungsgemäßes Kontaktsystem
beschrieben, das jedoch keine Sicherung der Auslösestellung
des Schlagbolzens aufweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Kurzschlußfestigkeit von Kontaktsystemen für
elektromagnetische Schaltgeräte mit Schnellauslöser mittels
mechanischer Mittel zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Kontaktsystem der
gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß beim dynamischen
Öffnen des Schnellauslösers der Schlagbolzen des
Schnellauslösers an dem die beweglichen Kontaktstücke
tragenden Stößel festklemmbar ist und durch Abhubbewegung des
Stößels lösbar ist.
Mit der Erfindung wird erreicht, daß der Schlagbolzen beim
dynamischen Öffnen - Auslösezustand - nach einem Kurzschluß
vorübergehend mit dem Stößel, der auch die Kontaktbrücke und
die beweglichen Kontaktstücke trägt, verklemmt, wodurch er
vorübergehend in dieser Position festgehalten wird, und damit
ebenfalls die beweglichen Kontaktstücke in einer von den
Festkontakten abgehobenen Position vorübergehend festgehalten
werden. Auf diese Weise wird verhindert, daß die Kontaktstücke
nach einem Kurzschluß in der Hauptstrombahn miteinander
verschweißen. Während das Abheben der beweglichen
Kontaktstücke infolge eines Kurzschlußstromes durch den
Schlagbolzen des Schnellauslösers zwangsläufig erfolgt, setzt
die Erfindung an dem Rückkehrpunkt bzw. Umkehrpunkt der
abgehobenen beweglichen Kontaktstücke an, um durch
Verlangsamung des Zurückfallens bzw. Festhalten die Zeitspanne
bis zum Wiederauftreffen der beweglichen Kontaktstücke auf die
festen Kontaktstücke zu vergrößern. Bereits eine mit der
Erfindung erreichbare Verzögerung von wenigen Millisekunden
ist ausreichend, die von dem infolge des Kurzschlusses
gezündeten Lichtbogen erwärmte und angeschmolzene
Kontaktfläche wieder fest werden zu lassen, und zwar
ausreichend fest werden zu lassen, um das Verschweißen des
dann auf den Festkontakt zurückfallenden beweglichen
Kontaktstückes zu vermeiden. Die Erfindung kann wirksam sowohl
gegen Überströme im mittleren Bereich als auch gegen hohe
Kurzschlußströme eingesetzt werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Kontaktsystems sind den kennzeichnenden Merkmalen der
Unteransprüche entnehmbar.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind am Stößel
keilförmige vorstehende Schulternocken ausgebildet und am
Schlagbolzen federnde und spreizbare Gabelarmpaare vorgesehen,
die beim außenseitigen Umfassen der Schulternocken
auseinandergespreizt werden und dabei an denselben
festklemmen, so daß sie festgehalten sind. Bevorzugt ist der
Schlagbolzen an seiner dem Stößel zugewandten Seite als
Doppelgabel mit je einer den Stößel an zwei einander
gegenüberliegenden Außenseiten umgreifenden Gabel mit jeweils
zwei gleich langen Gabelarmen ausgebildet. Die Gabeln des
Schlagbolzens sind bevorzugt elastisch federnd ausgebildet, so
daß sie elastisch auseinanderspreizen und an dem Stößel
anklemmbar sind.
In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Schlagbolzen im Auslösezustand zwischen Stößel und
Gehäuse festklemmbar ist, dergestalt, daß zu der am Stößel
gebildeten Anlage und Klemmung des Schlagbolzens ein
Gegenlager geschaffen ist, wobei der Schlagbolzen zwischen
Stößel und Gegenlager geführt ist. Dieses Gegenlager am
Gehäuse ermöglicht, den am Stößel festgeklemmten Schlagbolzen
bei entsprechender Hubbewegung des Stößels infolge der
Ankerbewegung des Schaltmagnetes wieder abzustreifen. Bei der
Hubbewegung des Stößels entfernt sich dieser von dem
Schlagbolzen unter Lösung der Klemmung, da der Schlagbolzen
durch das Gegenlager festgehalten wird und die Überwindung der
Klemmwirkung ermöglicht.
