DE4440282A1 - Hydraulische Kolbenmaschine - Google Patents
Hydraulische KolbenmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Kolbenmaschine, insbesonde
re eine Arbeitsmaschine zum Verdichten von gefördertem Fluiden auf
hohe Arbeitsdrücke, mit einem Maschinengehäuse mit Zu- und Abfluß
für das Fluid und mit einem An- bzw. Abtrieb.
Fluide unter hohem Druck werden in Industrie und Gewerbe häufig ge
braucht; so wird Hochdruck-Wasser in Form von Strahlen zum Reinigen
und Schneiden benutzt; andere Flüssigkeiten in der chemischen Indu
strie unter Hochdruck gefördert, etwa zu unter hohem Druck stehenden
Reaktoren. Zur Kompression dieser Fluide werden Kolbenmaschinen als
Arbeitsmaschinen eingesetzt, die in aller Regel als Reihenkolben-Pum
pen ausgebildet sind, deren Kolben über Pleuelstangen mit der Kurbel
welle verbunden sind. Die Natur des Kurbeltriebes ohne Kreuzkopf be
wirkt, daß die Kolben eine Nickbewegung machen und so einem erhöhtem
Verschleiß unterliegen. Ausführungen, bei denen diese Nickbewegung
durch eine mit einem Kreuzgelenk bzw. Kreuzkopf versehene Pleuel
stange unterbunden ist, führen zu erhöhten Massen, die bei der Bewe
gung der Kolben beschleunigt und verzögert werden müssen. Die dabei
auftretenden freien Massenträgheitskräfte haben einen erhöhten Ver
schleiß zur Folge. Analog gilt dies auch für als Kraftmaschinen ein
gesetzte Kolbenmaschinen, bei denen ein unter hohem Druck stehendes
Fluid über den Vorlauf zugeführt wird, das unter Arbeitsleistung ent
spannt über die Ablaufseite die Maschine verläßt, wobei die Arbeits
leistung am Abtrieb abgenommen werden kann.
Für derartige Kolbenmaschinen ergibt sich die der Erfindung zugrunde
liegende Aufgabe, diese Nachteile zu vermeiden und eine gattungsge
mäße Kolbenmaschine als Radialkolbenmaschine so auszubilden, daß ihr
Einsatz sowohl als Arbeits- als auch als Kraftmaschine möglich ist,
mit verringertem Verschleiß im Bereich sowohl der Zylinder und Ra
dialkolben als auch der Lager, daß Verluste der Radialkolbenmaschine
verringert werden, und daß die so vorgeschlagene Radialkolbenmaschi
ne einfach und wirtschaftlich herstell- und einsetzbar sowie sicher
betreibbar ist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung gelöst durch die Merkmale des
Anspruchs 1; vorteilhafte Weiterbildungen und bevorzugte Ausführungs
formen beschreiben die Unteransprüche.
Als Kolbenmaschine ist eine Radialkolbenmaschine mit mindestens zwei
radial ausgerichteten Zylindern vorgesehen, in denen jeweils ein
Radialkolben bewegbar angeordnet ist. Die Zylinder bilden einen Zy
linderkäfig, der mit einem Antrieb in Wirkverbindung steht und dreh
bar ist. Der Winkelabstand der Zylinder voreinander ist dabei so,
daß sich auftretende Reaktionskräfte zumindest weitgehend aufheben.
