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Arbeitsmaschine für zahntechnische und ähnliche Zwecke. Für die Herstellung
von Gebissen und Teilen dazu werden in der Zahntechnik Werkzeuge mit drehender Bewegung
(Fräser, Bohrer u. dgl.) in den mannigfaltigsten Formen verwendet. _ Dieselben werden
bis jetzt nacheinander in eine Spindel, die nur von einem Techniker bedient werden
kann, eingespannt. Es entsteht hierdurch nicht nur ein ex{heblcher Zeitverlust,
sondern der Techniker istauch in der sorgfältigen Ausführung seiner Arbeiten wesentlich
dadurch behindert, daß er jetzt nur eine Hand für das zu bearbeitende Stück zur
Verfügung hat, während er mit der anderen Hand das Werkzeug führen muß. Eine genaue
Führung ist dadurch unmöglich und die präzise Ausführung in höchstem Grade beeinträchtigt.
Außerdem wird durch das fortwährende Auswechseln der Werkzeuge das Spannfutter schnell
abgenutzt.
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Um dem arbeitenden Techniker die unbedingte Ruhe und Sicherheit, die
die Voraussetzung für die Herstellung derartig präzisierter Arbeiten, wie sie in
der Zahntechnik erforderlich sind, ist, zu verschaffen, ist die nachstehend beschriebene
Arbeitsmascldne für zahntechnische und ähnliche Zwecke konstruiert worden.
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Die neue Arbeitsmaschine ist gekennzeichnet durch mindestens drei
von einem gemeinsamen mechanischen Antrieb drehbare oder auch hin. und her bewegbare
Spindeln zur gleichzeitigen Aufnahme einer :entsprechenden Anzahl geeigneter, zum
Bearbeiten des Werkstückes erforderlicher Werkzeuge,, Schleif-, Reinigungs-, Putz-
und Poliermittel.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt: Abb. i eine Seitenansicht der Maschine, Abb. a einen Gxundriß des
Getriebekastens ohne Deckel, Abb.3 eine Ausführung der Spindelstöcke für die drehbaren
Spindeln, Abb. 4. eine Ausführung der Spimdelstö.cke für die hin und her bewegbaren
Spindeln und Abb. 5 die Ausführung der .durch den Boden des Getriebekastens gehenden
Antriebswelle. Die Maschine besteht aus einem auf einer Säule a befestigten
Getriebekasten b, in welchem eine beliebige Anzahl Spindeln c, die von einem
gemeinsamen Antriebsrade d in Umdrehung versetzt werden, angebracht sind. Die durch
die Seitenwände des Getriebekastens b Jundurchragenden Spindeln c ermöglichen durch
entsprechende Einspannkäpfe.e die Aufnahme jedes bisher in der Zahntechnik vorkommenden;
Werkzeuges f, Schleif-, Reinigungs-, Putz- und Poliermittels. Die Spindeln sind
bei: ihrem Durchgang durch die Seitenwände des Getriebekastens b durch Dichtungsringe
g aus Filz oder anderem Material abgedichtet, damit das Schmieröl, mit welchem der
Getriebekasten bis zu einer geeigneten Höhe angefüllt ist, um sämtliche in demselben
befindlichen bewegten Teile ausreichend zu schmieren, nicht austreten kann.
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Um mit dieser Arbeitsmaschine auch hin und her bewegte Werkzeuge,
wie Feilen, Sägen h u. dgl., verwenden zu können, deren Benutzung bisher ausschließlich
von Hand. erfolgte, besitzt ein Teil der im Getriebekasten vorhandenen Spindeln,
i eine hin und: her gehende Bewegung. Der Antrieb erfolgtebemfalls von dem gemeinsamen
Antriebsrade d aus. Sie tragen ebenso am äußeren Ende die zum Einspannen der Werkzeuge
erforderliche Einspannvorrichtunge und sind gleichfalls öldicht durch .das Gehäuse
hindurchgeführt.
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Die Drehung des Hauptantriebsrades wird beispielsweise durch einen
außerhalb des Getriebekastens befindlichen Elektromotor k und mittels einer durch
den Boden des ersteren hindurchragenden und: innen reit einem entsprechenden Trieb
w versehenen Welle L bewiekt. Dieser Trieb ist derart glockenförmig
ausgeführt,
daß die Führungswarze m für die Welle innen so hoch heraufgeführt werden kann, daß
sie über den normalen Ölstand hinausragt und daher für die durch den Boden gehende
Antriebswelle l keine besondere Abdichtung (Stopfbüchse o. dgl.) mehr erforderlich
.ixt.
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Sämtliche Spindeln c, sowohl die sich drehenden wie auch die hin und
her gehenden, sind ausschaItbar; die ersteren können auch in beiden Drehrichtungen
laufen.
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Das Schalten der Spindeln geschieht durch entsprechend ausgebildete
Knöpfen, weiche durch den Deckel o des Getriebekastens b hindurchragen. . Es können
somit von den eingespannten Werkzeugen die jeweils, benötigten in Betrieb gesetzt
werden. Es können; auch mehrere Techniker zu gleicher Zeit mit der Maschine arbeiten.
Der Getriebekastendeckel o wird zweckmäßigerweise so ausgebildet, daß er gleichzeitig
als Lampenfuß p für eine mehrarmige Lampe zur Beleuchtung der zu bearbeitenden Stücke
dient. Natürlich kann die Form des Getriebekastens, wenn nötig, auch eine andere
als die angegebene mit quadratischem Grundriß sein; ebenso ist es möglich, durch
Versnehrung der Spindeln .die Maschine dem jeweiligen Umfang des zahntechnischen
Betriebes anzupassen. Die Maschine läßt sich auch ohne weiteres auf verschiedene
übersetzungsverhältnisse herstellen.
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Um ein ruhiges und sicheres Arbeiten zu ermöglichen, ist unterhalb
der Werkzeuge eine Handauflage g vorgesehen, die gleichzeitig zum Auffangen der
abfallenden Späne dient. Eine unterhalb des Getriebekastens angebrachte Tischplatte
r, welche mit Schubkästen s, Schraubstöcken, 1 o. dgl. versehen ist, dient als Werktisch.
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In vergrößerter und entsprechend ausgebildeter Ausführung kann diese
Maschine auch für Bildhauer, Goldarbeiter, Glasschleifer, Drechsler, Möbeltischler,
Stukkateure sowie. in der Holzbearbeitung, in der Spielwarenindustrie und in ähnlichen
Betrieben Verwendung finden:.
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Die erreichten Vorteile sind in erster Linie folgende: Es können sämtliche
bisher bekannten Werkzeuge und sämtliche noch herauskommenden, die mit diesen bekannten
auch nur eine Ähnlichkeit haben, wenn nicht gleich oder fast gleich sind, angebracht
bzw. benutzt werden; es werden sämtliche bisher bekannten und getrennten Werkzeuge,
Schleif-, Reinigungs-, Putz- und Poliermittel in sich vereinigt, ohne daß besondere
Vorkenntnisse zu ihrer Bedienung erforderlich sind; es können nicht nur Gebisse
oder Teile davon, also Kautschuk, bearbeitet, geschliffen, gereinigt, geputzt oder
poliert werden, sondern auch alle vorkommenden Metalle, Legierungen, Hölzer, Glas,
Stein, Knochen, Horn, Gummi, Kautschuk- und Gummiverbindungen.