Zur Erhöhung der Klemmwirkung wird vorgeschlagen, daß die zu
verklemmenden Flächen der Gabelarme des Schlagbolzens und/oder
des Stößels und/oder des Gehäuses mit einer Profilierung,
insbesondere Rillen oder Riefen, die quer zur Stößelachse
verlaufen, ausgestattet sind.
Eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Kontaktsystems sieht die Ausbildung des Stößels gleichzeitig
als Träger der Kontaktbrücke und der beweglichen Kontakte vor,
wobei die Kontaktbrücke gegen den Druck einer in dem Stößel
angeordneten Druckfeder bewegbar im Stößel gelagert ist und am
Schlagbolzen ausgebildete vorstehende Führungsstege im
Auslösezustand des Schlagbolzens auf die Kontaktbrücke
bewegbar sind, und bei Berühren der Kontaktbrücke durch die
Führungsstege die Kontaktbrücke mit den beweglichen
Kontaktstücken von den Festkontakten abgehoben wird.
In einer bevorzugten Ausführung ist der Schlagbolzen mit einem
Bolzenstiel ausgebildet, an dessen einem Ende eine Kopfplatte
angeformt ist, bei der an zwei einander gegenüberliegenden
Seiten je eine Gabel mit zwei Gabelarmen angeformt ist, die
sich parallel zur Stößellängsachse und Schlagbolzenlängsachse
erstrecken und an den beiden anderen einander
gegenüberliegenden Seiten jeweils mittig ein Führungssteg, der
sich ebenfalls parallel zur Achse des Schlagbolzens erstreckt,
angeformt ist.
Die Gabelarme sind bevorzugt länger als die Führungsstege
ausgebildet, da das Festklemmen des Schlagbolzens mit Hilfe
der Gabelarme im oberen Bereich des Stößels, d. h. von dem
Schlagbolzen entfernten Bereich erfolgt, während die
Führungsstege eine solche Länge aufweisen, daß sie bei
Bewegung des Schlagbolzens erst die Kontaktbrücke mit den
beweglichen Kontaktstücken berühren und abheben, bevor die
Gabelarme am Stößel festklemmen.
Auch sind die Führungsstege so weit voneinander beabstandet,
daß sie ohne den Stößel zu berühren an diesem vorbei, d. h.
entlang geführt werden bei der Hubbewegung des Schlagbolzens,
um die Kontaktbrücke von den Festkontakten abzuheben.
Da die Kontakte der Kontaktbrücke sich beim häufigen Schalten
erwärmen, wird ein Wärmeschutz für den Schlagbolzen, nämlich
die die Kontaktbrücke abhebenden Führungsstege des
Schlagbolzens vorgeschlagen, siehe Kennzeichen des Anspruches
12. Dieser Wärmeschutz kann in Gestalt eines
Isolierplättchens, das an der Kontaktbrücke angebracht wird
oder durch Ausbildung des Schlagbolzens aus einem
hochtemperaturfesten thermoplastisch verarbeitbaren Kunststoff
oder nur der Ausbildung der Führungsstege aus einem solchen
wärmefesten Kunststoff, ausgeführt werden.
Des weiteren wird vorgeschlagen, daß die Führungsstege des
Schlagbolzens geringfügig unterschiedlich lang sind.
Auf diese Weise wird die Kontaktbrücke beim Öffnen, d. h.
Anheben durch die ungleich langen Führungsstege, gekippt, was
zur Verbesserung der Kurzschlußfestigkeit und Sicherheit des
Öffnens der Kontakte beiträgt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung an einem
Ausführungsbeispiel mit weiteren Details erläutert. Es zeigen
Fig. 1 schematisierten Querschnitt durch ein
Kontaktsystem mit Schnellauslöser im
eingeschalteten Zustand
Fig. 2 das Kontaktsystem nach Fig. 1 nach Auslösung des
Schnellauslösers
Fig. 3 eine perspektivische vergrößerte Darstellung des
Schlagbolzens
Fig. 3a-d verschiedene Ansichten des Schlagbolzens nach
Fig. 3
Fig. 4 perspektivische Ansicht des Stößels
Fig. 4a-f verschiedene Ansichten und Querschnitte des
Stößels nach Fig. 4.
