DE4440927A1 - Verfahren zur Herstellung von Nikotinsäureamid durch katalytische Hydratisierung von 3-Cyano-pyridin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Nikotinsäureamid durch katalytische Hydratisierung von 3-Cyano-pyridinInfo
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- B01J23/34—Manganese
Description
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von Nikotinsäureamid durch katalytische Hydratisierung von 3-Cya
no-pyridin an Braunsteinkatalysatoren
Nikotinsäureamid (auch Vitamin PP, Niacin oder Niacinamid ge nannt) hat insbesondere als Zusatz zu dem Futter von Hühnern und Schweinen große Bedeutung erlangt.
Nikotinsäureamid (auch Vitamin PP, Niacin oder Niacinamid ge nannt) hat insbesondere als Zusatz zu dem Futter von Hühnern und Schweinen große Bedeutung erlangt.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, Verfahren zu dessen Her
stellung zu entwickeln. Als vorteilhaft hat sich die Ammonoxi
dation von β-Picolin zu 3-Cyano-pyridin mit anschließender Hydra
tisierung zum Nikotinsäureamid erwiesen.
Die Hydratisierung von 3-Cyano-pyridin kann beispielsweise auf
enzymatischem Wege mit Hilfe von Nitril-Hydratasen erfolgen (vgl.
beispielsweise Ca 114 (13): 11 75 15K; CA 110 (21): 18 83 31a und
EP 243 967 A2). Nachteilig an biotechnischen Verfahren ist die im
Vergleich zur Hydratisierung in Gegenwart heterogener
Katalysatoren unbefriedigende Standzeit.
Auch einige Verfahren auf rein chemischer Basis sind bekannt. So
wird z. B. in JP-B2 16 092/82 die Hydratisierung von 3-Cyano-pyri
din unter hohem Druck in Gegenwart von Ammoniak und/oder Methanol
beschrieben. Nachteilig an diesem Verfahren ist die Notwendig
keit, bei sehr hohen Drucken zu arbeiten.
Aus DE 27 02 014 und EP 175 581 B sind weiterhin Verfahren zur Hy
dratisierung von 3-Cyano-pyridin an speziellen Kupferkatalysa
toren bekannt. Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß von dem
Reaktionsgemisch erhebliche Mengen des Kupfers aus dem Katalysa
tor herausgelöst werden, was zu unerwünschten Verunreinigungen
des Produktes führt.
Weiterhin war die Hydratisierung von 3-Cyano-pyridin an Braun
steinkatalysatoren bekannt (vgl. DE 21 31 813 und Ind. Eng. Chem.
Prod. Res. Develop. 11 (1972) Seiten 364-365). In Usbek. Khim 53
(1984) Seiten 1548-71, bzw. Russian Chemical Reviews 53, 9 (1984)
Seiten 900-912) findet sich eine Übersicht über mögliche
Katalysatoren bei verschiedenen Nitrilhydratisierungen, wobei
Mangandioxidkatalysatoren als besonders effizient bezeichnet wer
den. Nachteilig an den bekannten Braunsteinkatalysatoren ist ihre
unzureichende mechanische Stabilität.
Zur Überwindung dieses Nachteils wurde neuerdings Braunsteinpul
ver in Suspensionsreaktoren eingesetzt (vgl. EP 461 85 A1 und
EP 545 697 A1). Nachteilig an diesen Verfahren ist
die aufwendige Abtrennung des suspendierten feinteiligen Kataly
sators.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß durch Zusatz von
nur geringen Mengen an Verstrangungshilfsmitteln sowie geeigneten
Bindemitteln harte und mechanisch stabile Katalysatorstränge oder
-tabletten erhalten werden können, die auch die technisch sehr
vorteilhafte Festbettfahrweise bei der Hydratisierung des
3-Cyano-pyridins erlauben.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur
Hydratisierung von 3-Cyano-pyridin zu Nikotinsäureamid durch
Überleiten einer Mischung aus Wasser und 3-Cyano-pyridin und ggf.
einem organischen Lösungsvermittler über ein Braunsteinkatalysa
tor-Festbett, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man einen
Braunsteinkatalysator verwendet, der in Form von mechanisch sta
bilen Strängen, Tabletten oder in versplitterter Form vorliegt
und
- a) 30 bis 95 Gew.-% Mangandioxid und/oder Dimangantrioxid;
- b) 0,5 bis 70 Gew.-% an Al₂O₃ oder 1 bis 70 Gew.-% eines Oxids der Gruppe SiO₂, TiO₂ oder ZrO₂ oder eines Misch oxids der Gruppe Al₂O₃, SiO₂, TiO₂ und/oder ZrO₂ und
- c) 0,1 bis 10 Gew.-% eines Alkali- und/oder Erdalkalioxids enthält, wobei zur Herstellung des Katalysators auch sol che Metallverbindungen eingesetzt werden können, die erst durch Calcinieren des Katalysators die oben genannten Oxide bilden.