Die Radialkolben wirken mit einer gegenüber der Achse des Zylinder
käfigs exzentrisch im Maschinengehäuse angeordneten Steuerbahn zu
sammen, die eine Zwangsführung bildet und die bei Drehung des Zylin
derkäfigs den Hub der Kolben bewirkt. Durch diese Ausbildung werden
zur Bewegung der Kolben keine Pleuelstangen oder Kreuzköpfe benö
tigt, die Kolbenbewegung ist bei der Drehung des Zylinderkäfigs eine
Folge des Zusammenwirkens mit der Steuerbahn, es entfallen auch die
für die Aufnahme von Pleuelstangen notwendigen Auskröpfungen der
Kurbelwelle und die damit verbundenen Unwuchten.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist in dem Maschinengehäuse
eine feststehende Zentralachse vorgesehen, um die mindestens ein mit
dem An- bzw. Abtrieb zusammenwirkender Zylinderkäfig mit zwei oder
mehr Zylindern umläuft, in denen jeweils ein Radialkolben mit einem
Hubbügel vorgesehen ist, der seinerseits in einer als Steuerbahn
vorgesehenen Führungsbahn geführt ist, und die im einfachsten Fall
von einem äußeren und einem inneren Führungsring gebildet ist, mit
einer Exzentrizität zwischen der Zentralachsen-Achse und der Achse
der Führungsbahn, mit denen die Hubbügeln zusammenwirken, wobei die
Exzentrizität die Hubhöhe der Radialkolben vorgibt, die gleich dem
doppelten Wert der Exzentrizität ist. Die Zentralachse weist achspa
rallele, mit kreissektorförmigen Überströmnuten verbundene Zu- und
Ablauf-Bohrungen für das zu fördernde bzw. antreibende Fluid auf,
die in Strömungsverbindung mit den jeweiligen Mündungen der zugeord
neten Zylinder stehen. Die Hubbewegung der Radialkolben in den Zy
lindern des um die in dem Maschinengehäuse feststehende Zentralach
se umlaufenden, mit dem Antrieb zusammenwirkenden Zylinderkäfig wird
von den in der exzentrischen Führungsbahn zwangsgeführten Bolzen vor
gegeben, sie wird über die Hubbügel auf die Radialkolben übertragen,
wobei radial bewegte Massen wegen des Wegfalls von Pleuelstangen und
ggfs. Kreuzköpfen klein gehalten werden können.
Diese Zylinder sind dabei in einem Winkelabstand angeordnet, der dem
Vollkreis-Winkel geteilt durch die Anzahl der Zylinder entspricht.
Durch diese Anordnung wird ein gleichmäßiges Arbeiten der Maschine
erreicht. Die Zentralachse weist achsparallele Bohrungen für den Vor
lauf und den Ablauf des antreibenden oder des zu fördernden Fluids
auf, die in kreissektorförmige Überströmnuten auf der Zentralachse
münden, die in Wirkverbindung mit den Mündungen der Zylinder stehen.
Durch diese Überströmnuten werden die Zylinder mit der Fluidzufuhr
und mit der Fluidableitung verbunden, wobei die Länge dieser Nuten
und ihr Abstand den Füllwinkel, den "Geschlossen"-Winkel und den
"Auslaß"-Winkel bestimmen. Wegen der in diesem Druckbereich merkba
ren Kompressibilität von Fluiden wird die Phase "Geschlossen" sowohl
für die Entspannung der Fluide bei Kraftmaschinen als auch für die
Kompression der Fluide für Arbeitsmaschinen wesentlich; durch Wahl
der entsprechenden Winkel lassen sich so die wesentlichen Arbeits
parameter vorgeben. Insbesondere trifft dies zu, wenn als Fluid gas
förmige oder quasi-gasförmige Stoffe eingesetzt sind.
In vorteilhafter Weise ist der innere Führungsring als Kupplungsring
ausgebildet, in dem die Bolzen verankert sind, während der äußere
Führungsring das Lager für den Kupplungsring bildet, das ein Gleit-
oder auch ein Nadellager ist. Die Bolzen sind zumindest im Bereich
der Führungsbahn drehbar, wobei Gleit- Nadellager oder auch die Bol
zenenden als aufgesetzte Dreh-Buchsen vorgesehen sind. Alternativ
können auch die Bolzen drehbar gelagert in die Hubbügel eingesetzt
werden, wobei auch hier Gleit-, Nadel- oder andere Lager eingesetzt
werden; in beiden Fällen können die Bolzen reibungsarm gedreht wer
den. Die Mitnahme erfolgt hierbei über den mit dem Antrieb verbunde
nen Zylinderkäfig, die Zylinder mit den Radialkolben und die Hubbü
gel. Alternativ dazu wird der Kupplungsring mit den Zylindern außer
halb der Führungsbahn direkt verbunden, so daß die Zylinderköpfe
miteinander gekoppelt und somit abgefangen sind. Bei beiden Ausfüh
rungsformen sind Hubbügel und Radialkolben in Folge des Antriebs
über den Zylinderkäfig entkuppelt, so daß lediglich ein Kraftschluß
notwendig ist, was ein gewisses seitliches Spiel ermöglicht. Die
durch die Bolzen in der Führungsbahn geführten Hubbügel führen dann
den von der Exzentrizität vorgegebenen Hub aus. Die Bolzen, um deren
Achse der Hubbügel auch eine Pendelbewegung durchführen kann, sind
dabei zweckmäßig mittig an den Hubbügeln angesetzt.