In der Fig. 1 ist auszugsweise schematisch im Querschnitt das
Kontaktsystem mit beweglichen Kontaktstücken 5 und
Festkontakten 4 eines nicht näher dargestellten in dem Gehäuse
1 untergebrachten elektromagnetischen Schaltantriebes mit
Schaltmagnet und Anker dargestellt. Mit dem Schaltmagneten des
elektromagnetischen Schaltgerätes gemäß Fig. 1 ist ein
Schnellauslöser 6, der ebenfalls nicht näher dargestellt ist,
in eine Reihe geschaltet vorgesehen, der einen zusätzlichen
Schutz gegen Ströme im Überlastbereich bietet. Schnellauslöser
6 der hier eingesetzten Art sind bekannt. Der Schnellauslöser
ist ebenfalls im Gehäuse 1 des Schaltgerätes untergebracht.
Der Schlagbolzen 10 des Schnellauslösers 6 ist in Fig. 1 im
Ruhezustand dargestellt. Fig. 1 stellt den normalen
Schützbetrieb dar, bei dem die Kontakte geschlossen sind und
der Schlagbolzen nicht im Einsatz ist. Die Festkontakte 4 sind
mit Anschlußklemmen 3 mit Anschlußfahnen 31 verbunden. Der
Schlagbolzen 10 ist in der Stößellängsachse X angeordnet und
in Pfeilrichtung P bei Auslösung des Schnellauslösers 6
bewegbar. Das Gehäuse 1 weist für den Schlagbolzen 10 die
Durchbrechung 2 in einer Gehäusezwischenwand auf.
Die beweglichen Kontaktstücke 5 sind an der Kontaktbrücke 9
befestigt, die dem Stößel 90 federnd beweglich gegen den Druck
einer nicht näher dargestellten und in dem Stößel 90
untergebrachten Druckfeder gelagert ist. Der Stößel ist in der
Fig. 4 in perspektivischer Ansicht dargestellt und er zeichnet
sich dadurch aus, daß er ein Hakenteil 92 mit einer
Durchstecköffnung 92a für die Mitnahme aufweist und des
weiteren einen Trägerteil mit einer Durchstecköffnung 98, 98a
achsparallel zur Durchstecköffnung 92a für die Kontaktbrücke
9. Im Übergang vom Hakenteil 92 zum Trägerteil 91 sind
seitlich je ein Paar Schulternocken 93a, b und 93c, d
angeformt, zwischen denen je eine Führungsnut 97a, 97b von
oben nach unten am Trägerteil 91 verläuft. Weitere Details der
Ausbildung des Stößels 90 sind der Darstellung gemäß den Fig.
4a bis 4f entnehmbar. Fig. 4a zeigt hierbei die Frontansicht
des Stößels 90 in Aufsicht auf die mittig zur Stößellängsachse
X übereinander angeordneten und quer dazu achsparallel
zueinander verlaufenden Durchstecköffnung 92a für die Mitnahme
des Stößels und die Durchstecköffnungen 98a, 98b für die
Aufnahme der Kontaktbrücke. Bei Betätigung des Schaltmagneten
des elektromagnetischen Schaltgerätes bewegt sich der nicht
dargestellte Anker mit seiner Brücke in Pfeilrichtung P, siehe
Fig. 1 und nimmt dabei den Kontaktträger 90 über ein in die
Durchstecköffnung 92a eingeführtes Mitnahmeteil mit, wodurch
die beweglichen Kontakte 5 von den Festkontakten 4 abgehoben
und damit die Abschaltstellung des Schaltgerätes bewirkt wird.
In der Fig. 4b ist der Schnitt AA nach Fig. 4a dargestellt, in
der Fig. 4f die Seitenansicht auf Fig. 4a, in der Fig. 4c der
Querschnitt BB nach Fig. 4a und in Fig. 4d die Draufsicht auf
Fig. 4a und in Fig. 4e die Unteransicht auf Fig. 4a. Der
Trägerteil 91 des Stößels 90 ist mit einer nach unten offenen
Aufnahmekammer 94 ausgestattet, die eine nicht dargestellte
Druckfeder aufnimmt, die auf die durch die Fenster 98a, 98b
eingelegte Kontaktbrücke 9, siehe Fig. 1, einwirkt und diese
die in Fig. 4f angedeutete Kontaktbrückenebene Y festhält. Die
Kontaktbrücke kann durch die die Fenster 98a, 98b mit der
Außenseite verbindenden Schlitze 95a, b eingesteckt werden.