Mit besonderem Vorteil gelingt das erfindungsgemäße Verfahren
wenn man einen Mangandioxidkatalysator verwendet, der 0,5 bis 20,
vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-% Al₂O₃ bzw. wenn man einen Mangandio
xidkatalysator verwendet, der 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,5 bis
5 Gew.-% K₂O enthält.
Braunsteinkatalysatoren können nach vielen verschiedenen Methoden
hergestellt werden, eine Übersicht geben beispielsweise Glemser
und Mitarbeiter in Z. Anorg. Chem. 309, (1961), Seiten 1-19,
20-36 und 121-150. Nicht alle Herstellverfahren führen jedoch zu
gleich aktiven Materialien in der Nitrilhydratisierung. Je nach
Ausführung können definierte Phasen, Mischungen verschiedener
Phasen oder sogar röntgenamorphe Materialien entstehen, die so
wohl Wasser als auch Fremdionen, insbesondere Alkalimetalle, ent
halten. Die Oxidationsstufe des Mangans kann dabei in gewissen
Grenzen variieren. Im folgenden sollen daher unter dem Begriff
Braunstein die diversen Modifikationen ohne genaue Spezifizierung
verstanden werden und sich nicht nur auf das in seiner Idealfor
mel als MnO₂ vorliegende reine Mn(IV) beziehen, sondern eine
Zusammensetzung von etwa MnO1,7 bis MnO₂ aufweisen.
Die Hydratisierung des 3-Cyano-pyridins läßt sich mit
Katalysatoren in Form von Strängen, Tabletten oder anderen größe
ren Partikeln, die gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt
wurden, vorteilhaft so durchführen, daß ein Festbettkontakt in
einem Rohrreaktor von der wäßrigen Lösung des 3-Cyano-pyridins
durchströmt wird. Hierbei kann sowohl in aufsteigender als auch
in absteigender Fahrweise gearbeitet werden. Die Reaktionstempe
ratur beträgt mit Vorteil 40 bis 100°C, vorzugsweise 50 bis 100°C.
möchte man bei einer höheren Temperatur arbeiten, so muß eine Re
aktionsführung unter Druck gewählt werden. Höhere Temperaturen
beschleunigen den Ablauf der Reaktion, können aber bei sehr hohen
Temperaturen auch zu unerwünschten Nebenprodukten führen. Die Re
aktion kann auch in Gegenwart eines Inertgases wie Stickstoff,
Argon oder Kohlendioxid durchgeführt werden.
Das Eduktgemisch besteht mit Vorteil aus einer Lösung des
3-Cyano-pyridins in Wasser. Um die Löslichkeit des Nitrils zu er
höhen, kann weiterhin noch ein Lösungsvermittler zugesetzt wer
den. Dieser sollte in seiner Polarität zwischen Wasser und dem
Nitril liegen. Zu diesem Zweck können folglich verschiedene Sub
stanzen eingesetzt werden, bewährt hat sich insbesondere Aceton.
Zweckmäßigerweise geht man von einer vorgefertigten Mischung aus,
die über eine Pumpe einem Vorratsbehälter entnommen wird. Eine
getrennte Zuführung der einzelnen Komponenten zum Reaktor ist je
doch ebenfalls möglich. Nach dem Reaktor werden die Produkte so
wie nicht umgesetzte Edukte mit einem Kühler aufgefangen.
Die Lösungsvermittler verwendet man im allgemeinen in Mengen von
1 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die gesamte, dem Reaktor zugeführte
Mischung.
Da es sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren um ein solches
handelt, bei dem der Festbettkatalysator von einer Flüssigkeit
umströmt wird, muß der Katalysator eine besonders große mechani
sche Stabilität, d. h. große Härte aufweisen, da andernfalls ab
gesprengte Feinpartikel die Zwischenräume im Katalysatorbett im
Reaktionsgefäß verstopfen und dadurch der Druck zu groß wird, was
dazu führt, daß der Katalysator zu oft ausgewechselt werden muß.
