DE4441288A1

DE4441288A1 - Tragegurt mit Beckenstütze für ein Saxophon oder ähnliche Instrumente

Info

Publication number: DE4441288A1
Application number: DE19944441288
Authority: DE
Inventors: Joachim Kreimeier
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1994-11-21
Filing date: 1994-11-21
Publication date: 1995-06-14

Description

Aufgrund der Analyse der vorhandenen Tragesysteme werden folgende Auf gaben an das von mir entwickelte System gestellt:

- Das Instrument soll mittels Gurtsystem und Beckenstütze ohne Haltearbeit der Hände und ohne daß das Gewicht des Instruments auf den Unterkiefer drückt, am Körper fixiert sein.
- Das Gewicht des Instruments soll großflächig auf den gesamten Schul terbereich verteilt werden, ohne den Nacken zu belasten. Die herkömmliche Aufhängung wird bei längerem Tragen als schmerzhaft für den Nacken emp funden, behindert gerade dort den freien Atemstrom und kann gerade bei Kindern und Heranwachsenden zu Verformungen der Wirbelsäule im Hals wirbelbereich führen.
- Die Atmung soll nicht eingeschränkt werden.
- Das Instrument soll nicht am Körper gefesselt sein, sondern, wenn es die Spielbewegungen erfordern, auch noch vom Körper weggenommen werden können. Das System Gurt/Beckenstütze soll leicht und schnell anzulegen sein, ohne am Instrument Veränderungen vornehmen zu müssen.

Diese Aufgaben werden mit den im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.

Das System besteht aus zwei voneinander unabhängigen Gurten, die über eine Beckenstütze, die am Instrument angebracht wird und einem Ring mit einem Karabinerhaken, der in der Aufhängeöse am Instrument eingeklinkt wird, frei beweglich miteinander verbunden sind (siehe Blatt 1).

Beschreibung der Beckenstütze

Die Beckenstütze wird mit einem Stecksystem aus einem Messingflachrohr mit einer dazu passenden Zunge auf einen am unteren Ende des Instruments angebrachten L- förmigen Bügel aufgeschoben.

Der L-förmige Bügel wird mit zwei Schrauben an einer geeigneten Schutz kappe einer Klappe, bei Altsaxophonen zum Beispiel an der Cis-Klappenab deckung befestigt (siehe Skizze 2).

Der L-Bügel ist auf dem senkrechten Schenkel mit einem Längsschlitz in der Dicke des Schraubendurchmessers (5 mm) versehen.

Durch Lösen der beiden Flügelmuttern kann der Bügel leicht nach oben oder unten verschoben werden, so daß die Beckenstütze stufenlos höhenverstellbar ist. Zusätzlich bieten sich noch Verstellungsmöglichkeiten, indem der L-Bügel auch umgekehrt angebracht werden kann, so daß der waagerechte Schenkel unten liegt. Dies ist beispielsweise bei kleineren Instrumenten, etwa beim Altsaxophon, erforderlich, damit die Beckenstütze tief genug am Körper liegt. Durch diese Vorwahl der Position "waagerechter Schenkel des L-Bügels oben oder unten" ist gewährleistet, daß die Beckenstütze auch bei unterschiedlicher Körpergröße des Spielers niemals auf dem Bauch abgestützt wird, sondern immer unterhalb des Zwerchfells, etwas oberhalb des Schambeins plaziert werden kann, so daß die Atmung dadurch nicht beeinträchtigt wird.

Auf dem waagerechten Schenkel des L-Bügels ist in Längsrichtung ein Mes singflachrohr aufgelötet. In dieses wird die entsprechende Zunge, die an der Platte der Beckenstütze angebracht ist, eingeschoben.

Der L-Bügel kann neben den zwei verschiedenen Möglichkeiten waagerechter Schenkel oben/unten auch noch in den zwei Positionen waagerechter Schen kel nach innen/außen zeigend angebracht werden, so daß sich folgende vier Positionen erbeben:
Waagerechter Schenkel zeigt nach

1) oben/innen
2) oben/außen
3) unten/innen
4) unten/außen (siehe Blatt 3).

Aufgrund der Vorwahl der Positionen waagerechter Schenkel nach innen oder außen zeigend kann der Abstand zwischen dem Körper und dem unteren Ende des Instruments eingestellt werden.

Eine Feineinstellung des Körperabstands kann noch darüber reguliert wer den, wie weit die Zunge in das Flächenmessingrohr eingeschoben wird. Die gewählte Position wird mittels einer Klemmschraube fixiert (Blatt 2) Dieser Abstandshalter zwischen dem unteren Ende des Instruments und dem Körper gewährt dem Spieler eine entspannte, bequeme Haltung des rechten Armes.

Bei der herkömmlichen Aufhängung des Saxophons liegt der untere Bogen am Bauch oder der Hüfte an, so daß der rechte Arm in der Schulter ziemlich weit zurückgenommen werden muß, damit die Finger locker auf den Klappen liegen. Das führt besonders bei großen Spielern zu einer stets angespannten Muskulatur in der rechten Schulter und im Ellenbogen.