Die Kontaktbrücke 91 ist in dem Stößel 90 im eingesetzten
Zustand entgegen dem Druck der nicht dargestellten in der
Aufnahmekammer 94 befindlichen Druckfeder innerhalb der
Fenster 98a, 98b in Stößellängsachse X bewegbar. Die Fenster
98a, 98b sind in den die Seitenwände 91a, 91b bildenden
Bereichen des Trägerteiles 91 ausgebildet. An den Schmalseiten
des Trägerteiles 1 sind vorstehende Rippen 96a-d ausgebildet,
die jeweils paarweise symmetrisch mit einer Führungsnut 97a
bzw. 97b dazwischen vorgesehen sind, um eine entsprechende
Führung des Stößels 90 im Gehäuse bei Bewegung desselben zu
ermöglichen.
Im Übergangsbereich zwischen Hakenteil 92 und Trägerteil 91
sind an den Stirnseiten noch über die Führungsrippen 96a-96d
vorstehende ebenfalls paarweise angeordnete Schulternocken
93a-d ausgebildet. Diese Schulternocken 93a-d, siehe Fig. 4e
und Fig. 4d, sind in Verlängerung der Führungsrippen 96a-d
ausgebildet. Diese Schulternocken 93a-d verjüngen sich, wie
aus der Seitenansicht Fig. 4f hervorgeht, in Richtung auf den
Schlagbolzen, so daß sie eine Art Keil bilden. Die
Schulternocken 93a-93d erstrecken sich nur über einen Teil,
etwa 1/3 der Höhe des Trägerteils 91. Die Schulternocken
erstrecken sich in einer Ebene quer zur Längserstreckung der
Kontaktbrücke und quer zur Stößellängsachse an zwei einander
gegenüberliegenden Außenseiten des Trägerteils 91 des Stößels
90. Die Spitze des jeweils von einem Paar Schulternocken 93a,
93b bzw. 93c, 93d gebildeten Keiles (Doppelkeil) ist nur so
breit, daß sie noch zwischen die Enden einer Gabel 11 bzw. 12
des Schlagbolzen einführbar ist, wenn dieser in Pfeilrichtung
P bewegt wird, siehe Fig. 1.
Der Schlagbolzen 10 des Schnellauslösers ist in der Fig. 3
perspektivisch dargestellt. Er weist den Bolzenstiel 13 auf,
der an einem Ende mit der Kopfplatte 15 ausgebildet ist, an
der Führungsstege und Gabelarme abgewinkelt so angeformt sind,
daß sie sich achsparallel zur Bolzenlängsachse erstrecken.
Hierbei sind an zwei einander gegenüberliegenden Seiten je
eine Gabel 11 bzw. 12 mit einem Gabelarmpaar 11a, 11b und 12a,
12b ausgebildet. An den beiden anderen einander
gegenüberliegenden Seiten ist mittig je ein Führungssteg 14a,
14b ausgebildet. Auch die Gabeln 11, 12 sind symmetrisch zur
Mittelachse ausgebildet. Weitere Details der Ausbildung des
Schlagbolzens mit zwei Gabeln sind den Fig. 3a-3d
entnehmbar, wobei Fig. 3a die Frontansicht auf einen
Führungssteg zeigt, Fig. 3b die Seitenansicht auf Fig. 3a,
Fig. 3c die Draufsicht auf Fig. 3a und Fig. 3d die
Unteransicht auf Fig. 3a.