Um ein günstiges Zu- bzw. Ablaufen auf der Niedrigdruckseite zu er
reichen, ist es vorteilhaft, wenn die Querschnitte der in der fest
stehenden Zentralachse vorgesehenen axialen Zu- und Ablaufbohrungen
für das Fluid unterschiedlich ausgebildet sind, wobei die Axialboh
rung der Zulaufseite bei Arbeitsmaschinen einen mindestens drei-fa
chen Querschnitt, vorzugsweise fünf-fachen Querschnitt aufweist, ge
genüber dem der der Ablaufseite zugeordneten Axialbohrung; bei Kraft
maschinen weist die Axialbohrung der Ablaufseite einen mindestens
drei-fachen Querschnitt, vorzugsweise fünf-fachen Querschnitt auf,
gegenüber dem der der Zulaufseite zugeordneten Axialbohrung. Bei dem
Betrieb der Maschine als Hochdruckpumpe wird durch den so vergrößer
ten Querschnitt der Zulaufkanäle ein verbesserter Füllungsgrad des
Arbeitsraumes erreicht. Beim Betrieb der Strömungsmaschine als
Kraftmaschine wird das Fluid unter Hochdruck über die Axialbohrung
mit kleinem Querschnitt zugeführt, und nach Arbeitsleistung und
Entspannung im Zylinderraum über die Axialbohrung mit dem größeren
Querschnitt abgeführt, so daß bei dieser Betriebsweise zum einen
wegen des hohen Vordruckes ein guter Füllungsgrad des Zylinders er
reicht wird, und zum anderen wegen des großen Querschnittes auf der
Abströmseite eine gute Entleerung des Zylinderraumes nach Arbeits
leistung sichergestellt ist.
In einer vorteilhaften Ausbildung sind die Radialkolben über elasti
sche Puffer an die Hubbügel so angelenkt, daß deren eine konvexe Ku
gelkalotte bildende Endfläche in einer eine konkave Kugelkalotte
bildende Aufnahmefläche liegen, wobei beide Flächen miteinander in
Kraftschluß stehen. Dabei hat die die Kugelkalotte des Radialkolbens
aufnehmende Kugelkalotte des Hubbügels einen größeren Krümmungsra
dius, verglichen mit der Kugelkalotte der des Radialkolbens, was zu
einer guten Beweglichkeit des Radialkolbens gegenüber dem Hubbügel
führt, ohne daß der Kraftschluß gefährdet ist. In Weiterbildung sind
die Hubbügel auf den den Bügelführungen zugewandten Seiten mit dauer
geschmierten Gleitstreifen belegt. Diese an diesen Stellen eingesetz
te Dauerschmierung trägt dem Umstand Rechnung, daß hier eine Schmie
rung mit speziellen Schmiermittel (z. B. Öl-Umlaufschmierung) zu kon
struktiven Schwierigkeiten führen würde, zu teuer ist und das Fluid
mit dem Schmiermittel kontaminiert wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind im Maschinengehäuse minde
stens zwei axial versetzte Zylinderkäfig-Sterne parallel zueinander
angeordnet, mit einem Zylinderkäfig mit jeweils mehreren Zylindern
und mit zugeordneten FUhrungs- und Kupplungsringen. Durch diese An
ordnung ist eine vorteilhafte Ausbildung geschaffen, mit der die Lei
stung entweder bei Arbeitsmaschinen oder bei Kraftmaschinen den Be
dürfnissen entsprechend angepaßt werden kann. Dabei sind in vorteil
hafter Weiterbildung die Zylinderkäfig-Sterne gegeneinander bezüg
lich des Zentriwinkels der Zentralachse verdreht angeordnet, wobei
das Winkelmaß der Verdrehung vorzugsweise dem Winkelmaß des Abstands
zweier aufeinanderfolgender Zylinder eines Zylinderkäfigs geteilt
durch die Anzahl der Zylinderkäfig-Sterne entspricht. Durch diese
"Verdrehung" werden (besonders bei wenigen Zylindern im Zylinderkä
fig-Stern) Welligkeiten in Kraftabgabe oder in Volumenstrom gemin
dert. Dabei sind die den einzelnen Zylinderkäfigen zugeordneten Über
strömnuten mit ihren axialen Bohrungen zur Zentralachse durchgehend,
wobei es sich von selbst versteht, daß bei koaxialer Zentralachse
und gegeneinander verdrehten Führungsbahnen auch die axial versetz
ten Überströmnuten in gleichem Winkelmaß verdreht angeordnet werden,
so daß sie bezogen auf den Zentriwinkel der Zentralachse eine Winkel
versetzung aufweisen, wie die den Hub bestimmenden Führungsringe,
und die so gewählt ist, daß die Zu- und Ablaufwinkel für die einzel
nen Zylinderkäfige möglichst stoßfrei aneinander anschließen.