Um dies zu vermeiden, kann der Spieler auch das Instrument in dem gewünsch ten Abstand mit der rechten Hand vom Körper halten; dadurch liegt jedoch ein großer Teil des Gewichts des Instruments auf dem rechten Daumen, was die Lockerheit der gesamten Hand und besonders die freie, ungehinderte Be weglichkeit der anderen vier Finger beeinträchtigen kann und wiederum eine Anspannung der Schulter- und Ellenbogenmuskulatur zur Folge hat.

Mittels der Beckenstütze wird das Instrument oberhalb des Schambeins am Körper im gewünschten Abstand abgestützt, ohne daß die rechte Hand noch in irgendeiner Art und Weise das Instrument halten muß.

Modifikation der Montage des L-Bügels für Instrumente mit gera dem Rohr wie Sopransaxophon/gerade Form), Oboe, Klarinette

Bei den oben genannten Instrumenten wird der L-Bügel an einem der Run dung des Rohres angepaßten halbkreisförmigen Formstück angebracht, dieses Formstück wird mit einem Bügel am Rohr an einer geeigneten Stelle am un teren Ende des Instruments fixiert.

Da diese Instrumente in einem größeren Winkel vom Körper gehalten werden, muß mit einem Zwischenstück der Abstand zwischen Beckenstütze und Bügel auf die gewünschte Länge vergrößert werden.

Beschreibung System "Gurte/Beckenstütze"

Das Instrument wird über zwei voneinander unabhängige Gurte, die an der Aufhängeöse und an den oberen, äußeren Enden der Beckenstütze mit dem Instrument verbunden sind, wie aus dem Blatt Nr. 1 ersichtlich, getragen.

Durch diese Art der Aufhängung wird

- das Gewicht des Instruments großflächig auf den gesamten Schulter- und Rückenbereich verteilt, ohne daß die Spielbewegungen eingeschränkt werden und Druck über das Mundstück auf den Unterkiefer übertragen wird, so daß die oberen Schneidezähne locker auf dem Bißplättchen aufliegen.
Das ermöglicht, daß das Mundstück wirklich nur locker von den Lippen um schlossen wird, und daß Blatt frei schwingen kann, was besonders im tiefen Register zu einer besseren Ansprache führt.
- Der Nachteil des unter Nr. 86 17 789 beschriebenen Tragegurts, nämlich daß das Instrumentengewicht, das an dem Gewicht hängt, die beiden Gurtenden zusammenzieht und ein Gefühl der Beengung im Bereich des Brustkorbes hervorruft, vermieden.

Die beiden Gurte werden zwar auch hierbei gemeinsam mit einem Karabiner haken in der Aufhängeöse miteinander verbunden, jedoch werden die Gurte danach durch zwei an den oberen äußeren Enden der Beckenstütze befestig ten Ringe geführt und erst dann laufen sie wieder von dort unter der Achsel auf die Schulter zurück.

Dadurch konzentriert sich das Gewicht des Instruments nicht allein in der Aufhängeöse, sondern zum größten Teil in den beiden Befestigungspunkten der Beckenstütze. So wird der besonders für Musikerinnen unangenehme Zug an den Schultern, der zu einem Zusammendrücken der Brüste führt, vermie den.

Das Instrument ruht, ohne daß der Spieler es halten muß, sicher am Körper des Spielers, es kann jedoch auch bei Bedarf während des Spiels vom Körper weggehalten werden.

Claims

1. Tragesystem für Holzblasintrumente wie Saxophone, Oboe, Klarinette oder dergl., dadurch gekennzeichnet, daß zwei unabhängige Gurte in der Aufhängeöse und an den zwei oberen äußeren Enden der am Instrument angebrachten Beckenstütze mit dem In strument verbunden werden und das Instrument über diese drei Aufhänge punkte getragen wird.

2. Beckenstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Beckenstütze an der Schutzkappe der untersten Klappe beim Saxo phon mit einem Stecksystem aus einem Bügel und einer Zunge angebracht wird.

3. Beckenstütze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese über einen Schlitz im L-Bügel stufenlos höhenverstellbar ist.

4. Beckenstütze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand des Instruments vom Körper dadurch, wie weit die Zunge an der Platte der Beckenstütze in das Flachrohr am waagerechten Schenkel eingeschoben wird, eingestellt werden kann.

5. Befestigungsmöglichkeiten der Beckenstütze an Instrumenten mit geradem Rohr ohne geeignete Schutzklappe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der L-Bügel mit einem der Rundung angepaßten Formstück über einen Bügel fixiert wird.

6. Gurtführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gurt wie folgt (für rechten Gurt) über die rechte Schulter zur Aufhängeöse, dann zum rechten Ende der Beckenstütze, dann von dort unter der rechten Achsel wieder zur Schulter (für den linken Gurt spiegelbildlich).

7. Gurtführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gurt wie folgt geführt wird: (für rechten Gurt) über die linke Schulter zur Aufhängeöse, dann zum rechten oberen Ende der Beckenstütze, von dort unter der rechten Achsel über den Rücken wieder zur linken Schulter.