Die beiden von der Kopfplatte 15 abgewinkelt achsparallel zur
Stößellängsachse und Bolzenlängsachse X geführten Gabeln 11,
12, siehe Fig. 3a, haben einen Abstand b voneinander, der
gleich oder geringfügig größer als die Breite b1 des Stößels,
siehe Fig. 4a ist. Damit ist es möglich, daß die Gabeln 11, 12
seitlich entlang dem Stößel 90 achsparallel zur Achse X von
unten in Richtung auf die Schulternocken 93a-d geführt werden,
um dann an den Schulternocken außenseitig entlanggeführt und
dabei entsprechend dem keilförmigen Verlauf derselben
auseinandergespreizt zu werden. Zur Erhöhung der Federwirkung
und der Spreizwirkung ist vorgesehen, die Gabelarme 12a, 12b,
11a, 11b wie aus der Fig. 3b ersichtlich, im oberen Endbereich
mit einer geringeren Dicke d1 auszubilden als in ihrem der
Kopfplatte 15 benachbarten Bereich mit der Dicke d0. Der
Abstand a zwischen den Gabeln 12a, 12b bzw. 11a, 11b eines
Gabelpaares 12 bzw. 11 ist so bemessen, daß ein leichtes
Entlangführen bzw. Einführen eines Schulternockenpaares 93a, b
bzw. 93c, d möglich ist unter nachfolgendem Auseinanderspreizen
der Gabelarme 12a, b bzw. 11a, b. Zur Erhöhung der Klemmwirkung
der Gabelarme können diese zumindest im Endbereich an der dem
Stößel und/oder Gehäuse zugewandten Seite mit Querrillen oder
einer anderen geeigneten Profilierung versehen sein.
Das in einer Ebene quer zu den Gabelarmen des Schlagbolzens 10
angeordnete Führungsstegpaar 14a, b ist kürzer ausgebildet als
die Gabelarme, da die Führungsstege 14a, 14b die Aufgabe
haben, bei Bewegung des Schlagbolzens 10 in Pfeilrichtung P im
Auslösezustand, siehe Fig. 1 und 2, die Kontaktbrücke 9 mit
den beweglichen Kontaktstücken 5 mitzunehmen und von den
Festkontakten zu trennen. Die Führungsstege 14a sind
bevorzugt ungleich lang, beispielsweise eine Differenz von
wenigen Millimeter, um ein Kippen der Kontaktbrücke beim
Öffnen, siehe Fig. 2, zu bewirken.
Auch zwischen den Gabelarmen einer Gabel 11 bzw. 12 verbleibt
jeweils eine Führungsnut 17a bzw. 17b, siehe Fig. 3c.
Der Schlagbolzen 10 bzw. der Stößel 90 können aus Kunststoff
hergestellt sein, beispielsweise als Spritzgußteil. Hierbei
ist es von Vorteil, zumindest die Führungsstege des
Schlagbolzens, die gegebenenfalls nachträglich mit diesem
verbunden werden, aus einem hoch wärmefesten Kunststoff zu
fertigen, um einen verbesserten Wärmeschutz in bezug auf die
durch Erwärmung der Kontakte der Kontaktbrücke erzeugte Wärme
zu bilden. Es ist auch möglich, an der Kontaktbrücke 9 auf der
den Führungsstegen 14a, b des Schlagbolzens 10 zugewandten
Seite zusätzlich Isolierplättchen (nicht dargestellt)
anzubringen, siehe Fig. 2, um ein übermäßiges Erwärmen der
Führungsstege 14a, b zu vermeiden.
In der Fig. 1 ist die Ruhestellung im eingeschalteten Zustand
des Schaltgerätes dargestellt und die Kontakte 4, 5 sind
geschlossen. Der Schlagbolzen 10 ist im Schnellauslöser 6
ebenfalls in Ruhestellung und die Führungsstege 14a, 14b sind
nicht im Eingriff mit dem Stößel 90 und auch die Enden der
Gabeln sind nicht im Eingriff mit den Schulternocken des
Stößels 90.
Im Falle eines mittleren Überstromes tritt der Schnellauslöser
6 gemäß Fig. 2 in Aktion und der Schlägbolzen 10 wird in
Pfeilrichtung P bewegt und nimmt hierbei mit den Enden der
Führungsstege 14a, 14b die Kontaktbrücke 9 mit, wodurch die
beweglichen Kontaktstücke 5 von den Festkontakten 4 getrennt
werden.
Gleichzeitig schieben sich die Gabelarme 12a, 12b und 11a, 11b
zu beiden Seiten des Stößels 90 an den vorstehenden
keilförmigen Schulternocken 93c, 93d und 93a, 93b entlang,
wodurch die Gabelarme, wie ersichtlich, auseinandergespreizt
werden und der Schlagbolzen unter der auftretenden
Federwirkung an den Schulternocken 93a, b bzw. 93c, d
festklemmen. Um ein Abfallen des Schlagbolzens 10 zu
vermeiden, ist auf der jeweils gegenüberliegenden Seite zu den
Schulternocken 93a-93d am Gehäuse bzw. einer entsprechenden
Zwischenwand des Gehäuses eine Führungsrippe 101a, 101b, 202a,
202b ausgebildet, wodurch je ein Engpaß 99a-d zwischen den
jeweiligen Schulternocken und der Führungsrippe ausgebildet
ist, der gerade zum Durchschieben der einzelnen Gabelarme
ausreicht. Infolge des Auseinanderspreizens der Gabelarme
entlang der Schulternocken, siehe Fig. 2, klemmen die
Gabelarme zwischen den Schulternocken und den Führungsrippen
101a, 101b usw. fest. Erst nach Abschaltung des Schaltgerätes,
wobei der nicht dargestellte Anker über eine Brücke den Stößel
90 über das Hakenteil 92 in Pfeilrichtung P mitnimmt und nach
oben bewegt, wird durch Herausziehen des Stößels 90 aus den
Gabelarmen 12a, 12b, 11a, 11b des Schlagbolzens 10 die
Trennung zwischen Stößel 90 und Schlagbolzen 10 bewirkt, wobei
der Schlagbolzen 10 dann wieder in die Ruhestellung
zurückfällt, entgegen der Pfeilrichtung P und die
Kontaktbrücke 9 mit den beweglichen Kontakten 5 durch den in
Pfeilrichtung P hinausgezogenen Stößel 90 in einer endgültigen
Ausschaltstellung sich befindet, siehe Fig. 2.
In der Fig. 4d ist schematisch in der Draufsicht, entsprechend
einer Draufsicht auf Fig. 2, allerdings um 90° in der Ebene
gedreht, der festgeklemmte Zustand des Schlagbolzens durch die
Gabelarme 11a, 11b und 12a, 12b zwischen den Schulternocken
93a-d und den Führungsrippen 101a, b, 102a, b dargestellt.
Zur Verbesserung der Klemmwirkung können die mit den
Gabelarmen des Schlagbolzens 10 zu verklemmenden Flächen am
Stößel bzw. am Gehäuse mit einer Profilierung, wie Rillen oder
Riefen, vorzugsweise quer zur Bewegungsrichtung der Gabelarme,
versehen sein.
Claims (14)
1. Kontaktsystem mit festen und beweglichen Kontaktstücken
für ein elektromagnetisches Schaltgerät mit in einem
Gehäuse untergebrachten Schaltmagneten mit Anker und mit
einem Schnellauslöser mit Schlagbolzen, wobei die
beweglichen Kontaktstücke an einer Kontaktbrücke
angebracht sind, die in einem mit einem Stößel verbundenen
Kontaktträger gegen den Druck einer in dem Kontaktträger
gelagerten Druckfeder bewegbar gelagert ist und der Stößel
mit dem Kontaktträger mit dem Anker des Schaltmagneten des
Schaltgerätes bewegungsgekoppelt ist, und der Schlagbolzen
des Schnellauslösers auf die Kontaktbrücke zum Abheben der
beweglichen Kontaktstücke von den festen Kontaktstücken
einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß beim dynamischen
Öffnen des Schnellauslösers der Schlagbolzen (10) des
Schnellauslösers (6) an dem die beweglichen Kontakte (5)
tragenden Stößel (90) festklemmbar ist und durch
Abhubbewegung (P) des Stößels (90) lösbar ist.
2. Kontaktsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß am Stößel (90) keilförmige
vorstehende Schulternocken (93a, b, c, d) und am
Schlagbolzen (10) zwei federnde und spreizbare
Gabelarmpaare (11, 12) zum Festklemmen an den
Schulternocken durch außenseitiges Umfassen ausgebildet
sind.
3. Kontaktsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlagbolzen (10) an
seiner dem Stößel (90) zugewandten Seite als Doppelgabel
mit je einer den Stößel (90) an zwei einander
gegenüberliegenden Außenseiten umgreifenden Gabeln mit
jeweils zwei gleich langen Gabelarmen (11a, b; 12a, b)
ausgebildet ist.
4. Kontaktsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Endbereiche der
Gabelarme (11a, b; 12a, b) elastisch federnd und spreizbar
ausgebildet sind.
5. Kontaktsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlagbolzen (10) an
seiner dem Stößel (90) zugewandten Seite mittig zwischen
den beiden Gabeln (11, 12) angeordnete und sich parallel
zur Stößelachse (X) erstreckende Führungsstege (14a, b)
für dem Wirkeingriff mit der Kontaktbrücke (9) aufweist,
die einen ausreichenden Abstand (c) voneinander aufweisen,
um ein berührungsloses Bewegen entlang des Stößels zu
ermöglichen.
6. Kontaktsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gabelarme des
Schlagbolzens länger als die Führungsstege ausgebildet
sind.
7. Kontaktsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlagbolzen (10) mit
einem Bolzenstiel (13) ausgebildet ist, an dessen einem
Ende eine Kopfplatte (15) angeformt ist, von der die
Gabelarme (11a, b; 12a, b) und Führungsstege (14a, b)
unter Abwinklung parallel zur Stößelachse (X) sich
erstreckend abgehen.
8. Kontaktsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gabelarme (11a, b; 12a, b)
zur Erhöhung der Spreizfähigkeit im Endbereich verjüngt
ausgebildet sind.
9. Kontaktsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel (90) an seinem die
Kontaktbrücke (9) aufnehmenden Trägerkörper (91) in einer
Ebene quer zur Längserstreckung (Y) der Kontaktbrücke (9)
und quer zur Stößellängsachse (X) an zwei einander
gegenüberliegenden Außenseiten je ein Paar über die
Außenseite vorstehende Schulternocken (93a, b; 93c, d)
aufweist, deren Außenkontur sich in bezug auf die
Stößellängsachse (X) in Richtung auf den Schlagbolzen (10)
verjüngt und je ein Paar Schulternocken (93a, b; 93c, d)
einen Keil bildet, dessen Spitze zwischen die beiden Enden
(11a, b bzw. 12a, b) je einer Gabel (11 bzw. 12) des
Schlagbolzens (10) einführbar ist.
10. Kontaktsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlagbolzen (10) im
Auslösezustand zwischen Stößel (90) und Gehäuse (1)
festklemmbar ist.
11. Kontaktsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (1) je ein Paar
Führungsrippen (101a, b; 102a, b) parallel zur
Stößellängsachse (X) so angeordnet und ausgebildet sind,
daß zwischen jedem Paar Führungsrippen (101a, b bzw.
102a, b) eine der Gabeln (11 bzw. 12) des Schlagbolzens
(10) entlang verschiebbar ist und die Führungsrippen mit
den Keilspitzen der Schulternocken (93a, b bzw. 93c, d) je
einen Engpaß (99a, b, c, d) bilden, in denen die Gabelarme
(11a, b; 12a, b) des Schlagbolzens (10) im Auslösezustand
des Schlagbolzens festklemmbar sind.
12. Kontaktsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsstege (14a, b) des
Schlagbolzens (10) und/oder die mit den Führungsstegen in
Kontakt kommenden Bereiche der Kontaktbrücke (9) mit einem
Wärmeschutz versehen sind.
13. Kontaktsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu verklemmenden Flächen
der Gabelarme (11a, b; 12a, b) des Schlagbolzens und/oder
des Stößels (90) und/oder des Gehäuses (1) mit einer
Profilierung, insbesondere Rillen oder Riefen, die quer
zur Stößelachse (X) verlaufen, ausgestattet sind.
14. Kontaktsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsstege (14a, 14b)
des Schlagbolzens geringfügig unterschiedlich lang sind.
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