Diese Maschine kann aufgrund ihrer Konstruktion hochtourig betrieben
werden; doch ist es vorteilhaft, wenn zwischen der Abtriebswelle ei
nes hochtourigen Antriebs und dem Zylinderkäfig ein untersetzendes
Vorgelege geschaltet ist. Mit diesem Vorgelege können auch sehr hoch
tourige und damit preiswerte Antriebe eingesetzt werden. Zur Schmie
rung laufender Flächen, insbesondere des umlaufenden Zylinderkäfigs
auf der Zentralachse, des Kupplungsringes in dem Führungsring, sind
zumindest diese Gleitflächen durch das Fördermedium geschmiert; dazu
weist das Maschinengehäuse Schmierbohrungen auf, die mit der Saug
seite des Fluids in Verbindung stehen und mit dem Vorlaufdruck der
Füllpumpe geschmiert werden, wobei anstelle des Vordruckes einer
Füllpumpe auch der Ausgangsdruck benutzt werden kann.
Das Wesen der Erfindung wird anhand der folgenden Figuren mit bei
spielhaft dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; dabei
zeigen
Fig. 1 Maschinengehäuse mit Antrieb und mit Zylinderkäfig
und Führungsbahn, Seitenansicht, geschnitten;
Fig. 2 Maschinengehäuse gemäß Fig. 1, Frontansicht, in unter
schiedlichen Ebenen geschnitten;
Fig. 3 Einzelheit Führungsbahn mit Führungs- und Kupplungs
ring und Bolzen (Ausschnitt),
Fig. 3a Schnitt entsprechend Schnittlinie a-a;
Fig. 4 Zentralachse mit Überströmnuten, Seitenansicht;
Fig. 5 Zentralachse mit saug- und druckseitigen Axialboh
rungen, Stirnseitenansicht;
Fig. 6 Hubbügel mit angelenktem Radialkolben.
Die Fig. 1 und 2 zeigen ein Maschinengehäuse 10 mit seinem Außen
deckel 11, seinem dem Antrieb 30 zugewandten Innendeckel 12 und ei
nem zwischen diesen beiden Deckeln eingespannten Ring 13. Im Maschi
nengehäuse 10 ist eine Zentralachse 14 angeordnet, deren Achse im
Abstand von der Achse des Maschinengehäuses 10 liegt. Weiter ist im
Maschinengehäuse 10 der Zylinderkäfig 20 angeordnet, dessen Innen
rohr 21 die Zentralachse 14 mit geringem Spiel umgibt. Schließlich
ist im Maschinengehäuse 10 ein inneres Teil 15.1 exzentrisch zur
Achse 14 als der innere Ring eines Gleitlagers (oder eines Nadella
gers) ausgebildet. In diesem Ring laufen die Bolzen der Hubbügel,
die vorteilhaft entweder mit gleitgelagerten Buchsen versehen oder
als nadelgelagerte Bolzen drehbar ausgebildet sind. Der Zylinderkä
fig mit seinem Innenrohr 21 ist mit den Lagern 16 so gelagert, das
er mit geringem Spalt um die Zentralachse 14 drehbar ist, wobei die
Schmierung mittels des durch Öffnungen 29 übertretenden Fluids er
folgt. Zur Abdichtung sind übliche Packungen neben den Lagern 16
vorgesehen.