Um bei der Verstrangung dem Braunsteinkatalysators eine ausrei
chende Härte der Katalysatorpartikel zu erzielen, werden gemäß
der vorliegenden Erfindung der Katalysatoraktivmasse, die im we
sentlichen aus Mangandioxid bzw. zumindest teilweise hydratisier
ten Phasen des Mangandioxids oder Mischoxiden aus Alkalimetallen
und Mangan(III)- bzw. Mangan(IV)-oxiden besteht, in einem Kneter
Bindemittel und Ausbrennstoffe oder Gase entwickelnde Substanzen,
sogenannte Porenbildner als Verstrangungshilfsmittel zugesetzt,
die erhaltene Kontaktmasse zu Strängen, Tabletten oder anderen
groben Partikeln verformt, dann getrocknet und anschließend bei
Temperaturen von 150 bis 500°C calziniert.
Als Bindemittel sind im wesentlichen Aluminiumoxid (Al₂O₃),
Siliziumdioxid (SiO₂), Titandioxid (TiO₂) oder Zirkondioxid (ZrO₂)
geeignet. Sie können auch in Form von Verbindungen eingebracht
werden, die erst beim Calzinieren in die genannten Oxide über
führt werden können. Genannt seien als solche "Vorläufer
verbindungen" AlO(OH), Si(OR)₄ oder Ti(OR)₄ (worin R=H oder ein
C₁- bis C₄-Alkylrest bedeuten), ZrO(NO₃)₂, amorphes Zinkhydroxid
oder Zr(OCOCH₃)₄.
Die genannten Oxide oder Oxidvorstufen sind im Handel in reiner
fein verteilter Form erhältlich. So ist ALO(OH) beispielsweise
als Pural®SB der Firma Condea (ca. 75% Al₂O₃) oder als Versal®
der Firmal La-Roche Chemicals Inc. (vormals Kaiser Chemicals) im
Handel. Feinverteiltes Siliziumdioxid ist beispielsweise als wäß
rige kolloidale Dispersion, z. B. unter dem Namen Ludox® der Firma
Du Pont (z. B. HS-40 enthaltend 40% SiO₂) oder Levasit® (30%
SiO₂) der Firma Bayer AG oder als feines Pulver im Handel. TiO₂
ist in Form feiner Pulver beispielsweise bei Firma Degussa AG
(TiO₂ P25) oder Firma Sachtleben (TiO₂ VKR 611) erhältlich. Geei
gnet ist auch Zirkonhydroxid (beispielsweise von Firma Magnesium
Elektron Ltd.).
Um den Anteil der Aktivmasse möglichst hoch zu halten, ist es
wichtig, den Anteil an Bindemitteln möglichst gering zu halten,
ohne dadurch an Härte der Katalysatorpartikel zu verlieren. Be
sonders bevorzugt wird Aluminiumoxid als Bindemittel verwendet,
da es bereits in sehr kleinen Mengen zu mechanisch sehr stabilen
Strängen oder Tabletten führt. Die Bindemittel verwendet man im
allgemeinen in Mengen von 0,5 bis 70, vorzugsweise 1 bis
40 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtkatalysator. Bei Verwendung von
Aluminiumoxid können ausreichend harte Katalysatoren schon mit
Mengen von 0,5 bis 5 Gew.-% Al₂O₃ erzielt werden.
Als sogenannte Porenbildner können z. B. Stärke oder andere orga
nische Verbindungen eingesetzt werden, die bei der Calzinierung
rückstandsfrei zersetzt werden. Mit besonderem Vorteil verwendet
man solche organische Verbindungen oder Zubereitungen davon, die
durch ihre klebrige Beschaffenheit dem Braunstein-Bindemittelge
misch die für das Verkneten und Verformen geeignete Konsistenz
verleihen. Geeignet sind z. B. zahlreiche Verdickungsmittel und
Kleber, wie sie für den Textildruck und verwandte Arbeitsgebiete
verwendet werden (vgl. Sonderdruck der Bayer-Farben-Revue von
Helmut Dahm, Bayer AG, September 1981). Genannt seien beispiels
weise Carboxymethylcellulose-, Hydroxyethylcellulose- und Methyl
hydroxy-Alkylcellulose-Zubereitungen die unter dem Namen Walo
cel®-Typen der Firma Wolff Walsrode im Handel sind. Weitere geei
gnete Porenbildner sind beispielsweise Polyacrylate wie die
Sokalan®-Typen der BASF Aktiengesellschaft sowie Polystyrol,
Polymethylmethacrylate und Kohlenstoffasern.
Die Porenbildner verwendet man im allgemeinen in Mengen von 0,1
bis 40, vorzugsweise 5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse
des Katalysatorformkörpers vor der Calcinierung.
Das Einbringen von Alkali- oder Erdalkalioxiden in dem
erfindungsgemäß verwendeten Katalysator kann durch Verwendung von
Alkali- oder Erdalkali-mangan-mischoxiden, wie K₂Mn₈O₁₀ oder KMnO₄
erfolgen. Es kann aber auch in an sich bekannter Weise durch Do
tieren von gefälltem Mangandioxid, z. B. durch Suspendieren des
selben in einer wäßrigen Lösung eines Alkali- oder Erdalkalisal
zes, Zugabe starker Mineralsäuren und längeres Erhitzen erfolgen.
Um für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet zu sein, müssen
die Katalysatoren eine Schnitthärte von mindestens 5 bis 30 N
aufweisen.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das als Tierfut
terzusatz begehrte Nikotinsäureamid auch in technischem Maßstab
in sehr guten Ausbeuten und Reinheiten hergestellt werden.
Die folgenden Versuche zeigen beispielhaft die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens auf, ohne es jedoch zu beschränken.
Die Analyse der Reaktionsausträge erfolgte entweder durch Einen
gen der Austräge mit anschließender Extraktion oder direkt durch
HPLC. Die Identität des Nikotinsäureamides wurde durch Vergleich
der Retentionszeiten mit authentischem Material sowie ¹H- und
¹³-C-NMR sichergestellt.
276,5 g Kaliumpermanganat wurden in 3 l destilliertem (dest.)
Wasser gelöst und eine Mischung aus 214,5 g konzentrierter
Schwefelsäure und 500 ml dest. Wasser langsam zugetropft. An
schließend wurden noch 84 g Methanol zugetropft und 3 Stunden
(h) nachgerührt. Das so gefällte MnO₂ wurde mit Hilfe einer
Nutsche abgetrennt und dreimal mit je 3,5 1 Wasser gewaschen.
Nach Trocknen bei 110°C wurde das Pulver in einer Lösung aus
16,2 g Rubidiumsulfat in 450 ml dest. Wasser suspendiert. Zu
dieser Suspension gab man eine Mischung aus 19,2 g konzen
trierte H₂SO₄ und 65 g dest. Wasser und rührte bei 80°C für
drei h. Das so dotierte Braunstein-Pulver wurde mit Hilfe
einer Nutsche abgetrennt und dreimal mit je 0,5 l Wasser ge
waschen. Nach Trocknen bei 110°C wurden davon 100 g mit 5 g
Walocel (Fa. Wolff Walsrode AG), 5 g Ludox AS 40 (Fa.
Du Pont, 40% SiO₂) und 80 g Wasser verknetet und bei 50 bis
60 bar zu 2 mm Strängen verformt. Diese wurden bei 110°C ge
trocknet und anschließend bei 500°C 5 h calziniert.
Die Schnitthärte der so hergestellten Stränge betrug weniger
als 1 N.
Die Zusammensetzung des Katalysators betrug:
91,8 Gew.-% MnO₂
6,1 Gew.-% Rb₂O
0,3 Gew.-% SiO₂
1,1 Gew.-% K₂O
6,1 Gew.-% Rb₂O
0,3 Gew.-% SiO₂
1,1 Gew.-% K₂O
Dies Beispiel zeigt, daß mit Mengen von kleiner als 1 Gew.-%
an SiO₂ keine ausreichende Schnitthärte erzielt wird.
Analog zu Vergleichsbeispiel 1a wurde ein Natriumsulfat-do
tiertes Braunstein-Pulver hergestellt. 90 g davon wurden mit
5 g Walocel, 10 g Ludox AS 40 und 60 ml Wasser verknetet und
bei 45 bar zu 5 mm Strängen verformt.
Die Schnitthärte der so hergestellten Stränge betrug 8,3 N.
Die Zusammensetzung des Katalysators betrug:
91,8 Gew.-% MnO₂
3,2 Gew.-% SiO₂
0,2 Gew.-% Na₂O
4,2 Gew.-% K₂O
3,2 Gew.-% SiO₂
0,2 Gew.-% Na₂O
4,2 Gew.-% K₂O
Analog zu Vergleichsbeispiel 1a wurde ein Calciumnitrat-do
tiertes Braunstein-Pulver hergestellt. 90 g davon wurden mit
4,4 g Walocel, 1,8 g Pural SB (Fa. Condea, ca. 75% Al₂O₃) und
70 ml Wasser verknetet und bei 55 bar zu 2 mm Strängen ver
formt.
Die Schnitthärte der so hergestellten Stränge betrug 7,9 N.
Die Zusammensetzung des Katalysators betrug:
91,8 Gew.-% MnO₂
0,2 Gew.-% CaO
1,4 Gew.-% Al₂O₃
1,2 Gew.-% K₂O
0,2 Gew.-% CaO
1,4 Gew.-% Al₂O₃
1,2 Gew.-% K₂O
Ein Braunsteinkatalysator wurde analog zu Vergleichsbeispiel 1c
hergestellt, aber bei 250°C calziniert. Gemäß röntgendiffraktome
trischer Analyse bestand er aus Mn(O,OH)₂ (Nsutit) und Mn(OH)₄
(Vernadit) sowie amorphen Anteilen. Von dem Katalysator wurden in
versplitterter Form 7 g in einen mit einem Heizmantel versehenen
Glasreaktor (16 mm innerer Durchmesser) eingebaut. Der Reaktor
wurde auf 60°C gebracht, indem Wasser in einem Thermostaten er
wärmt und durch den Heizmantel geleitet wurde. Die Beschickung
erfolgte in auf steigender Fahrweise und bestand aus einer
Mischung von 1 Gew.-Teil 3-Cyano-pyridin, 9 Gew.-Teilen Wasser
und 2 Gew.-Teilen Aceton, die mit 2,5 g h-1 über eine Pumpe einem
Vorratsbehälter entnommen wurde. Die Austräge wurden in regelmä
ßigen Abständen analysiert. Nach 19 h betrug die Ausbeute an Ni
kotinsäureamid 96,6%, nach 32 h 99,1%, nach 48 h 96,4%, nach
148 h 95,9% und nach 203 h 93,5%.
Claims (10)
1. Verfahren zur Hydratisierung von 3-Cyano-pyridin zu Nikotin
säureamid durch Überleiten einer Mischung aus Wasser und
3-Cyano-pyridin und ggf. einem organischen Lösungsvermittler
über ein Braunsteinkatalysator-Festbett und Abtrennung des
Nikotinsäureamids, dadurch gekennzeichnet, daß man einen
Braunsteinkatalysator verwendet, der in Form von mechanisch
stabilen Strängen, Tabletten oder in versplitterter Form vor
liegt und
- a) 30 bis 95 Gew.-% Magandioxid und/oder Dimangantrioxid;
- b) 0,5 bis 70 Gew.-% an Al₂O₃ oder 1 bis 70 Gew.-% eines Oxids der Gruppe SiO₂, TiO₂ oder ZrO₂ oder eines Mischo xids der Gruppe Al₂O₃, SiO₂, TiO₂ und/oder ZrO₂ und
- c) 0,1 bis 10 Gew.-% eines Alkali- und/oder Erdalkalioxids enthält, wobei zur Herstellung des Katalysators auch sol che Metallverbindungen eingesetzt werden können, die erst durch Calzinieren des Katalysators die oben genannten Oxide bilden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
der wäßrigen 3-Cyano-pyridin-Lösung zur Erhöhung der Löslich
keit von 3-Cyano-pyridin 1 bis 30 Gew.-% eines organischen
Lösungsvermittlers zusetzt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Hydratisierung bei Temperaturen von 40 bis 100°C durch
führt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
einen Braunsteinkatalysator verwendet, der 0,5 bis 70 Gew.-%
Al₂O₃ enthält.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man
zur Herstellung des Braunsteinkatalysators AlO(OH) verwendet.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Katalysator 0,1 bis 5 Gew.-% K₂O enthält.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
zur Herstellung des Braunsteinkatalysators ein Mischoxid aus
einem Alkalioxid und einem Manganoxid verwendet.
8. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Lösungsvermittler Aceton verwendet.
9. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
bei der Herstellung des Braunsteinkatalysators Verstrangungs
hilfsmittel mitverwendet, die bei der Calcinierung rück
standsfrei zersetzt werden.
10. Verfahren gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Verstrangungshilfsmittel Stärke oder Cellulosederivate
einsetzt.
Priority Applications (3)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |