DE4440916A1 - Verfahren zur Reinigung von Dicarbonsäuren - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Dicarbonsäuren

Info

Publication number
DE4440916A1
DE4440916A1 DE19944440916 DE4440916A DE4440916A1 DE 4440916 A1 DE4440916 A1 DE 4440916A1 DE 19944440916 DE19944440916 DE 19944440916 DE 4440916 A DE4440916 A DE 4440916A DE 4440916 A1 DE4440916 A1 DE 4440916A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
water
adipic acid
heavy metal
acid
salts
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19944440916
Other languages
English (en)
Other versions
DE4440916B4 (de
Inventor
Manfred Dr Hampe
Juergen Schroeter
Carl Dr Casser
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Covestro Deutschland AG
Original Assignee
Bayer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
Priority to DE19944440916 priority Critical patent/DE4440916B4/de
Publication of DE4440916A1 publication Critical patent/DE4440916A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE4440916B4 publication Critical patent/DE4440916B4/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C51/48Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by liquid-liquid treatment

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Reinigung von Dicarbonsäure, vorzugsweise von Adipinsäure, von Schwermetallsalzen und gegebenenfalls von organischen, in hydrophoben Lösungsmitteln löslichen Verunreinigungen durch ein spezielles Extraktionsverfahren.
Bei der Herstellung von Dicarbonsäuren durch Oxidation von Alkanen, Alkenen, Alkinen, Cycloalkanen, Cycloalkenen, Cycloalkinen, Alkoholen, Phenolen, Alde­ hyden oder Ketonen mit Sauerstoff oder mit anderen oxidierenden Reaktions­ partnern können Schwermetallsalze als Katalysatoren zugesetzt werden (vgl. z. B. WO 94/07833 und WO 94/07834, sowie die in diesen internationalen Patentanmel­ dungen zitierten Vorveröffentlichungen). Die Schwermetallsalze verbleiben im Reaktionsgemisch und verunreinigen zusammen mit anderen, meist organischen Nebenprodukten die als Hauptprodukt gebildete Dicarbonsäure oder Dicarbon­ säure. Als Schwermetallsalze werden beispielsweise Cobalt- oder Vanadiumsalze benutzt. Es ist bekannt, daß die als Produkt gewünschten Säuren durch Kristal­ lisation von den Verunreinigungen abgetrennt werden können. Kristallisationen sind jedoch sehr aufwendige Trennoperationen, da sie die Abtrennung der Kristalle von der Mutterlauge, das Waschen der Kristalle von adhärierender Mutterlauge und das Trocknen des Filterkuchens erfordern. Das Auftreten von Feststoffen bereitet Transportprobleme, da Feststoffe beispielsweise nicht pumpbar sind. Manche der genannten Schritte lassen sich nur diskontinuierlich durchführen und/oder erfordern einen hohen Arbeitsaufwand. Man muß daher bemüht sein, Kristallisationen so weit wie möglich zu vermeiden und an ihrer Stelle Trenn­ operationen einzusetzen, an denen nur fluide Gemische beteiligt sind.