In das Innenrohr 21 des Zylinderkäfigs 20 sind die Zylinder 22 ein
gesetzt, in denen die Radialkolben 23 radial bewegbar angeordnet
sind, die über Labyrinthdichtungen 24 gegenüber der Innenwandung des
Zylinders 22 abgedichtet sind. Die nach außen ragenden Enden 23.1
der Radialkolben 23 sind an die Hubbügel 25 angelenkt, wobei zur Ver
bindung Schrauben 27.1 mit elastischen Puffern 27.2 vorgesehen sind,
und jede der miteinander zusammenwirkenden Flächen eine Kreiskalotte
bildet, wobei die konvexe Endfläche 23.2 des Radialkolbens 23 einen
kleineren Krümmungsradius aufweist, als die konvexe Aufnahmefläche
25.2 des Hubbügels. Jeder der Hubbügel 25 weist seitlich abstehende
Bolzen 26 auf, die in der exzentrischen Führungsbahn 15 geführt
sind; dazu sind ein äußerer und ein innerer Führungsring 15.1 vor
gesehen, die die Führungsbahn 15 bilden. Die Bolzen 26 werden bei
dem Umlauf wegen der Exzentrizität E gegenüber Zentralachse 14 mit
Innenrohr 21 des Zylinderkäfigs 20 radial bewegt und die Bewegungen
werden auf die Hubbügel 25 und die Radialkolben 23 übertragen.
Das Innenrohr 21 wird bei einer als Arbeitsmaschine wirkenden Anord
nung über den Antrieb 30 angetrieben, wobei die Antriebswelle 33
über ein Vorgelege 31 den Mitnehmer 34 antreibt, der über Schrauben
33.1 mit dem Innenrohr 21 des Zylinderkäfigs verbunden ist, so daß
Antriebsleistung auf das Innenrohr und über dieses auf den Zylinder
käfig übertragen werden kann. Bei einer als Kraftmaschine wirkenden
Anordnung wird die vom Fluid in den Zylindern abgegebene Arbeitslei
stung über das Innenrohr 21 auf den Mitnehmer 34 übertragen und von
dort über ein Vorgelege 31 auf die nun als Abtriebswelle wirkende
Welle 33. Zur Schmierung sind eine Reihe von Anschlüssen 29 vorgese
hen, die mit dem Vorlauf der Arbeits- bzw. dem Auslauf der Kraftma
schine in Verbindung stehen. Dadurch wird zur Schmierung der Laufflä
chen von Führungsring 15 und Bolzen 26 der Hubbügel 25 dasselbe Flu
id verwendet, das gefördert wird, ein Vorteil, der darin liegt, daß
keine durch Schmiermittel bedingte Verunreinigung des geförderten
Fluids eintreten kann.
Die Fig. 2 zeigt die Frontansicht, wobei die mit fünf Zylindern
(ein Zylinder durch die Schildplatte 11 der Maschine verdeckt) ver
sehene Maschine in unterschiedlichen, axial in verschiedenen Tiefen
liegenden Schnittebenen geschnitten ist. Die in Sektor I erkennbare
Schildplatte 11 ist mit äußeren Schrauben 11.1 mit dem Ring 13 ver
schraubt; zum Zentrum hin befindet sich der Anschluß 29 für die
Schmierung der Gleitflächen. Zentral ist die Zentralachse 14 erkenn
bar, mit den Anschlüssen für die Zulauf- und die Ablaufbohrung 14.1
und 14.3. Der Sektor II zeigt den Spannring 13 mit den Gewindeboh
rungen 13.1 für die Schrauben 11.1, mit denen das Maschinengehäuse
10 verschraubt ist; es zeigt weiter die Hubbügel 25 mit Führungs
bolzen 26, wobei das innere Teil 15 mit seinem gegenüber der Zen
tralachse 14 exzentrischen Verlauf den Hubbügel teilweise verdeckt,
der im Sektor III voll zu erkennen ist, angedeutet ist. Die Exzen
trizität "E" der Achse der Zentralachse 14 gegenüber der Achse des
Maschinengehäuses 10 ist eingezeichnet. Im Sektor III ist der Hub
bügel 25 voll zu erkennen, der in einer Bügelführung 28 geführt ist,
wobei hier die Gleitflächen dauergeschmiert sind. Im Sektor IV ist
der Innenring 21 aufgeschnitten, so daß der in diesen Innenring ein
geschraubte, ebenfalls geschnitten dargestellte Zylinder 22 erkenn
bar ist. In dem Zylinder 22 ist der Radialkolben 23, der mit einer
Vielzahl von Nuten, die die Labyrinthdichtung 24 bilden, eingesetzt.
An der Brücke 25.1 des Hubbügels 25 ist das äußere Ende 23.1 des Kol
bens 23 mit Schrauben 27 befestigt, wobei zwischengefügte elastische
Puffer 27.1 als Stoßdämpfer vorgesehen sind.
Die Fig. 3 zeigen in vergrößerter und vereinfachter Darstellung
eine Einzelheit der in Fig. 1 und 2 dargestellten Führungsbahn, die
von einem gestellfesten Führungsring 15.2 und einem mitbewegten Kupp
lungsring 15.1 gebildet ist im Einzelnen (die Darstellung ist durch
Weglassen beispielsweise der Schmierung, der Anbindung des Führungs
ringes an das Gehäuse und der Kupplungsringe an die Zylinder bzw.
den Zylinderkäfig sowie der das Zusammenwirken mit den Radialkolben
bewirkenden Hubbügeln vereinfacht). Die Führungsbahn 15 wird von dem
gestellfesten Führungsring 15.2 und dem in ihm gelagerten, mitbeweg
ten Kupplungsring 15.1 gebildet, die als Kreisringe mit einem Mittel
punkt "MF" gegenüber dem Mittelpunkt "MZ" der Zentralachse exzen
trisch verschoben im Maschinengehäuse angeordnet sind, wobei der mit
bewegte Kupplungsring 15.1 mit geringem Spiel in dem Führungsring
15.2 geführt ist und ein Bund 15.3 aufweist, der die Lage des Kupp
lungsringes 15.1 gegenüber dem Führungsring 15.2 definiert. Die vom
Kupplungsring 15.1 geführten Bolzen 26 sind in festen Abständen mit
einander verkuppelt, wobei die einzelnen Hubbügel 25 mit dem zugeord
neten Radialkolben 23 zumindest über einen Kraftschluß zusammenwir
ken. Der Kupplungsring 15.1 weist für die Bolzen 26 der Hubbügel 25
Aufnahmen auf, in denen die Bolzen drehbar gelagert oder - wie darge
stellt - mit einer Dreh-Buchse 26.1 versehen sind, wodurch die Rei
bungsarmut des Lagers sichergestellt ist, wobei es sich dabei von
selbst versteht, daß die Bolzen 26 auch in den Hubbügeln 25 drehbar
gelagert sein können.
Die Fig. 4 und 5 zeigen die Zentralachse teilgeschnitten gemäß
den Schnittlinien IV-IV (Fig. 4), wobei gegenüber diesen Schnitt
linien die Darstellung um 90° verdreht gezeichnet ist. Der Zulauf
des zu fördernden Fluids erfolgt über die in der Zentralachse 14
vorgesehene Zulaufbohrung 14.1, die über (nicht näher bezeichnete)
Überström-Bohrungen in eine erste Überströmnut 14.2 mündet, wobei
das Fluid bei Verwendung der Maschine als Arbeitsmaschine unter ei
nem die Füllung der Zylinder sicherstellenden Vordruck steht. Nach
Kompression verläßt das Fluid die Zylinder über die zweite Über
strömnut 14.4 und die (nicht näher bezeichnete) Überström-Bohrungen
in die Ablaufbohrung 14.3, durch die das Fluid zum Druckstutzen der
Arbeitsmaschine gelangt. Bei der Verwendung als Kraftmaschine wird
das unter hohem Druck stehende Fluid über die Bohrung 14.3 zuge
führt. Durch die nicht (näher bezeichnete) Bohrung gelangt dieses
Fluid über die Nut 14.4 in die Arbeitsräume der Zylinder, wo es die
Arbeit verrichtet. Über die Nut 14.2 und die (nicht näher bezeich
nete) Bohrung gelangt es in die achsparallele Bohrung 14.1 der Zen
tralachse 14, von wo aus das Fluid zum Ablaufstutzen gelangt. Um den
gewünschten hohen Füllungsgrad des Zylinders zu erreichen, ist der
Querschnitt der Zulaufbohrung gegenüber den der Ablaufbohrung erheb
lich größer gehalten; dies betrifft auch die Querschnitte bzw. die
Anzahl der Überströmbohrungen. Da die Zentralachse 14 gegenüber dem
Innenrohr 21 des Zylinderkäfigs 20 nur durch den engen Spalt zwi
schen beiden gedichtet ist, weist die Zentralachse 14 eine achs
parallel verlaufende, den Bereich der Überströmnuten 14.2 und 14.4
übergreifende Längsnut 14.5 auf, die mit der Zuströmbohrung 14.1
verbunden ist, und die an ihren beiden Enden mit eingesetzten
Endstücken verschlossen ist. Das Leckfluid wird dadurch auf die
Zuströmseite der Zylinder und im Kreislauf geführt, wobei es im
Bereich des Spaltes und - soweit von der Rückführung nicht erfaßt -
auch außerhalb als Schmiermittel dient. In der Darstellung ist die
Zentralwelle 14 durch das antriebsseitig vorgesehene Vorgelege 31
geführt, wobei Lager im Bereich der Durchführungen durch das Gehäuse
32 des Vorgeleges 31 vorgesehen sind. Für eine Kraftmaschine gelten
diese Verhältnisse in analoger Weise.
Die Fig. 6 zeigt schließlich eine Ausführungsform des Hubbügels 25
mit angesetztem Radialkolben 23; dieser weist an seinem Schaft eine
Vielzahl von Ringnuten auf, die in ihrer Gesamtheit die den Radial
kolben 23 im Zylinder 22 abdichtende Labyrinthdichtung 24 bilden.
Die Endfläche 23.1 des Radialkolbens ist gegen das Brückenteil 25.1
des Hubbügels 25 geführt und mit diesem mit Schrauben 27 befestigt,
die eine Dämpfung von Stößen bewirken und so die Führung des Hub
bügels 25 entlasten. Das mit dem Brückenteil 25.1 des Hubbügels zu
sammenwirkende Ende weist eine konkave Endfläche 23.2 auf, die an
einer konvexen Aufnahmefläche 25.2 des Brückenteils anliegt, wobei
der Krümmungsradius der Endfläche 23.2 kleiner ist, als der der Auf
nahmefläche 25.2. Seitlich an den Hubbügel sind die in die Führungs
bahn des Führungsringes 15 eingreifenden Bolzen 26 angeordnet, die
- bezogen auf die Länge des Schaftes des Radialkolbens 23 - etwa in
Höhe dessen halber Länge liegen.
Claims (10)
1. Hydraulische Kolbenmaschine, insbesondere eine Arbeitsma
schine zum Verdichten von geförderten Fluiden auf hohe Ar
beitsdrücke, mit einem Maschinengehäuse mit Zu- und Abfluß
für das Fluid und mit einem An- bzw. Abtrieb, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kolbenmaschine als Radialkolbenma
schine mit mindestens zwei, in mindestens einem drehbaren
Zylinderkäfig (20) angeordneten radialen, die Radialkolben
(23) enthaltenden Zylindern (22) ausgebildet ist, wobei im
Maschinengehäuse eine gegenüber der Achse des Zylinderkä
figs (20) exzentrisch angeordnete, mit den Radialkolben
zusammenwirkende Steuerbahn als deren Zwangsführung vorge
sehen ist, die bei Drehung des Zylinderkäfig (20) den Hub
der Radialkolben (23) bewirkt.
2. Kolbenmaschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
in dem Maschinengehäuse (10) feststehende Zentralachse
(14), mindestens einen um diese Zentralachse (14) umlaufen
den, mit dem An- bzw. Abtrieb zusammenwirkenden Zylinder
käfig (20) mit zwei oder mehr Zylindern (22), in denen je
weils ein Radialkolben (23) mit einem angelenkten Hubbügel
(25) zur Führung vorgesehen ist, einer im Maschinengehäuse
(10) angeordneten, mit den Hubbügeln (25) zusammenwirken
den Führungsbahn (15) mit einer Exzentrizität "E" zwischen
den Achsen von Zentralachse (14) und Führungsring (15.2),
und wobei die Zentralachse (14) achsparallele, mit kreis
sektorförmigen Überströmnuten (14.2, 14.4) verbundene Zu-
und Ablauf-Bohrungen (14.1, 14.3) für das zu fördernde
bzw. antreibende Fluid aufweist, die mit jeweils einer der
Mündungen der Zylinder (22) in Strömungsverbindung stehen.
3. Kolbenmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der vorzugsweise konzentrisch im Maschinengehäuse (10)
angeordneten Führungsbahn (15) einen äußeren Führungsring
(15.1) und einen inneren Kupplungsring (15.1, 15.2) auf
weist, wobei der Führungsring (15.2) gehäusefest und der
Kupplungsring (15.1) im Führungsring (15.2) reibungsarm
mitdrehbar angeordnet sind, und daß die Hubbügel (25) seit
lich abstehende, in der Führungsbahn (15) geführte Bolzen
(26) aufweist, die vorzugsweise mit Gleit- oder Nadellager
oder mit einer Dreh-Buchse (26.1) versehen in der Führungs
bahn (15) drehbar sind.
4. Kolbenmaschine nach nach Ansprüche 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Querschnitte der in der feststehen
den Achse (14) vorgesehenen axialen Zu- und Ablaufbohrun
gen (14.1, 14.3) für das Fluid unterschiedlich ausgebildet
sind, wobei bei Arbeitsmaschinen die Axialbohrung der Zu
laufseite (14.1) einen mindestens drei-fachen Querschnitt,
vorzugsweise fünf-fachen Querschnitt aufweist, gegenüber
dem der der Ablaufseite zugeordneten Axialbohrung (14.3),
bzw. bei Kraftmaschinen die Axialbohrung der Ablaufseite
einen mindestens drei-fachen, vorzugsweise einen fünf-fa
chen Querschnitt gegenüber dem der der Zulaufseite zugeord
neten Axialbohrung aufweist.
5. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Radialkolben (23) über elastische
Puffer (27.1) an die Hubbügel (22) so angelenkt sind, daß
deren eine konvexe Kugelkalotte bildende Endfläche (23.2)
in einer eine konkave Kugelkalotte bildende Aufnahmefläche
(25.2) liegen, wobei beide Flächen miteinander in Kraft
schluß stehen.
6. Radialkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Führungsflächen jedes der
Hubbügel (25) auf den den Bügelführungen (28) zugewandten
Seiten dauergeschmierte Gleitstreifen aufweisen.
7. Radialkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß in dem Maschinengehäuse (10) min
destens zwei, parallel zueinander angeordnete, axial ver
setzte Zylinderkäfig-Sterne, jeder mit einem Zylinderkäfig
(20) mit jeweils mehreren Zylindern (22) und mit zugeord
neten Führungsbahnen (15), vorgesehen sind.
8. Radialkolbenmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Zylinderkäfig-Sterne gegeneinander im Zentri
winkel der zentralen Achse (14) verdreht angeordnet sind,
wobei das Winkelmaß der Versetzung vorzugsweise dem Winkel
maß des Abstands zweier aufeinanderfolgender Zylinder (22)
eines Zylinderkäfigs (21) geteilt durch die Anzahl der Zy
linderkäfig-Sterne entspricht.
9. Radialkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen Antriebswelle eines
hochtourigen Antriebs und Zylinderkäfig ein untersetzendes
Vorgelege geschaltet ist.
10. Radialkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß zumindest die Gleitflächen bei
spielsweise der Achse (14) und/oder des/der Führungslei
sten (15.1, 15.2) durch das Fördermedium geschmiert sind,
wozu das Maschinengehäuse (10) entsprechende Schmierbohrun
gen (29) aufweist, die mit der Vorlaufseite der Maschine
in Verbindung stehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944440282 DE4440282A1 (de) | 1994-11-11 | 1994-11-11 | Hydraulische Kolbenmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944440282 DE4440282A1 (de) | 1994-11-11 | 1994-11-11 | Hydraulische Kolbenmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4440282A1 true DE4440282A1 (de) | 1996-05-15 |
Family
ID=6533045
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944440282 Withdrawn DE4440282A1 (de) | 1994-11-11 | 1994-11-11 | Hydraulische Kolbenmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4440282A1 (de) |
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- 1994-11-11 DE DE19944440282 patent/DE4440282A1/de not_active Withdrawn
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