Es ist auch bekannt, daß die Reinigung der Adipinsäure von organischen Verun­ reinigungen durch Extraktion der Adipinsäure aus wäßrigen Lösungen mit Ketonen wie beispielsweise Cyclohexanon oder Alkoholen wie Cyclohexanol oder Säuren wie Isovaleriansäure erfolgen kann. Gemäß SU 235755 A, SU 237 870 A bzw. SU 193 488 A wird beispielsweise ROH-Adipinsäure in wäßriger, hochkonzentrierter Natriumnitrat-Lösung gelöst, mit Cyclohexanon, Cyclohexanol oder Isovalerian­ säure extrahiert und schließlich mit wäßriger, hochkonzentrierter Natriumnitrat- Lösung reextrahiert und schließlich durch Kristallisation gewonnen. Gemäß JP 51041322 A werden farbige Verunreinigungen aus wäßrigen Lösungen der Adipinsäure durch Extraktion mit flüssigen Anionenaustauschern entfernt. Schließ­ lich ist aus US 3810937 A ein Reinigungsverfahren für Adipinsäure bekannt, welches darin besteht, Adipinsäure aus wäßriger Lösung mit aliphatischen und aromatischen Ketonen und Dialkylamiden zu extrahieren.
Mit der vorliegenden Erfindung wird nun ein besonders einfaches, kontinuierlich zu betreibendes Verfahren zur Reinigung von Dicarbonsäuren, insbesondere von Adipinsäure von anhaftenden Schwermetallsalzen und gegebenenfalls von organi­ schen Verunreinigungen zur Verfügung gestellt. Das erfindungsgemäße Prinzip besteht darin, daß man aus einer Lösung der zu reinigenden Säure in einem polaren, mit Wasser jedoch nicht unbeschränkt mischbaren Lösungsmittel die gelösten Salze mit einer geringen Menge Wasser extrahiert und anschließend die im organischen Lösungsmittel gelöste Adipinsäure durch Extraktion mit Wasser in eine wäßrige Lösung überführt. Dieses kontinuierlich, vorzugsweise nach dem Prinzip der Gegenstromextraktion durchzuführende erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf, daß nur fluide Phasen teilnehmen, die Prozeßflüssigkeiten pumpbar und durch die Gegenstromführung beliebig hohe Dekontaminations­ faktoren erreichbar sind.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung von Dicarbonsäuren von Schwermetallsalzen und gegebenenfalls organischen Verunreinigungen, da­ durch gekennzeichnet, daß man
  • (i) zunächst aus einer Lösung der zu reinigenden Dicarbonsäure in einem polaren, mit Wasser jedoch nicht unbeschränkt mischbaren Lösungsmittel die gelösten Salze mit einer geringen Menge Wasser extrahiert und
  • (ii) anschließend die im organischen Lösungsmittel gelöste Adipinsäure durch Extraktion mit Wasser in eine wäßrige Lösung überführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient vorzugsweise der Reinigung von Adipin­ säure, die durch einstufige Oxidation von Cyclohexan unter Verwendung von Cobaltsalzen hergestellt worden ist. Besonders bevorzugt dient das erfindungs­ gemäße Verfahren der Reinigung von Adipinsäure, die durch einstufige Oxidation von Cyclohexan unter Verwendung von Cobaltsalzen als Katalysator erhalten worden ist. Typische derartige Herstellungsverfahren sind beispielsweise in den internationalen Patentanmeldungen WO 94/07833 bzw. WO 94/07834 beschrieben. Die nach diesem Verfahren durch Kristallisation aus dem abgekühlten Reaktions­ gemisch gewonnene Adipinsäure enthält im allgemeinen geringe Mengen an orga­ nischen Verunreinigungen wie beispielsweise Adipinsäurecyclohexylester und Cobaltsalzen in einer Menge ca. 100 bis 5.000 mg/kg Cobaltionen.
Bei dem in der Stufe (i) einzusetzenden Lösungsmittel handelt es sich um mit Wasser eine Mischungslücke aufweisende organische Lösungsmittel, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Ketonen, Alkoholen, Estern, Ethern und Gemischen derartiger Lösungsmittel. Die zu reinigende Säure wird in Stufe (i) des erfindungsgemäßen Verfahrens in Form von 1- bis 80gew.-%igen, vorzugsweise 10- bis 30gew.-%igen Lösungen in einem derartigen Lösungsmittel eingesetzt. Das Volumenverhältnis dieser Lösungen zum in der Stufe (i) eingesetzten Wasser liegt bei 1000 : 1 bis 1 : 1, vorzugsweise 50 : 1 bis 5 : 1. Die Extraktionsstufe (i) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorzugsweise bei Drücken zwischen 1×10⁵ und 6×10⁵ Pa und bei Temperaturen, die zwischen der Kristallisationstemperatur und der Siedetemperatur des Zweiphasensystems bei dem betreffenden Druck liegen, durchgeführt. Vorzugsweise liegt die Temperatur 1 bis 20°C unterhalb der Siedetemperatur des Zweiphasensystems.
Die nach der Stufe (i) vorliegende Lösung der zu reinigenden Säure enthält, bezogen auf das Gewicht der gelösten Säure, maximal 0,1 ppm (Gewicht) an Cobaltionen. Zur Überführung der im organischen Lösungsmittel gelöst vorlie­ genden Adipinsäure in eine wäßrige Lösung wird die nach der Stufe (i) vor­ liegende organische Lösung mit Wasser extrahiert. Hierbei liegt das Volumenverhältnis von organischer Lösung zu Wasser im allgemeinen bei 100 : 1 bis 0,1 : 1, vorzugsweise 2 : 1 bis 0,3 : 1. Auch die Stufe (ii) des erfin­ dungsgemäßen Verfahrens wird im allgemeinen bei dem bereits obengenannten Temperaturbereich durchgeführt. Auch die Stufe (ii) kann kontinuierlich oder dis­ kontinuierlich durchgeführt werden und erfolgt vorzugsweise kontinuierlich nach dem Prinzip der Gegenstromextraktion.
Zur Extraktion können in beiden Verfahrensstufen an sich bekannte Stoffaus­ tauschapparate und/oder Stoffaustauschmaschinen wie Mischer-Scheider-Batterien oder Extraktionskolonnen mit Flüssigkeitspulsation oder Extraktionskolonnen mit axial bewegten Einbauten oder Extraktionskolonnen mit rotierenden Einbauten oder Zentrifugalextraktor-Kaskaden eingesetzt werden.
Im nachfolgenden Beispiel beziehen sich alle Prozentangaben auf das Gewicht.
Beispiel
Rohadipinsäure, die mit ca. 1000 mg/kg Cobaltionen verunreinigt war, wurde als 20%ige Lösung in Wasser gesättigtem Methylisobutylketon mit Wasser als Extraktionsmittel für Cobalt bei einem Volumenverhältnis von 10 Teilen MIBK- Phase zu 1 Teil Wasserphase bei Raumtemperatur in einer 3stufigen Mischer- Scheider-Extraktionsanlage nach dem Prinzip der Gegenstromextraktion extrahiert. Die Konzentration an Cobalt in der MIBK-Phase betrug anschließend weniger als 0,1 mg/kg, bezogen auf Adipinsäure-Feststoff. Die Adipinsäure wurde anschlie­ ßend in einer 2stufigen, aus Mischer-Scheider-Einheiten bestehenden Gegenstrom­ extraktionsanlage mit Wasser aus der MIBK-Phase extrahiert. Das Volumen­ stromverhältnis lag hierbei bei 0,6 Teilen Wasser zu 1 Teil MIBK-Phase. Auf diese Weise resultiert eine 30gew.-%ige wäßrige Adipinsäurelösung mit einem Gehalt, bezogen auf Adipinsäure-Feststoff, von unter 0,1 mg/kg Cobaltionen und von unter 1 Gew.-% an organischen Verunreinigungen.

Claims (4)

1. Verfahren zur Reinigung von Dicarbonsäuren von Schwermetallsalzen und gegebenenfalls organischen Verunreinigungen, dadurch gekennzeichnet, daß man
  • (i) zunächst aus einer Lösung der zu reinigenden Dicarbonsäure in einem polaren, mit Wasser jedoch nicht unbeschränkt mischbaren Lösungsmittel die gelösten Salze mit einer geringen Menge Wasser extrahiert und
  • (ii) anschließend die im organischen Lösungsmittel gelöste Adipinsäure durch Extraktion mit Wasser in eine wäßrige Lösung überführt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der zu reinigenden Dicarbonsäure um Adipinsäure handelt, die durch einstufige Oxidation von Cyclohexan in Gegenwart von Cobaltsalzen hergestellt worden ist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das polare Lösungsmittel aus der Gruppe bestehend aus mit Wasser nicht unbe­ schränkt mischbaren Ketonen, Alkoholen, Estern, Ethern und deren Gemischen ausgewählt ist.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als zu reinigende Dicarbonsäure durch Luftoxidation von Cyclohexan in Gegenwart von Cobaltsalzen hergestellte Adipinsäure verwendet und die Extraktionen (i) und (ii) jeweils nach dem Prinzip der Gegenstromextrak­ tion durchführt.
DE19944440916 1994-11-17 1994-11-17 Verfahren zur Reinigung von Dicarbonsäuren Expired - Fee Related DE4440916B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19944440916 DE4440916B4 (de) 1994-11-17 1994-11-17 Verfahren zur Reinigung von Dicarbonsäuren

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19944440916 DE4440916B4 (de) 1994-11-17 1994-11-17 Verfahren zur Reinigung von Dicarbonsäuren

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE4440916A1 true DE4440916A1 (de) 1996-05-23
DE4440916B4 DE4440916B4 (de) 2004-07-15

Family

ID=6533463

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19944440916 Expired - Fee Related DE4440916B4 (de) 1994-11-17 1994-11-17 Verfahren zur Reinigung von Dicarbonsäuren

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE4440916B4 (de)

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3810937A (en) * 1970-09-15 1974-05-14 Hall C Co Purification of carboxylic acids

Also Published As

Publication number Publication date
DE4440916B4 (de) 2004-07-15

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3111335A1 (de) "verfahren zur herstellung von terephthalsaeure"
DE884358C (de) Verfahren zur Reinigung von technischer Phosphorsaeure
DE2164767A1 (de)
DE1219484B (de) Verfahren zur Herstellung von Peroxycarbonsaeuren
DE2365881C3 (de) Verfahren zur Reinigung von Naßphosphorsäure
DE2657189B2 (de) Verfahren zur Reinigung von NaBverfahrensphosphorsäure
DE2111196C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von reiner Adipinsäure
DE4440916B4 (de) Verfahren zur Reinigung von Dicarbonsäuren
DE2049113A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Adipin saure
DE1959621C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Adipinsäure aus 6-Hydroperoxyhexansäure
DE2757073C2 (de)
DE965230C (de) Verfahren zur Wiedergewinnung von Katalysatoren und Nebenprodukten aus den Mutterlaugen der Adipinsaeuregewinnung
EP0257273A2 (de) Verfahren zur Phlegmatisierung von wasserunlöslichen Peroxycarbonsäuren
DE954249C (de) Verfahren zur Trennung von primaeren und tertiaeren Cymolhydroperoxyden
EP3424915B1 (de) Verfahren zur extraktion von 5-hydroxymethylfurfural (5-hmf)
DE1011411B (de) Verfahren zur Gewinnung reiner tert. Butylbenzoesaeuren
DE956679C (de) Verfahren zur Abtrennung von wasserunloeslichen aliphatischen oder cycloaliphatischen Polycarbonsaeuren aus ihren Gemischen mit wasserunloeslichen organischen Bestandteil en
DE2237685C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Apfelsäure
DE4440733A1 (de) Verfahren zur Reinigung von Dicarbonsäuren
DE2123181C3 (de) Borsäurerückgewinnung
DE2808867C3 (de) Verfahren zur Entfernung von p-Toluylsäure und ggf. anderen aromatischen Carbonsäuren von Terephthalaldehydsäuremethylester oder Terephthalaldehydsäuremethylester enthaltenden Gemischen
DE2027536C (de)
DE1443538C (de) Verfahren zur Herstellung von Weinsaure aus Weinstein
DE2519294A1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen herstellung organischer loesungen von percarbonsaeuren
AT206893B (de) Verfahren zum Reinigen von Nikotinsäure

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: BAYER MATERIALSCIENCE AG, 51373 LEVERKUSEN, DE

8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee